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Schloss Brandstatt

Bauwerk im Bezirk EferdingPuppingSchloss in EuropaSchloss in Oberösterreich
Brandstatt neu
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Das Schloss Brandstatt ist ein ehemaliger Adelssitz in der oberösterreichischen Gemeinde Pupping (Brandstatt 1) im Bezirk Eferding. Das ins 14. Jahrhundert zurückgehende Gebäude ist heute als Beherbungsbetrieb in Verwendung.

Auszug des Wikipedia-Artikels Schloss Brandstatt (Lizenz: CC BY-SA 3.0, Autoren, Bildmaterial).

Geographische Koordinaten (GPS)

Breitengrad Längengrad
N 48.336128131425 ° E 14.024633646077 °
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Adresse

13
4070
Österreich
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In der Umgebung

Kastell Eferding
Kastell Eferding

Das Kastell Eferding (Ad Mauros) ist ein archäologisch nicht gesichertes römisches Hilfstruppenkastell. Es war möglicherweise Bestandteil der Festungskette des Donaulimes in der Provinz Noricum. Es könnte auf dem Gemeindegebiet der Stadt Eferding, Bezirk Eferding, Bundesland Oberösterreich gelegen haben. Der Fundplatz ist nur unzureichend erforscht. Aufgrund der dichten Verbauung des dazu in Frage kommenden Areals war ein Nachweis der Festungsanlage bisher nicht möglich. Obwohl das Lager bis dato archäologisch nicht nachgewiesen werden konnte, besteht doch kein Zweifel an der Existenz eines römischen Siedlungsplatzes in Eferding, da im Laufe der Zeit zahlreiche Kleinfunde aus dieser Zeit gemacht werden konnten. Ad Mauros wird in der Notitia Dignitatum als Standort einer Reitereinheit erwähnt. Die Gräberfunde belegen eine römische Siedlungskontinuität bis in die Spätantike. Die Stadt ist der Hauptort des sogenannten Eferdinger Beckens (Aschachwinkel), einer etwa zehn Kilometer breiten Talniederung an der Donau (Hausruckviertel). Sie liegt auf einer zwischen Aschach- und Innbachmündung gelegenen Niederterrasse, die gut vor Überschwemmungen der Donau geschützt ist. Der römische Stützpunkt stand vermutlich in der Nähe eines inzwischen verlandeten Seitenarmes, der heute zwei Kilometer vom Strombett entfernt ist. Die Hänge der Donauschlucht weiten sich stromabwärts bei Schloss Neuhaus, bei Aschach an der Donau treten sie dann im Norden und Süden vollkommen vom Stromufer zurück, schließen sich nach 14 km wieder und bilden so eine fruchtbare Beckenlandschaft. Das Kastell wird in der Forschung (Rudolf Noll und Lothar Eckhart) heute allgemein mit dem spätrömischen Ad Mauros gleichgesetzt, aber auch Ioviacum käme dafür in Frage. Das nur in der Tabula Peutingeriana erwähnte Marinianio, das in der Forschung lange Zeit als das Eferdinger Kastell angesehen wurde, konnte von Rudolf Noll mit ziemlicher Sicherheit als Straßenstation identifiziert werden. Der in der spätantiken Notitia Dignitatum angeführte Name des Kastells könnte sich von einer aus Nordafrika stammenden maurischen (lat. Mauri) Einheit ableiten. Besonders im Westen von Noricum fanden sich Ziegelstempel des 2. und 3. Jahrhunderts mit Buchstabenkombinationen die Nu(merus) M(aurorum) B(…?) bedeuten könnten (siehe dazu auch Abschnitt Garnison). Iovacum scheint im Itinerarium Antonini als Ioviaco auf der Route Lauriacum-Boiodurum als Etappe auf. Die Identifizierung des benachbarten Kleinkastells in Schlögen als Ioviacum ist in Fachkreisen bis heute umstritten. Aufgrund der schlüssigen Argumentation Rudolf Nolls wird für das Kastell in Eferding Ad Mauros als die wahrscheinlichste Variante allgemein anerkannt. Obwohl Eferding als einer der fundreichsten archäologischen Plätze in Oberösterreich gilt, wurde er nur wenig untersucht. Die zahlreichen Funde von Gräbern, Keramik, Münzen („eine Quantität römischer Medaillen“) und gestempelten Ziegeln ließen schon zwischen den Jahren 1743 und 1894 vermuten, dass dort ein größerer römischer Siedlungsplatz existiert haben muss. Unter anderem kam ein Münzhortfund mit 350 Denaren zum Vorschein, der aber heute größtenteils verschollen ist. Einer der bemerkenswerten Entdeckungen in dieser Zeit war ein an der Westfassade der Stadtpfarrkirche eingemauerter Reliefstein (1887). 1926 führte der Benefiziat und Hobbyarchäologe Max Ecker in seinem Garten eine Grabung durch. Dort und im benachbarten Garten des Gutsbesitzers Trautenberger wurde im gleichen Jahr auch von dem Heimatforscher Ferdinand Wiesinger (1864–1943) ein 15 m langer, stellenweise drei Meter tiefer Suchgraben angelegt, um den Umfang der Kastellfläche zu erforschen. Dabei wurden übereinanderliegende Baureste entdeckt, die durch ein Feuer zerstört worden waren. Die ältere Siedlungsschicht enthielt römische Funde, die ab der Mitte des 1. Jahrhunderts einsetzten, die obere Schicht wurde von Wiesinger nicht zeitlich eingeordnet. Es kamen vor allem gestempelte Ziegel der Legio II Italica und einer Numeruseinheit zum Vorschein. Mehrere spätantike Körperbestattungen wurden in den 1920er-Jahren und 1937 im Bereich des Hauptplatzes gefunden, vereinzelte Gräberfunde auch südwestlich davon. Auf dem Areal des Evangelischen Friedhofs westlich des heutigen Stadtkerns wurden Aschenurnen entdeckt, dort werden noch weitere antike Gräber vermutet. 1930 fand man im Keller eines Gasthauses die Reste einer römischen Wasserleitung (Tonrohre). 1960 legte Lothar Eckhart (1918–1990) im Auftrag des Oberösterreichischen Landesmuseums (OÖLM) in einem Garten in der Schlossergasse 7 einen Suchgraben an. Der Suchschnitt diente wieder zur Ermittlung der genauen Lage des Kastells. Die Grabung brachte aber kein römisches Mauerwerk zum Vorschein. Es wurden lediglich mittelalterliche bis neuzeitliche Keramikscherben geborgen; darunter befand sich auch eine römische Münze. 25 m östlich davon wurde auf dem Grundstück Gattermeier, Schlossergasse 9, ein Teller gefunden. 1970 wurde am Josef-Mitter-Platz eine von Südwesten nach Nordosten verlaufende, massive gemörtelte Bruchsteinmauer angefahren, möglicherweise ein Abschnitt der westlichen Umwehrung des Kastells (Lothar Eckhart). 1995 führte Christine Schwanzar (OÖLM) in den beiden Innenhöfen des Gerichtsgebäudes am Stadtplatz Nr. 31 eine Suchgrabung durch. Dabei wurde unter neuzeitlichen und mittelalterlichen Bebauungsresten eine etwa 20 cm starke römerzeitliche Siedlungsschicht festgestellt, die sich vermutlich am äußersten Rand der römischen Siedlung befand (Abfallgruben). 