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Oberhof (Büdingen)

Bauwerk in BüdingenKulturdenkmal in BüdingenNach der Haager Konvention geschütztes Kulturgut in Hessen
Büdingen Stadtplan Altstadt Oberhof
Büdingen Stadtplan Altstadt Oberhof

Der Oberhof, erbaut 1569/70 ist ein denkmalgeschütztes Renaissancegebäude in der Stadt Büdingen im hessischen Wetteraukreis. Ursprünglich war die mehrere Gebäudeteile umfassende Hofanlage von Graf Georg zu Ysenburg und Barbara Gräfin von Wertheim durch den fränkischen Baumeister Conrad Leonhard erbaut worden. Der Bau diente der Familie zu Ysenburg über Generationen als Wohn- und Witwensitz. Als Bestandteil der Gesamtanlage Altstadt Büdingen ist der Hof geschütztes Kulturgut entsprechend der Haager Konvention. Viele Details des Wohnbaus sind von Interesse: An den Fenstergewänden sind Steinmetzzeichen zu finden. An der Nordseite in Richtung „Obergasse“ sind noch Bauinschriften zu erkennen. Auf dem Südgiebel sind Reste der Außenmalerei (Arche Noah) erkennbar. Der Eingang mit seiner geschnitzten Holztür wird durch das wappengeschmückte Hauptportal umrahmt, der östliche Erker wird von antikisierenden Figuren („Schreckköpfen“) geschmückt. 1959 übernahm die Stadt Büdingen den Oberhof. Das verkommene Anwesen wurde für 9 Mill. Euro renoviert und ist heute das Domizil der Musik- und Kunstschule. Der „Pferdestall“ sowie das „Sälchen“ werden für verschiedenste kulturelle Veranstaltungen wie Lesungen, Konzerte oder Bilderausstellungen genutzt.

Auszug des Wikipedia-Artikels Oberhof (Büdingen) (Lizenz: CC BY-SA 3.0, Autoren, Bildmaterial).

Oberhof (Büdingen)
Obergasse, Büdingen

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Obergasse 23
63654 Büdingen
Hessen, Deutschland
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Büdingen Stadtplan Altstadt Oberhof
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Rathaus (Büdingen)
Rathaus (Büdingen)

Das Historische Rathaus in Büdingen wurde 1458 auf einem steinernen Untergeschoss seines Vorläufers neu errichtet, wobei die Rathausgasse verengt wurde. Das Erdgeschoss mit seinen achteckigen Säulen und mächtigen Unterzügen diente als Kauf- und Markthalle und das Obergeschoss als Tanz- und Spielhaus und als Ratsstuben. Nach 1495 tagte im Obergeschoss das Hochgericht der Herren zu Büdingen als zentrales Gericht der Grafschaft. Nach 1490 wurde der westliche Giebel als massiv ausgeführter Treppengiebel umgebaut. Ebenfalls einem späteren Umbau verdankt das Gebäude seinen imposanten Staffelgiebeln. Das Fachwerk des Gebäudes zeigt als Besonderheit Nebenständer mit hohen Wandverstrebungen, die beiderseits der Firstständer ihre Kopfbänder über die Kehlbalken hinausstrecken. Die kurzen Fußstreben sind als Schmuck je zu zwei Halbkreisen verbunden. Äußerlich sind neben schmückenden Elementen, wie dem Wappenerker des Stadtherren Diether von Isenburg als mittelalterliche Infrastruktur der Stadtborn, eingerahmt durch gotische Kielbogen, eine Heiligennische und darunter die Stadtelle, das „Büdinger Maß“, angebracht, die dem vorgelagerten Markt als Einheit diente. Bis 1968 war das Gebäude Sitz der Büdinger Stadtverwaltung. Heute beherbergt das Rathaus das vom Büdinger Geschichtsverein getragene „Heuson-Museum“ und den Sitzungssaal der Stadtverordnetenversammlung der Stadt Büdingen. An der Außenfassade befindet sich eine gusseiserne Gedenktafel für die während der Zeit der nationalsozialistischen Diktatur verfolgten und ermordeten Mitbürger der jüdischen Gemeinde in Büdingen. Das in östlicher Richtung an das Historische Rathaus anschließende „ehemalige Pfarrhaus“ ist vermutlich im ersten Drittel des 15. Jahrhunderts entstanden. Sein öffentlicher Zweck kommt durch die offene Laube gut zum Ausdruck. Das hoch wirkende Gebäude zeigt ein vielgestaltiges Fachwerk. Markant sind die durchgehenden Brustriegel mit „Schwalbenschwanzverblattungen“, die Geschossüberkragung mit den Außenknaggen und die Proportionen der Fenster. In diesem Gebäude wurde Ludwig Eberling (* 1823; † 1898) geboren, der als Hofgärtner Großherzog Friedrichs I. von Baden als erster die verwahrloste Insel Mainau im Bodensee erschloss und als der Schöpfer der heutigen Blumeninsel gilt. Das Gebäude war bis in die 1960er-Jahre als Wohnung vermietet. Die Mieter wie Käthe Mörschel, Frau Becker, waren gleichzeitig die Herbergseltern der dort von der Stadt betriebenen Herberge für durchreisende Wanderer. Im Rahmen der Altstadtsanierung wurde das Gebäude saniert und einer neuen Nutzung zugeführt. Heute befindet sich in den Räumen ein Teil des „Heuson-Museums“ sowie das Trauzimmer des städtischen Standesamtes. Als Bestandteil der Gesamtanlage Altstadt Büdingen gilt das Pfarrhaus als geschütztes Kulturgut entsprechend der Haager Konvention zum Schutz von Kulturgut bei bewaffneten Konflikten.