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Buise

Ehemalige InselGeographie (Norderney)Geschichte (Ostfriesland)

Buise ist eine im 17. Jahrhundert untergegangene Ostfriesische Insel mit unsicherer Lage und Ausdehnung. Da es keine genauen Quellen aus dieser Zeit gibt, wird davon ausgegangen, dass Buise in den verheerenden Sturmfluten der Jahre 1219 und 1362 aus einer größeren Insel, die der römische Naturforscher Plinius der Ältere in seiner in den 70er Jahren n. Chr. entstandenen Enzyklopädie Naturalis historia als Burchana bezeichnet hatte, entstand. Anderen Quellen zufolge entstand Buise wie Juist, Borkum und Memmert mit der Allerheiligenflut 1170 aus der von der Sturmflut in Teile gerissenen Insel Bant. Bei der Zweiten Marcellusflut von 1362 zerbrach Buise in zwei Teile. Die östliche Hälfte wurde Oesterende oder bis 1406 Ostende und später „Nynorderoog“ oder „Norder neye Oog“ (Neue Norder Insel) genannt, die heutige Insel Norderney. Durch witterungs- und strömungsbedingtes Abtragen der Dünen verschwand der westlich verbliebene Teil in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts. Als genauer Zeitpunkt werden insbesondere die Petriflut von 1651, aber auch das Jahr 1690 genannt.

Auszug des Wikipedia-Artikels Buise (Lizenz: CC BY-SA 3.0, Autoren).

Geographische Koordinaten (GPS)

Breitengrad Längengrad
N 53.707221944444 ° E 7.1469438888889 °
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Adresse

Langestraße 25
26548 , Nordhelm
Niedersachsen, Deutschland
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Norderney
Norderney

Norderney [nɔɐ̯dɐˈnaɪ] (ostfriesisches Plattdeutsch: Nördernee [nœədəˈneɛɪ]) ist eine der Ostfriesischen Inseln in der Nordsee, die dem Festland des Landes Niedersachsen zwischen der Ems- und Wesermündung in der Deutschen Bucht vorgelagert sind. Mit einer Fläche von 26,29 Quadratkilometern ist Norderney nach Borkum die zweitgrößte Insel dieser Inselgruppe. Die Stadt Norderney, eine Einheitsgemeinde, umfasst die gesamte Insel Norderney. Sie gehört nach der Gebietsreform in Niedersachsen von 1978 zum Landkreis Aurich und ist mit 5969 Einwohnern die der Bevölkerung nach größte Gemeinde der Ostfriesischen Inseln. Zur Gemeinde, der im Jahr 1948 das Stadtrecht verliehen wurde, gehören neben dem Ortskern von Norderney die beiden Stadtteile Fischerhafen (der Hafen und das angrenzende Gewerbegebiet) sowie Nordhelm, eine ehemalige Kasernensiedlung. Die drei Stadtteile liegen in enger Nachbarschaft im äußersten Westen der Insel. Die restliche Fläche der Insel ist kaum bewohnt und bebaut. Ausnahmen bilden wenige Gebäude um den in der Inselmitte stehenden Leuchtturm Norderney sowie der Inselgolfplatz mit den angrenzenden Siedlungen Am Leuchtturm und Grohde im Zentrum der Insel und der nahe gelegene Flugplatz Norderney, die westlich davon gelegene Jugendherberge Norderney Dünensender sowie die östlich davon gelegenen ehemaligen Gebäude der Staatsdomänen Eiland und Tünnbak. Der Hauptwirtschaftszweig des am 3. Oktober 1797 zur ersten Königlich-Preußischen Seebadeanstalt an der deutschen Nordseeküste ernannten heutigen Staatsbades und Luftkurortes ist der Fremdenverkehr. Das Nordseeheilbad verfügt über vier Badestrände. 2007 wurden mehr als 400.000 Tages- und Kurgäste gezählt, in den Jahren 2008 und 2009 wurden insgesamt über drei Millionen Übernachtungen registriert; davon in größeren Beherbergungsbetrieben rund 1,6 Millionen Übernachtungen (2019).Östlich der Stadtgrenze gehören insgesamt 85 Prozent der Inselfläche zum Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer.

Synagoge (Norderney)
Synagoge (Norderney)

Die ehemalige Synagoge von Norderney existierte von 1878 bis 1933. Auf der Insel gab es keine eigenständige Gemeinde. Die auf der Insel lebenden Juden waren Teil der Norder Gemeinde auf dem Festland. Jüdische Badegäste finanzierten den Synagogenbau auf der Insel, der anschließend von einem Verein getragen wurde. Nach 1933 fand kein Gottesdienst mehr in dem Gebäude statt. Am 11. Juli 1938 verkaufte Landrabbiner Blum das Gebäude an einen Norderneyer Eisenwarenhändler für 3500 Reichsmark unter der Bedingung, alle Hinweise auf die Synagoge zu entfernen. Die Synagoge entging so den Aktionen in Zusammenhang mit den Novemberpogromen. SA-Männer sollen versucht haben, den Davidstern aus dem Giebel zu entfernen, was aber nicht gelang. Am 10. November 1938 trieb die SA die Juden der Insel zusammen und führte sie an einen umzäunten Ort vor dem heutigen Haus der Insel. Dort mussten sie den ganzen Tag stehend verbringen. Abends konnten sie nach Hause gehen: Im Unterschied zu den anderen Juden Ostfrieslands wurden sie nicht deportiert, da der ortsansässigen SA die Weisung dazu fehlte. Dennoch verließen die meisten Juden in den folgenden Monaten die Insel. Die letzten verbliebenen Juden waren zwei Frauen, die mit Nicht-Juden verheiratet waren. Auch sie verließen Norderney spätestens im April 1941. Heute befindet sich in dem völlig umgebauten Gebäude in der Schmiedestraße ein Restaurant. Eine Gedenkplatte erinnert seit 1996 an die einstige Nutzung des Hauses.