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Marienkirche (Büdingen)

Disposition einer OrgelErbaut im 14. JahrhundertGotische KircheGotisches Bauwerk in HessenHallenkirche
Kirchengebäude des Dekanats Büdinger LandKirchengebäude in BüdingenKirchengebäude in EuropaKulturdenkmal in BüdingenLiebfrauenkircheNach der Haager Konvention geschütztes Kulturgut in Hessen
Büdingen Marienkirche 03
Büdingen Marienkirche 03

Die Marienkirche, auch Liebfrauenkirche genannt, ist die Hauptkirche der Stadt Büdingen in Hessen. Die Kirche entstand unter der Regierung Heinrich von Isenburgs (1340–1378) im Jahre 1367 und 1370 als hölzerne „Liebfrauenkapelle“ auf dem damaligen Marktplatz innerhalb der Stadt. Sie war die Nachfolgerin der außerhalb der Stadt gelegenen Pfarrkirche St. Remigius. Die Marienkirche war über die Jahrhunderte häufig Gegenstand von Bauarbeiten, so dass der heutige das Stadtbild prägende Bau verschiedenste Stilrichtungen der Baukunst erkennen lässt. Einfluss auf die Gestalt des Baus hatten verschiedene militärische, politische, räumliche und religiöse Vorgaben und Zwänge. Die architektonische Entwicklung der Marienkirche lässt sich grob in vier Phasen einteilen: 1367 entstand eine hölzerne Kapelle als Provisorium, die bereits nach zehn Jahren durch eine in Nord-Süd orientierte Basilika ersetzt wurde. 1476 und 1491 entstand daraus eine nunmehr in Ost-West-Richtung ausgerichtete spätgotische Hallenkirche. Letztlich wurde die Kirche unter dem Einfluss der Reformation ab der Mitte des 16. Jahrhunderts wesentlich umgestaltet und erweitert.

Auszug des Wikipedia-Artikels Marienkirche (Büdingen) (Lizenz: CC BY-SA 3.0, Autoren, Bildmaterial).

Marienkirche (Büdingen)
Kirchgasse, Büdingen

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Breitengrad Längengrad
N 50.29222222 ° E 9.11777778 °
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Adresse

Marienkirche

Kirchgasse 17
63654 Büdingen
Hessen, Deutschland
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Büdingen Marienkirche 03
Büdingen Marienkirche 03
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Rathaus (Büdingen)
Rathaus (Büdingen)

