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Kaufhaus Tietz (Elberfeld)

Arisiertes UnternehmenBaudenkmal in WuppertalEinzelhandelsbauwerk in WuppertalErbaut in den 1910er JahrenKaufhaus
Wilhelm Kreis
Wuppertal Neumarktstr 0009
Wuppertal Neumarktstr 0009

Das Kaufhaus Tietz in Wuppertal-Elberfeld (heute Galeria Kaufhof) ist ein historisch bedeutender Warenhausbau. Der Architekt des Gebäudes war Wilhelm Kreis, einer der damals führenden Architekten, der auch den Bismarckturm in Wuppertal entworfen hat. Es wurde im Auftrag der Leonhard Tietz AG als Mehrabteilungskaufhaus nach französischem Vorbild konzipiert, 1911/1912 gebaut und am 24. April 1912 am Elberfelder Neumarkt (heute Nr. 26) eröffnet. Die immense Vielfalt der Waren unter einem Dach bot der damaligen Bevölkerung ein völlig neues Einkaufserlebnis. Vorher bestand ab 1885 an der Herzogstraße eine erste Filiale, die als erstes Warenhaus Deutschlands galt. Unter der Herrschaft des Nationalsozialismus wurde das Kaufhaus Tietz als sogenanntes „undeutsches Warenhaus“ als eines der ersten Unternehmen in Wuppertal Opfer antijüdischer Boykottaufrufe. Nach einem ersten, nicht sehr erfolgreichen Versuch am 10. März 1933 zeigte der reichsweite Boykottaufruf der Nationalsozialisten, unterstützt durch den „General-Anzeiger“ und andere Zeitungen, schon starke Wirkungen. Die Boykotte waren die Vorboten der kurz darauf erfolgten Enteignung und „Arisierung“. Schon im Juli erfolgte die Umbenennung der Leonhard Tietz AG in „Westdeutsche Kaufhof AG“. Das im Krieg teilweise zerstörte Warenhaus wurde nach 1945 wieder aufgebaut. Die markante, fast sakral anmutende Sandsteinfassade am Neumarkt musste einer Stahlkonstruktion weichen, die Nordfassade an der heutigen Neumarktstraße dagegen blieb erhalten. Die Umsetzung des Galeria-Konzeptes der Firma Kaufhof erfolgte im Jahr 2000.

Auszug des Wikipedia-Artikels Kaufhaus Tietz (Elberfeld) (Lizenz: CC BY-SA 3.0, Autoren, Bildmaterial).

Kaufhaus Tietz (Elberfeld)
Neumarktstraße, Wuppertal Elberfeld

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Neumarktstraße 14
42103 Wuppertal, Elberfeld
Nordrhein-Westfalen, Deutschland
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Jubiläumsbrunnen (Wuppertal)
Jubiläumsbrunnen (Wuppertal)