2001 konnte das Bundesdenkmalamt anlässlich der Sanierungsmaßnahmen des Pfarrhauses eine zweiwöchige Untersuchung durchführen. Dabei gelang es, Reste eines römerzeitlichen Gebäudes freizulegen. Bei einer anschließenden Begehung des Grabungsareals wurden eine Jupiterstatuette und Lesefunde geborgen. Aufgrund seiner günstigen geographischen Lage und der klimatischen Bedingungen ist das Eferdinger Becken uralter Kulturboden. Die Besiedlung lässt sich bis in die Jungsteinzeit zurückverfolgen. In der jüngeren Eisenzeit (Latènezeit) wanderten keltische Stämme in die Region ein und errichteten an einem Donauseitenarm unter anderem einen kleinen Hafen, an dem offensichtlich Getreide umgeschlagen wurde. Mit der Eingliederung Noricums unter Kaiser Augustus nach 16 v. Chr. begann für das Gebiet um Eferding eine neue Ära. Die Römer setzten sich nun auch am südlichen Ufer der Donau fest. Der oberösterreichische Teil der Flussgrenze wurde zunächst aber kaum befestigt, da das gegenüberliegende Ufer dicht bewaldet, nur dünn besiedelt und durch ein Klientelstaatensystem abgesichert war. Vermutlich wurde das Kastell gegen Ende des 1. Jahrhunderts n. Chr. erbaut, da die frühesten dort geborgenen Münzfunde aus der Zeit Trajans stammen. Möglich ist auch, dass sich ab dem 4. Jahrhundert n. Chr. das Christentum endgültig im Eferdinger Raum durchsetzte, da die Vita des Severin von Noricum im nahen Ioviacum einen Priester erwähnt. Die Umbrüche der Völkerwanderung betrafen wohl auch Ad Mauros massiv. Wahrscheinlich wurden Kastell und Zivilsiedlung während des 5. Jahrhunderts vollkommen zerstört und von ihren Bewohnern verlassen, da der heutige Ortsname erst im Mittelalter aufkam. Im frühen 6. Jahrhundert wanderten bajuwarische Siedler in das Eferdinger Becken ein. In der örtlichen Bevölkerung hält sich bis heute die Sage, dass Eferding in alter Zeit eine bedeutende Stadt gewesen sei, die sich bis zum heutigen Rudling an der Schärdinger Hauptstraße erstreckte. Weitere Angaben können nach dem derzeitigen Stand der Forschung nicht gemacht werden, weder über das weitere Schicksal des römischen Eferding, noch über die Bevölkerung und Besiedlung des Gebietes zwischen der Zeit der Spätantike und der bajuwarischen Landnahme. Ausschlaggebend für die Errichtung eines Kastells war wohl unter anderem auch die verkehrstechnische Lage dieses Standortes. Dort kreuzte die Limesstraße (via iuxta Danuvium) eine Fernroute, auf der man über Ovilava und den Pyhrnpass nach Italien gelangte. Die dicht bewaldeten und steilen Uferhänge der Donau traten nur im Eferdinger Becken weit vom Stromufer zurück, es könnte somit den nördlich der Donau siedelnden Barbarenstämme auch als Sammlungsraum für Überfälle gedient haben. Als bequeme Zugänge ins Reichsinnere konnten der Innbach und die Aschach benutzt werden. Bei diesem Alenkastell müsste es sich um das nächste, größere Kastell flussabwärts nach Boiodurum (Passau) gehandelt haben. Nach Ad Mauros folgte in relativ kurzem Abstand Lentia (Linz), das letzte Alenkastell vor dem Legionslager Lauriacum (Enns). Die hohe Lagerkonzentration zwischen Eferding und Enns lässt für diesen Abschnitt des norischen Limes eine erhöhte Gefährdung durch Barbareneinfälle (z. B. der Markomannen) annehmen. In der Spätantike sicherten die Liburnarier (Marinesoldaten der Donauflotte) der Legio II Italica in Ioviacum (Asachach oder das Kleinkastell Schlögen) mit ihren Patrouillenschiffen den Beginn der 27 km langen, vielfach gewundenen, unübersichtlichen Donauschlinge und ihren Austritt in das Eferdinger Becken. Die Equites promoti in Ad Mauros kontrollierten dort vermutlich den Straßenknotenpunkt, einen Abschnitt des südlichen Donauufers und dessen Umland. Die Lage der Militärbauten ließ sich bisher nicht exakt ermitteln, auch der genaue Umfang des Kastells lässt sich wegen der dichten Bebauung seit dem Mittelalter, der damit verbundenen zahlreichen Bodenumlagerungen sowie der Verfüllung des Stadtgrabens nicht exakt bestimmen. Weitere römische Siedlungsspuren befanden sich im Pfarrhof. Die südliche Begrenzung der antiken Siedlungsfläche lässt sich bis zur Höhe des Bezirksgerichtes nachweisen. Der Archäologe Eduard Nowotny (1862–1935) entwarf 1925 anhand des Straßenverlaufes einen Grundriss des Kastells. Er rekonstruierte es als klassische rechteckige und 35 Hektar (!) große Anlage, begrenzt durch die Keplerstraße im Norden, die Schmiedstraße im Süden, die Schaumbergerstraße mit dem heute planierten Stadtgraben im Westen und den Hauptplatz im Osten. Dieses Areal maß damit genau 640 × 540 römische Fuß, d. s. 12 Iugera, was der Fläche für eine cohors miliaria equitata (teilberitten, 1000 Mann stark) entspräche. In der in Nord-Süd-Richtung verlaufenden Schlossergasse glaubte Nowotny die Via principalis des Lagers zu erkennen. Hans Schönberger vermutete dagegen eine etwas kleinere Befestigung, da sie ansonsten größer als Lauriacum gewesen wäre. Diese Annahme wurde 1960 auch von Eckhart geteilt. Als Begrenzungen schlug er folgende Straßenzüge vor: im Norden die Keplerstraße, im Süden die Gerichtsgasse, im Westen die Schlossergasse, im Osten den Stadtplatz. Nach Eckhart könnte das Kastell auch etwas weiter nördlich gelegen haben, entweder im Bereich der heutigen Stadtpfarrkirche oder von Schloss Starhemberg. Diese Positionierungen werden auch von Schwanzar unterstützt, bewiesen werden konnte diese Theorie aber bis dato nicht. Das beim Stadtplatz nachgewiesene Gräberfeld zeigt, dass dieser Bereich bereits außerhalb des Kastell- und Vicusareals gelegen haben muss. Die Ausgrabung des OÖLM unter Schwanzar im Gerichtshof brachte eine Siedlungsschicht zutage, die ebenfalls bereits am Rand der antiken Siedlung lag. Eine Grabung des Bundesdenkmalamtes im Bereich des Pfarrhofes stellte Reste von römerzeitlichen Gebäuden fest. Da das Kastell bisher nicht lokalisiert werden konnte, kann mangels diesbezüglicher Funde über Art und Herkunft seiner Besatzungseinheiten nur spekuliert werden: Die Anlagen sind Bodendenkmäler im Sinne des Denkmalschutzgesetzes. Nachforschungen und gezieltes Sammeln von Funden ohne Genehmigung des Bundesdenkmalamtes stellen eine strafbare Handlung dar. Zufällige Funde archäologischer Objekte (Keramik, Metall, Knochen etc.) sowie alle in den Boden eingreifenden Maßnahmen sind dem Bundesdenkmalamt (Abteilung für Bodendenkmale) zu melden. Neben dem Privatmuseum der Familie Starhemberg gibt es auch das Stadtmuseum von Eferding im Alten Schloss. Dort sind in einigen Vitrinen die römerzeitlichen Funde ausgestellt. Die Ausstellungsräume im Stadtmuseum wurden von Christine Schwanzar (OÖLM) gestaltet. Ein Teil der Funde der Grabung von 2001 wird im Pfarrhof präsentiert (z. B. Terra Sigillata, die Kopie der bereits erwähnten Jupiterstatuette etc.). Eine Hinweistafel mit kurzen Erläuterungen über das römische Eferding wurde vom OÖLM am Hauptplatz aufgestellt. Liste der Kastelle in Noricum und Oberpannonien Christine Schwanzar: Der römische Grenzabschnitt zwischen Passau und Linz, Oberösterreich – Grenzland des Römischen Reiches. Sonderausstellung des OÖ. Landesmuseums im Linzer Schloss, 1986. Christine Schwanzar: Der Donaulimes in Oberösterreich. In: Jana Leskovar, Christine Schwanzar und Gerhard Winkler (Hrsg.): Worauf wir stehen. Archäologie in Oberösterreich. 2003 (Kataloge des Oberösterreichischen Landesmuseums, Neue Folge. 195). Kurt Genser: Der österreichische Donaulimes in der Römerzeit. Ein Forschungsbericht. Wien 1986 (Der römische Limes in Österreich. Nr. 33). Kurt Genser: Entstehung und Entwicklung des mittleren Donaulimes. Nordico – Museum d. Stadt Linz, 2001, ISBN 3-85484-573-1. Manfred Kandler und Hermann Vetters (Hrsg.): Der römische Limes in Österreich. Ein Führer. Wien 1989. Zsolt Visy: Limes XIX Proceeding of the XIX International Congress of Roman Frontier Studies held in Pécs. Hungary, September 2003. University of Pécs, 2005.Darin: Hannsjörg Ubl: Das Norische Provinzheer der Prinzipatszeit im Spiegel neuer Diplom- und Inschriftenfunde. S. 107–270. Rudolf Noll: Römische Siedlungen und Straßen im Limesgebiet zwischen Inn und Enns (Oberösterreich), Der römische Limes in Österreich. Band 21, Wien 1958. Lothar Eckhart: Die Grabungen 1960 in Schlögen, Oberranna und Eferding. Pro Austria Romana Nr. 10, 1960. Franz Kaindl: Eferding Stadt an der Nibelungenstraße. Verlag Moserbauer, Ried i. I. 2003, ISBN 3-902121-20-3. Georg Heilingsetzer: Österreichischer Städteatlas. 2. Teil: Eferding, Franz Deuticke, Wien 1997. Rene Ployer: Eferding. Kastell (?). In: Verena Gassner/Andreas Pülz (Hrsg.): Der römische Limes in Österreich. Führer zu den archäologischen Denkmälern, Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 2015, ISBN 978-3-7001-7787-6, S. 143–144. René Ployer: Der norische Limes in Österreich. Fundberichte aus Österreich, Materialhefte Reihe B 3, Österr. Bundesdenkmalamt, Wien 2013. Lage des Kastells auf Vici.org Kastell (?) Eferding – Der Römische Limes in Österreich, abgerufen am 14. April 2013 Weitere Theorien bzgl. Standort und Namensgebung zu Ad Mauros (priv. Website), abgerufen am 14. April 2013 Eferding (Memento vom 8. März 2014 im Internet Archive) auf AIS-OOE Archäologisches Informationssystem für Oberösterreich, abgerufen am 4. Februar 2016 "Österr. Städteatlas": Geschichte der Stadt Eferding

