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Kirche Görke

Baudenkmal in PostlowErbaut im 14. JahrhundertKirchengebäude der Kirchenprovinz PommernKirchengebäude der Propstei PasewalkKirchengebäude im Landkreis Vorpommern-Greifswald
Kirchengebäude in Europa
Görke Kirche Südwest
Görke Kirche Südwest

Die Kirche Görke ist ein aus dem 14. Jahrhundert stammendes Kirchengebäude im Ortsteil Görke der Gemeinde Postlow in Vorpommern. Der ziegelgedeckte Saalbau aus nachträglich verputztem Backstein mit dreiseitigem Ostschluss und Strebepfeilern wurde in der Mitte des 14. Jahrhunderts errichtet. Bei einer Restaurierung im Jahr 1861 entstanden der westliche Blendengiebel und der Turm aus Backstein, auch wurden die dreiteiligen Spitzbogenfenster erneuert. Die gestuften Gewände der je zwei großen Spitzbogenportale an der Nord- und Südseite weisen einen eingestellten Rund- und Birnstab auf. Westgiebel und Turm zeigen gruppierte, schmale Blenden. Der zweiteilige Giebel mit Scheitelkreis ist durch Fialen gegliedert. Das Pyramidendach des Kirchturmes ist aus Backstein gemauert. Der flachgedeckte Innenraum weist eine neugotische Holzausstattung mit Blockaltar, Kanzel, Chorschranken, Gestühl und Westempore auf. Den Altar zieren Kleeblattbogenblenden, die Chorschranken besitzen eine durchbrochene Brüstung und jeweils einen großen Wimperg zwischen Fialen als Abschluss zur Längswand. An der Aufgangsbrüstung der Kanzel ist durchbrochenes Kleeblattbogenmaßwerk angebracht, die Westempore zeigt ein Vierblattmotiv. Die Orgel mit neugotischem Prospekt wurde 1882 von Barnim Grüneberg aus Stettin gefertigt. 1990 wurde der Innenraum renoviert. Die einzige Glocke der Kirche wurde 1769 von Johann Heinrich Scheel aus Stettin gegossen. Die evangelische Kirchengemeinde gehört seit 2012 zur Propstei Pasewalk im Pommerschen Evangelischen Kirchenkreis der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Norddeutschland. Vorher gehörte sie zum Kirchenkreis Greifswald der Pommerschen Evangelischen Kirche.

Auszug des Wikipedia-Artikels Kirche Görke (Lizenz: CC BY-SA 3.0, Autoren, Bildmaterial).

Kirche Görke
Görke, Anklam-Land

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Görke
17391 Anklam-Land
Mecklenburg-Vorpommern, Deutschland
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Görke Kirche Südwest
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In der Umgebung

Silberhort von Anklam

Der Silberhort von Anklam, auch Silberschatz von Anklam, ist ein 2010 geborgener Lesefund, der zu großen Teilen aus Hacksilber besteht. Er wurde im Umfeld der archäologischen Untersuchungen für die Trasse der Ostsee-Pipeline-Anbindungsleitung (OPAL) in der Nähe des Handelsplatzes Menzlin in Mecklenburg-Vorpommern entdeckt. Zu den Fundstücken gehören 82 frühmittelalterliche Münzfragmente (fünf sind vollständig) und ein massiver, im Wolgagebiet hergestellter Silberarmring. 2008 wurde nahe Butzow bei Anklam im damaligen Landkreis Ostvorpommern ein bronze- und eisenzeitlicher Siedlungsbereich ausgegraben. Bei Prospektionen im Umfeld der Ausgrabung wurden eine Münze und zehn Münzfragmente gefunden und als Hinweise auf ein Hacksilberdepot gedeutet. 2009 wurde eine weitere Münze gefunden. Bei einer systematischen Nachsuche im Jahr 2010 wurden weitere Münzen, Münzfragmente sowie vier Barrenfragmente und ein nuvollständiger Armring vom Permer Typ gefunden. Die Funde lagen verstreut auf einer Fläche von 20,0 × 30,0 m. Durch Vermessung der Einzelfunde konnte eine Konzentration ermittelt werden, in deren Zentrum die Bodenscherbe eines frühslawischen Tongefäßes gefunden wurde. Damit konnte der ursprüngliche Ort des zerpflügten Hacksilberdepots am Rand der slawischen Siedlung ermittelt werden. Obwohl die Silberstücke nur wenige Zentimeter tief in der Humusschicht eines Ackers lagen, sind sie sehr gut erhalten. Bei den 82 Münzen und Münzfragmenten mit einer Gesamtmasse von 200 Gramm handelt es sich um persische und arabische Prägungen aus dem 7. bis 9. Jahrhundert. Die ältesten wurden während der Regierungszeit des sassanidischen Großkönigs Chosrau II. (590 bis 628) geprägt. Wahrscheinlich wurde die Münzen von Handel treibenden Wikingern in die Region gebracht. Diese unterhielten bei Menzlin, im Gebiet des heutigen Flächennaturdenkmals Altes Lager einen Handelsplatz. Die Funde sollen künftig im Archäologischen Landesmuseum zu sehen sein.

