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Rumpfen

Ehemalige Gemeinde (Neckar-Odenwald-Kreis)Gemeindeauflösung 1936Gemeindeauflösung 1975Gemeindegründung 1945Geographie (Mudau)
Ort im Neckar-Odenwald-Kreis
Wappen Rumpfen
Wappen Rumpfen

Rumpfen ist ein Ortsteil von Mudau im Neckar-Odenwald-Kreis in Baden-Württemberg.

Auszug des Wikipedia-Artikels Rumpfen (Lizenz: CC BY-SA 3.0, Autoren, Bildmaterial).

Rumpfen
Unterneudorfer Straße,

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N 49.534175 ° E 9.244013 °
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Unterneudorfer Straße

Unterneudorfer Straße
69427
Baden-Württemberg, Deutschland
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Wappen Rumpfen
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In der Umgebung

St. Veit und St. Martin (Steinbach)
St. Veit und St. Martin (Steinbach)

Die Kapelle St. Veit und St. Martin, auch „Alte Martinskapelle“ genannt, wurde 1494 erbaut. Bis dahin hatte Steinbach (heute Ortsteil von Mudau) kein eigenes Gotteshaus. Die Genehmigung zur Errichtung einer Kapelle wurde vom Kloster Amorbach bereits mit Urkunde vom 6. August 1407 erteilt. Jedoch wurde mit dem Bau erst Ende des 15. Jahrhunderts begonnen. Der älteste an der Kapelle gefundene Hinweis ist „1494 in die post Viti“, das heißt 1494, am Tag nach dem Fest des heiligen Veit, also der 16. Juni 1494. Diese Zahl befindet sich an der südlichen Öffnung des Turmes. Erbauer ist Johannes Eseler – genannt Hans von Amorbach – aus der berühmten Steinmetz-Sippe der Eseler von Alzey. Die Kapelle besteht aus einem Turm, einem einschiffigen spätgotischen Langhaus aus Bruchsteinen mit teils ungewöhnlich großen Quadern und einem netzgewölbten Chor. Wie alle Gotteshäuser aus dieser Zeit ist das Kirchlein von Westen nach Osten orientiert. In den Südfenstern befinden sich gotisches Maßwerk und Steinbilder von St. Martin und St. Veit. Das Gotteshaus wurde 1514 vergrößert, und 1703 wurde im Langhaus eine Stuckdecke eingezogen und eine Holzempore errichtet, die aber wieder abgetragen wurde. Die steinerne Kanzel von 1564 befindet sich heute in der ab 1897 neu erbauten St. Martinskirche. Der Altar-Aufsatz des Hochaltars hat zwei Flügel und wurde nach Ansicht von Experten um 1510 in einer mainfränkischen Werkstatt geschnitzt. Er ist der Schmerzhaften Muttergottes geweiht und zeigt Szenen aus der Leidensgeschichte Jesu. Sie erinnern in der Art der Darstellung an Arbeiten des Bildhauers und -schnitzers Tilman Riemenschneider. Der Altar wurde seit 1977 restauriert und erst 1990 wieder in der Kapelle aufgestellt.Außer diesem Altar birgt die Kapelle noch zwei Barock-Seitenaltäre aus dem 18. Jahrhundert mit zwei Skulpturen. Während in der Dokumentation über die Restauration von römischen Legionären die Rede ist, vermuten Experten, dass es sich um die Klosterheiligen aus Amorbach, Simplicius und Faustinus, handelt. Die Kirchenrechnung von 1710 verzeichnet u. a.: „…24 Gulden dem Bildhauer von Amorbach für die Statuen der heiligen Simplicius und Faustinus, 15 Kreuzer Trägerlohn.“.Lange Zeit diente die Kapelle den Steinbacher und Rumpfener Gläubigen als Kirche. Nach der Erhebung Steinbachs zur selbständigen Pfarrei mit den Filialen Rumpfen und Stürzenhardt am 23. März 1871 wurde eine größere Kirche erforderlich. Diese wurde von August 1897 bis August 1899 unter Pfarrer Honikel durch den Erzbischöflichen Bauinspektor Ludwig Maier aus Heidelberg und Maurermeister Karl Krieger aus Stein am Kocher erbaut, nur wenige Meter von der alten Martinskapelle entfernt.