Franziskanerkloster Pupping
Franziskanerkloster Pupping

Das Franziskanerkloster Pupping, heute mit Shalomkloster Pupping bezeichnet, ist ein Kloster der Franziskaner in der Ortschaft Pupping in der Gemeinde Pupping im Bezirk Eferding in Oberösterreich. Neben dem Kloster steht die ehemalige Klosterkirche und heutige Filialkirche hl. Wolfgang der Pfarrkirche Hartkirchen in der Pfarre Eferdinger Land. Im Jahr 866 wurde die „Kapelle zum hl. Othmar“ in Pupping erbaut. Der heilige Wolfgang starb am 31. Oktober 994 im Alter von 70 Jahren vor dem Altar der Kapelle. Seine letzten Worte sind auf der Fassade der heutigen Klosterkirche festgehalten: Öffnet die Türen und lasset alle herein, die mich sterben sehen wollen … Der Heilige wurde ins Kloster Sankt Emmeram nach Regensburg überführt und dort begraben. Herz und Eingeweide des Heiligen wurden in der Puppinger St.-Othmar-Kapelle getrennt bestattet. Wann es zum Patroziniumswechsel der Kapelle bzw. Kirche von Otmar zu Wolfgang kam, ist nicht mehr nachvollziehbar, der Vorgang könnte aber mit der zunehmenden Verehrung des heiligen Wolfgang im Spätmittelalter zusammenhängen. Das Kloster in Pupping wurde 1477 von den Grafen von Schaunberg gegründet, die auch die Franziskaner nach Pupping holten. Die Adelsfamilie ließ anstelle des alten Wolfgangskirchleins eine neue Kirche bauen, die im Jahre 1490 vom Weihbischof Albert Schönhofer von Passau eingeweiht wurde. In der Reformationszeit mussten die Franziskaner das Kloster verlassen und die Kirche den Lutheranern übergeben. Erst 1621 konnten sie wieder in das verfallene und teilweise abgetragene Kloster nach Pupping zurückkehren. Die Kirche wurde barockisiert und das Kloster ausgebaut, so dass es 35 Brüder beherbergen konnte. Während der Regentschaft von Kaiser Joseph II. wurde 1786 der Franziskanerkonvent wieder aufgehoben. Das gesamte Inventar wurde verkauft, Kloster und Kirche im Jahr 1801 abgerissen. Auf Initiative der beiden Weltpriester Johann Ev. Lamprecht (Historiker und Kartograph) und Karl Kettl (Begründer der Linzer Marienanstalt) sollte in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts in Pupping eine Verehrungsstätte für den hl. Wolfgang errichtet werden. 1879 bei der Einweihung der Kirche waren bereits 3 Franziskaner wieder dort wohnhaft. Pupping wurde im Laufe der Zeit zu einem bekannten Wallfahrtsort zum hl. Wolfgang und war auch Sitz der Pfarre Pupping, bis diese aufgelöst wurde. Heute ist die Kirche als Filialkirche im Pfarrverband Hartkirchen angesiedelt. Während des Zweiten Weltkriegs war das Kloster mehrfach von der Aufhebung bedroht, und der Großteil des Gebäudes musste für militärische Zwecke zur Verfügung gestellt werden. Nach dem Krieg stabilisierte sich die Lage wieder, und das Kloster beherbergte bis 1961 sogar das Noviziat der Franziskaner. Im Jahre 1968 kam es vom Konvent in Senden (bei Münster) aus zur Gründung des Klarissenklosters Pupping. Zur Betreuung der Schwestern und der Kirche blieb nur mehr ein Franziskaner im Kloster. Auf Grund des fehlenden Nachwuchses musste aber das Klarissenkloster im Jahre 1998 wieder geschlossen werden. Heute ist das Shalomkloster Pupping der Franziskaner ein Ort zum Mitleben für Männer, Frauen und Ehepaare. St.-Wolfgang-Kapelle in Brandstatt: Die Kapelle wurde an jener Stelle errichtet, an der der Bischof Wolfgang von Regensburg, mit dem Schiff von Passau kommend, an Land gegangen sein soll, bevor er nach Pupping gebracht wurde. Liste von Klöstern in Österreich Roland Forster: Das mittelalterliche Franziskanerkloster zu Pupping und die ehemalige Grablege der Grafen von Schaunberg. In: Gesellschaft für Landeskunde und Denkmalpflege Oberösterreich (Hrsg.): Festschrift für Georg Heilingsetzer zum 70. Geburtstag (= Jahrbuch des Oberösterreichischen Musealvereines. Jahrgang 160), Linz 2015, S. 147–177 (zobodat.at [PDF]). Kloster Pupping – Homepage Pfarre und Pfarrverband Hartkirchen

Pfarrkirche Eferding
Pfarrkirche Eferding

Die römisch-katholische Pfarrkirche Eferding mit dem Patrozinium hl. Hippolyt, auch Dom zu Eferding genannt, steht in der Stadtgemeinde Eferding im Bezirk Eferding in Oberösterreich. Seit dem 1. Jänner 2023 gehört Eferding als eine von 10 Pfarrteilgemeinden zur Pfarre Eferdinger Land der Diözese Linz. Das Bauwerk steht unter Denkmalschutz (Listeneintrag). Bei der Übertragung von Reliquien des hl. Hippolyt vom Kloster Tegernsee in das Hippolytuskloster in St. Pölten wurde auch in Eferding an der Donau Rast gemacht. Deshalb wurde um 786 das Patrozinium auf den hl. Hippolyt gewählt. Der Passauer Bischof Reginbert von Hagenau nannte 1145/1146 in einem Schreiben an das Stift Mattsee den Weltgeistlichen Rantwicus in Eferding (plebanus de Evridingen). Eine Urkunde aus 1209 nennt den Pfarrer Leutoldus. 1222 erhielt Eferding das Stadtrecht. 1407 legte der Passauer Fürsterzbischof Georg von Hohenlohe den Grundstein für den Neubau der Eferdinger Stadtpfarrkirche und die Kirche gehört mit der Stadtpfarrkirche Braunau und der Stadtpfarrkirche Steyr zu den mittelalterlichen Großkirchen von Oberösterreich. Errichtet wurde die mittelalterliche Staffelkirche erst ab 1451 zuerst vom Dombaumeister des Passauer Doms Jörg Windisch und nach dessen Tod von seinem Polier Bernhard Reckendorffer. Patronatsherren der Kirche waren die Grafen von Schaunberg und in deren Nachfolge die Starhemberg. Am Abend des Neujahrtages 1507 wurden die Gesamtkosten des Neubaues mit 5191 Pfund Pfennig angegeben. Bedingt durch die Reformation und bedingt durch den Glaubenswechsel der Patronatsherren und etwa 75 % der Bevölkerung wirkten von 1544 bis 1624 evangelische Pfarrer in der Kirche. Aus dieser Zeit stammen wertvolle Epitaphe, wie das Schaunberger Hochgrab, sowie die große Glocke des Geläutes, die 1586 in Linz gegossen wurde. Die Stadt Eferding und weite Teile Oberösterreichs wurden 1626 im Bauernkrieg verwüstet. Im Zuge der Gegenreformation wurden in der Mitte des 17. Jahrhunderts die Kirche mit Barockaltären und einer neuen Kanzel ausgestattet. Die Stadtherrschaft hatten hierbei die Herren Füll von Windbach. Mit dem Grafen Johann Ludwig von Starhemberg ging 1660 mit dem Rückerwerb von Schloss Starhemberg die Herrschaft wieder an die Starhemberger. Unter Pfarrer Wolfgang Italus (–1701) wurden die mittelalterlichen farbigen Glasfenster zur Aufhellung der Kirche durch normales Fensterglas ersetzt. Durch das Abfaulen der Eichenpfähle des Fundamentes entstanden zahlreiche Sprünge und Risse am Kirchengebäude. Wegen Einsturzgefahr war die Kirche 16 Monate gesperrt, bis die Firma Johann Höhne aus Wien-Währing das Fundament unterfangen konnte. Durch das Engagement des Patronatsherren Georg Adam Fürst von Starhemberg II. (1785–1860) mit dem Pfarrer Josef Hoflehner (–1875) wurde die Kirche vor dem Abbruch gerettet, was 1842 mit einem Chronogramm über dem Triumphbogen festgehalten wurde. Unter Pfarrer Karl Grienberger (1875–1908) wurde das verputzte oder geschlämmte Mauerwerk der Kirche innen wie außen freigelegt. Im Kircheninneren blieben die Säulen steinsichtig und die Wände und Gewölbe wurden neu verputzt. Ein neuer neugotischer Hochaltar und einige Altäre in Seitenkapellen wurden eingebaut. Mit dem Pfarrer Anton Ludwig (–1928) wurden neugotische Fenster der Glaswerkstätte Ostermann & Hartwein in Freising eingebaut und die Restaurierung im Jahre 1912 abgeschlossen. Mit Pfarrer Friedrich Hueber (–2000) wurde durch die Liturgiereform ein vorhandener gotischer Steinaltar einer Seitenkapelle abgebrochen und als Volksaltar im Chor neu aufgestellt. 