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Bahnhof Nörvenich

Bahnhof im Kreis DürenBahnhof in EuropaBauwerk in Nörvenich
Bahnhof Nörvenich4
Bahnhof Nörvenich4

Der Bahnhof Nörvenich der Dürener Kreisbahn (DKB) befand sich am westlichen Ortsrand von Nörvenich. Die in den Bahnhof mündenden Eisenbahnstrecken von Kerpen und von Distelrath hatten jeweils ein Einfahrsignal. Am Bahnhof Nörvenich endeten ab 1928 die elektrisch betriebenen Züge von Düren. Die Gleise 1, 2 und 3 des Bahnhofs waren seitdem mit 600 Volt Gleichspannung elektrifiziert. Nachdem die DKB den Personenverkehr 1963 und den Güterverkehr 1968 eingestellt hatte, wurden die Anlagen des Bahnhofs abgebaut. Heute erinnern das noch erhaltene Empfangsgebäude, die Nörvenicher Bahnhofstraße und die Bushaltestelle „Nörvenich Bahnhof“ an den Schienenverkehr.

Auszug des Wikipedia-Artikels Bahnhof Nörvenich (Lizenz: CC BY-SA 3.0, Autoren, Bildmaterial).

Bahnhof Nörvenich
Bahnhofstraße,

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Breitengrad Längengrad
N 50.809158 ° E 6.636872 °
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Adresse

Bahnhofstraße 55
52388
Nordrhein-Westfalen, Deutschland
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Bahnhof Nörvenich4
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In der Umgebung

Rathaus (Nörvenich)
Rathaus (Nörvenich)

Das Rathaus ist Sitz der Gemeindeverwaltung Nörvenich im Kreis Düren, Nordrhein-Westfalen. Es steht unter Denkmalschutz. Das ursprüngliche Gebäude wurde 1910 erbaut. Das Aussehen hat sich bis heute nicht verändert. Über dem Eingang steht „Bürgermeister-Amt“. Das war zur Zeit der Erbauung die korrekte Bezeichnung. Im Erdgeschoss gab es ein Büro für den Bürgermeister und drei weitere Büros für die Mitarbeiter. Der Bürgermeister selbst wohnte im 1. Obergeschoss, später sein Vertreter im Dachgeschoss. Die Inschrift über dem Haupteingang war von 1946 bis 1994 nicht korrekt, denn zu dieser Zeit leitete der Gemeindedirektor die Verwaltung und der Bürgermeister war lediglich ein Ehrenamtler. Ab 1994 war ein hauptamtlicher Bürgermeister Chef der Gemeindeverwaltung und die Inschrift stimmte wieder. Später kamen immer mehr Aufgaben auf eine Gemeindeverwaltung zu und durch Zusammenschlüsse im Jahre 1969 und 1975 wuchs der Verwaltungsbereich stetig. Dadurch war es notwendig, die bisherige Wohnung im 1. Obergeschoss zu Büros umzubauen. Anfang der 1960er Jahre wurde für den Gemeindedirektor ein Flachbau angebaut, der auch einen Sitzungssaal beinhaltete. Später wurde auf Bauschutzgründen ein Satteldach auf den Flachbau gesetzt. Als der langjährige Gemeindedirektor starb, wurde die Wohnung in Büros umgebaut. 1988/89 wurde für die Gemeinde eine größere Versammlungsstätte hinter dem alten Rathaus gebaut, die Neffeltalhalle. Zwischen dieser Halle und dem alten Rathaus wurde gleichzeitig ein Zwischentrakt errichtet. Er brachte weitere Büros und einen neuen Sitzungssaal. Mitte der 1990er Jahre wurde das alte Rathaus von innen und außen völlig renoviert. Aus Denkmalschutzgründen durften die Sprossenfenster mit Einscheibenverglasung nicht entfernt oder geändert werden. Deshalb wurden innen thermopenverglaste Fenster zusätzlich eingebaut. Das Dach wurde mit Originaldachpfannen von 1910 neu eingedeckt, die extra hergestellt werden mussten. Ein Erker wurde wiederhergestellt. Die Eingangstür wurde erneuert, und zwar so, wie sie früher aussah. Im Rathaus arbeiten 45 Bedienstete. Zum 1. August 2009 wurde das Sozialamt ausgegliedert und im ehemaligen Gebäude des Barbara-Kindergartens in der Jakob-Breidkopff-Straße 4 untergebracht. Im Jahr 2015 wurden die Büros wieder im Rathaus eingerichtet und das Haus Jakob-Breidkopff-Straße 4 wurde zur Flüchtlingsunterkunft umfunktioniert. Im Juli 2016 wurde mit den Bauarbeiten im Innenhof des Rathauses begonnen, um Platz für ein Bürgerbüro zu schaffen. Die Eröffnung war im April 2017. Das Haus wurde am 19. März 1985 in die Denkmalliste der Gemeinde Nörvenich unter Nr. 45 eingetragen.