Der Jubiläumsbrunnen (auch Neptunbrunnen) liegt auf der nordöstlichen Seite des Neumarkts, einem der bedeutendsten innerstädtischen Plätze im Wuppertaler Stadtteil Elberfeld. Er wurde 1895 vom Elberfelder Verschönerungsverein aus Anlass des 25-jährigen Bestehens gestiftet – deshalb „Jubiläumsbrunnen“. Es wurde beschlossen, dass er vor dem Elberfelder Rathaus seinen Standort haben wird. Der Bau des Rathauses begann ebenfalls im Jahr 1895. Den genauen Standort, in der Achse der Friedrichstraße und in der Nähe des Haupteinganges des Rathauses, gaben 1900 die Stadtväter bekannt.Der 11,5 Meter hohe Brunnen aus Rotem Mainsandstein wurde 1900–1901 vom Düsseldorfer Bildhauer Leo Müsch (1846–1911) geschaffen und ist eine Nachbildung des Neptunbrunnens (1767–1768) auf dem Domplatz im italienischen Trient. Das mehrfach geschwungene Becken von acht Metern Durchmesser befindet sich auf einem Stufenunterbau. Dargestellt sind hier Meeresgott, Nixen und Seeungetüme. Auf einem dreigeschossigen Aufbau erhebt sich ein etwa drei Meter hoher Neptun samt Zubehör. Der Aufbau ist belebt mit Tritonen, Putten und Delfinen. Eine Bronzekartusche am Beckenrand trägt die Inschrift: Schon vor der Einweihung wurde am 25. September 1901, für die bessere Erledigung der Restarbeiten, die schützende Hülle des Brunnens entfernt. Über die freizügige Darstellung des Neptuns, in Form der anatomisch korrekt modellierten Schamregion, entrüsteten sich die Moralisten – für sie zeigten sich die Figuren allzu sehr männlich markant. Die Empörung kirchlicher Kreise kannte keine Grenzen, Protestveranstaltungen wurden einberufen und Resolutionen verfasst. Die Bibel wurde von den Gegnern sowie den Verteidigern des Brunnens zitiert. In dieser hitzigen Debatte machten selbsternannte Volkserzieher kurzen Prozess und schlugen über Nacht hervorragende Teile zweier Eckfiguren des Brunnens ab und richteten sich „gegen die Symbole der Männlichkeit“, wie die Lokalpresse damals feststellte. Walter Bloem, Schriftsteller aus Elberfeld, schrieb in Versen gegen den unbekannten Täter: „Der, was die Welt erschafft und erhält, abhackt und feig in die Ecke stellt“. Bloems Drama in 4 Akten Der Jubiläumsbrunnen veranlasste den Pastor, der Bloem einst getraut hatte, ihm vorzuschlagen, aus der Kirche auszutreten. In der Stadtverordnetenversammlung am 1. Oktober war die Neptun-Angelegenheit Bestandteil der Versammlung, beschlossen wurde, dass Neptun wieder ein echter Mann werden sollte. Aber am 20. Oktober protestierte das Zentrum gegen die Entblößung auf einer Versammlung, aus der die Damen hinauskomplimentiert wurden – weil eventuell delikate Dinge zur Sprache kommen könnten. Neben der katholischen protestierte nun auch die evangelische Kirche gegen das Denkmal, manchmal umstanden Tausende von Menschen den anstößigen Brunnen. Am 28. Oktober wurde der Jubiläumsbrunnen ohne Zeremonie der Öffentlichkeit übergeben. Die Stadtverordneten trafen sich am 29. Oktober erneut, um über ihn zu debattieren. August Freiherr von der Heydt als Vorsitzender des Verschönerungsvereins wurde besonders stark angegriffen. Der Initiator des 40.000 Geldeinheiten teuren Geschenks an die Stadt stand zusammen mit seiner Frau Selma von der Heydt in der öffentlichen Moraldebatte, so hatte Selma 1893 ein umstrittenes Heinrich-Heine-Denkmal in Küllenhahn errichten lassen, das nun wieder 1901 zur Debatte stand. Von der Heydt erklärte sich schließlich bereit, die anstößigen Körperteile durch Akanthusblätter ersetzen zu lassen. Trotzdem wurde weiterhin um den Abriss des Brunnens gekämpft. Die Frage, wie Moral und Kunst zueinander finden, wurde zunächst zur nächsten Stadtverordnetenversammlung vertagt und sollte dann am 4. Februar endgültig geklärt werden. Mit 17 gegen 13 Stimmen wurde der Vorschlag angenommen, den Brunnen … Dabei blieb es. Die abgeschlagenen Symbole für Neptuns Männlichkeit aber wurden später wieder repariert, die Narben sieht man heute noch. Als herausragendes Beispiel für die Bildhauerkunst des Historismus wurde die Brunnenanlage am 30. März 2000 in die Baudenkmalliste der Stadt Wuppertal eingetragen. Es bestand Sanierungsbedarf: Vandalismus und Frostaufbrüche hatten ihre Spuren hinterlassen. Für eine größere Sanierung fehlte der Stadt aber das Geld, daher dauerte es bis Juli 2013, dass mit Hilfe privater Spender die Sanierung angegangen werden konnte. Die Hauptarbeiten am eigentlichen Brunnen konnten bis zum 18. April 2014 abgeschlossen werden; Arbeiten an der Umgebung des Brunnens stehen noch aus.