Groswin
Groswin

Groswin ist der Name einer ehemaligen Burg und der umliegenden Provinz im Bereich südlich der Peene. Sie befand sich wahrscheinlich zwischen Stolpe an der Peene und Anklam. Die genaue Lage ist nicht bekannt. Johannes Micraelius vermutete sie in der Nähe des Stolper Ortsteils Neuhof. Anderen Thesen nach befand sich die Burg in der Nähe von Grüttow, Görke oder Müggenburg. In der auf das Jahr 946 datierten Stiftungsurkunde des Bistums Havelberg wurde das Land Groswin als Brothwin erstmals urkundlich erwähnt. Allerdings gilt diese Urkunde heute vermutlich als Fälschung. Lässt man diese umstrittene Urkunde außer Acht, ist die nächste und dann damit erste Urkunde von 1136 mit dem Namen Groswine. Erstmals urkundlich als Burg bezeichnet wurde Groswin mit der Bezeichnung Groswim 1140 bei der Festlegung der Grenzen des pommerschen Bistums durch Papst Innozenz II. Die provincia und das castrum Groswin bildeten das östlichste Zentrum im mittleren Peeneraum. Über Groswin wurde im Zusammenhang mit den Kriegszügen Waldemar I. von 1164 und 1174 berichtet. 1185 wurde Groswin von den Dänen unter Knut VI. und deren rügischen Verbündeten zerstört. Im Jahr 1234 wurde Groswin letztmals urkundlich erwähnt und ein Kastellan namens Jacobus genannt. Teile des Landes Groswin und der Zehnt aus diesem Gebiet waren bereits im 12. Jahrhundert dem Kloster Stolpe übereignet worden. Die Bedeutung Groswins sank mit dem Aufstieg Anklams im 13. Jahrhundert vom Marktflecken zur Hansestadt. In dem Codex Gelre, einem Wappenbuch aus dem Ende des 14. Jahrhunderts, ist ein Wappen der „hertoge va groetswün“, also wohl der „Herzöge von Groswin“, abgebildet. Damit dürfte eine Seitenlinie des in Pommern regierenden Greifenhauses gemeint sein, die in Groswin residierte oder der Groswin zumindest gehörte. In Betracht kommt etwa Herzog Bogislaw VII. († 1404), ein jüngerer Bruder des regierenden Herzogs Swantibor III. (~1351–1413). Der Burgwall unweit westlich von Neuhof am südlichen Hochufer wurde 1835 im Preußischen Urmeßtischblatt mit „Grosswin“ bezeichnet, Kunkel nennt ihn ebenfalls 1932 in seinem Burgwallregister mit „Groswin“. Oberflächenfunde datieren den Burgwall in die Mittelslawische Zeit. Der Burgwall ist registriertes Bodendenkmal.