Kloster Mariahilf (Nörvenich)
Kloster Mariahilf (Nörvenich)

Das ehemalige Kloster Mariahilf in Nörvenich, Kreis Düren in Nordrhein-Westfalen, ist heute ein Altersheim. Franziska Barrenstein aus Nörvenich vermachte ihr Haus Marktplatz 2 (vorher Apotheke ihres Vaters) nebst Stallungen, Hofraum, Garten und allen dazugehörenden Ländereien dem Kreis Düren oder der Gemeinde zur Einrichtung eines Alten-, Invaliden- und Waisenhauses, das von katholischen Ordensschwestern geleitet werden sollte. Nach ihrem Tod am 7. März 1933 trat die Zivilgemeinde die Erbschaft an und schloss mit der Genossenschaft der Barmherzigen Schwestern vom hl. Karl Borromäus in Trier einen Bewirtschaftungsvertrag. Am 19. November 1933 wurde das Kloster eingeweiht.Im Juli 1933 waren bereits zwei Ordensschwestern der Borromäerinnen in Nörvenich. Das Haus wurde umgebaut und renoviert. Im Laufe des Jahres kamen weitere Ordensfrauen in das neue Kloster. In den ersten Tagen war das Altenheim mit ca. 20 alten, kranken und pflegebedürftigen Menschen belegt. In den 1930er Jahren wurden weitere Gebäudeteile angebaut. 1937 kam ein Wöchnerinnen- und Entbindungszimmer dazu. Im Oktober 1944 evakuierte man die alten und kranken Menschen mit den Ordensschwestern nach Torgau, später nach Halle (Saale). Im Juni/Juli 1945 kamen alle zurück in das Kloster. Der zunehmende Platzmangel im Altenheim führte zu Überlegungen, ein neues Haus zu bauen. Da Katharina Breuer aus Nörvenich, († 1. Oktober 1952) ihr Hausgrundstück in der Zülpicher Straße 22 dem Orden vermacht hatte, wurde dieses am 25. März 1957 von Dechant Julius Völl eingesegnet. Zu Erinnerung an die Stifterin nannte man das Haus Katharinenheim. Aus Personalmangel waren die Borromäerinnen gezwungen, ihre Tätigkeiten in Nörvenich zu beenden. Die letzten Schwestern verließen das Kloster am 31. Dezember 1980. Danach übernahm ein Heimleiterehepaar das Haus. 1996/1997 waren weitere Plätze in einem Altenheim notwendig, so dass die katholische Kirchengemeinde die Errichtung eines neuen Gebäudes in der Rathausstraße beschloss. Das bisherige Kloster in der Zülpicher Straße wurde zu Wohnungen umgebaut. Das alte Kloster Marktplatz 4 befindet sich heute in Privatbesitz und wird auch als Wohnhaus genutzt.

Haus Bahnhofstraße 11 (Nörvenich)
Haus Bahnhofstraße 11 (Nörvenich)

