Das Haus Wilhelmstraße 26 in Heilbronn wurde 1894 bis 1895 im Stil der Gründerzeit errichtet. Es war das Wohnhaus der wohlhabenden jüdischen Familien Adler und Oppenheimer, ab 1937 auch Firmensitz der Firma Emil Oppenheimer & Co. 1939 fand die „Arisierung“ statt, das Haus wurde Sitz einer NSDAP-Ortsgruppe und von einem NS-Funktionär bewohnt. Durch die starke Beschädigung im Krieg stürzte das Gebäude am 9. Januar 1948 ein.
Das Schicksal des jüdischen Hauses im Dritten Reich und die Vorgänge um das Rückerstattungsverfahren für das Gebäude Wilhelmstraße 26 mit Parzelle 4811/2 werden in der Chronik der Stadt Heilbronn: 1945–1951 beschrieben. 1953 erfolgte die Neubebauung des Grundstücks nach Entwürfen des Architekten Kurt Marohn an gleicher Stelle durch ein regional führendes Autohaus. Das Geschäftsgebäude in einem in den 1950er Jahren als modern empfundenen Stil, wird von Werner Gauss in seinem Heilbronner Stadtführer Heilbronn. Gestern und heute (1954) aufgeführt. 1989 erfolgte der Umbau zum „Sozialhaus“ für die Arbeitsloseninitiative, die Nichtsesshaftenhilfe und einen türkischen Verein, mit der Bestrebung, den „Charakter des Gebäudes“ zu wahren.