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Sarno (Fluss)

Fluss in EuropaFluss in KampanienGewässersystem Tyrrhenisches Meer
Ponte di San Marzano
Ponte di San Marzano

Der Sarno ist ein Fluss in der italienischen Region Kampanien. Die Römer nannten ihn Sarnus. Bei Prokop wird er als „Drache“ bezeichnet. In der Antike war der Sarnus ein ruhiger, wasserreicher und schiffbarer Fluss, der bei Nuceria Alfaterna in den Golf von Neapel (antik: Sinus Puteolanus oder Cumanus) mündete. Der Name stammt laut Konon von den Pelasgern, die sich hier, aus der Peloponnes kommend, niedergelassen haben sollen. Sie nannten sich Sarrastae und den Fluss Sarre. Durch die tektonischen Aktivitäten, die Ausbrüche des Vesuvs, ist die heutige Küstenlinie verändert und der Mündungsbereich des Flusses nach Westen verschoben. Durch die Abholzungen der Wälder im Quellbereich ist der Fluss heute nicht mehr so wasserreich und nicht mehr schiffbar. Der Sarno gilt aufgrund der Einleitung von ungeklärten Abwässern aus umliegenden Industriebetrieben und Wohngebieten sowie Dünger- und Pestizideinsatz in der Landwirtschaft seines Einzugsgebiets als einer der am stärksten verschmutzten Flüsse in Europa. Der Hafen Pompejis im Mündungsbereich des Flusses wurde auch von Nola, Nuceria und Acerrae genutzt. Flussgott war Epidius, möglicherweise identisch mit dem Jüngling mit Widderhörnern, den vor allem Münzen aus Nuceria zeigen.

Auszug des Wikipedia-Artikels Sarno (Fluss) (Lizenz: CC BY-SA 3.0, Autoren, Bildmaterial).

Sarno (Fluss)
Corso Alcide de Gasperi,

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Geographische Koordinaten (GPS)

Breitengrad Längengrad
N 40.728592 ° E 14.470882 °
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Adresse

Corso Alcide de Gasperi
80053
Kampanien, Italien
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Ponte di San Marzano
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In der Umgebung

Villa des Diomedes
Villa des Diomedes

Die Villa des Diomedes (Villa di Diomede) befindet sich außerhalb der Stadtmauern von Pompeji beim Herkulaner Tor an der Via dei Sepolcri. Sie wurde von 1771 bis 1774 von Francesco La Vega ausgegraben und erhielt ihren Namen von Marcus Arrius Diomedes, dessen Grab sich gegenüber dem Eingang der Villa befindet. Die Zuschreibung der Villa an diese Person ist nicht zwingend. Die Villa ist auf zwei Ebenen angelegt. Im vorderen Teil befindet sich gleich hinter dem Eingang ein Peristyl, es gibt Baderäume und einen Küchentrakt sowie diverse Wohnräume. Über eine Treppe gelangte man in das Erdgeschoss. Hier gibt es ein großes Peristyl mit 17 Pfeilern an jeder Seite. In der Mitte dieses großen Gartens steht ein Sommer-Triclinium mit einem Wasserbecken davor. Die Villa war in schlichten Wandmalereien des Vierten Stils dekoriert. Diese sind heute nur noch schlecht erhalten. In der Villa wurden verschiedene Leichen gefunden. Ein Skelett, das zusammen mit einem weiteren Skelett aufgefunden wurde, war vielleicht sogar der Hausherr. Bei diesem Skelett lagen in einem Tuch Münzen im Wert von 1356 Sesterzen (zehn Goldmünzen, 88 Silbermünzen und neun bronzene). Es handelt sich um einen der reichsten Geldfunde in der Stadt. Dieser Mann hatte auch einen Schlüssel und trug einen goldenen Ring. Im Keller des Hauses lagen 18 weitere Skelette von Frauen, Dienern und Kindern, die hier wahrscheinlich an eindringenden Gasen erstickt sind. Im Keller fand man auch zahlreiche Weinamphoren. Die Villa ist der Handlungsort einiger Romane. Théophile Gautiers Arria Marcella (1852) spielt hier, wie auch Ferdinand Gregorovius’ Gedicht Euphorion.

Casa del Chirurgo
Casa del Chirurgo

Die Casa del Chirurgo (Haus des Chirugen) befindet sich in Pompeji (VI 1, 9–10.23) und wurde 1770 durch Francesco La Vega ausgegraben. Das Wohnhaus erhielt seinen modernen Namen aufgrund eines Fundes von vierzig chirurgischen Instrumenten, die sich heute im Archäologischen Nationalmuseum Neapel befinden. Es liegt im Nordwesten der Stadt, an einer Straße, die direkt zur Porta Ercolano führt, einem der Stadttore der Stadt. Vom Eingang, der im Süden des Hauses liegt, gelangt man in die Fauces und von dort direkt in das Atrium, das einst Malereien im 4. Stil zeigte. Um das Atrium herum sind diverse kleine Zimmer angeordnet. An der Rückseite des Atriums befinden sich zwei Speisezimmer und ein Durchgang zum Garten. Im hinteren Teil des Hauses führt eine Treppe zu einem einstigen Obergeschoss. Hier befindet sich auch die Küche, die einst mit Malereien dekoriert war. Das Haus galt lange als klassischer und früher Vertreter des Atriumhauses; es wurde in der älteren Forschung ins 4. Jahrhundert v. Chr. datiert und galt als eine der ältesten noch zur Zeit des Vulkanausbruchs stehenden Wohnbauten in Pompeji. Nachgrabungen durch Amedeo Maiuri zeigten aber, dass dies unrichtig ist. Neuere Grabungen durch ein britisch-amerikanisches Team bestätigten dies und zeigten, dass das Haus erst um 200 v. Chr. oder kurz danach erbaut wurde. Dies fällt in eine Zeit verstärkter Bauaktivität in der Stadt, in der auch zahlreiche andere neue Wohnhäuser errichtet wurden. Die Casa del Chirurgo wurde an der Stelle eines älteren Baues errichtet, der wohl ins 3. Jahrhundert v. Chr. datiert, dessen Funktion und genauer Grundriss jedoch unklar sind. Verschiedene Räume des Hauses waren einst ausgemalt. Zur Zeit der Entdeckung wurde das Haus wegen seiner Bemalung gerühmt. Da die meisten Räume jedoch nicht überdacht wurden, ist heute kaum noch etwas von den Malereien erhalten. In Raum 19, der überdacht wurde, befinden sich noch heute Reste von Wandmalereien im 4. Stil. Das Dekorationsschema ist von alten Zeichnungen gut bekannt. Ein zentrales Gemälde zeigt eine Malerin am Werk. Das Bild wurde schon früh aus der Wand geschnitten und befindet sich heute im Archäologischen Nationalmuseum in Neapel. Raum 8 hat einen mit geometrischen Motiven dekorierten Mosaikfußboden. Das Mosaik befindet sich heute noch vor Ort, ist aber auch nur noch zum Teil erhalten.