Das Haus Bahnhofstraße 11 ist das älteste Haus in Nörvenich im Kreis Düren, Nordrhein-Westfalen. Am Hause befindet sich ein Segensspruch, der in einen Balken geschnitzt wurde. Er lautet: JESVS MARIA IHS JOSEPH ICH STEH IN GOTTES HAND GOTT BEHVT MICH VOR FEWER VNT BRANT PETRUS SCHRÖTELER VND CECILIA ZVR HEIDEN EHELEVDH ANNO 1723 Über das im Hausspruch genannte Erbauerehepaar sind in den Kirchenbüchern nur die Sterbedaten zu ermitteln: Petrus Schrodeler verstarb 1755, seine Frau Cäcilia Zur Heiden 1735. Zu Beginn des 19. Jahrhunderts wird Michael Schmitz als Eigentümer des Hauses genannt. Von ihm ging es zu einem unbekannten Zeitpunkt an Peter Müllermeister. Er war in Hochkirchen geboren und zog nach seiner Heirat mit Clara Backeler nach Nörvenich. Bis zum Ende der 1980er Jahre blieb das Haus im Besitz der Familie Müllermeister. In vier Generationen betrieben die jeweiligen Eigentümer von hier aus eine kleine Landwirtschaft. Zuletzt lebte der 1977 verstorbene unverheiratete Kaspar Müllermeister hier. Sein Bruder Josef kam als Rentner ins Elternhaus zurück, nachdem er jahrzehntelang in Niedersachsen gelebt hatte. Nach seinem Tod wurde das Gehöft verkauft, das rund 200 Jahre im Eigentum der Familie gestanden hatte. Das Haus wurde um 1985 von der Schloss-Familie John G. Bodenstein erworben, um das historische Baudenkmal durch private Finanzierung für die Gemeinde einmal zur Nutzung als Heimatmuseum zu erhalten. Es wird vorerst als Wohnhaus genutzt. Die Straßenfront des in die Denkmalliste eingetragenen Hauses ist mehrfach verändert worden. Die Haustür ist zu einem unbekannten Zeitpunkt um ein Gefach nach links versetzt worden. Das ist deutlich an der Tür erkennbar, deren obere Schweifung zur Unterkante des Hausspruchs passt. Etwa 1985 sind alle Fenster wesentlich vergrößert worden. Das war ein massiver Eingriff in die denkmalwerte Substanz. Irgendwann scheint das Haus nach rechts erweitert worden zu sein. Die vier letzten Gefache rechts mit den beiden Fenstern stören den ursprünglich symmetrischen Aufbau der Fachwerkhausfront. Das Haus wurde am 19. März 1985 in die Denkmalliste der Gemeinde Nörvenich unter Nr. 44 eingetragen.

Marktplatzkreuz (Nörvenich)
Marktplatzkreuz (Nörvenich)

Das Marktplatzkreuz ist ein denkmalgeschütztes Bauwerk auf dem Marktplatz in Nörvenich, Kreis Düren, Nordrhein-Westfalen. Ursprünglich stand das Kreuz etwa fünf Meter vor der Grundstücksgrenze zwischen den Häusern Marktplatz 8 und 10. 1965 wich es aus verkehrstechnischen Gründen bei der Umgestaltung des Marktplatzes an den heutigen Standort vor dem Barrensteinhaus. Am 2. Januar 1945 detonierte auf den Hof Roggendorf in der nahegelegenen Hirtstraße 1 eine Fliegerbombe, wobei drei Menschen getötet und das damals nur wenige Meter entfernt stehende Kreuz zerstört wurden. 1950 wurde es durch den Dürener Steinmetzmeister Franz Schiffer restauriert und an der alten Stelle wieder aufgebaut. Von dem zerstörten Kreuz wurde der aus zwei Steinblöcken bestehende Unterbau wiederverwertet. Das eigentliche Kreuz ist aus Sandstein erneuert worden. 1945 war der alte Kopf des Christuskorpus, der unversehrt geblieben war, sichergestellt worden. Er wurde von dem Steinmetz in das neue Kreuz eingearbeitet und ist mittlerweile fast bis zur Unkenntlichkeit verwittert. Eine 1978 in einer Restaurierungswerkstatt in Waldbröl ausgeführte Steinhärtung hatte keine nachhaltige Wirkung. Unbekannt ist, wann dieses Kreuz ursprünglich aufgestellt wurde. Nach einer mündlichen Überlieferung war einst auf dem Unterbau die Jahreszahl 1616 eingemeißelt. Nach damaligen Heimatblättern war 1936 der Schriftzug LaVs soLI Deo lesbar (Gott allein die Ehre). 1972 war davon nur noch LaVs übrig geblieben, heute sind die Buchstaben ganz verschwunden. Das 1950 wiedererrichtete Kreuz trägt auf dem Kreuzbalken eine lateinische Inschrift, die lautet: EX STRUCTA A TEMPORIBUS IMMEMORA BILIBUS REPOSITA IN ADVIRSIS TATE ANNO 1616 DELETA IN BELLO CRUDELI BOMBARDA EXPLO. ANNO1944 RENOVATA SUB PIE- anno 1950 Das heißt frei übersetzt: Aufgerichtet vor urdenklichen Zeiten, wiederhergestellt im Jahre 1616, zertrümmert im grausamen Krieg durch eine explodierenden Bombe im Jahre 1944, erneuert unter Frömmigkeit im Jahre 1950. (Statt 1944 muss es richtig 1945 heißen.) Bis in die Jahre vor dem Zweiten Weltkrieg wurde am Fronleichnamstag zum Prozessionende am Marktplatzkreuz der vierte sakramentale Segen erteilt. Das Kreuz und die Pumpe wurden am 20. März 1985 in die Denkmalliste der Gemeinde Nörvenich unter Nr. 47 eingetragen.

