Das FFH-Gebiet Vollstedter See ist ein NATURA 2000-Schutzgebiet in Schleswig-Holstein im Kreis Rendsburg-Eckernförde in den Gemeinden Emkendorf und Groß Vollstedt. Es liegt in der Landschaft Westensee (Landschafts-ID 70210), die vom Bundesamt für Naturschutz (BfN) als Landschaft mit geringerer naturschutzfachlicher Bedeutung bewertet wird. Diese ist wiederum Teil der Naturräumlichen Großregion 2. Ordnung Schleswig-Holsteinisches Hügelland.
Das FFH-Gebiet Vollstedter See ist nach dem See zwischen dem Ortsteil Kleinvollstedt der Gemeinde Emkendorf und dem Ortsteil Vollstedt der Gemeinde Groß Vollstedt benannt. Es hat eine Fläche von 160 Hektar. Die größte Ausdehnung liegt in Westostrichtung und beträgt 2 Kilometer. Die höchste Erhebung mit 21 Meter über NN befindet sich am Südrand des FFH-Gebietes, den niedrigste Bereich bildet der mittlere Wasserspiegel des Vollstädter Sees mit 14,67 Meter über NN.
Das FFH-Gebiet liegt in einem Sandergebiet der Weichsel-Kaltzeit in dem sich im Holozän ein von Niedermoor umgebener See entwickelt hat. Fast die Hälfte des FFH-Gebietes wird von der FFH-Lebensraumklasse Moore, Sümpfe und Uferbewuchs eingenommen, siehe Diagramm 1. Im Süden befinden sich kleine Gehölze mit Laub- und Nadelwald, die in den dort anschließenden Staatsforst Rendsburg übergehen.
Der Vollstedter See hat drei größere Zuflüsse. Von Norden den Seekoppelgraben, vom Osten den Liethberggraben und von Südwesten den Seewiesengraben. Im Westen entwässert der Vollstedter See in den Seekanal, der über Mühlenau und Wehrau schließlich bei Osterrönfeld in den Nord-Ostsee-Kanal mündet.Mitte des 19. Jahrhunderts wurde im Zuge des Ausbaus des Seekanals der Wasserstand des Vollstedter Sees um einen Meter gesenkt. Hierdurch wurden neue Flächen im Westen freigelegt. Diese wurden mit den Bau eines dichten Grabennetztes entwässert und als Acker- oder Weideland genutzt. Die Gräben sind auf der Karte des Deutschen Reiches von 1879 noch deutlich zu sehen, siehe Bild 1. Östlich von Kleinvollstedt gab es damals noch einen Torfstich. Die Trockenlegung des Niedermoores hatte zur Folge, dass die im Moor gebundenen Nährstoffe wie Phosphor und Stickstoff mineralisierten und in den See gelangten. Dies führte zum Algenwachstum im See und einem breiten Schilfgürtel an seinen Ufern. Dadurch hat sich die Wasserfläche im Laufe der Jahrzehnte auf seine jetzige Größe von 27,1 Hektar verringert.