1994 wurde das Kirchendach neu eingedeckt. Kirchenäußeres Die mehrschiffige spätgotische Staffelhalle hat höhenmäßig abgestufte Schiffe unter einem Satteldach und wird durch Fenster in den niedrigen äußeren Längswänden belichtet. Es wird angenommen, dass die Kirche um und über einer mittelalterlichen Vorgängerkirche errichtet wurde, wobei nach Fertigstellung die Vorgängerkirche im Kircheninneren abgetragen wurde. Dabei blieb der Turm aus dem 14. Jahrhundert in den unteren Geschoßen erhalten. Der Grundstein, 1407 gelegt, zwischen Chor und der nördlich in der Chorecke zum Langhaus angesetzten Herrenkapelle, nun Heiliggeistkapelle, führte erst 1451 zum Baubeginn. Die Kapelle wurde 1457 nach sechs Jahren fertiggestellt und der Chorbau auf der Höhe der Fensterbänke unterbrochen. Nun folgten aufwendige Fundamentarbeiten für das Langhaus und mit einer weiteren Grundsteinlegung in der Nordostecke des Langhauses am 6. August 1466 wurde mit dem Hochziehen der Langhauswände und Langhauspfeiler begonnen. Der Kirchenbau wurde 1505 nach etwa 50 Jahren mit dem Einbau der Zwillingswendeltreppe zur Empore fertiggestellt. Die Stadtpfarrkirche steht am heutigen Kirchenplatz, der anfangs ein Friedhof war. Die Kirche zeigt das unverputzte massive Mauerwerk mit behauenen Steinen und Bruchsteinen aus der Gegend, wobei auch Steine aus der abgebrochenen Vorgängerkirche verwendet wurden. Chor und Langhaus haben abgestufte Strebepfeiler. In der westlichen Giebelwand finden sich römische Werksteine und ein antikes Relief. Das große gotische Satteldach überdacht den eingezogenen Chor und alle drei Schiffe des Langhauses und hat eine Firsthöhe von 31 m. In der nördlichen Chorecke steht mit der Heiligengeistkapelle der älteste Bauteil der Kirche. In der südlichen Chorecke steht der mittelalterliche Turm der Hochgotik. Zur Zeit der Barockisierung erhielten die Schallfenster außen ein Rundbogengewände, wobei teilweise innen das gotische Maßwerk der Fenster erhalten blieb. Im Erdgeschoß des Turmes befindet sich die alte Sakristei mit einem Kreuzrippengewölbe aus dem 14. Jahrhundert. Der Schlussstein des Gewölbes zeigt eine Reliefdarstellung des Hauptes Christi mit einem kreuzförmigen Heiligenschein. Anfangs hatte der Turm ein steiles Keildach, das 1606 durch Blitzschlag zerstört wurde. Beim Wiederaufbau 1624 wurde eine umlaufende Galerie und ein Zwiebelhelm mit Laterne aufgesetzt. 1727 wurde wegen laufenden Sicherungsmaßnahmen der Turmhelm mit dem Barockbaumeister Johann Michael Prunner neu errichtet. Am Turm und Chor wurde 1762 die neue barocke Sakristei mit Oratorium angebaut. Die Fassade zeigt spätbarocke Stuckverzierungen und Fensterkörbe. Das Südportal als Hauptportal der Kirche ist ein reich gestaltetes Doppelportal mit Türstürzen mit Schulterbögen. Darüber sind zwei Kielbogenfenster mit Vierpassmaßwerk, Krabben und Kreuzblumen und dazwischen Fialen. Drei Steinfiguren auf Konsolen unter Baldachinen zeigen mittig die Gottesmutter mit dem Jesuskind und kleiner den knienden Grafen Sigmund I. von Schaunberg (–1498), der an der Grundsteinlegung beteiligt war. Der Betschemel zeigt das Schaunberger Wappen und die Jahresangabe 1497. Die linke Steinfigur zeigt den hl. Hippolyt als Kirchenpatron. Die rechte Steinfigur zeigt den hl. Ägidius mit den Attributen Abtstab und springender Hund als Patron der Schiffsleute. Das Nordportal wiederholt mit großer Einfachheit die Gestaltung des Südportals. Das Westportal mit einem mehrfach profilierten Gewände zeigt zwei Steinfiguren auf Konsolen unter Baldachinen, links den Apostel Mattias mit dem Attribut Beil als Patron der Bauhandwerker, rechts den Apostel Thomas mit dem Attribut Winkelmaß als Patron der Architekten. Das Relief über dem geraden Sturz zeigt das Schweißtuch der Veronika von zwei Engeln gehalten. Kircheninneres Das dreischiffige Langhaus über sechs Joche hat zwischen den randständigen eingezogenen Wandpfeilern neun (2009) Seitenkapellen. Mittig tragen je 5 Pfeiler beidseitig das Netzrippengewölbe. Das Gewölbe hat eine fächerförmige Anordnung der Rippen von den Einzelpfeilern zu den geschlungenen Scheidebögen der randständigen Pfeiler. Die Schlusssteine zeigen Wappen der Schaunberger. Die sechs Einzelpfeiler östlich zum Chor sind achteckig-sternförmig ausgebildet, die vier verbleibenden westlichen Einzelpfeiler nur achteckig. Die Außenwände des Langhauses haben beidseits fünf Spitzbogenfenster. Jedes Langhausfenster hat eine andere Maßwerkgliederung. Die Fenstergläser zeigen Darstellungen aus dem Leben Jesu und Heilige. Vier Stufen führen durch den massiv ausgebildeten Chorbogen in den eingezogenen dreieinhalbjochigen Chor mit einem 3/8-Schluss. Der Chor hat ein Netzrippengewölbe und fünf hohe Fenster. Vier Fenster zeigen Darstellungen aus dem Leben Jesu. Die Westempore mit der Zwillingswendeltreppe aus 1505 hat eine durchbrochene Maßwerkbrüstung und ruht auf drei steinernen Kielbögen im Mittelschiff und je zwei Kielbögen in den Seitenschiffen. An der Rückwand der Empore ist ein großes Fenster mit der Darstellung der hl. Cäcilia, der Patronin der Kirchenmusik. Hochaltar Zwei überlebensgroße Apostelfiguren hl. Petrus und hl. Paulus des früheren barocken Hochaltares befinden sich seit 1946 an der Innenseite des Hauptportales des Mariä-Empfängnis-Doms in Linz. Die Statue hl. Hippolyt des Barockaltares befindet sich heute an der Südwand im Chor. Der neugotische Hochaltar wurde 1890 vom Bildhauer Franz Schmalzl aus St. Ulrich in Gröden nach einem Entwurf des Franziskanerpaters Johannes Maria Reiter aus Hall in Tirol erbaut. Die Figuren zeigen mittig die Krönung Mariens flankiert von den Aposteln Petrus mit den Kirchenlehrern Thomas von Aquin und Bonaventura und Paulus mit Franz von Assisi und Johannes von Capestrano. Die Erzengel Michael und Raphael stehen links und rechts vom Tabernakel. Über der Krönung Mariens ist die Figur des Kirchenpatrons hl. Hippolyt flankiert von Engeln mit Symbolen des Martyriums. Daneben stehen links der hl. Rupert von Salzburg und rechts der hl. Konrad von Mondsee. Links des Mittelschreins steht der hl. Nikolaus als Patron der Schiffer, Flößer und Händler und rechts der hl. Valentin als spätrömischer Bischof in Passau; davon abgesetzt links der hl. Severin am Ufer als Apostel von Noricum und rechts