Brauerei Nörvenich
Brauerei Nörvenich

Die ehemalige Brauerei Nörvenich befand sich im Haus Zülpicher Straße 2 in Nörvenich im Kreis Düren. Die Brauerei wurde im Volksmund „en de Möht“ genannt. Mit Möht war eine Kanne gemeint, mit der man aus der betriebenen Brauerei sein Bier holte. Eine in den 1940er Jahren verstorbene Frau, die in ihrer Jugend hier als „Dienstmädchen“ gearbeitet hatte, hieß bei den alten Nörvenichern „Möhte Liesche“. Als erster Eigentümer des Grundstücks, das zu Beginn des 19. Jahrhunderts mit einem Vierseithof bebaut war, ist die Witwe von Michael Hilden feststellbar. Michael Hilden wird in der Aufstellung der französischen Behörden als „Cabaretier“, das französische Wort für Schankwirt, aufgeführt. In Geburtsurkunden von 1800 und 1802 hat der Standesbeamte „bierzäpfer“ eingetragen. Michael Hilden ist 1803 verstorben. Später gehörte das Grundstück Laurentius Winands, seinem Schwiegersohn. Er verstarb 1846, sein Beruf wurde immer mit Ackerer angegeben. Johann Wilhelm Winands, der 1808 geborene Sohn von Laurenz, heiratete 1838 Catharina Oepen aus Irresheim. Er war Brauer und hat im elterlichen Anwesen die Brauerei aufgebaut. Vielleicht konnte er noch Anlagen benutzen oder ausbauen, die der „Bierzäpfer“ Michael Hilden schon benutzt hatte, wenn auch nicht überliefert ist, dass M. Hilden das ausgeschenkte Bier selbst gebraut hat. Johann Wilhelm Winands ist 1890 verstorben. Sein Sohn Joseph wird in amtlichen Unterlagen mehrfach als Bierbrauereibesitzer bezeichnet. Er ist 1909 im Alter von 67 Jahren verstorben. Um diese Zeit ist die Brauerei eingestellt worden. Von dem alten Brauhaus sind noch die ausgedehnten gewölbten, gemauerten Kellerräume erhalten, in denen das Bier kühl gelagert werde konnte. Außerdem ist um 1980 im Hof ein relativ großer ausgemauerter Brunnen entdeckt worden. In alter Zeit wurde das Bier mit Pferd und Wagen über die Dörfer gefahren. Besonders an den Kirmestagen dürfte der Absatz groß gewesen sein. Wer sich das erlauben konnte, legte sich zu diesem höchsten und einzigen Fest des Jahres ein Fässchen in den Keller. Da es keine künstliche Kühlung gab, musste es bald getrunken werden. Etwa 1909 zog der Amtsrentmeister Gottfried Boch in das Haus, in dem auch die Amtskasse der Bürgermeisterei Nörvenich untergebracht war. Später, vermutlich 1918, hat der Apotheker Jakob Schorn das Haus gekauft und hier seine Apotheke eingerichtet, die bis in die 1970er Jahre bestand.

Marktplatz 4 (Nörvenich)
Marktplatz 4 (Nörvenich)

