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Großer Federlhof

Abgegangenes Bauwerk in WienInnere Stadt (Wien)
Großer Federlhof Wien
Großer Federlhof Wien

Der Große Federlhof war ein wahrzeichenhaftes Gebäude mit hohem Turm im 1. Wiener Gemeindebezirk Innere Stadt, das 1845 abgerissen wurde. Es befand sich am Lugeck und erstreckte sich vom Beginn der Bäckerstraße bis zur Rotenturmstraße. Bereits im 14. Jahrhundert befand sich hier ein Patrizierhof (1360 erstmalige Erwähnung). Dieser wurde 1495–97 für Peter von Edlasberg umgebaut – so entstand das erste Renaissancebauwerk der Stadt Wien. 1591 ging das Gebäude in den Besitz des Georg Federl, des Besitzers der Herrschaft Tribuswinkel, über. Deshalb wurde es in der Folge als Großer Federlhof bezeichnet. (Das Nachbarhaus war der Kleine Federlhof.) Der Große Federlhof war ein wahrzeichenhafter Bau mit auffälligem, siebengeschoßigem Turm und Kuppelbekrönung. 1537 soll hier Theophrastus Bombastus von Hohenheim, genannt Paracelsus, gewohnt haben. Das Observatorium an der Spitze des Turmes wurde um 1630 von dem italienischen Astronomen Andreas Argoli (1570–1657) eingerichtet. Der Federlhof diente unter anderem 1713 Gottfried Wilhelm Leibniz als Wohnstätte. Er ging 1825 in den Besitz von Georg Simon Freiherr von Sina über, der ihn und zwei Nachbarhäuser 1845 abreißen und von 1846 bis 1847 einen großen Neubau an deren Stelle errichten ließ. 1860 war das neue Gebäude Sterbehaus Carl Ritters von Ghega.

Auszug des Wikipedia-Artikels Großer Federlhof (Lizenz: CC BY-SA 3.0, Autoren, Bildmaterial).

Großer Federlhof
Lugeck, Wien

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Lugeck
1010 Wien (Innere Stadt)
Österreich
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Großer Federlhof Wien
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Marcus-Curtius-Loch

Das Marcus-Curtius-Loch war ein kreisrundes Loch mitten auf dem Lugeck in Wien. Es war scherzhalber nach dem römischen Soldaten Marcus Curtius benannt, der nach einer von Titus Livius überlieferten Sage sich und sein Pferd durch einen Sprung in einen Erdspalt opferte, um die Götter zu versöhnen und damit ein Beispiel für Tapferkeit und Aufopferungswillen gab (mythologische Herkunft des Lacus Curtius in Rom). Die Namensgebung wird auf Studenten der nahegelegenen Universität zurückgeführt. Der Name tauchte bereits auf dem Stadtplan von Augustin Hirschvogel aus dem Jahr 1547 auf. Es verschwand erst durch die Neupflasterung des Platzes 1788. Es wird angenommen, dass das Loch der Rest eines Brunnens war, der bereits Ende des 14. Jahrhunderts erwähnt wurde und zumindest bis 1516 bestand. Der Brunnen ist wohl mit dem Fleischmarkt in Verbindung zu bringen, der sich bis Anfang des 16. Jahrhunderts dort befand (und dann zum heute noch so benannten Fleischmarkt verlegt wurde). Mit der Aufhebung des Marktes verschwand auch der Brunnen, der Schacht wurde aber wohl nur unzulänglich zugeschüttet und der Rand durch eine Steinfassung markiert. Da das Loch noch mehrere Jahrhunderte bestehen blieb, rankten sich schnell allerlei Legenden darum. Die populärste Deutung spricht von einer Form zum Glockenguss (sogar die alte Pummerin wird manchmal damit in Verbindung gebracht). Auch als Rest einer Richtstätte oder einer römischen Kultstätte wurde das Loch interpretiert. Es gab sogar die Vermutung, es sei insgesamt ein Studentenscherz gewesen. Ungefähr an dieser Stelle befindet sich seit 1900 das Denkmal von Johannes Gutenberg.