der Einsiedler Ägidius mit der Hirschkuh als Patron der Schiffsleute. Die oberste Figur zeigt den hl. Wolfgang von Regensburg. Das Figurenprogramm des Hochaltars bezog sich weitgehend auf die Klosterkirche des Franziskanerklosters Pupping in Pupping, wo der hl. Wolfgang auf einer Reise 994 verstarb. Seitenaltäre Die barocken Seitenaltäre um 1660 im Langhaus an der Triumphbogenwand sind links der Katharinenaltar und rechts der Barbaraaltar. Beide Altäre haben gewundene Säulen, Weinranken und bewegte Engelsfiguren. Beim Katharinenaltar zeigt das Altarblatt die Enthauptung der hl. Katharina, das Auszugsbild den hl. Severin, das Predellenbild den Tod der hl. Katharina. Beim Barbaraaltar zeigt das Altarbild die Enthauptung der hl. Barbara, das Auszugsbild zeigt Christus am Ölberg, das Predellenbild die Auferweckung des hl. Lazarus. Die nördlichen Seitenkapellen 1. Kapelle: Altar des hl. Franz von Paola 2. Kapelle: Altar des hl. Michael 3. Kapelle im Vorraum des Nordportals: Ölbergaltar 4. Kapelle: Altar des hl. Petrus und hl. Andreas 5. Kapelle: Bäcker-, Annen- und Allerheiligenaltar Die südlichen Seitenkapellen 1. Kapelle hinten: Taufkapelle 2. Kapelle: Altar des hl. Josef 3. Kapelle: Pietà 4. Kapelle: Weber- und Florianialtar 5. Kapelle: Marienaltar und ebendort freistehend das Renaissance-Hochgrab des Wolfgang II. von Schaunberg (–1559) und seiner Gattin Anna Gräfin von Ortenburg-Salamance (–1569). Vor der Restaurierung (2000) waren die Reliefs im Chor, die Deckplatte in dieser Kapelle, und die wappentragenden Löwen im Sockel des Sakristei eingemauert. Gruft In der unter dem Chor liegenden Starhemberg-Gruft sind die meisten Fürsten aus dieser Familie bestattet, so auch Ernst Rüdiger (1899–1956). Eine an der Wand daneben angebrachte Wandtafel nennt die Namen der hier begrabenen Personen. In der Stadtpfarrkirche befinden sich zahlreiche weitere Monumente, die mit den Starhemberg in Verbindung stehen. Kanzel Die barocke Kanzel um 1660 zeigt im Kanzelkorb Nischenfiguren: mittig Johannes den Täufer mit Fellkleid, Stab und Spruchband, zu seinen Seiten vier Kirchenväter, den hl. Gregor mit Mitra, den hl. Hieronymus mit Kardinalshut, den hl. Ambrosius mit Bienenkorb und den hl. Augustinus mit einem Herz. Der Schalldeckel, von zwei großen Engeln getragen, wird von einer Statue des Auferstandenen bekrönt. Die Kanzelstiege zeigt fünf Ölbilder mit Darstellungen aus dem Leben Jesu. Orgel Vor der Orgel auf der Emporenbrüstung stehen die Figuren hl. Aloisius und hl. Johannes Nepomuk, Schnitzwerke aus Gröden aus dem 19. Jahrhundert. Die Orgel wurde 1913 vom Orgelbau Breinbauer in Ottensheim gebaut und hat eine pneumatische Traktur mit 38 Registern und sechs Koppeln. Breinbauer verwendete große Bestände der Vorgängerorgel aus 1844. Geläute Große Glocke Zeugin 1586 gegossen von Augustin Kaltenecker in Linz mit 1150 kg und Ton „e“ 12-Uhr-Glocke aus 1949 der Glockengießerei St. Florian mit 707 kg und Ton „g“ 11-Uhr-Glocke oder Messglocke aus 1949 in St. Florian mit 340 kg und Ton „a“ Speiseglocke aus 1949 in St. Florian mit 284 kg und Ton „h“ Sterbeglocke aus 1949 in St. Florian mit 77 kg und Ton „as“ Das älteste Epitaph bei Westportal ist zu Friedrich Ecker, 1388 in Eferding verstorben, sein Sohn war Stadtrichter. Ein Grabdenkmal an der Nordwand des Chores ist zu Graf Konrad Balthasar von Starhemberg, des Vaters von Ernst Rüdiger von Starhemberg, Führer der Verteidiger von Wien bei der Zweiten Wiener Türkenbelagerung Ein Epitaph beim Sakristeieingang des Chores zum dreieinhalbjährigen Georg Christoph Praunfalk (–1617), Sohn des Peter Christoph Praunfalk zu Neuhaus und seiner Frau Anna. Bemerkenswert das Relief Sündenfall und die Auferstehung mit 1 Kor 15,22. Es gibt mächtige Grabplatten der Stadtherrn Schaunberger, beim Nordportal zu Graf Georg III. von Schaunberg († 1554) als voll bewappneter Ritter auf einem Löwen mit dem Wappen der Schaunberger und für seine Frau das Wappen der Arco. Zwischen Bäckeraltar und Musikchor ist ein Epitaph zu Pfarrer Wolfgang Italus (–1701), verantwortlich für die Barockisierung der Kirche. Johannes von Brannt (gestorben 1542), Magister der Rechte und der Philosophie, Freund des Arztes Paracelsus. Wolfgang II. von Schaunberg (gestorben 1559) Johann II. Graf von Schaunberg (gestorben 1453) und Anna von Pettau (gestorben 1465), außen an der Kirche angebracht Sebastian Reinthaler, um 1490 bis 1520 in Eferding als Maler tätig, außen an der Kirche angebracht Wolfgang Helltampf (gestorben 1497), außen an der Kirche angebracht Stephan Graf Zichy zu Zich und Vasonykeö (geboren 1780, gestorben 1853), k. k. Kämmerer, wirklicher geheimer Rat und Botschafter, Franziska Gräfin von Starhemberg (geboren 1787, gestorben 1864), Ehefrau des Vorgenannten, Anna Maria Gräfin Zichy zu Zich und Vasonykeö (geboren 1824, gestorben 1902), Tochter der beiden vorgenannten Personen, vermählte Gräfin Kinsky, außen an der Kirche angebracht Magister Georg Summermayr, außen an der Kirche angebracht Susanna Fieter (gestorben 1600), Ehefrau von Linhart Schmelzing zu Wernstein, außen an der Kirche angebracht Wilboldt von Pirching (gestorben 1536) zu Siegharting und Cammer, Wappen von Pirching, von Nußdorf und von Freiberg, außen an der Kirche angebracht Georg Christoph von Haim zu Reichenstein, Wappen von Haim und von Oedt, außen an der Kirche angebracht Margarethe I. von Absberg-Rumburg (gestorben 1519), außen an der Kirche angebracht Petrus Ortmayr: Ein Werk des Passauer Dombaumeisters Jörg Windisch in Oberösterreich. Ein Beitrag zur Baugeschichte der Stadtpfarrkirche in Eferding. In: Christliche Kunstblätter, Jahrgang 1932, 73. Jg., Heft 7–9, S. 71–79 (mit 4 Bildern) (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/ckb Elisabeth Brandlmaier: Die Entstehung und Entwicklung der Eferdinger Stadtpfarrkirche. Wels 2007. Erich Weichselbaumer: Eferding. Stadtpfarrkirche St. Hippolyt. Diözese Linz. Bezirk Eferding. Oberösterreich. Patrozinium 13. August (= PEDA-Kunstführer. Nr. 757). Passau 2009, ISBN 978-3-89643-757-0. Günter Merz: Fröhliche Auferstehung: Von der Reformation geprägte Grabdenkmäler in Oberösterreich. Hrsg. vom Evangelischen Museum Oberösterreich, Rutzenmoos. Salzburg/Wien 2010, ISBN 978-3902606105, S. 22, 27, 32, 33 (über das Schaunberger-Hochgrab von 1559 sowie die Epitaphien der Ursula von Nadlowitz von 1606, des Leonhardt Hassner von 1608, und des Georg Christoph Praunfalckh von 1617). Stadtpfarrkirche Eferding – Hl. Hippolyt. In: dioezese-linz.at. Pfarrkirche Eferding im Projekt "Welt der Wappen": Heraldik an und in der Pfarrkirche Eferding

Schloss Starhemberg (Eferding)
Schloss Starhemberg (Eferding)

