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Eilenburger Chemiewerk

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Das Eilenburger Chemiewerk (ECW) war ein traditionsreicher Chemiestandort in der Stadt Eilenburg. Die Fabrik wurde 1887 vom Leipziger Industriellen Ernst Mey als Zweigwerk zur Zelluloid-Herstellung gegründet. Seit 1889 firmierte das Unternehmen als Deutsche Celluloid-Fabrik (DCF), war ab 1926 Teil der I.G. Farben, ab 1946 Sowjetische Aktiengesellschaft und zu DDR-Zeiten ein Volkseigener Betrieb im Kombinat Buna. Im Laufe der Jahre wurden viele weitere chemische Produkte, wie Peroxide und Celluloseacetat, in das Programm aufgenommen. Seit 1936 stellte man auch PVC-Kunststoffe unter der Marke Decelith her. Nach der Wiedervereinigung scheiterte der Versuch einer Privatisierung; es folgte die Liquidation und anschließende Neugründung des Eilenburger Compound-Werkes (später Polyplast Compound-Werk), das noch heute am Standort Kunststoffe produziert. Die nicht mehr genutzten Anlagen und Gebäude wurden nach und nach abgebrochen und das Gelände für Neuinvestitionen erschlossen. Der Transport der Waren erfolgte hauptsächlich über die Schiene, von 1892 bis 1998 besaß das Werk ein Anschlussgleis. Das Werksbahnnetz wuchs mit dem Werk und hatte 1992 eine Länge von 17 Kilometern erreicht. Neben dem Betriebsbahnhof und dem Anschlussbahnhof gab es in den späteren Jahren zudem einen Containerbahnhof. Zum Einsatz kamen vor allem Dampfspeicherlokomotiven.

Auszug des Wikipedia-Artikels Eilenburger Chemiewerk (Lizenz: CC BY-SA 3.0, Autoren, Bildmaterial).

Eilenburger Chemiewerk
Ziegelstraße,

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N 51.463611111111 ° E 12.645833333333 °
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Adresse

Eilenburger Celluloidfabrik

Ziegelstraße
04838 , Eilenburg-Ost
Sachsen, Deutschland
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Die Große Kreisstadt Eilenburg ist eine Stadt an der Mulde im Nordwesten von Sachsen am Rand der Dübener Heide, zirka 20 Kilometer nordöstlich der Universitäts- und Messestadt Leipzig. Die Stadt gehört zum Landkreis Nordsachsen und hat knapp 16.000 Einwohner; damit ist sie die viertgrößte Stadt im Kreis. Sie ist ein Mittelzentrum und gehört im weiteren Sinne zum Ballungsraum Leipzig-Halle, der Bestandteil der Metropolregion Mitteldeutschland ist. Eilenburg ist mit zwei Bundesstraßen und einigen Bahnstrecken gut in das Straßen- und Schienennetz Sachsens und Mitteldeutschlands integriert. Im Jahr 961 fand erstmals die „civitas Ilburg“ in einer Urkunde Ottos I. Erwähnung. Mit Friedrich I. von Wettin begann die Herrschaft der Wettiner über Stadt und Land. Die Burg Eilenburg gilt als Wiege Sachsens, da mit der Belehnung Heinrichs I. von Eilenburg mit der Mark Meißen im Jahr 1089 der sächsische Territorialstaat gegründet wurde. Im Schutze der auf einem Hochplateau errichteten Burg entstand um 1200 eine planmäßige Stadtanlage an der Via Regia. Im Dreißigjährigen Krieg drohte der Stadt 1639 die völlige Zerstörung durch die Schweden, was durch den Bittgottesdienst Martin Rinckarts verhindert werden konnte. Der Friede von Eilenburg beendete schließlich im September 1648 den Krieg für Sachsen. 1813 bezog Napoleon I. Quartier in Eilenburg und nahm dort die letzte Heerschau seiner verbündeten sächsischen Truppen vor der Völkerschlacht bei Leipzig ab. Das durch die Bestimmung des Wiener Kongresses an Preußen abgetretene Eilenburg entwickelte sich im 19. Jahrhundert zu einem bedeutenden industriellen Zentrum. Die Bevölkerungsexplosion und die daraus entstandenen schweren sozialen Spannungen beförderten die Beantwortung der Sozialen Frage durch die Eilenburger. So führte der Fabrikant Carl Degenkolb in seiner Fabrik die ersten Betriebsräte in Deutschland ein. Der Arzt Anton Bernhardi und seine Mitstreiter gründeten 1849 mit der Lebensmittelassociation die erste Konsumgenossenschaft und ein Jahr später mit dem Eilenburger Darlehnskassenverein die erste wirkliche Kreditgenossenschaft in Deutschland. Während des alliierten Beschusses im Zweiten Weltkrieg wurden etwa 90 Prozent der Stadt zerstört. Nach den Jahren des Wiederaufbaus stagnierte die Entwicklung in der Stadt. Der Mangel und die Umweltbelastung durch die Industrie veranlassten auch die Eilenburger Bürger im Herbst 1989 zu friedlichen Demonstrationen. Nach der Wende zerfiel die gewachsene Industriestruktur. Starke Abwanderung und eine niedrige Geburtenrate versetzten die Stadt in einen bis heute währenden Schrumpfungsprozess. Gleichzeitig konnte sich durch den Niedergang der Industrie der sanfte Tourismus entwickeln. Die Stadt, als „Muldestadt mit grünem Herzen“ vermarktet, ist heute Station nationaler und internationaler Fremdenverkehrsrouten.