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Ganggrab von Klein Görnow

Bauwerk in SternbergEinzelgrabkulturGanggrabGroßsteingrab im Landkreis Ludwigslust-ParchimNordgruppe der Trichterbecherkultur
Schalenstein
Hünengrab Klein Görnow 1
Hünengrab Klein Görnow 1

Das Ganggrab von Klein Görnow, einem Ortsteil von Sternberg im Landkreis Ludwigslust-Parchim in Mecklenburg-Vorpommern, ist ein ost-west-orientiertes, 1966 von Ewald Schuldt (1914–1987) ausgegrabenes und rekonstruiertes Ganggrab in einem runden Rollsteinhügel mit der Sprockhoff-Nr. 336. Die trapezoide Anlage entstand zwischen 3500 und 2800 v. Chr. als Megalithanlage der Trichterbecherkultur (TBK). Die Anlage befindet sich im Wald östlich der Verbindungsstraße (Hünengrabstraße) von Klein Görnow nach Groß Görnow, hinter dem Abzweig nach Eickelberg. Von der etwa 8,0 m langen, 1,8 m hohen und 1,6 bis 2,2 m breiten Kammer des Großsteingrabes sind alle 14 Trag- und 6 Decksteine (zwei davon mit 20 bzw. sieben Schälchen) erhalten. Der größte und äußere Deckstein hat zusätzlich drei artifizielle längliche Vertiefungen. Von dem lateral mittig anschließenden kurzen nach Süden weisenden Gang sind beide Tragsteinpaare ohne Decksteine erhalten. Die Diele besteht aus Lehmestrich. Die archäologische Untersuchung ergab, dass die Anlage durch die Träger der Einzelgrabkultur nachgenutzt wurde. Neben Holzkohle, menschlichen Knochen und 25 Scherben fanden sich zwei weitmündige Gefäße, eine Sandsteinscheibe, ein Trichterbecher, ein Schultergefäß, eine Schüssel sowie ein Einzelgrabbecher.

Auszug des Wikipedia-Artikels Ganggrab von Klein Görnow (Lizenz: CC BY-SA 3.0, Autoren, Bildmaterial).

Ganggrab von Klein Görnow
Dorfstraße "Plattenweg", Sternberger Seenlandschaft

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Breitengrad Längengrad
N 53.76093056 ° E 11.81114167 °
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Adresse

Großsteingrab Klein Görnow

Dorfstraße "Plattenweg"
19406 Sternberger Seenlandschaft
Mecklenburg-Vorpommern, Deutschland
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Hünengrab Klein Görnow 1
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In der Umgebung