Das Schloss Starhemberg, auch Schloss Eferding genannt, steht im Zentrum der oberösterreichischen Stadt Eferding und ist mit Ausnahme einer kurzen Unterbrechung in der Zeit von 1630 bis 1660 seit rund 450 Jahren im Besitz der fürstlichen Familie Starhemberg. Es steht unter Denkmalschutz (Listeneintrag). Am gleichen Ort stand schon im 12. Jahrhundert ein Amtssitz des Bistums Passau, der im 14. Jahrhundert an die Grafen von Schaunberg verkauft wurde. Diese ließen den heutigen Nordflügel errichten, dem im 16. Jahrhundert eine kleine Vorburg im Süden vorgelagert war. Nach dem Aussterben der Schaunberger im 16. Jahrhundert ließen deren Erben, die Starhemberger, die damalige Burg zu einem Schloss ausbauen und umgestalten, ehe die Anlage während des 18. Jahrhunderts im Stil des Klassizismus ein letztes Mal verändert wurde. Derzeitiger Eigentümer des Anwesens ist der neunte Fürst von Starhemberg, Georg Adam. Schloss Starhemberg ist Mitglied im österreichischen Verein Via Imperalis, der sich um die Förderung und Erhaltung des europäischen Kulturgutes kümmert. Neben einer privaten Bibliothek sind in den Schlossgebäuden drei Museen untergebracht, die sich mit der Geschichte Eferdings und der Schlossbesitzer befassen. Zudem wird die Anlage seit 1987 als Kulturzentrum genutzt, in dem zahlreiche öffentliche Veranstaltungen stattfinden. Eferding gehörte im Mittelalter zum Herrschaftsbereich der Passauer Bischöfe, die im 12. Jahrhundert an der Stelle des heutigen Schlosses einen Herrenhof besaßen. Einen Hinweis auf die Existenz dieses bischöflichen Amtssitzes findet sich in einer Urkunde aus dem Jahr 1167, in der Bischof Albo von Passau Gebhard von Wilhering das Burgrecht auf einem Hof in Eferding bestätigte. Aus ihm dürfte sich eine spätere Burg entwickelt haben, die 1255 als Castro nostra Euerdinge eine erste urkundliche Erwähnung fand. In jenem Jahr übergab Bischof Otto von Lonsdorf die Burghut an Konrad von Hartheim. Am 4. November 1367 verkaufte der geldbedürftige Bischof Albert III. Stadt und Burg als ewiges Lehen für 4.000 Gulden an den Grafen Ulrich I. von Schaunberg und seinen Bruder Heinrich VII. Während der Schaunberger Fehde, in der Reinprecht II. von Walsee im Auftrag des Habsburger Herzogs Albrechts III. Eferding belagerte und einnahm, war die Burg ab Januar 1382 kurzzeitig an die mit den Schaunbergern verbündeten Rosenberger verpfändet. Nachdem sich Heinrich VII. nach der verlorenen Fehde den Habsburgern unterworfen hatte, erhielt er die Burg Eferding 1383 als österreichisches Afterlehen zurück. Zu Beginn des 15. Jahrhunderts bauten die Schaunberger die Burg neu, und dieser Neubau wurde 1416 von Graf Johann II. von Schaunberg unter der Bezeichnung „neue Veste“ in einem Heiratsbrief als Witwensitz für seine Frau Anna von Pettau bestimmt. Dabei handelte es sich wahrscheinlich um den heutigen nördlichen Hauptbau, der an der Nordostecke der damaligen Stadt lag. Die Stadtburg wurde durch einen stadtseitigen Graben im Süden und Westen sowie einen weiteren zwingerähnlichen Graben vor dem Nord- und dem Ostflügel geschützt. Die Stadtmauer Eferdings übernahm an der Nord- und Ostseite die Funktion einer Ringmauer, die dort an der Burg nicht vorhanden war. Weiteren Schutz boten drei Rundtürme im Osten, Westen und Südosten, die zugleich die dem Palas südlich vorgelagerte kleine Vorburg sicherten. Der südöstliche von ihnen stellte zur damaligen Zeit eine Art Hauptturm der Anlage dar. Aufgrund seiner geringen Höhe und Mauerstärke kommt er als Bergfried aber nicht in Frage. Wozu der östliche Rundbau diente, kann heute nicht mehr ermittelt werden, da er im Rahmen von Bauarbeiten zwischen 1785 und 1788 vollständig abgetragen und durch einen Zubau ersetzt wurde. Der Turm an der Westseite konnte als Torturm identifiziert werden. Direkt neben seinem Tor befand sich eine Fußgängerpforte. Ob die Burg zu jener Zeit eine Zugbrücke besaß, ist nicht gesichert. Anfang des 16. Jahrhunderts verlegten die Schaunberger ihren Hauptsitz von der Stammburg Schaunberg nach Eferding. Mit dem Aussterben ihres Geschlechts durch den Tod des Grafen Wolfgang II. am 12. Juni 1559 kam die Burg in Eferding neben anderen Besitztümern und Vermögenswerten über die Kinder von Wolfgangs Schwester Anna, die 1530 Erasmus I. von Starhemberg geheiratet hatte, an die Familie von Starhemberg. Erasmus II. von Starhemberg verkaufte im Jahr 1604 das Bräuhaus der Schlossanlage in der heutigen Schmiedstraße an einen Eferdinger Bürger, jedoch ohne die mit dem Haus verbundene Bierbraugerechtigkeit. Eine aus dem Jahre 1608 stammende Urkunde, die Grundstücksgeschäfte nahe dem heutigen Bräuhaus zwischen Erasmus II. und dem Rat der Stadt Eferding dokumentiert, legt nahe, dass am heutigen Ort ein neues Gebäude als Bierbrauerei errichtet wurde. Während des 16. Jahrhunderts wurde die Anlage grundlegend umgebaut. So entstand zum Beispiel auf älteren Fundamenten an der Nordostecke in der Stadtmauer ein weiterer Zugang, durch den man jedoch nicht in den damals zweistöckigen Palas gelangen konnte. Dieser wurde vermutlich um 1600 mit einem dritten, wesentlich höheren Geschoß aufgestockt und durch ein Stiegenhaus ergänzt. Im Vorburgbereich entstanden zwei lange Flügeltrakte an der Ost- und der Westseite. Nach 1625 erfolgte ein weiterer Ausbau der Anlage. Dabei wurde an der südlichen Seite ein weiterer zweigeschoßiger Gebäudeflügel errichtet, sodass die dann vierflügelige Schlossanlage einen rechteckigen Innenhof begrenzte. Der Westflügel erhielt hofseitig einen Arkadengang, dessen Bögen von Pfeilern getragen wurden. Auf der ältesten Abbildung des Schlosses, einem 1649 veröffentlichten Kupferstich von Matthäus Merian aus der Topographia Germaniae, ist die Anlage mit vier Scharwachttürmchen und einem dominanten Uhrturmaufsatz abgebildet. In zwei vom Wiener Baumeister Andreas Zach im letzten Viertel des 18. Jahrhunderts angefertigten Grundrissplänen ist der damalige Bauzustand der Anlage festgehalten. 1630 musste der durch den Dreißigjährigen Krieg in finanzielle Nöte geratene Graf Erasmus II. von Starhemberg den Besitz an seine Hauptgläubiger, die Herren Füll von und zu Grünerzhofen, verpfänden und als Protestant das Land verlassen. Nach dem Aussterben der Grünerzhofer 1660 konnte jedoch der 1643 in den Reichsgrafenstand erhobene Konrad Balthasar von Starhemberg die Anlage zurückerwerben. Sein Sohn Ernst Rüdiger folgte dem Vater 1687 als Herr von Eferding nach und ist als Verteidiger Wiens bei der Zweiten Türkenbelagerung bekannt. Der am 18. November 1765 in den Reichsfürstenstand erhobene Georg Adam I. von Starhemberg, ab 1783 Oberhofmeister am österreichischen Kaiserhof in Wien, ließ das Schloss seiner Vorfahren in der Zeit vom Sommer 1785 bis 1788 im Stil des Klassizismus umgestalten. Die Pläne dazu lieferte der Baumeister Andreas Zach. Die Veränderungen betrafen hauptsächlich den frühneuzeitlichen Süd- und den Westflügel. Ost- und Nordflügel blieben mit Ausnahme der Keller gänzlich unberührt. Die Änderungen im Westtrakt beschränkten sich auf den Abbruch des alten Torturms und den Ausbau des zweiten Stockes. Im Gegensatz dazu fand im Südflügel durch eine Entkernung des Inneren, den Abbruch des westlichen Turms und den Bau eines zweiten Stockwerkes eine starke Veränderung des Erscheinungsbildes statt. Durch die Schaffung eines durch den Fürsten selbst entworfenen kleinen vorgelagerten Schlossgartens erhielt der Südtrakt eine besondere Betonung. Die Baukosten betrugen nicht einmal 100.000 Gulden. Bis in das 18. Jahrhundert erfolgte der Abbruch der letzten wehrhaften Verteidigungsanlagen der ehemaligen Burg, dazu gehörte unter anderem das Verfüllen der Gräben an der West- und Südseite. Da die Mitglieder der Starhemberg-Familie immer hohe Ämter am Wiener Hof innehatten oder diplomatische Posten im Ausland bekleideten, war das Schloss im 19. Jahrhundert nur selten dauerhaft bewohnt. In jener Zeit fanden nur wenige bauliche Eingriffe statt. Zu den nennenswerten zählen die gotisierende Hoffassade des Palas und ein Turmaufbau, der Ende des 19. Jahrhunderts schon wieder abgetragen wurde. Aufgrund der Rolle Ernst Rüdiger Starhemberg als Bundesführer der österreichischen Heimwehr enteigneten ihn die Nationalsozialisten im Jahr 1938. Das Schloss wurde anschließend für den Reichsarbeitsdienst genutzt; Ernst Rüdiger Starhemberg erhielt es nach Ende des Zweiten Weltkriegs 1945 wieder zurück. 