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Reformierte Kirche (Warschau)

Bauwerk des Historismus in WarschauErbaut in den 1860er JahrenKirchengebäude (reformiert)Kirchengebäude in EuropaKirchengebäude in Warschau
Kulturdenkmal in WarschauNeugotisches Bauwerk in PolenNeugotisches Kirchengebäude
Kościół ewangelicko reformowany w Warszawie 01
Kościół ewangelicko reformowany w Warszawie 01

Die Reformierte Kirche (polnisch Kościół ewangelicko-reformowany) in Warschau ist eine evangelisch-reformierte Pfarrkirche an der Solidarność Allee in der Warschauer Innenstadt.

Auszug des Wikipedia-Artikels Reformierte Kirche (Warschau) (Lizenz: CC BY-SA 3.0, Autoren, Bildmaterial).

Reformierte Kirche (Warschau)
Aleja "Solidarności", Warschau Stadtmitte (Warschau)

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Breitengrad Längengrad
N 52.243333 ° E 20.9975 °
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Adresse

Aleja "Solidarności" 78
00-145 Warschau, Stadtmitte (Warschau)
Woiwodschaft Masowien, Polen
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Kościół ewangelicko reformowany w Warszawie 01
Kościół ewangelicko reformowany w Warszawie 01
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Warschauer Ghetto
Warschauer Ghetto

