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Hilkersreuth

Bodendenkmal in HelmbrechtsGeographie (Helmbrechts)Wüstung im Landkreis Hof
Wüstung Hilkersreuth 2015 xy4
Wüstung Hilkersreuth 2015 xy4

Hilkersreuth ist eine Wüstung im Stadtgebiet von Helmbrechts im oberfränkischen Landkreis Hof. Hilkersreuth, auch Hilgertsreuth, liegt unmittelbar nördlich von Helmbrechts westlich der Staatsstraße St 2195. Eine Verbindungsstraße zwischen der Schlegelmühle und Kleinschwarzenbach zweigt zum Flurgebiet Hilkersreuth auf einer Anhöhe ab. Die Lage einzelner Flure zueinander und Überreste mindestens eines Brunnens sind Hinweise auf die Wüstung. Scherbenfunde belegen dies ebenfalls. Der Bereich ist als Bodendenkmal D-4-5736-0115 geschützt. Nach Günther von Geldern-Crispendorf ist eine späte mittelalterliche Besiedlung als Einzelhof charakteristisch für die Region, wonach in dem zunehmend dichter besiedelten Raum nur noch einzelne Siedler Teile des verbliebenen Allmende-Waldes roden konnten. Die Siedlungen nahmen dann meist nur die Größe von Weilern an oder blieben Einzeln. Die Radialhufenfluren von Kleinschwarzenbach enden im Bereich Hilkersreuth. Im Landbuch von Schauenstein ist die Wüstung Hilkersreuth Teil der Gemarkung Kleinschwarzenbach und die Felder sind unter den Bauern aus Kleinschwarzenbach aufgeteilt und werden von ihnen bestellt. Der Ort Hilkersreuth ist 1563 im Kulmbacher Pfründebuch als Wüstung genannt. Nach den Bayreuther Standbüchern ist das wieder bewohnte Hilkersreuth im Jahr 1774 zusammen mit einem später ebenfalls abgegangenen Schafhof genannt. Hilkersreuth wechselte von der Pfarrei Münchberg zur Pfarrei Helmbrechts. Als Abgabe wurde die „Dreißigste Garbe“, abgeleitet vom Zehnt, fällig. Der genaue Zeitpunkt, wann Hilkersreuth erneut zur Wüstung wurde, ist unbekannt. Ludwig Bencker schrieb 1856, dass der letzte Gutsbesitzer von Hilkersreuth in einem Pistolenduell im Streit um eine Schafhut gestorben sein soll. In unmittelbarer Nähe von Hilkersreuth wird neben einem Schafhof die Kleinschwarzenbacher Mühle erwähnt. Mit dem Burggräflichen Verzeichnis von 1408 wird außerdem ein „Heinrichsreuth“ oder „Hönrichsreuth“ als wüste Einzelsiedlung genannt. Der heutige Grönbach wurde 1408 als Heinrichsreuthbach bezeichnet. Wie der Jaythof und andere kleine Orte scheint auch Heinrichsreuth von der Fehde der Burggrafen mit den Vögten von Weida betroffen gewesen zu sein. Im Landbuch von Schauenstein dient der Ortsname Heinrichsreuth zur Lagebeschreibung des Weihers an der heutigen Staatsstraße. Mit Grub und Hoftheile schließen sich nordöstlich weitere wüste Siedlungsbereiche an. Im Rahmen des Projektes Wüstungen um Kleinschwarzenbach erschien 2015 eine Karte mit Erläuterungen zu den drei Wüstungen.

Auszug des Wikipedia-Artikels Hilkersreuth (Lizenz: CC BY-SA 3.0, Autoren, Bildmaterial).

Hilkersreuth
Baiergrüner Weg,

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Wüstung Hilkersreuth 2015 xy4
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In der Umgebung

Hoftheile

Hoftheile ist die Flurbezeichnung einer Wüstung im Stadtgebiet von Helmbrechts im oberfränkischen Landkreis Hof. Hoftheile, auch 12 Hoftheile oder Hoffeld, liegt westlich der Staatsstraße 2195 zwischen Helmbrechts und Volkmannsgrün. In der Höhe des Waldbades zweigt auf der gegenüberliegenden Straßenseite ein Nebenweg zum Flurberg ab, der unmittelbar in den Siedlungsbereich führt. Der Bau der Staatsstraße hat den Wüstungsbereich betroffen. Ablagerungen auf den Feldern zur Anhebung des gesamten Geländes haben das Landschaftsbild verändert. Eine archäologische Ausgrabung im Jahre 2004 unter Leitung von Wolfgang Tejkl brachte Bebauungsspuren mit Scherbenfunden und hochmittelalterlichen Abfallgruben zutage. In Schloss Seehof als Sitz der mittleren Denkmalschutzbehörde sind zahlreiche Funde dokumentiert. Die Fluren Hoftheile und Pfarrholz ragen weit in den angrenzenden Bereich von Schauenstein hinein. Die Wüstung ist als Bodendenkmal D-4-5736-0020 geschützt. Ebenfalls siedlungsgeschichtlich interessant sind die sich weiter westlich anschließende Wüstung Hilkersreuth und das nördlich gelegene Grub. Im Rahmen des Projektes Wüstungen um Kleinschwarzenbach erschien 2015 eine Karte mit Erläuterungen zu den drei Wüstungen. Urkundliche Hinweise auf die Einzelsiedlung liegen nicht vor, auch in der Standardliteratur von Karl Dietel oder Haberlah-Pohl bleibt die Siedlung unerwähnt. Eine einzelne Verkaufsurkunde stammt von 1481 unter Markgraf Albrecht Achilles. Als Hof gehörte der Besitz zu den Pfarrpfründen von Schauenstein. Als nach dem Tod des letzten Besitzers Drechsel oder Dressel das Anwesen an den Markgrafen heimfiel, übergab er es nach Helmbrechts. Der Begriff der „12 Hoftheile“ ist erst entstanden, als das Land des wüst gefallenen Hofes unter den zwölf Ratsmitgliedern von Helmbrechts aufgeteilt wurde. Vorheriger Besitzer war Kunz Topel.