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Wirtsmühle

Bauwerk in WermelskirchenOrtsteil von WermelskirchenStraße in EuropaStraße in Nordrhein-WestfalenVerkehrsbauwerk im Rheinisch-Bergischen Kreis

In Wermelskirchen, Rheinisch-Bergischer Kreis in Nordrhein-Westfalen, östlich des Stadtzentrums gelegen, ist die Wirtsmühle heute nur noch ein Straßenname. Die Straße verläuft in Nord-Süd-Richtung von der Beethovenstraße zur Joseph-Haydn-Straße.

Auszug des Wikipedia-Artikels Wirtsmühle (Lizenz: CC BY-SA 3.0, Autoren).

Geographische Koordinaten (GPS)

Breitengrad Längengrad
N 51.139344 ° E 7.228732 °
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Adresse

Wirtsmühle 23
42929
Nordrhein-Westfalen, Deutschland
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In der Umgebung

Zenshäuschen (Wermelskirchen)

Zenshäuschen ist ein Wohnplatz in Wermelskirchen bestehend aus drei oder vier Häusern in der Verlängerung der Thomas-Mann-Straße. Bereits im Jahr 1746 erhielt der Wilhelm Zenses Kriegskostenersatz für die Beköstigung und Unterbringung von ungarischen Husaren. Er hatte also in der Zeit ein Gasthaus am sog. Kratzkopf vor der Anlage der Chaussee, der heutigen Berliner Straße. Im Jahr 1759, am 29. September, kaufte Johan Wilhelm Zenses einen Bauplatz oberhalb von Kenkhausen von der kurfürstlichen Domänenverwaltung. Dokumentiert auch vor Notar Pfleger, Wermelskirchen, in der Urkunde Rep. 485f., Nr. 128. Er heiratete am 11. Februar 1770 Maria Catherina Schmidt. Er war von Beruf auch noch Briefträger und stellte 1783 eine Obligation aus über 200 Taler. Im Jahr 1804 zahlten Wilhelm Zens, und sein Schwiegersohn Johan Dorpmüller, fünf Taler 10 Stüber zum Hundertzettel (eine Steuermaß) der Dorfhonschaft. In den Jahren 1806 und 1809 zahlte der Johan Wilhelm Zensus 15 Stüber an Erbpacht oder Grundzins auf 39 Ruten beim Hof Kenkhausen gelegenen Ackerland an die Domänenrentei Solingen. 1813 die Witwe Wilh. Dorpmüller, Maria Elisabeth Zenses beurkundete vor Notar Pfleger eine Bestätigung. Im Jahr 1830 war der Enkel des Wilhelm Zensus, Peter Arnold Dörpmüller, Eigentümer des Kataster-Artikels 59, groß unter 1 Morgen, mit einem Haus in Flur 4 Parzelle 55. Ein weiterer Besitzer war 1866 Wilhelm Fleschenberg. Im Jahr 1884 verkaufte der Sohn Carl Fleschenberg an Friedrich Wilhelm Pfeiffer. In späteren Jahrzehnten wurde die Straßenbahn nach Remscheid durch die enge Gasse zwischen den Häusern geführt. Heute ist diese Enge ein Hindernis für den Radweg, der auf der ehemaligen Bahntrasse verläuft.

Kurpfälzischer Hof (Wermelskirchen)
Kurpfälzischer Hof (Wermelskirchen)

