Das Lager Heilbronn wurde im Frühjahr 1945 von der United States Army als Kriegsgefangenenlager auf freiem Feld im Westen des heutigen Heilbronner Stadtteils Böckingen errichtet. Zunächst bestanden zwei getrennte Lager in unmittelbarer Nachbarschaft, von denen eines aber bereits Ende Juli 1945 wieder geschlossen wurde. Das andere bestand unter verschiedenen Bezeichnungen und in reduzierter Größe bis Mai 1947 als Durchgangslager für Kriegsgefangene weiter. Dann wurde es an deutsche Stellen übergeben, die es bis November 1947 als Interniertenlager für Zivilinternierte im Zuge des Entnazifizierungsprozesses nutzten. Ab 1948 brachten Stadt und Landkreis Heilbronn in einigen von ihnen erworbenen, nicht abgerissenen Baracken des Lagers wohnungslose Personen unter. Die letzten Bewohner der Lagersiedlung wurden erst im Jahr 1961 in andere Wohnungen umgesiedelt, die letzten Baracken bis zum Jahresende abgerissen. Das Lagergelände ist heute (Stand 2008) teils überbaut, zum größten Teil aber wieder Ackerland.
Zum Zeitpunkt ihrer größten Ausdehnung im Frühjahr 1945 erstreckten sich beide Lager zusammen über eine Fläche von rund 270 Hektar. Auf dieser Fläche hielten sich Ende Mai, Anfang Juni 1945 knapp 140.000 Kriegsgefangene auf, fast das Dreifache der damaligen Einwohnerzahl der Stadt Heilbronn. Insgesamt durchliefen bis Ende 1945 bis zu 350.000 Gefangene die Heilbronner Lager. Die Zahl der Gefangenen, die anschließend bis Mai 1947 das noch bestehende Lager durchliefen, ist nicht mehr genau zu ermitteln. Eine auf Schätzungen beruhende Gesamtzahl von bis zu zwei Millionen Gefangenen, die die Heilbronner Lager im Zeitraum Mai 1945 bis 1947 durchlaufen haben sollen, scheint jedoch zu hoch angesetzt zu sein.