1956 mussten die Eigentümer aus finanziellen Gründen einen Teil des wertvollen Bibliotheksbestandes sowie der Waffensammlung versteigern lassen. Die angebotenen Bücher erregten besonders durch den erstklassigen Erhaltungszustand und die hohe Qualität der Einbände Aufsehen. Neben einem Manuskript-Fragment des Willehalm aus der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts, bedeutenden Werken von Johannes Kepler (Ephemerides) und den Annales Ferdinandei kam auch eine Sammlung von sogenannten Gothic Stories, englischen Geister-, Schauer- und Schreckensromanen in 360 Bänden zur Versteigerung. Bis in die zweite Hälfte des 20. Jahrhunderts wurde das einstige Bräuhaus noch als Bierdepot genutzt und im Jahr 1978 von der Stadt Eferding gekauft. Das Schloss dient dem Oberhaupt der Familie Starhemberg als Wohnsitz. Daneben beherbergt es drei Museen und wird als Kulturzentrum Eferdings genutzt. Die nicht öffentliche Bibliothek des Schlosses bietet ein großes Spektrum an literarischen Werken und spiegelt die Interessensgebiete der Schlossherren über einen Zeitraum von mehreren Jahrhunderten wider. Aktuell enthält die Schlossbibliothek rund 6000 Bände. Neben deutschsprachigen Büchern umfasst sie Werke in englischer, französischer und spanischer Sprache, sowie vereinzelt auch Bücher in italienischer und lateinischer Sprache. Die englisch- und französischsprachigen Werke können jener Zeit zugerechnet werden, in der sich Georg Adam I. von Starhemberg als kaiserlicher Botschafter am französischen Hof in Paris und sein Sohn Ludwig am englischen Hof in London aufhielten. Bei den Publikationen auf Spanisch handelt es sich vorwiegend um moderne Literatur. Fürst Heinrich Rüdiger prägte diesen Bibliotheksteil durch seine Interessen an Politik und Schauspiel. Der Bestand umfasst Werke wie zum Beispiel die Theaterbände Trilogie der Freiheit, Der Zopf im Rahmen und Spiele und Eskapaden, die sowohl in deutscher als auch in spanischer Sprache verfügbar sind. Die Mehrheit der deutschsprachigen Bücher stammt größtenteils von Schlössern der Starhemberger, die im 20. Jahrhundert verkauft wurden. Durch unsachgemäße Lagerung sind diese Bücher in einem schlechten Zustand. Gut erhaltene Werke wechselten bei einer Versteigerung im Jahr 1956 den Besitzer. Der noch erhaltene Bibliotheksbestand bietet trotzdem eine übersichtliche und geschlossene Darstellung der Rechtsverhältnisse im Kaiserreich, der Verwaltung, des Militärs und des österreichischen Kaiserhauses. Zudem umfasst er alle Werke des Europaabgeordneten Otto von Habsburg und viele Werke aus der Zeit zwischen den beiden Weltkriegen. Seit 1962 beherbergt der Nordflügel des Schlosses zwei Museen: das Stadtmuseum Eferding, das mit dem Fürstlich Starhemberg’schen Familienmuseum kombiniert ist, und das kleinere Heimwehrmuseum mit einer umfassenden Sammlung von Ausstellungsstücken wie Dokumenten, Fahnen und Plakaten zur Geschichte der österreichischen Heimwehr. Die Museen sind von Mai bis September an den Wochenenden und an Feiertagen geöffnet. Die Exponate bestehen aus Erinnerungs- und Fundstücken, die einen Einblick in die Geschichte Eferdings und der Fürstenfamilie gewähren. Zudem fanden in den Museumsräumen auch schon verschiedene Sonderausstellungen statt. Mittelpunkt des Schlossmuseums ist der Ahnensaal. An den Wänden hängen über 50 überlebensgroße Bilder, die Familienangehörige des Starhemberger Geschlechts zeigen. Die Werke wurden 1680 von Graf Konrad Balthasar in Auftrag gegeben. Dort ist auch eine restaurierte Orgel zu sehen, die bis 1964 im Alten Linzer Dom aufgestellt war. Es wird angenommen, dass der Komponist Anton Bruckner während seiner Zeit als Linzer Domorganist auf ihr gespielt hat. Der Zunftsaal spiegelt das städtische Leben in Eferding wider. Zunftfahnen und Zunftrunen, Handwerkszeug und Gebrauchsartikel des Bürgertums verschaffen einen Einblick in das Leben der Bewohner an der Wende zur Neuzeit. Angrenzend befindet sich eine stilecht eingerichtete Bauernstube. Der Waffensaal wurde 1999 neu gestaltet. Ein besonderes Ausstellungsstück ist dort das von Graf Ernst Rüdiger während der Zweiten Wiener Türkenbelagerung verwendete Fernrohr. Außerdem sind zahlreiche türkische Beutewaffen, Hieb- und Stichwaffen aus der Zeit des Oberösterreichischen Bauernkrieges sowie eine Sammlung alter Gewehre zu sehen. Ebenfalls aus der Türkenbelagerung stammt die Achat-Tischplatte aus dem Zelt Kara Mustafa Paschas. Durch eine prunkvolle Renaissancetür aus dem Jahr 1593 gelangt man in den Porzellansaal. Der Name des Raums ist auf das im Saal ausgestellte wertvolle chinesische, japanische und Alt-Wiener Porzellan zurückzuführen. Daneben sind ein buntglasierter Renaissance-Kachelofen von 1580, eine kassettierte Decke sowie ein Quartett- oder Liedertisch des Eferdinger Steinätzers Andreas Pleninger von 1579 zu sehen. Hinzu kommen viele Familienerinnerungen wie etwa der Starhemberg-Pokal und der Tisch, an dem Wolfgang Amadeus Mozart seine Oper Die Zauberflöte komponierte. Der an den Porzellansaal grenzende Kostümsaal trägt seinen Namen von den dort ausgestellten, kostbaren Uniformen und Kostümen. Zu sehen sind unter anderem die Galauniform des Wienverteidigers Ernst Rüdiger, die Uniform des gleichnamigen Heimwehrführers und mexikanische Erinnerungsstücke von Fürst Camillo sowie ein perlenbesetztes Messgewand Kara Mustafa Paschas. Der Schaunbergersaal ermöglicht durch ein ausgestelltes Modell der Burg sowie bei Grabungen gefundene Stücke einen Einblick in die Geschichte der früheren Stadtherren. Überdies sind Bodenfunde und Fundstücke aus der Urgeschichte und der Zeit der römischen Besatzung zu sehen. Seit 1987 wird Schloss Starhemberg als Kulturzentrum genutzt. Unter anderem finden dort unter dem Namen Efferdinger Gespräche regelmäßig Tagungen statt. Des Weiteren veranstaltet der im Sommer 1991 gegründete gemeinnützige Verein Efferdinger Kulturinstitut in den Schlossräumen Ausstellungen, Konzerte, Vorträge und andere kulturelle Veranstaltungen. In der Vorweihnachtszeit ist das Schlossareal alljährlich Veranstaltungsort eines Adventsmarktes. Einige Räume des Schlosses können das ganze Jahr über zu privaten Zwecken und für Veranstaltungen angemietet werden. Schloss Starhemberg ist eine geschlossene Vierflügelanlage, deren gelb verputzte Trakte einen rechteckigen Innenhof umschließen. An der Nord- und Ostseite sind noch die mittelalterlichen Wassergräben vorhanden. Der nördliche Flügel des Anlage wird aufgrund seines Errichtungsdatums Altes Schloss genannt, während die drei übrigen Trakte als Neues Schloss bezeichnet werden. Zugang zum Schlossareal gewährt im Süden ein kunstvoll geschmiedetes Gittertor sowie ein zweites Tor an der Nordostecke der Anlage. Dessen Gewände aus schräg gemeißelten Werksteinen stammt aus der Renaissancezeit und ist einmalig in Oberösterreich. Der Hauptzugang des Schlosses befindet sich an der Westseite des Areals, das dort und im Norden und Osten noch Reste der alten Umfassungsmauer aufweist. Im Süden ist die Anlage durch einen kleinen schlichten Schlosspark von der Stadt