Die Sternwarte Kremsmünster in Oberösterreich (Specula cremifanensis) gehört zu den bedeutendsten historischen Observatorien der Welt. Sie wurde 1749 als 50 m hoher „Mathematischer Turm“ vom Benediktinerstift Kremsmünster auf der Südostseite des Stiftsgeländes errichtet, wo das Gelände steil zum Kremstal und dem Ort Kremsmünster abfällt.
Die Sternwarte, ein astronomischer Turm, liegt auf einer Seehöhe von 380 bis 430 m ü. A.
Sie ist unter dem IAU code 539 registriert. Bedeutend war die Sternwarte für die für die damalige Zeit hervorragenden Berechnungen und Positionsbestimmungen. Neben astronomischen und meteorologischen Forschungen – die Messreihe der täglichen Temperatur- und Wetterdaten ist die längste der Welt – erfolgten hier auch wichtige Arbeiten zur Landesvermessung und zur Geophysik.
Während Beobachtungen zur Astronomie gegen Mitte des 20. Jahrhunderts ausliefen, ist der Messkeller nach wie vor ein Fundamentalpunkt für die Gravimetrie und das Erdmagnetfeld.
Bis heute ist sie die naturwissenschaftliche Arbeitsstätte der Benediktiner von Kremsmünster. Die unteren 6 Stockwerke des Gebäudes dienen als naturkundlich-technisches Universalmuseum über einen Zeitraum von 250 Jahren.
Sie gehört zur denkmalgeschützten Gesamtanlage des Stifts und wurde von der Internationalen Astronomischen Union zum Outstanding Astronomical Heritage erklärt.