Das Haus Marktplatz 4 steht in Nörvenich im Kreis Düren. Das 1794 von französischen Revolutionstruppen besetzte Rheinland wurde 1801 dem französischen Staat einverleibt. In den Jahren 1803 bis 1813 wurde es von französischen Ingenieurgeografen unter Leitung von Oberst Tranchot topografisch aufgenommen. Diese Arbeiten wurden von preußischen Offizieren unter Generalmajor Freiherr von Müffling weitergeführt. Die aus diesen Vermessungen entstandenen Landkarten sind heute noch unter dem Namen „Kartenaufnahme der Rheinlande unter Tranchot/v. Müffling“ bekannt und im Handel erhältlich. 1808/09 entstand im Rahmen dieser Vermessungen ein Katasterlageplan von Nörvenich, zu dem es ein Eigentümerverzeichnis gibt. Nach diesen Unterlagen hatte das Grundstück Marktplatz 4 (das ist die heutige Bezeichnung) die Parzellennummer 476 für das Haus und 477 für den Garten. Als Eigentümer wird Matthias Clemens angegeben. Das Grundstück scheint zu dieser Zeit unbebaut gewesen zu sein. Matthias Clemens, 1761 als Sohn des Försters Johann Peter Clemens geboren, war ebenfalls Förster in Nörvenich. Sein Vater und auch er wohnten in der Gymnicher Burg (heute Schloss Nörvenich genannt) bzw. in einem Nebengebäude. Matthias Clemens hatte acht Kinder. Der älteste Sohn Carl Joseph, geboren 1798, ebenfalls Förster, heiratete um 1830 Gertrud Bungs aus Hommelsheim, einem Gut zwischen Eschweiler über Feld und Frauwüllesheim. Sie gehörte zu den wohlhabendsten Bauerntöchtern der Umgebung. Das Heiratsdatum ist in den Unterlagen nicht feststellbar. Das Jahr „um 1830“ nimmt man deshalb an, weil im Mai 1833 das erste Kind dieser Ehe geboren wurde. Die Jahreszahlenanker am Haus Marktplatz 4 weisen das Baujahr 1830 aus. Es liegt nahe, dass Carl Joseph Clemens vor seiner Heirat auf dem väterlichen Grundstück das Haus gebaut hat. Die Familie scheint recht wohlhabend gewesen zu sein. Einer der ersten Vorfahren kam aus der Eggersheimer Mühle. Die Nachfahren waren über mehrere Generationen Förster im Dienst der in Gymnich residierenden Adeligen. Dass sie ein hohes Ansehen genossen, geht daraus hervor, dass der Vater von Carl Joseph 1801 in der Kirche in Hochkirchen in der Gruft der Freiherren von Gymnich beerdigt wurde. Auch die oben erwähnte Heirat sagt das aus. Carl Joseph wird in den Urkunden als Forstadministrator, Rentmeister und Verwalter bezeichnet. Er ist am 14. November 1876 in Nörvenich verstorben. Wer bis zum Ende des 19. Jahrhunderts Eigentümer oder Bewohner des Hauses war, kann man nicht feststellen. Im Jahre 1897 kam Dr. Julius Habicht als praktischer Arzt nach Nörvenich. Ob er sofort im Hause Marktplatz 4 gewohnt hat, kann nicht gesagt werden, ebenso wenig, wann er das Haus erworben hat. Man sollte annehmen, dass er bei seiner Eheschließung im Jahre 1899 Hauseigentümer war. Die Lebensdaten von Dr. Habicht waren (nach seinem Totenzettel): Geboren am 10. September 1872 in Elberfeld, Eheschließung am 31. Januar 1899 in Nörvenich mit Franziska Müller (* 22. August 1861 in Ibbenbüren; † 2. April 1928 in Nörvenich). Dr. Habicht ist am 25. Februar 1935 in Bonn verstorben. Die Eheleute Habicht hatten vier Kinder. Die Tochter Josefine heiratete etwa 1936 den ärztlichen Vertreter ihres Vaters, Dr. Ewald Domincus, der die Praxis zunächst im Hause weiter führte. Etwa 1938 zog er mit der Familie in sein neu erbautes Haus in der Bahnhofstraße. Das Haus Marktplatz 4 kaufte und bezog der 1938 pensionierte Schulrat Dr. Jakob Scheidt. Seine Lebensdaten sind: Geboren am 20. Januar 1877 in Nörvenich, verstorben am 23. März 1954. Er war Sohn des Nörvenicher Stellmachers Johann Scheidt. Die Stellmacherei Scheidt ist seit 1803 für Nörvenich nachweisbar. Scheidt heiratete Anna Müllegans. Die Tochter Maria Scheidt hat noch kurze Zeit im Hause gelebt, ehe es an Reiner Badenheuer und seine Frau Margot geb. Hamelbeck ging. Frau Badenheuer arbeitete hier ebenfalls als praktische Ärztin. Ihr Mann war Ingenieur in einer Dürener Firma. Heute praktiziert in diesem Haus der praktische Arzt Dr. Gerd Fritzlar. Links neben dem Haus steht die ehemalige Brauerei und rechts das alte Kloster Mariahilf.