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Villa Rustica (Oftersheim)

Archäologischer Fundplatz im Rhein-Neckar-KreisArchäologischer Fundplatz in EuropaBauwerk in NeckargemündGeographie (Neckargemünd)Kulturdenkmal in Neckargemünd
Landwirtschaft (Baden-Württemberg)Römisches Bauwerk in Baden-WürttembergVilla rustica in Germania superior

Die Villa Rustica bei Oftersheim wurde in den Jahren 1964 bis 1965 zum Teil archäologisch untersucht. Dabei kamen mehrere Mauern zu Tage, diverse Kleinfunde und vor allem die Reste von Wandmalereien. Bei den Ausgrabungen wurden 27 Schnitte angelegt, die sich auf ein Gebiet von etwa 70 zu 40 m Größe verteilen. Durch das Ausheben von nur etwa zwei Meter breiten, aber längeren Gräben wurden zahlreiche Mauern der Villa rustica erfasst, allerdings wurden keine größeren Flächen ausgegraben, so dass kein Gesamtgrundriss der Anlage gewonnen werden konnte. Der Bau war vom ersten nachchristlichen Jahrhundert bis etwa 260 n. Chr. bewohnt. Diverse Räume hatten Hypokausten. Es gab einen Keller. Es fanden sich Fragmente von Säulen. Zahlreiche Belege von Fensterglas zeigen, dass ein Großteil der Fenster verglast war. Zu den weiteren Funden gehören vor allem Keramik, Fragmente von Glasgefäßen, Metallteile von Möbeln, aber auch Schmuck wie Fibeln. Vier Münzen kamen zu Tage. Die letzte von ihnen datiert unter Caracalla (regierte 211 bis 217 n. Chr.). Ziegel stammen aus der Werkstatt des P. Attius Rufinus, die in Neuenheim operierte. Zu den besonderen Funden gehören die Fragmente von Wandmalereien zweier Räume. Die sogenannte rote Wand (eine Wand wurde exemplarisch zeichnerisch rekonstruiert, in der Realität handelt es sich um die Reste von vier Wänden) bestand aus roten Feldern mit schwarzen Zwischenfeldern, in denen Kandelaber gemalt waren. Die weiße Wand zeigt größere Felder in Abwechselung zu schmaleren Feldern, in denen sich wiederum gemalte Kandelaber befanden. Die Malereien datieren in das Ende des ersten oder den Beginn des 2. Jahrhunderts n. Chr. Sie fanden sich in sekundärer Lage, sind also bereits in der Antike von der Wand genommen und als Bauschutt vergraben worden. Es fanden sich insgesamt 1142 Tierknochen. Ein Großteil gehört zu Haustieren. Rinderknochen sind am besten belegt (mindestens 10 Tiere), gefolgt von Schwein (18 Tiere) Schaf/Ziege (16 Tiere), Pferde- und Hundeknochen sind ebenfalls bezeugt. Ein einzelner Knochen gehört zu einer Katze. Daneben sind die folgenden Tiere bezeugt: Hühner, Enten, Tauben, Waldschnepfen, Weinbergschnecken und Mollusken. Im Gemeinde- und Forstmuseum Oftersheim ist ein Raum den Funden aus der Villa gewidmet.

Auszug des Wikipedia-Artikels Villa Rustica (Oftersheim) (Lizenz: CC BY-SA 3.0, Autoren).

Villa Rustica (Oftersheim)
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Neurott
Neurott