Das Historische Rathaus in Büdingen wurde 1458 auf einem steinernen Untergeschoss seines Vorläufers neu errichtet, wobei die Rathausgasse verengt wurde. Das Erdgeschoss mit seinen achteckigen Säulen und mächtigen Unterzügen diente als Kauf- und Markthalle und das Obergeschoss als Tanz- und Spielhaus und als Ratsstuben. Nach 1495 tagte im Obergeschoss das Hochgericht der Herren zu Büdingen als zentrales Gericht der Grafschaft. Nach 1490 wurde der westliche Giebel als massiv ausgeführter Treppengiebel umgebaut. Ebenfalls einem späteren Umbau verdankt das Gebäude seinen imposanten Staffelgiebeln. Das Fachwerk des Gebäudes zeigt als Besonderheit Nebenständer mit hohen Wandverstrebungen, die beiderseits der Firstständer ihre Kopfbänder über die Kehlbalken hinausstrecken. Die kurzen Fußstreben sind als Schmuck je zu zwei Halbkreisen verbunden. Äußerlich sind neben schmückenden Elementen, wie dem Wappenerker des Stadtherren Diether von Isenburg als mittelalterliche Infrastruktur der Stadtborn, eingerahmt durch gotische Kielbogen, eine Heiligennische und darunter die Stadtelle, das „Büdinger Maß“, angebracht, die dem vorgelagerten Markt als Einheit diente. Bis 1968 war das Gebäude Sitz der Büdinger Stadtverwaltung. Heute beherbergt das Rathaus das vom Büdinger Geschichtsverein getragene „Heuson-Museum“ und den Sitzungssaal der Stadtverordnetenversammlung der Stadt Büdingen. An der Außenfassade befindet sich eine gusseiserne Gedenktafel für die während der Zeit der nationalsozialistischen Diktatur verfolgten und ermordeten Mitbürger der jüdischen Gemeinde in Büdingen. Das in östlicher Richtung an das Historische Rathaus anschließende „ehemalige Pfarrhaus“ ist vermutlich im ersten Drittel des 15. Jahrhunderts entstanden. Sein öffentlicher Zweck kommt durch die offene Laube gut zum Ausdruck. Das hoch wirkende Gebäude zeigt ein vielgestaltiges Fachwerk. Markant sind die durchgehenden Brustriegel mit „Schwalbenschwanzverblattungen“, die Geschossüberkragung mit den Außenknaggen und die Proportionen der Fenster. In diesem Gebäude wurde Ludwig Eberling (* 1823; † 1898) geboren, der als Hofgärtner Großherzog Friedrichs I. von Baden als erster die verwahrloste Insel Mainau im Bodensee erschloss und als der Schöpfer der heutigen Blumeninsel gilt. Das Gebäude war bis in die 1960er-Jahre als Wohnung vermietet. Die Mieter wie Käthe Mörschel, Frau Becker, waren gleichzeitig die Herbergseltern der dort von der Stadt betriebenen Herberge für durchreisende Wanderer. Im Rahmen der Altstadtsanierung wurde das Gebäude saniert und einer neuen Nutzung zugeführt. Heute befindet sich in den Räumen ein Teil des „Heuson-Museums“ sowie das Trauzimmer des städtischen Standesamtes. Als Bestandteil der Gesamtanlage Altstadt Büdingen gilt das Pfarrhaus als geschütztes Kulturgut entsprechend der Haager Konvention zum Schutz von Kulturgut bei bewaffneten Konflikten.

Schlaghaus (Büdingen)
Schlaghaus (Büdingen)