Das Warschauer Ghetto, von den deutschen Behörden „Jüdischer Wohnbezirk in Warschau“ genannt, wurde im Zweiten Weltkrieg von den Nationalsozialisten für Juden aus der näheren und weiteren Umgebung errichtet und war das bei weitem größte Sammellager dieser Art. Es wurde Mitte 1940 im Stadtzentrum Warschaus, westlich der Altstadt im Stadtteil Wola zwischen dem Bahnhof Warszawa Gdańska und dem Hauptbahnhof Dworzec Główny und dem Jüdischen Friedhof errichtet. Hierher wurden vor allem Juden aus ganz Warschau, aus anderen unter deutscher Kontrolle stehenden polnischen Regionen sowie aus dem deutschen Reichsgebiet und anderen besetzten Ländern deportiert. Es diente schließlich hauptsächlich als Sammellager für die Deportationen in das Vernichtungslager Treblinka der SS und war als solches Teil der organisierten Massenvernichtung, der sogenannten „Endlösung der Judenfrage“ (der Shoah). Das Warschauer Ghetto war 1943 der Ort der größten jüdischen Widerstandsaktion gegen den Völkermord, des jüdischen Aufstands im Warschauer Ghetto, der vom 19. April bis mindestens zum 16. Mai 1943 dauerte. Vor dem Zweiten Weltkrieg war Polen die Heimat der größten jüdischen Gemeinde in Europa. Die meisten polnischen Juden lebten in den Städten. Warschau war das Zentrum des jüdischen sozialen, kulturellen, politischen und religiösen Lebens. 1939 lebten vor dem deutschen Überfall auf Polen fast 370.000 Juden in der polnischen Hauptstadt, was fast 30 Prozent der Gesamtbevölkerung der Stadt ausmachte. Das Warschauer Ghetto sollte das größte aller jüdischen Ghettos im von den Nazis besetzten Europa werden.Am 2. Oktober 1940 befahlen die Deutschen allen jüdischen Einwohnern der Stadt innerhalb von sechs Wochen den Umzug in ein Gebiet westlich vom Zentrum. Dort mussten die nichtjüdischen Bewohner ihre Wohnungen verlassen. Das Warschauer Ghetto wurde ab der Nacht vom 15. auf den 16. November 1940 in der Folgezeit mit einer 18 Kilometer langen und 3 Meter hohen Umfassungsmauer abgeriegelt und die anfangs 22 Tore von SS-Wachen unter dem Kommando Paul Moders bewacht. Heinz Auerswald, ein deutscher NS-Jurist, wurde als Kommissar über den nun so genannten „Jüdischen Wohnbezirk“ eingesetzt. Das Ghetto erhielt – wie andere Sammellager im besetzten Europa – eine nur nominelle Selbstverwaltung in Form eines den Deutschen vollkommen unterstellten Judenrats, dem wiederum eine unbewaffnete jüdische Ordnungspolizei unterstand. Die Aufgaben des Judenrats, mit Adam Czerniaków als Ältestem, waren vielfältig: sie reichten von der Armenfürsorge über alltägliche Ordnungsdienste, die Einhaltung von Arbeitsbestimmungen bis hin zur Bereitstellung der von den Deutschen geforderten Anzahl an Juden auf dem Umschlagplatz für die Abtransporte nach Treblinka. Die Transferstelle Warschau fungierte als deutsche Verwaltung des Sammellagers. Sie regelte und kontrollierte den Wirtschaftsverkehr hinein und heraus. Trotz Überfüllung wurden immer mehr Menschen in den jüdischen Wohnbezirk Warschaus geschafft. Dessen Bevölkerung lag bei etwa 350.000 Menschen, insgesamt wurden etwa 500.000 Menschen in das Ghetto verschleppt. Zum Vergleich: Ende 1939 lebten in Warschau insgesamt 1,31 Millionen Menschen. Eine strikte Nahrungsrationierung zog Hunger und Seuchen nach sich. Der polnische Mediziner Ludwik Hirszfeld, der von 1941 bis 1943 im Warschauer Ghetto eingepfercht war, schilderte die menschenunwürdigen Zustände dort in folgenden Worten: Viele Ghettobewohner wurden von der SS zu Arbeiten in verschiedenen Großbetrieben, den sogenannten Fabriken deutscher Unternehmer und Zulieferer für das Militär gezwungen. Anfangs waren außerhalb des Ghettos ungefähr weitere 50 Privatbetriebe ansässig, in denen Juden Zwangsarbeit verrichten mussten. Die weitaus größten dieser Shops waren Többens und Schultz Co. GmbH. Tätigkeiten außerhalb des Lagers wurden immer mehr eingeschränkt.Die Lebensmittelzuteilungen der Ghettobewohner umfassten täglich 184 Kilokalorien pro Kopf, während Polen 634 und Deutsche 2310 Kilokalorien erhielten.Trotz der menschenfeindlichen Bedingungen gab es im Ghetto eine Form des Kulturlebens, das sich angesichts des alltäglichen Überlebenskampfes, der Bedrohung durch Hunger, Seuchen und der gewaltsamen Aktionen der Deutschen, weitgehend im Untergrund abspielte: Angefangen bei den sogenannten Hauskomitees, die sich um die Belange der Ärmsten kümmerten, über die Jugendabteilungen, die für Waisenkinder Kinderecken organisierten, Theater spielten (im Waisenhaus von Janusz Korczak) und Bibliotheken betrieben (Bibliothek von Bacia Temkin-Berman), um der gequälten Jugend wenigstens einige kurze Momente der Ablenkung von der Hölle des Ghettoalltags zu ermöglichen, bis hin zu größeren Konzert- und Literaturabenden auf Dachböden und in Hinterhöfen, die jederzeit von der SS entdeckt werden konnten (Theater der Bluma Fuswerk, Sinfoniekonzerte unter Leitung von Simon Pullman, Auftritte der Sängerin Marysia Ajzensztat und des jungen Geigers Ludwig Holomann oder Ausstellungen des Bildhauers Felix Frydman). So entstanden schon in der Anfangszeit des Ghettos 1940/41 wichtige Kontakte für die Arbeit der konspirativen Jugendabteilungen und anderen illegalen Hilfsorganisationen (z. B. Judenhilferat Żegota unter Julian Grobelny, Helena Grobelna, Władysław Bartoszewski, Adolf Berman u. a., – nicht zu verwechseln mit dem von den Deutschen eingesetzten Judenrat), die Pläne für den Partisanenkrieg außerhalb des Sammellagers und schließlich auch für den Ghettoaufstand vom April/Mai 1943 ausarbeiteten.