place

Durchgangslager Bietigheim

Bauwerk im Landkreis LudwigsburgBietigheim-BissingenKZ-SammellagerNS-ZwangsarbeitWürttembergische Geschichte
Mahnmal Bietigheim
Mahnmal Bietigheim

Das Durchgangslager Bietigheim wurde 1942 in Bietigheim (heute Teil von Bietigheim-Bissingen) als Durchgangslager für verschleppte Kriegsgefangene und Zivilpersonen insbesondere aus Russland eingerichtet. Das Hauptlager befand sich in unmittelbarer Nähe zum Bietigheimer Bahnhof, dem Lager angeschlossen war von 1942 bis Anfang 1943 ein Seuchenlager in Pleidelsheim und ab Mitte 1943 das Krankenlager in Großsachsenheim. Für in Bietigheim eingesetzte Zwangsarbeiter bestanden weitere Unterkünfte an verschiedenen Stellen im Ort. In Bietigheim und in einem anderen Durchgangslager in Ulm wurde die überwiegende Zahl der nach Württemberg verschleppten Zwangsarbeiter gesundheitlich überprüft und an ihre Arbeitsstätten weiterverschoben. Außerdem war das Bietigheimer Lager auch ein Sammellager für schwerkranke Zwangsarbeiter, die dort oder in den angeschlossenen Seuchenlagern ihrem Schicksal überlassen oder auf Rücktransporte in die Ostgebiete abgeschoben wurden.

Auszug des Wikipedia-Artikels Durchgangslager Bietigheim (Lizenz: CC BY-SA 3.0, Autoren, Bildmaterial).

Durchgangslager Bietigheim
Laiernstraße, Vereinbarte Verwaltungsgemeinschaft der Stadt Bietigheim-Bissingen

Geographische Koordinaten (GPS) Adresse In der Umgebung
placeAuf Karte anzeigen

Wikipedia: Durchgangslager BietigheimBei Wikipedia weiterlesen

Geographische Koordinaten (GPS)

Breitengrad Längengrad
N 48.94467 ° E 9.13641 °
placeAuf Karte anzeigen

Adresse

Laiernstraße 23
74321 Vereinbarte Verwaltungsgemeinschaft der Stadt Bietigheim-Bissingen, Buch
Baden-Württemberg, Deutschland
mapBei Google Maps öffnen

Mahnmal Bietigheim
Mahnmal Bietigheim
Erfahrung teilen

In der Umgebung

Sky-Hochhaus
Sky-Hochhaus

Das Sky-Hochhaus ist ein Gebäude in Bietigheim-Bissingen in Baden-Württemberg. Das Hochhaus entsteht in direkter Nachbarschaft zum Bahnhof Bietigheim-Bissingen, zwischen der Bahnanlage im Süden und der Bahnhofstraße nördlich. Das vom Ludwigsburger Architekturbüro KMB geplante Bauwerk soll eine Höhe von circa 70 Meter erreichen und dabei auf den unteren zehn Etagen eine gewerbliche Nutzung ermöglichen, auf den Etagen darüber eine Wohnnutzung. Mit einer Kantenlänge von nur rund 24 Metern wird es ein eher schmales Gebäude sein. Die Kosten sind auf 24 Millionen Euro veranschlagt. Als Baugrund dient ein rund 3300 Quadratmeter großer Teil des ehemaligen Güterbahnhofs, den die Wohnbaugesellschaft für 660.000 Euro von der Stadt Bietigheim gekauft hatte.Im März 2014 wurde mit der Errichtung der Baustraße begonnen, im Anschluss daran wurde mit dem eigentlichen Bau begonnen. Ende 2016[veraltet] soll es fertiggestellt sein.Das Projekt stand zeitweise auf der Kippe als auf dem brachliegenden Gelände geschützte Zauneidechsen entdeckt wurden. Wenig später waren diese jedoch nicht mehr anzutreffen.Neben dem Hochhaus soll später noch ein den Bahnreisenden dienendes Parkhaus, sowie ein medizinisches Zentrum entstehen.Der Spitzname Langer Jürgen erinnert an den Bietigheim-Bissinger Oberbürgermeister Jürgen Kessing.Verkaufsstart der Wohnung (11–18 Stockwerk) war am 31. Mai 2014. Es werden Wohnungen zwischen 80 und 200 Quadratmeter entstehen. Der Quadratmeterpreis soll durchschnittlich bei 4700 € liegen.