Das Schlaghaus (seit dem 17. Jahrhundert auch Schlachthaus genannt) in Büdingen ist ein Anfang des 14. Jahrhunderts erbauter mächtiger spätmittelalterlicher Torbau. Ursprünglich war das Schlaghaus auf der am meisten gefährdeten südlichen Seite der Altstadt am jenseitigen Ufer des Seemenbachs (in seinem alten Bett) gelegenes Gegenstück der hohen Mühlpforte und mit einer Zugbrücke verbunden. Dort zog die Heer- und Handelsstraße vorbei, was eine besondere Sicherung erforderte. Im großen „Freiheitsbrief“, mit dem Heinrich II., Herr zu Büdingen, seine Stadt 1353 begnadete, wird die Toranlage mit Brücke, Riegeln, Zugbrücke und Schlagbaum beschrieben. Der Begriff Schlaghaus leitet sich von Schlag ab. Dem Begriff kommen verschiedene Bedeutungen zu. Gemeint sein kann ein Fallgatter oder eine Art Sperrschranke zum Schutze der Brückenanlage. Schlag bezeichnet auch Schlagmauern, die im Mittelalter oft vor Toren angelegt waren, um den angreifenden Feind von der direkten Richtung zum Tor wegzuleiten. Schlag bezeichnet zudem den Ort, an dem Wegegeld zu bezahlen oder Zoll zu entrichten war, den Schlagbaum. Anfänglich lagen die Mühlpforte und das Schlaghaus in einer geraden Linie. Bei feindlichen Angriffen war so nicht nur das Schlaghaus, sondern zugleich das zweite Tor durch Schüsse gefährdet. Mit dem Bau eines mächtigen Mauergürtels vor der älteren Stadtmauer zwischen 1480 und 1510 durch Graf Ludwig II. wurde diese Schwäche 1494 durch eine Neugestaltung der Toranlage beseitigt. Der Verlauf des Seemenbachs wurde nach Süden vor den „Damm“ umgeleitet und das alte Bachbett zum Trockengraben umfunktioniert. Als äußeres Tor wurde weiter westlich gelegen das Mühltor beim Meliorschen Haus erbaut. Durch die S-förmige Wegeführung konnten so Durchschüsse durch beide Tore verhindert werden. Damit verlor aber auch das Schlaghaus seine Bedeutung als Torbau und wurde zu einem Halbturm der neuen Befestigungsanlage umgebaut. Der Durchgang des Schlaghauses wurde vermauert und man setzte ein spitzbedachtes Türmchen in den Seemenbach vor. Aus dem Türmchen konnte man Bach, Torbrücke und Vorgelände wirksam unter Feuer nehmen. In zwei Ebenen sind je drei der für Büdingen typischen Buckelscharten (Schießöffnungen) vorhanden. Das Obergeschoss diente als Auslug und Wachstube. Die militärische Bedeutung belegen noch immer Einschüsse von Bleikugeln während der Belagerung im Herbst 1634 an der Außenseite. Seit 1700 verlor die Verteidigungsanlage mit ihren Mauern und Türmen zunehmend an Bedeutung. So wurde das Schlaghaus als „Betzenloch“ verwendet, einem Gefängnis für kleinere Vergehen. Datierte Einritzungen im Innern erinnern an diese Funktion. Zudem diente es den Torwachen als Arrestlokal. Bis zum Jahr 1777 diente die Metzgerschirn am Küchenbach den Büdinger Metzgern als Schlachtplatz. In diesem Jahr verlegten die Metzger ihr Handwerk in das Schlaghaus, das damit seinen weiteren Namen Schlachthaus erhielt. Zu diesem Zweck wurde das Untergeschoss des Turms verfüllt und die dortigen Schießscharten vermauert. Am Boden des so entstandenen Schlachtraum wurden Sandsteinplatten mit leichtem Gefälle verlegt. Damit war es möglich, Blut und Schlachtabfalle direkt in den Seemenbach zu leiten. Der Schlachtraum wurde mit einem Schlachtbalken und anderem Gerät ausgestattet. 1892 bemängelte Kreisgesundheitsarzt Dr. Hauser die Verhältnisse im Büdinger Schlachthaus. Der Seemenbach führte zeitweise nur wenig Wasser oder wurde von den Müllern aufgestaut. Damit konnte der Seemenbach seiner Funktion als Abwasserkanal oft nicht gerecht werden. Außerdem vollzog sich der gesamte Schlachtbetrieb in der Öffentlichkeit, da um das Schlachthaus kein verschließbares Gelände vorhanden war. Das geschlachtete Vieh wurde oft ohne Abdeckung transportiert. Schließlich gründeten die Büdinger Metzger 1895 die Schlachthausgenossenschaft. Der Gegenstand ihres Unternehmens war die „Erbauung eines Schlachthauses zu Büdingen auf gemeinschaftliche Rechnung“. Das neue Schlachthaus wurde zügig erbaut und konnte bald die Funktion des Schlaghauses übernehmen. Über 100 Jahre diente das Schlaghaus als Abstellraum, zuletzt des städtischen Bauhofs. Im Rahmen der Altstadtsanierung wurde der Turm 2005/2006 grundhaft saniert. Dabei wurde auch das Untergeschoss des Schlaghauses freigelegt und unter einem Gitterrost sichtbar gemacht. Seit September 2006 beherbergt das Schlaghaus auf Initiative der Schlachthausgenossenschaft das Büdinger Metzgermuseum. Die Schlachteinrichtungen mit Schlachtbalken und Winde wurden zu diesem Zweck wieder eingebaut. Ausgestellt sind zudem historische Metzgerwerkzeuge und -maschinen.