Neurott ist eine kleine Bauernsiedlung im Südwesten von Heidelberg. Sie liegt im Heidelberger Stadtteil Kirchheim an der Gemarkungsgrenze zu Oftersheim und Schwetzingen, südlich der, ehemals von Angehörigen der US-Army bewohnten Siedlung Patrick-Henry-Village. Die Entfernungen in die Stadtzentren von Heidelberg und Mannheim betragen 8 und 20 Kilometer. Neurott wurde in der Zeit des Nationalsozialismus im Jahre 1938 als sogenannte Neubauernsiedlung gegründet. An den Planungen war der Soziologe Ludwig Neundörfer beteiligt, der seit 1933 bei der Stadt Heidelberg beschäftigt war. Es entstanden elf Erbhöfe, denen je zwei Äcker mit zusammen ungefähr acht Hektar zugewiesen wurden. Ein Teil der Flächen war zuvor als Kirchheimer Allmende genutzt worden. Weitere Flächen hatten zur ehemaligen Domäne Bruchhausen gehört, deren Felder durch den Bau der Reichsautobahn Heidelberg–Karlsruhe, der heutigen Bundesautobahn 5, getrennt worden waren. Angesiedelt wurden überwiegend jüngere Bauern, meist aus Kirchheim. Da die Siedlung über keine Wiesen verfügte, sollte durch einen Zwischenfruchtbau die Haltung von Vieh möglich werden. Bei der Einweihung von Neurott am 26. Juni 1938 sprachen der badische Ministerpräsident Walter Köhler, der Landesbauernführer Fritz Engler-Füßlin und der Heidelberger Oberbürgermeister Carl Neinhaus.In den 1960er Jahren wurde in Neurott Feldgemüse im Vertragsanbau produziert, insbesondere für die Konservenfabrik Bassermann in Schwetzingen. In der Gegenwart werden noch vier der ursprünglich elf Höfe hauptberuflich bewirtschaftet. Dabei liegen die Schwerpunkte beim Tabakanbau sowie dem Spargelanbau. Die Einwohnerzahl beträgt circa 60 Personen. In Neurott befindet sich auch ein Gemüsehof mit einem Bauernladen. Des Weiteren befinden sich in Neurott Pferdekoppeln und -stallungen. Seit Dezember 2005 verfügt Neurott, das nicht an das öffentliche Kanalisationsnetz angeschlossen ist, über eine eigene dezentrale Membrankläranlage. Entwickelt und konzipiert vom Fraunhofer-Institut für Grenzflächen- und Bioverfahrenstechnik (IGB) in Stuttgart, ist sie deutschlandweit die erste Kläranlage mit Membrantechnologie in der Vor- und Nachklärung.

Lochheim (Sandhausen)
Lochheim (Sandhausen)

Lochheim ist eine Wüstung am nordwestlichen Rand der Gemeinde Sandhausen im Rhein-Neckar-Kreis im Regierungsbezirk Karlsruhe im Norden Baden-Württembergs. Sie liegt südlich des Leimbachs und des Landgrabens und nördlich der großen Sanddünenfelder auf einem flachen, verschleiften Sandrücken am Südrand des Neckarschwemmkegels in der Neckar-Rhein-Ebene (die zum Nördlichen Oberrheintiefland in der Oberrheinischen Tiefebene gehört). Die südlich der Wüstung Lochheim liegenden großen Sanddünenfelder befinden sich in dem Waldgebiet namens Pflege Schönau – in der auch das Naturschutzgebiet „Sandhausener Düne, Pflege Schönau-Galgenbuckel“ liegt – in den Hardtebenen. Die erste sichere urkundliche Erwähnung Lochheims stammt aus dem Jahr 1131, möglicherweise bezieht sich aber schon die Nennung einer Kirchenweihe 1061 auf dieses Lochheim. Keramikfunde weisen auf eine Besiedlung seit dem 7. Jahrhundert hin. Von 1196 bis 1198 erwarb das Kloster Schönau den Ort und wandelte ihn in eine Grangie um, was 1208 mit dem Abriss der Kirche abgeschlossen wurde. Bis 1245 sind Schönauer Gutsverwalter erwähnt, über eine landwirtschaftliche Nutzung wird bis ins 15. Jahrhundert berichtet. In Sandhausen und dem Heidelberger Stadtteil Kirchheim weist jeweils eine Lochheimer Straße auf die Wüstung hin. Die Wüstung wurde 1993 wiedergefunden und in der Folge wurden bei Begehungen durch Schüler des Gymnasiums Sandhausen unter der Leitung von Manfred Löscher Keramiken aus der Zeit vom 7. bis ins 15. Jahrhundert gefunden. Auf Luftbildern konnten die Überreste mehrerer Hausplätze, einer kleinen Saalkirche und einer Niederungsburg mit mehreren Wassergräben identifiziert werden.