Der Kurpfälzische Hof stand in Wermelskirchen im Rheinisch-Bergischen Kreis. In Wermelskirchen an der Kölner Straße 16 stand bis 1908 ein historisches Gasthaus. Der Name des Gasthauses kommt von den Herzögen aus der Kurpfalz, die auch Landesherren im Bergischen Land waren. In einer historischen Karte aus dem Jahre 1802 wird ein Wort Guiard für ein Haus genannt. Die Lage entspricht der heutigen Kölner Straße 16. Das französische Wort „Guiard“ ist ein Eigenname: Ein Pierre Guiard war Mitglied der kleinen katholischen Gemeinde in Wermelskirchen. Er nennt sich einmal „Cleric maistre“, zum anderen „marguillur in Charge“, also Kirchmeister oder ähnlich. Im Jahre 1763 stellt er einen gerichtlichen Handschein über 50 Taler aus. Der Besitzer im Jahre 1802 ist Peter Schmits. Seine Witwe zahlt im Jahr 1804 für das mit Nr. 167 versehene Haus 10 Stüber zum Hundertzettel der Dorfhonschaft. Dieser Hundertzettel war ein Maß für die Zahlungsfähigkeit der Steuerzahler. Das „Gasthaus zur Eich“ zahlte beispielsweise 1 Taler 22 Stüber. Das größte Bauerngut in Wermelskirchen, das Gaddemer Gut zahlte 3 Taler 32 Stüber. Im Jahre 1810 leihen der Scheffe und Wirt Peter Schmits und seine Ehefrau Anna Lucia 1764 Taler vom damaligen Maire Arnold Frowein, auf der Eich wohnhaft. Maire war in dieser Zeit die Amtsbezeichnung für den Bürgermeister. Im Jahre 1819 genehmigt die Witwe Schmits die Löschung der Hypothek vor Notar Pfleger. In dieser unruhigen Zeit um 1812 haben die „Knüppelrussen“ die örtliche Verwaltung geplündert. Diese sog. Knüppelrussen wurden jugendliche Kriegsdienstverweigerer genannt, die u. a. die Meldeunterlagen für die Militäraushebungen für die Napoleonischen Armeen vernichteten. Russen nannte man sie damals, weil die Russischen Armeen die einzigen in Europa waren, die Napoleon widerstanden. Knüppel waren die Bewaffnung. Um solche Ausschreitungen zu verhindern, stellt Maire Frowein 1813 eine Liste für die Bezahlung eines Nachtwächters auf, Peter Schmits zahlt für sein Haus 1 Taler. Das Gasthaus „Zur Eich“ ebenso. Peter Schmits, Gastgeber, Gerichtsscheffe und Pächter des „Kurpfälzischen Hofes“ wird 1822 „Entreprenneur“, d. h. Wegegeld-Empfänger an der Wermelskirchener Barriere auf der Eich. Solche Barrieren zur Finanzierung und Unterhaltung der Straße gab es in Wermelskirchen mehrere. Zum Beispiel an der Unterstraße, in Grunewald, am Kreckersweg, in Preyersmühle und in Bergisch Born. Der Kurpfälzische Hof wird am 16. Juni 1828 vom Königlich-Preußischen Major Georg Freiherr von dem Bussche Ippenburg (1779–1853) seinen Kindern Julius und Adelheit geschenkt. Der Vertrag umfasst darüber hinaus den eigenen Rittersitz Hackhausen bei Solingen und weitere große Liegenschaften in Hilden, Gladbach usw. Das Gut solle aus dem Erbe der 1820 ausgestorbenen Familie von Bottlenberg gen. Kessel stammen. Wie diese Familie an den Kurpfälzischen Hof kam ist nicht bekannt. Das Urkataster von 1830 weist den Freiherrn von dem Bussche mit dem Kataster-Artikel 45 aus, 16 Morgen groß mit Haus in Flur 5 Parzelle Nr. 94. Peter Schmits, jetzt Pächter genannt, verkauft sein Pachtrecht an seine Tochter Eberhardine, zahlt aber 1838 noch zum Nachtwächter-Gehalt 4 Taler. Freiherr von dem Bussche verkauft den „Kurpfälzischen Hof“ 1839 für 6000 Taler an Karl Lucas, Gastwirt aus Hückeswagen. In der Literatur haben sich viele weitere Belege für den Kurpfälzischen Hof erhalten. Im Jahre 1859 verkauft die Witwe Lucas, Helene geb. Rübenstrunck, an Gustav Preyer aus Kreckersweg. Der Gasthof wird jetzt „Hotel Preyer“ genannt. Schon 1865 verkaufen die Eheleute Preyer das Haus an Carl Bung aus Ründeroth für 8500 Taler. Diese Familie verkauft 1908 an Willibald Engels. Im gleichen Jahr ist der Kurpfälzische Hof, zuletzt Hotel Preyer genannt, abgebrannt und nicht wieder aufgebaut worden. Ein geplanter Neubau wurde nie ausgeführt. Das Ruinengrundstück war bis 1969 nur noch Abenteuerspielplatz und Wildnis. Ende des Zweiten Weltkriegs, um 1944, wurde eine Luftschutzanlage im hinteren Teil geplant und durch französische Kriegsgefangene z. T. auch ausgeführt. Im Jahre 1969/70 erfolgte die Schließung dieser Röhren durch den Bau eines Wohn- und Geschäftshauses.

