Die Hansestadt Herford [ˈhɛɐ̯fɔʁt] (westfälisch-niederdeutsch: Hiärwede, Hiarwede, Hiarwe) ist eine große kreisangehörige Stadt mit etwa 66.500 Einwohnern in Nordrhein-Westfalen. Sie liegt im Regierungsbezirk Detmold und ist die Kreisstadt des Kreises Herford.
Herford gehört zum ostwestfälischen Verdichtungsgebiet, das sich von Gütersloh über Bielefeld und Herford bis Minden erstreckt. Die Stadt liegt im Ravensberger Hügelland zwischen Teutoburger Wald und Wiehengebirge, 15 Kilometer nordöstlich von Bielefeld und 46 Kilometer östlich von Osnabrück und etwa in der Mitte zwischen den Großstädten Dortmund und Hannover, die beide etwa 100 Kilometer entfernt liegen und die über die Bundesautobahn 2 sowie über die Bahnstrecke Hamm–Minden erreichbar sind. Herford ist ein wichtiger Wirtschaftsstandort, was auch auf die günstige Verkehrslage im Straßen- und Eisenbahnnetz zurückzuführen ist.Die Anfänge von Herford werden allgemein auf das Jahr 789 datiert. Das um 800 errichtete Frauenstift Herford wurde bald nach seiner Gründung in den Stand einer Reichsabtei erhoben und erlangte im 12. Jahrhundert die Reichsunmittelbarkeit, die das Stift bis 1803 bewahren konnte. Dadurch entwickelte sich die Stadt Herford im Mittelalter zu einer bedeutenden, stark befestigten Handelsstadt Westfalens und trat 1342 der Hanse bei. Zwischen 1224 und 1634 bestanden auf dem Gebiet der heutigen Kernstadt zwei unabhängige Städte, die Herforder Altstadt und die Herforder Neustadt, die auch jeweils eigene Bürgermeister besaßen. Seit Mitte des 13. Jahrhunderts bis um 1530 nahm eine kondominiale Regierung von Stift und Stadt reichsstädtisches Recht wahr. Die 1631 erlangte Reichsfreiheit ging infolge der Annexion durch das Kurfürstentum Brandenburg schon 1647 wieder verloren. Von 1911 bis 1968 war Herford kreisfreie Stadt in Preußen beziehungsweise Nordrhein-Westfalen.
Herford ist Gründungsmitglied der Westfälischen Hansestädte und der Neuen Hanse und trägt den offiziellen Namenszusatz Hansestadt seit 2013.