Bietigheimer Eisenbahnviadukt
Bietigheimer Eisenbahnviadukt

Der Bietigheimer Eisenbahnviadukt ist eine Eisenbahnbrücke über das Enztal bei Bietigheim-Bissingen und eines der Wahrzeichen der Stadt. Er wurde von 1851 bis 1853 als Teil der württembergischen Westbahn Bietigheim–Bruchsal unter der Leitung von Baurat Karl Etzel erbaut. Die Ausführung oblag dem Bauinspektor August Beckh, der für den Bauabschnitt Bietigheim zuständig war.Dem Bau der Westbahn als erste Eisenbahnverbindung zwischen Württemberg und Baden gingen zahlreiche Planungsvarianten voraus und er war politisch umstritten. Für Württemberg wäre eine Verbindung Heilbronn–Wiesloch günstig gewesen, aber Baden favorisierte eher einen Anschluss über Durlach–Pforzheim. Tragfähiger Kompromiss war ein Abzweig von der Nordbahn in Tamm oder in Bietigheim. Die Strecke sollte über Bretten führen und in Bruchsal den Anschluss an das Badische Schienennetz herstellen. Etzel favorisierte Bietigheim als Ausgangspunkt aufgrund der günstigeren Geländeverhältnisse und des günstigen Übergangs über die Enz, auch wenn diese Lösung einen gewagten Brückenbau notwendig machte. Etzel wollte den Bau zuerst als Holzbrücke auf steinernen Pfeilern ausführen, wählte dann aber doch eine vollständig gemauerte Konstruktion. Der Viadukt hat zwei Bogenreihen. Er ist etwa 287 Meter lang, etwa 33 Meter hoch und verfügt über 21 Bögen, die sich über das Enztal spannen. Die Breite der Gewölbe beträgt oben 7,45 Meter, die lichte Weite 11,46 Meter. Das Bauwerk wurde am 20. September 1853 gemeinsam mit der Westbahn in Betrieb genommen. Es war das aufwändigste Einzelbauwerk der Königlich Württembergischen Staats-Eisenbahnen.1925 wurde eine Gewerbe- und Industrieausstellung unterhalb des Viadukts abgehalten. Anlässlich dieser Ausstellung ließ die Stadt Bietigheim den Bietigheimer Pferdemarkt wieder aufleben, der seitdem jährlich Anfang September auf dem Festplatz unter dem Viadukt abgehalten wird. Zum Abschluss des Pferdemarkts werden die Bögen des Viadukts jedes Jahr mit bengalischem Licht beleuchtet. Aufgrund des gestiegenen Schienenverkehrsaufkommens und der gestiegenen Achslasten musste der Viadukt von 1928 bis 1929 verstärkt werden. Dabei verbreiterte die Deutsche Reichsbahn die Fahrbahn. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts gab es Pläne, die Brücke sowie den Bietigheimer Bahnhof von einem Teil des hohen Verkehrsaufkommens zu entlasten. Dazu war ein zweiter Viadukt geplant, der Metterzimmern und Tamm unter Umgehung des Bietigheimer Bahnhofs direkt miteinander verbinden sollte. Kurz vor dem Zweiten Weltkrieg wurden diese Planungen aus strategischen Gründen wieder aufgenommen und erste Baumaßnahmen ergriffen, die bei Ausbruch des Krieges jedoch zum Erliegen kamen. Bei der Befestigung der Neckar-Enz-Stellung wurden 1935 in mehreren Pfeilern des Viadukts Sprengkammern eingebaut, um die Brücke im Falle einer Invasion nicht in feindliche Hände fallen zu lassen. Im Zweiten Weltkrieg blieb der Viadukt zunächst von Angriffen verschont, bis er im Februar/März 1945 mehrfach bombardiert wurde. Die durch die Luftangriffe verursachten Schäden konnten jedoch ausgebessert werden. Als französische Truppen sich am 8. April 1945 der Stadt Bietigheim näherten, wurde die Altstadt westlich der Enz von deutschen Truppen kampflos, aber unter Sprengung sämtlicher Enzbrücken geräumt. Der Enzviadukt wurde dabei durch die Sprengung der fünf westlichen Pfeiler unbrauchbar gemacht. Nach dem Krieg wurde die Brücke zunächst durch US-Pioniere behelfsmäßig instand gesetzt, indem die zerstörten Pfeiler durch eine Stahlkonstruktion überbrückt wurden, die bereits am 16. Juni 1945 in Betrieb ging. Die Hilfskonstruktion erwies sich jedoch als unzulänglich, zumal das Fundament der Brücke durch die Zerstörungen beschädigt worden war. Deshalb wurde behelfsweise eine 317 Meter lange, eingleisige Stahlbrücke unmittelbar nördlich gebaut, auf die der Verkehr ab 16. November 1946 umgeleitet wurde. Im April 1947 begannen dann die Bauarbeiten zur Wiederherstellung des Viadukts. Die beschädigten Pfeiler wurden mit Beton wieder aufgebaut. Dabei wurde eine der betroffenen Bogenöffnungen zur Längsstabilisierung des Brückenbauwerkes vollständig mit Beton verschlossen. Die Wiedereröffnung des Viadukts fand am 28. August 1949 statt. Fundamente und Widerlager der Notbrücke sind noch erhalten. Ein Gedenkstein an einem der Fundamente erinnert heute an Zerstörung und Wiederaufbau des Bietigheimer Eisenbahnviadukts. Seit dem 18. Mai 1952 steht der Viadukt unter Fahrdraht, und seit 1958 ist der Zugbetrieb von Stuttgart nach Karlsruhe und nach Mannheim über den Viadukt durchgehend mit elektrischer Traktion möglich. In Folge musste die Brücke als Teil der südlichsten deutschen Ost-West-Eisenbahnmagistrale täglich bis zu 370 Züge aufnehmen. Zu einer Entlastung kam es erst 1991 durch die Eröffnung der Schnellfahrstrecke Mannheim–Stuttgart, über die seitdem der Schienenpersonenfernverkehr in den Relationen Stuttgart–Mannheim/–Karlsruhe abgewickelt wird.