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Tharandter Wald

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Waldgebiet in Sachsen
Heinrich Cotta Büste
Heinrich Cotta Büste

Der Tharandter Wald, früher auch Grillenburger Wald genannt, ist eine Landschaft um den Mittelpunkt Sachsens, südwestlich der Forststadt Tharandt, südlich der Stadt Wilsdruff, grob betrachtet zwischen Freiberg und Dresden. Bemerkenswert ist, dass es sich beim Tharandter Wald tatsächlich um ein fast geschlossenes Waldgebiet handelt, das ungefähr 60 km2 umfasst. Dass der Wald hier nicht der Rodung und landwirtschaftlichen Nutzung unterlag, hängt zum einen mit den insgesamt ungünstigen nährstoffarmen und oft vernässten Bodenverhältnissen auf den sauren und schwer verwitterbaren Porphyren und Sandsteinen des Untergrunds zusammen, zum anderen aber auch mit der Nutzung als Jagdgebiet der Landesherren, der Markgrafen von Meißen, seit dem 13. Jahrhundert. Heute gehört der Tharandter Wald administrativ fast vollständig zur Stadt Tharandt, zu deren Gemarkungen Grillenburg und Tharandt. Er hat ca. 200 Kilometer markierte Wanderwege. Er trägt die rechtlich geschützte Wort-Bildmarke mit dem Text: Tharandter Wald – schönster Wald Sachsens, die aus der touristischen Werbung in den 1920er Jahren hervorging. Mit seiner besonderen und vielfältigen geologischen Ausstattung (z. B. mit Formationen und Gesteinen aus den verschiedensten Erdzeitaltern) bildet der Tharandter Wald den Kern des Geoparks Sachsens Mitte.

Auszug des Wikipedia-Artikels Tharandter Wald (Lizenz: CC BY-SA 3.0, Autoren, Bildmaterial).

Tharandter Wald
Grunder Weg, Tharandt

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Geographische Koordinaten (GPS)

Breitengrad Längengrad
N 50.95888889 ° E 13.49722222 °
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Adresse

Lehr- und Forschungswildgehege Grillenburg

Grunder Weg
01737 Tharandt
Sachsen, Deutschland
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Webseite
tu-dresden.de

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Heinrich Cotta Büste
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In der Umgebung

Warnsdorf (Wüstung)
Warnsdorf (Wüstung)

Warnsdorf ist eine Wüstung im Tharandter Wald auf der Gemarkung Tharandt im Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge in Sachsen. Sagen berichten, dass nahe Grillenburg im Tharandter Wald das Dorf Warnsdorf lag. Es soll im Jahr 1007 wegen gottlosen Lebens seiner Bewohner in der Erde versunken sein. Des Weiteren berichten die Sagen, dass auf den Warnsdorfer Wiesen, wo einst der Ort versank, von Wildschweinen eine Glocke ausgegraben wurde, die hernach in die Kirche Fördergersdorf und später an den Glockenstuhl im Kurort Hartha gelangte. Bei Ausgrabungen wurden durch das Archäologische Landesamt Sachsen 1981/83 und 2017 am Warnsdorfer Flügel Reste von Brunnen, einer Kirche sowie von Hausstellen gefunden, welche dem 12. Jahrhundert zuzuordnen sind. Dendrochronologische Untersuchungen der aufgefundenen hölzernen Bauteile ergaben die Jahre 1162–63 als Fälldatum der verwendeten Bäume. Schon vorher waren Reste von historischen Brücken und eine Felszeichnung mit Galgen nahe der Ausgrabungsstätte gefunden worden. Außerdem erfolgte der wissenschaftliche Siedlungsnachweis durch die Pollenanalyse von Martin Schretzenmayr (Technische Universität Dresden, Fachrichtung Forstwissenschaften Tharandt). Die Einwohner dürften die Wachmannschaft für die zur markmeißnischen Grenzburg Tharandt sowie dem romanischen Vorgängerbau von Schloss Grillenburg gehörenden Vorposten Markgrafenstein und Burgstadl (Borschelberg) gestellt haben, die, wie die benachbarte Burg Pohrsdorf, dem Schutz von Pilger- und Handelswegen (z. B. Heiliger Weg) und der Grenze zum Burggrafentum Dohna, mit Grenzburgen in Rabenau und Ruppendorf, dienten. Eine nicht mehr nachweisbare Urkunde, die in der Ortschronik von Fördergersdorf genannt wird, besagte sogar, dass Warnsdorf zusammen mit Pohrsdorf, Granaten (Tharandt) und Hintergersdorf 1307 in der Kirche Fördergersdorf eingepfarrt war. Die Aufgabe des Siedlungsplatzes im 14. Jh. kann im Zusammenhang mit dem allgemeinen Rückschlag der Besiedlungstätigkeit im Spätmittelalter gesehen werden, deren Ursachen im Einzelnen sehr mannigfaltig sein können und für den konkreten Fall nur schwer rekonstruierbar sind. Bei Warnsdorf werden u. a. die ungünstigen klimatischen Verhältnisse am Siedlungsplatz dazu angeführt. Es wird angenommen, dass die Warnsdorfer Einwohner im 14. Jh. das benachbarte Dorfhain gründeten bzw. dorthin umsiedelten. An die Siedlung erinnern heute noch die Warnsdorfer Quelle (369 m), der Warnsdorfer Bach (Zufluss der Triebisch), der Warnsdorfer Flügel und der Warnsdorfer Weg sowie die Warnsdorfer Wiesen im Tharandter Wald. Die Warnsdorfer Quelle ist ein beliebtes Ziel für Wanderer und Ausflügler im Naherholungsgebiet Tharandter Wald. Sie befindet sich an der Kreuzung von Dorfhainer Weg und C-Flügel. Es gibt dort einen Rastplatz und eine Schutzhütte. Als stärkste Quelle im Tharandter Wald gibt sie in der Sekunde bis zu vier Liter Wasser. Wegen des Entzugs einiger der Quellen des Todteichbaches erhielten die Hintergersdorfer und Tharandter Mühlenbesitzer 1790 die landesherrliche Konzession zur Ableitung von Wasser aus dem Warnsdorfer Quell und dem Eulenborn über einen Graben zur Verstärkung des Todteichbaches. 1906 bis 1991 diente die Warnsdorfer Quelle der Trinkwasserversorgung von Tharandt und zum Teil vom Kurort Hartha. Heute liefert sie das Brauchwasser für den ForstPark Tharandt und speist über den Quellteich und einen Biotopteich den Warnsdorfer Bach im Einzugsgebiet der Triebisch. Das Quellwasser hat nach aktuellen Untersuchungen keine Trinkwasserqualität.