Mariensäule Mudau
Mariensäule Mudau

Die Mariensäule Mudau, auch „Bild“ genannt, ist ein 1736 errichtetes barockes Denkmal. Erbauer ist der damalige Pfarrherr von Mudau, Pater Honorius Schmiegd (auch Schmich), Parochus in Mudach, aus dem Benediktinerkloster Amorbach. Er war der ältere Bruder des Bildhauers Georg Friedrich Schmiegd und verwaltete die mit damals noch 13 Filialen (Langenelz, Unterscheidental, Oberscheidental, Reisenbach, Galmbach, Kailbach, Hesselbach, Schöllenbach, Waldauerbach, Schloßau, Neubrunn (1836 in Ernsttal umbenannt), Mörschenhardt und Donebach) recht große Pfarrei Mudau vom 29. Juni 1728 bis zum 17. Dezember 1753. Alle Pfarrkinder halfen mit, insbesondere das „Mitglied des Gerichts“, der Bürgermeister von Mudau, Valentin Ziegler. Man vermutet, dass die Mariensäule aus Anlass der 1000-Jahr-Feier des Klosters Amorbach (1734) erstellt wurde. Die große Verehrung der Gottesmutter im Madonnenländchen geht auf die lange Zugehörigkeit zum Bistum Würzburg zurück. Die Inschrift auf dem Sockel lautet: Auß Andächtiger an Rathung unßereß pfarrhernß P. Honor ius Schmiegd Und verwaltung valentin Ziegler dess Gerichtß dahier, ist diese Saul auf Zuthunung sambtli cher pfarrkinder auffgerichtet worden. ANNO 1736 Auf der etwa fünf Meter hohen Säule ist folgende Inschrift eingemeißelt: „Du bist ganz schön, meine Freundin, und an Dir ist kein Flecken. Cant. 4,5. Bitt für uns sambtliche Pfarrkinder.“ Die Mudauer schätzten das „Bild“ so hoch, dass ein jährlicher Betrag in den Gemeindehaushalt aufgenommen wurde für das Beten am „Bild“. Die Gemeinderechnung von 1803 belegt, dass dem „Bettelvogt“ Johann Blaut für das Beten am „Bild“ fl. 30 kr. (ein Gulden 30 Kreuzer) ausbezahlt wurden, „welches von der Gemeinde gestiftet“. In früheren Zeiten versammelte sich in den Sommermonaten die Schuljugend abends am Bild, um den Rosenkranz und den Englischen Gruß zu beten; an Sonn- und Feiertagen sangen die Jungfrauen ein Marienlied dazu. In der Kirchenchronik wird berichtet, dass in der Zeit des Nationalsozialismus der Brauch des Bildbetens stark eingeschränkt wurde. Anlässlich des 200. Jahrestages der Errichtung des „Bildes“ im Mai 1936 führte Pfarrer Otto Ackermann das Bildbeten gegen den Willen der Mosbacher Gestapo wieder ein. Der Brauch wurde in den 1960er Jahren wegen des starken Verkehrsaufkommens aufgegeben. Erst nach dem Bau der Teilumgehung Mudau und der Verkehrsberuhigung der Hauptstraße ließ man den Brauch des Bildbetens im Jahre 2001 wieder aufleben. Im Jahre 2005 wurde die Mariensäule unter Mithilfe heimischer Helfer und Künstler umfassend restauriert. Dabei entschied man sich aus kunsthistorischen Überlegungen auf eine geänderte Farbgebung, vor allem des Mantels der Madonna. Die Goldtöne sollten nicht mehr im Vordergrund stehen. „Als Mittlerin zwischen Himmel und Erde trägt sie, die sternenbekränzte und das Böse besiegende Himmelskönigin, einen blauen Mantel (Himmel) und ein braunes Gewand (Erde)“. Die Kosten für die Restaurierung trug die „Bürgerstiftung Mudau“. Auf Initiative vom Heimat- und Verkehrsverein Mudau wurde Im Jahr 2019 die Mariensäule erneut restauriert. Witterungseinflüsse hatten dem Denkmal zugesetzt. Die aufwändigen Restaurierungsarbeiten wurden von einem renommierten Restaurator ausgeführt. Der hinter der Mariensäule stehende Lindenbaum wurde mit Zustimmung der Kirchengemeinde etwas zurückgenommen, damit das Denkmal keinen Schaden nimmt. Die Kosten wurden durch Spenden, einen Zuschuss des Landesdenkmalamtes und nicht unerhebliche Eigenmittel des Heimat und Verkehrsvereins aufgebracht. Für den Verein war es Ehrensache auch die abendliche Beleuchtung des Denkmals wieder in Gang zu setzen, sehr zur Freude der Bevölkerung.