Eipringhauser Mühle
Eipringhauser Mühle

Die Eipringhauser Mühle ist eine ehemalige Mühle am Eifgenbach und liegt in Wermelskirchen, westlich von Süppelbach, nördlich vom namengebende Ort Eipringhausen, an der Straße von Wermelskirchen nach Dhünn einem Stadtteil von Wermelskirchen in Nordrhein-Westfalen. Die Erstnennung erfolgte im Jahre 1359. Am 9. September ernennt Graf Gerhard von Berg den Tillmann und dessen Erben, die ihr in der obersten Mühle gelegenes Gut zu Eipringhausen als Unterpfand stellen, zu Förstern und Bewahrern seiner Wälder zur Brache und zu Hölverscheid. Im Burger Lagerbuch von 1692 wird die Mühle genannt mit der Pflicht einen Malter Roggen an die Kellnerei zu liefern. Der Name des Besitzers fehlt aber. Im Jahre 1750 gibt die Mühle einen Taler an die Kellnerei zur Burg. Besitzer waren in dieser Zeit die Familien Diepmann und Jacobi aus Wermelskirchen-Neuenhaus und Grünenwald (heute Burscheid-Hilgen, Kölner Straße 32). Das Jahr 1759 wird als Fällungsdatum von Balken des Hauses genannt in einer dendrochronologischen (Jahresringe) Untersuchung. Im Jahr 1771 führten Kaufherr Hager zu Mülheim a/Rh. einen Prozess gegen die Pächterin Witwe Klein wegen der Eipringhauser Mühle. Der Zeuge Joh. Pet. Schumacher, 40 Jahre, sagt, die Wittib habe ihm gesagt, das Kupfer und Zinnen Schaaf wäre nicht mit verkauft worden. Bei der Inventarisation wäre ihm gemeldet worden, dass die Mühle und die Mühlengeräte des Jacobis Eigentum wären. Zeuge Arnold Molinäus, Bergermühle, 35 Jahre, sagt, er habe die Getreide für sich gekauft, der Witwe oder deren Sohn aber gestattet für ihren Brotverdienst diese unentgeltlich zu leihen. 1778 führten die Kontrahenten einen weiteren Prozess. Ein Zeuge sagt, er könne wegen Länge der Zeit nicht sagen, ob seine Mutter vom Kaufherren Jacobi die Eipringhauser Mühle mündlich gepachtet oder ob darüber ein schriftlicher Contract errichtet worden sei. Die jährliche Pacht hatte sich auf 40 Taler belaufen. Er habe weder an Geld, sonstigen Mitteln oder Assignaten etwas an den Jacobi abgetragen. Ob seine Mutter binnen den fünf Jahren etwas an den Jacobi abgetragen wisse er nicht. Es werden am 18. Januar 1787 die Müller vor das Bornefeld-Hückeswagener Gericht in Wermelskirchen zitiert und vereidigt. Für die Eipringhauser Mühle erscheint Johann Klein (Pächter). Der Ansteigerer der Eipringhauser Mühle Johann Klein führt am 28. Februar 1787 einen Prozess gegen Gerhard Jacobi als vormaligem Besitzer. Klein erlegt die 1950 Taler Kaufschillingen in Form von 1030 Stück Kronentaler und einen Taler 50 Stüber Münzen als gerichtliches Depositum. Er wolle aber von dem Jacobi alle Briefschaften so der Mühle anklebig erhalten. Lucas Walmigrath aus Wermelskirchen hat am 28. Februar 1787 an den Gerhard Jacobi eine gerichtliche Forderung von 7000 Taler. Dafür wäre ihm das sämtliche Vermögen des Jacobi, darunter auch die Eipringhauser Mühle verpfändet worden. Da er nun vernommen, dass die Gelder von dem Ansteigerer der Mühle wirklich deponiert worden wären, beantragt er, dass ihm die Gelder in Abschlag seiner Forderungen ausgezahlt werden gegen Gestellung hinlänglicher Caution. Die Schöffen bestätigen das Gutsein des Walmigrath für das Zehnfache des Betrages. Also werden die 1951 Taler ausgezahlt und Walmigrath quittiert im Protokoll eigenhändig. Von 1787 bis 1805 wird ein Prozess vor dem Oberappellationsgericht der Kaufleute Schumacher und Assmann gegen Kaufmann Lukas Walmingrath geführt, betreffend Forderungen aus dem Jacobi’schen Konkurs, Wert 7766 Taler. Die Erben Jacobi schreiben, dass sie schon die Eipringhauser Mühle und das ganze ostfriesische Warenlager verkauft hätten. Im Jahre 1822 verkauft Witwe Johann Klein an den Schwiegersohn Peter Johann Bäumer für 3050 Taler. In den folgenden Jahrzehnten besitzt die Familie Levi (auch Levy geschrieben) die Mühle, bis sie 1879 an Friedrich Berger für 14.400 Mark verkauft wurde.