getrennt. Der dreigeschoßige Nordflügel ist der älteste Teil des Schlosses und im Wesentlichen identisch mit dem Palas der Schaunberger Burg des Spätmittelalters. Lediglich das zweite Obergeschoß sowie einige Anbauten an der Südfront stammen aus späterer Zeit. Das mittelalterliche Krüppelwalmdach des 21,3 × 34,66 Meter großen Gebäudes wurde durch ein hohes neuzeitliches Walmdach ersetzt. Einige architektonische Details, wie mit Rundstäben gerahmte Fensternischen und gekehlte Kreuzstockfenster aus sorgfältig gearbeitetem Werkstein zeugen von hochwertiger Handwerksarbeit. Im Nordtrakt befindet sich ein romanischer Gewölbekeller, mit bis zu 3,90 Meter dicken Mauern. Sein mächtiges Tonnengewölbe mit Spitzkappen wird von massiven kreuzförmigen Pfeilern, die durch abgefaste Rundbögen miteinander verbunden sind, getragen. Dort war früher die Brauerei untergebracht. Die Außenmauern im erhöhten Erdgeschoß sind 2,50 bis 3,30 Meter stark. An die Stelle der Pfeiler des Kellers treten dort durchgehende Mauern und schaffen sechs große Räume. Erhaltene Abtrittsgänge weisen auf eine mögliche Wohnnutzung hin. Das Hauptgeschoß des Gebäudes war wohl über eine hofseitige Freitreppe im ersten Stock erreichbar, dessen Außenmauern etwa 2,20 bis 3,00 Meter dick sind. Dort befindet sich mit dem Ahnensaal eine zentral gelegene, 9 × 16 Meter messende Halle, die an jeder Seite von zwei kleinen Räumen flankiert ist. Die Raumstruktur entspricht mit Ausnahme des großen Raums exakt jener des Kellers und des Erdgeschoßes. Ein kleiner turmartiger Anbau mit Kreuzrippengewölbe am östlichen Ende des Südseite diente als Hauskapelle. Im zweiten Stock reduziert sich die Mauerstärke auf nur noch 0,90 bis 1,30 Meter. Im Gegensatz zu den darunter liegenden Etagen besitzt dieser Stock, mit Ausnahme des überwölbten Stiegenhauses, Flachdecken. Der zweigeschoßige Ostflügel, Verwalterstöckl genannt, gehört mit seinen gotischen Türstöcken und Fensterstürzen ebenfalls zum mittelalterlichen Baubestand der Anlage. In seinem nördlichen Teil besitzt er Überwölbungen mit Stichkappentonnen. Hofseitig erstreckt sich vor ihm eine vierbogige Arkade mit toskanischen Säulen. Der Westbau mit seiner Toreinfahrt besitzt hofseitige Pfeilerarkaden aus der Zeit zwischen 1784 und 1788. Die frühneuzeitliche Innenstruktur des Flügels ist noch weitgehend erhalten und weist im Erdgeschoß ein Kreuzgrat- und ein Stichkappentonnengewölbe auf. Im ersten Stock zeigt sich eine durchlaufende Stichkappentonne, im zweiten Stock eine Flachdeckenkonstruktion. Der klassizistische Südtrakt besitzt zur Stadt hin eine repräsentative Schauseite. Ein durchgehendes Gesims über dem Erdgeschoß trägt die darüber liegenden Stockwerke. Die Fassade ist durch Fenster, deren Gestaltung sich an der Front des Westflügels teilweise wiederholt, in elf Achsen unterteilt und besitzt einen dreiachsigen Mittelrisalit mit Rundbogenfenstern. Dem mittleren ist ein schmaler Balkon mit schmiedeeisernem Gitter vorgebaut, der auf geschweiften Steinkonsolen ruht. Erstes und zweites Geschoß sind im Bereich des Risalits durch vier ionische Dreiviertelsäulen optisch zusammengefasst. Darüber folgt ein Dreiecksgiebel mit dem fürstlich-starhembergischen Wappen. Die beiden Ecken der südlichen Fassade sind von Pilastern mit ionischen Kapitellen abgeschlossen. Im Inneren des Südflügels befindet sich auf der ersten Erage ein zentraler Saal mit Zugang zum Balkon. Links und rechts daneben liegen Enfilade, die einstigen Appartements des Fürsten und der Fürstin. Das vormals herrschaftlich-starhembergische Bräuhaus befindet sich vor dem Burgtor nördlich des Schlosses. Der Komplex umfasst zwei zweigeschoßige Gebäude, die parallel zueinander stehen und ursprünglich mit Verbindungsmauern an den Enden der Gebäude einen längsrechteckigen Innenhof umfassten. Beide Mauern besaßen ein Durchfahrtstor. Die rückwärtige Mauer wurde im Zuge der Adaptierung zu einem Kulturzentrum im 21. Jahrhundert durch einen Verbindungstrakt ersetzt, während die vordere Mauer in der ursprünglichen Form erhalten blieb. Der etwas breitere Westtrakt hat ein Krüppelwalmdach, während der schmalere Osttrakt durch ein Satteldach abgeschlossen ist. Beide Trakte sind von Gewölbestrukturen gekennzeichnet. Im Südteil des Osttraktes befinden sich acht Zellen des vormals herrschaftlichen Gefängnisses, das bis zur Abschaffung der Grundherrschaft im Jahr 1848 benutzt wurde. Im zweiten Geschoß des Nordflügels besitzen einige der von Graf Georg III. von Schaunberg in Auftrag gegebenen Repräsentationsräume prächtige Kassettendecken und Türrahmen aus der Zeit der Spätrenaissance sowie Kachelöfen, die teilweise noch zum Originalbestand des Gebäudes gehören. Die andere Innenausstattung stammt aus Zeiten, in denen die Starhemberger Schlossbesitzer waren. Dazu zählt beispielsweise die Intarsiendecke eines Saals vom Ende des 16. Jahrhunderts. Sie war ursprünglich in dem sich ebenfalls in starhembergischen Besitz befindlichen Schloss Hartheim eingebaut und wurde erst nach dem Ersten Weltkrieg bei dessen Umwidmung zu einem Pflegeheim nach Eferding gebracht. Zu der kunsthistorisch besonders wertvollen Ausstattung gehört der große Prunk-Kachelofen, der 1580 vom Linzer Hafnermeister Paul Zilpolz geschaffen wurde, sowie die hölzerne Intarsiendecke im sogenannten Porzellanzimmer. Die Räume des Südflügels weisen vorwiegend Flachdecken mit teilweise klassizistischen Stuckspiegeln auf. Erich Aufreiter: Bauaufnahme des Schlosses Eferding. Amt der Oberösterreichischen Landesregierung, Linz 1997. Rudolf Büttner: Burgen und Schlösser an der Donau. Birken-Verlag, Wien 1964, S. 21. Erwin Hainisch: Denkmale der bildenden Kunst der Geschichte und der Kultur im politischen Bezirk Eferding. Haslinger, Linz 1933, S. 60 ff. Erwin Hainisch, Kurt Woisetschläger: Dehio-Handbuch. Die Kunstdenkmäler Österreichs: Oberösterreich. 6. Auflage. Schroll, Wien 1977, S. 55. Georg Heilingsetzer: Aristokratie, Aufklärung und Architektur. Fürst Georg Adam Starhemberg und die Neugestaltung des Schlosses Eferding durch Andreas Zach. In: Oberösterreichisches Landesarchiv (Hrsg.): Mitteilungen des oberösterreichischen Landesarchivs. Band 13, Linz 1981, ISSN 0259-4145, S. 249–287, hier S. 280–287 (S. 249–267 (ooegeschichte.at [PDF; 5,2 MB]), 268–287 (ooegeschichte.at [PDF; 6,3 MB]), Bilder Teil 1 (ooegeschichte.at [PDF; 3,7 MB]), Bilder Teil 2 (ooegeschichte.at [PDF; 6,5 MB])). Franz Kaindl (Red.): Eferding. Stadt an der Nibelungenstraße. Moserbauer, Ried im Innkreis 1999, ISBN 3-902121-20-3. Gerhard Reichhalter, Thomas Kühtreiber: Der spätmittelalterliche Burgenbau in Oberösterreich. In: Lothar Schultes (Hrsg.): Gotik Schätze Oberösterreich. 2. Auflage. Publication P No 1, Bibliothek der Provinz, Weitra 2002, ISBN 3-85252-472-5 (= Kataloge des Oberösterreichischen Landesmuseums. Nr. 175), S. 72–73. Ilse Schöndorfer: Burgen und Schlösser in Oberösterreich. NP-Buchverlag, St. Pölten/Wien/Linz 2001, ISBN 3-85326-189-2, S. 100, 105. Venator KG (Hrsg.): Bibliothek, Waffen der Fürsten Starhemberg, Schloss Eferding mit einigen anderen Beiträgen. Venator KG, Köln 1956. Website des Schlosses Schloss Starhemberg. In: burgen-austria.com. Private Website von Martin Hammerl; abgerufen am 1. Januar 1900 Eintrag von Patrick Schicht zu Schloss Starhemberg in der wissenschaftlichen Datenbank „EBIDAT“ des Europäischen Burgeninstituts Fotogalerie