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Bahnhof Madrid Atocha

Bahnhof in EuropaBahnhof in SpanienBauwerk des Jugendstils in SpanienErbaut in den 1890er JahrenKopfbahnhof
Schienenverkehr (Madrid)Verkehrsbauwerk in Madrid
Invernadero de Atocha, Madrid view 2
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Der Bahnhof Atocha (offizieller Name nach ADIF: Madrid Puerta de Atocha) ist einer der beiden Fernbahnhöfe Madrids. Im Gegensatz zum Nordbahnhof Chamartín liegt Atocha im Zentrum der Stadt, an der Plaza Emperador Carlos V, unweit des Botanischen Gartens und des Museo del Prado. Außer den Fern- und Hochgeschwindigkeitszügen aus dem Süden Spaniens und den Regionalzügen halten in Atocha sämtliche S-Bahn-Linien (Cercanías) der Region sowie die Linie 1 der Metro Madrid. Atocha ist damit einer der wichtigsten Verkehrsknotenpunkte der 3,5 Millionen Einwohner zählenden Metropole. Atocha wurde als Kopfbahnhof angelegt. Die alte Bahnhofshalle ist berühmt für ihre große Dachkonstruktion aus Gusseisen und Glas, die zwischen 1888 und 1892 im Jugendstil von dem aus Baskenland stammenden Architekten Alberto de Palacio y Elissague erbaut wurde. Seit 1992 südlich davon eine neue, deutlich größere Bahnsteighalle (Architekt José Rafael Moneo) in Betrieb genommen wurde, befindet sich unter dem riesigen Gewölbe der alten Bahnhofshalle ein tropischer Palmengarten, der als Wartehalle und Treffpunkt genutzt wird. Der heutige Bahnhof setzt sich aus zwei Teilen zusammen: Zum einen besteht ein wiederum als Kopfbahnhof gebauter oberirdischer Bahnhofsteil, an dem manche Fernzüge des Hochgeschwindigkeitszugsystems AVE halten. Der andere Teil ist ein unterirdischer Durchgangsbahnhof, an den sich drei zweigleisige Tunnel durch die Stadt nach Norden bis zum Bahnhof Chamartín anschließen und der sowohl von Regional- und S-Bahn-Zügen als auch von der AVE genutzt wird. Der mittlere und zuerst fertiggestellte Tunnel führt weitgehend entlang der städtischen Hauptachse Paseo del Prado–Paseo de Recoletos–Paseo de la Castellana. Dieser Tunnel wird im Madrider Volksmund oft als „Túnel de la risa“ (Tunnel des Gelächters) bezeichnet, was auf seine insgesamt 34-jährige Planungs- und Bauzeit zurückzuführen ist. Die Bezeichnung wurde auch auf die beiden anderen Röhren übertragen: den 2008 eingeweihten westlichen Tunnel, der via Puerta del Sol und Nuevos Ministerios nach Chamartín führt, und auf den regelspurigen östlichen Tunnel für die AVE-Hochgeschwindigkeitszüge. Letzterer wurde bereits 2011 im Rohbau fertiggestellt, jedoch erst im Juli 2022 in Betrieb genommen und im September 2022 offiziell eingeweiht. Seit der Inbetriebnahme sind durchgehende Verbindungen auf Regelspur vom Norden Spaniens nach Sevilla und Valencia und dies ohne die zuvor notwendige Umspurung möglich. Gleichzeitig verlor jedoch die Großstadt Alicante ihre direkte AVE-Verbindung mit dem Bahnhof Atocha.Am 11. März 2004 wurde der Bahnhof während der morgendlichen Hauptverkehrszeit Schauplatz der Madrider Zuganschläge.

Auszug des Wikipedia-Artikels Bahnhof Madrid Atocha (Lizenz: CC BY-SA 3.0, Autoren, Bildmaterial).

Bahnhof Madrid Atocha
Calle de Rafael de Riego, Madrid Arganzuela (Arganzuela)

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N 40.407222222222 ° E -3.6916666666667 °
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Adresse

Atocha (Histórica)

Calle de Rafael de Riego
28014 Madrid, Arganzuela (Arganzuela)
Autonome Gemeinschaft Madrid, Spanien
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Invernadero de Atocha, Madrid view 2
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In der Umgebung

Wald der Erinnerung (Madrid)
Wald der Erinnerung (Madrid)

Der Wald der Erinnerung (spanisch Bosque del Recuerdo), ehemals Wald der Abwesenden (spanisch Bosque de los Ausentes), ist eine Gedenkstätte im Park Parque del Buen Retiro in der spanischen Hauptstadt Madrid. Sie erinnert an die 191 Menschen, die bei den am 11. März 2004 auf mehrere Madrider Vorortzüge verübten Attentaten ums Leben kamen, und den am 3. April beim Sturm auf die Wohnung der Attentäter getöteten Polizisten eines Sonderkommandos. Der Name der Gedenkstätte wurde auf Wunsch der Angehörigen geändert, da die Opfer der Anschläge für sie nicht abwesend seien.Das Denkmal besteht aus 192 Bäumen, darunter 22 Olivenbäumen und 170 Zypressen, die von einem kleinen Fluss eingefasst werden. Jeder Baum steht dabei für eines der Opfer und das Wasser symbolisiert das Leben. Dieses Konzept des „lebenden Denkmals“ ist mit früheren Arbeiten wie Jenny Holzers Schwarzem Garten verglichen worden. Bei der Festlegung der Zahl der gedachten Opfer kam es – Anzeichen der Schwierigkeiten der spanischen Erinnerungskultur – zum politischen Konflikt; von Seite der lokalen Rechtsparteien wurde als 192. Opfer ein ungeborenes Kind bezeichnet, das im Mutterleib umgekommen war, von Seiten der sozialdemokratischen Zentralregierung aber der Polizist, der am 3. April 2004 gestorben war.Am 11. März 2005 wurde die Gedenkstätte von König Juan Carlos und Königin Sophia eingeweiht, die einen Strauß weißer Blumen mit der Botschaft „In Gedenken an die Opfer des Terrorismus“ niederlegten. Während der Zeremonie wurden auf Wunsch der Angehörigen der Opfer keine Reden gehalten; ein 17-jähriger Cellist spielte Pau Casals’ Version des Cant dels Ocells. Unter den Gästen der Zeremonie waren neben dem damaligen spanischen Kronprinzen Felipe und seiner Frau Letizia Ministerpräsident Zapatero und Oppositionsführer Mariano Rajoy sowie die Botschafter aller 16 Staaten, die unter den Toten Opfer zu beklagen hatten. An Staatsoberhäuptern waren König Mohammed VI. von Marokko und Großherzog Henri von Luxemburg sowie die Präsidenten Hamid Karzai (Afghanistan), Abdoulaye Wade (Senegal), Ely Ould Mohamed Vall (Mauretanien) und Jorge Sampaio (Portugal) anwesend. Vertreter internationaler Organisationen waren Kofi Annan als Generalsekretär der Vereinten Nationen, Javier Solana als Generalsekretär des Rates der Europäischen Union und Josep Borrell als Präsident des Europäischen Parlaments. An der Gedenkstätte findet sich kein Hinweis auf die Bedeutung des Ortes. Zum 10-jährigen Gedenken an die Anschläge fand eine weitere große Gedenkfeier statt.