Sagsdorf
Sagsdorf

Sagsdorf ist ein Ortsteil der Stadt Sternberg im Landkreis Ludwigslust-Parchim in Mecklenburg-Vorpommern. Bekannt ist er durch seine geschichtsträchtige Brücke über den Fluss Warnow, an der mecklenburgische Landtage stattfanden und 1549 die Einführung der Reformation in Mecklenburg beschlossen wurde. Das Dorf liegt im nördlichen Teil der Sternberger Seenlandschaft am Nordufer der Warnow südlich eines großen Waldgebietes, in dem sich der Lange See und der Schwarze See befinden. Westlich des Ortes liegt das Kirchmoor. Sagsdorf erlangte durch die mecklenburgischen Landtage, die seit 1275 an der Sagsdorfer Brücke stattfanden, historische Bedeutung. Hier trafen sich die mecklenburgischen Herrscher und die mecklenburgischen Landstände (Ritterschaft, Geistlichkeit und Bürgermeister als Vertreter der Landschaft), um über Steuern, Gesetze, Privilegien und Kriegszüge zu verhandeln. Die Verhandlungen wurden damals unter freiem Himmel durchgeführt und dauerten jeweils nur einen Tag. Der letzte große Akt mecklenburgischer Landespolitik an der Sagsdorfer Brücke war im Jahre 1549 der Beschluss der Vereinten Landstände, die Reformation in Mecklenburg einzuführen. An die landesgeschichtliche Bedeutung der Sagsdorfer Brücke erinnert bis heute ein Denkmal, der Reformationsstein. Der Ort lag früher am Dreiländereck zwischen den Gebieten der mecklenburgischen Fürsten, des Bischofs zu Schwerin und der Herrschaft Werle und wurde aus diesem Grund für die Landtage ausgewählt. Nach 1549 fanden die Landtage (im jährlichen Wechsel mit Malchin) auf dem nahen Sternberger Judenberg statt und wurden später in das Rathaus verlegt. Sagsdorf selbst gehörte bis zur Säkularisation zum Bistum Schwerin und war bis Anfang des 16. Jahrhunderts das Stammlehngut der von Bibow. Am 14. Juli 1581 verkaufte Heidenrich von Bibow für 1700 Gulden das Gut an den Stiftshauptmann zu Bützow Jürgen (von) Wackerbarth. Im Jahr 1631 verpfändete Jürgen (von) Wackerbarth das Gut Katelbogen inklusive Sagsdorf an den Rostocker Bürger Joachim Lohrmann. Wenig später verloren die Wackerbarths endgültig den Besitz über das Gut. Seit 1758 war Sagsdorf Domanium der Herzöge zu Mecklenburg. Nach 1918 gehörte Sagsdorf zum Freistaat Mecklenburg-Schwerin, dann ab 1934 als Ortsteil der Gemeinde Sülten zum Land Mecklenburg. 1919 kam das bisherige Dominalamt Warin-Neukloster-Sternberg-Tempzin zum neugebildeten Kreis Wismar. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde 1952 das Land Mecklenburg aufgelöst und Sagsdorf dem Kreis Sternberg im Bezirk Schwerin zugeordnet. Nach der Wende kam es als Ortsteil von Groß Görnow zum Land Mecklenburg-Vorpommern und nach der Auflösung des Kreises Sternberg 1994 zum neugebildeten Landkreis Parchim. 2003 wurde Groß Görnow und damit auch Sagsdorf nach Sternberg eingemeindet. Sagsdorf liegt an keiner überregionalen Verkehrsverbindung. Es wird mit einer kurzen Stichstraße von der Landstraße von Sternberg nach Groß Görnow erschlossen. Literatur über Sagsdorf in der Landesbibliographie MV

Jüdischer Friedhof (Sternberg)

Der Jüdische Friedhof Sternberg liegt in Sternberg im Landkreis Ludwigslust-Parchim in Mecklenburg-Vorpommern am nordwestlichen Stadtrand auf einem Hügel, dem „Judenberg“. Auf dem etwa 500 m² großen Friedhofsgelände, am Waldrand zwischen der Eisenbahnlinie/Bahndamm Sternberg-Brüel und dem dortigen Campingplatz, sind keine Grabsteine mehr vorhanden. Ein 1947 errichteter Gedenkstein erinnert an den Friedhof. Der Friedhof liegt am Fuß des sogenannten Judenberges, an dem 1492 27 Juden von Sternberg auf Grund von falschen Beschuldigungen im Sternberger Hostienschänderprozess ermordet wurden. In der Folge des Prozesses fanden zahlreiche Pogrome gegen Juden statt, die letztlich aus ganz Mecklenburg vertrieben wurden. Für den Ort, wo bis zu diesem Zeitpunkt die jüdische Gemeinde Sternbergs ihre Toten bestattet hatte, gibt es keine Hinweise. Vermutet wird ein Ort in der Nähe des Judenbergs. In der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts siedelte sich wieder eine jüdische Gemeinde in Sternberg an. Diese beantragte 1824 beim Magistrat der Stadt die Anlage eines Friedhofs, im Januar 1825 wurde für das heute mit einem Gedenkstein versehene Gelände ein Erbpachtvertrag geschlossen. Die Gemeinde Sternbergs löste sich 1924 auf, eine Auflösung des Friedhofs konnte aber verhindert werden. Die letzte Bestattung fand 1937 statt. In der Reichspogromnacht 1938 wurde der Friedhof mündlichen Überlieferungen zufolge geschändet und 1944 über einen Verkauf des Geländes bzw. die Beendigung des Erbpachtvertrages aufgelöst. 1948 wurde das Gelände dem Landesverband der Jüdischen Gemeinden in Mecklenburg-Vorpommern zurückgegeben, zum 500-jährigen Gedenktag des Hostienschänderprozesses ein Gedenkstein errichtet. Jüdischer Friedhof Sternberg Jürgen Gramenz, Sylvia Ulmer: Die jüdische Geschichte der Stadt Sternberg (Mecklenburg). tredition, 2015, ISBN 373234813X S. 121 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche). Liste der Baudenkmale in Sternberg (Maikamp)