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Vösendorf

Ersterwähnung 1175Gemeinde in NiederösterreichMarktgemeinde in NiederösterreichOrt im Bezirk MödlingVösendorf
Vösendorf im Bezirk MD
Vösendorf im Bezirk MD

Vösendorf ist eine Marktgemeinde mit 7588 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2023) in Niederösterreich, im Bezirk Mödling. Sie grenzt direkt an die Bundeshauptstadt Wien (westlich an den 23., Liesing, nördlich an den 10. Wiener Gemeindebezirk, Favoriten). Der Petersbach fließt offen durch das Ortszentrum. Vösendorf besteht aus einer Katastralgemeinde. Neben dem eigentlichen Ortsgebiet weist die Statistik Austria die Siedlungen Haidfeld und Tröber-Siedlung sowie die Shopping City Süd und das Schloss als Teile des Gemeindegebietes aus. Vösendorf grenzt im Norden und Westen an die Bundeshauptstadt Wien. Im Westen grenzt die Gemeinde an den 23. Wiener Gemeindebezirk Liesing und im Norden an den 10. Wiener Gemeindebezirk Favoriten. Alle anderen Nachbargemeinden sind Teil des Bezirks Mödling in Niederösterreich. Der Name „Vösendorf“ könnte aus der indogermanisch-slawischen Sprachwurzel wis, fis oder fes stammen, die für „Sumpfwasser“ steht. Andere Orte mit dieser Sprachwurzel sind etwa Bad Fischau oder Bad Vöslau. Die ersten archäologischen Funde stammen aus der Jungsteinzeit. Diese belegen, dass das Gemeindegebiet von Vösendorf bereits im 5. Jahrtausend vor Christus besiedelt war. Um 400 vor Christus waren Kelten in Vösendorf und auch die Römer waren in Vösendorf zugegen. Bei archäologischen Grabungen wurden ein Meilenstein des Marcus Julius Phillippus, zwei Grabsteine und Dachziegel gefunden. Im Zuge des Baues der Wiener Außenring Schnellstraße wurde ein Friedhof der Awaren mit rund 500 Bestattungen gefunden. Eine Urkunde aus dem Jahr 1175 enthält die erste Nennung Vösendorfs. Das Schriftstück wird in Stift Admont aufbewahrt. In dieser Urkunde schenkte Wichard von Vestenburg dem Stift Admont vier „Mansen“ (Höfe) sowie einen Weingarten für die Aufnahme seiner Töchter ins Kloster. Um 1200 wurde das Schloss Vösendorf erstmals errichtet. Legenden besagen, dass das Geld für die Errichtung dieser Anlage aus einem Teil des Lösegeldes für Richard Löwenherz finanziert wurden. Symbolisch dafür könnten die bei einer Renovierung wiederentdeckten Pfeilschlitzfenster stehen. Das Schloss blieb, abgesehen von kurzen Unterbrechungen, über 150 Jahre im Besitz der Familie der Chunigunde von Winden. Aus dem Jahr 1487 gibt es Aufzeichnungen, die besagen, dass Matthias Corvinus von seinem Burgverwalter in Vösendorf Wein nach Wien liefern ließ. Nach dessen Tod belehnte Kaiser Maximilian abermals das Geschlecht Winden mit dem Schloss. Schloss und Ortschaft Vösendorf wurden im Zuge der Ersten Wiener Türkenbelagerung komplett zerstört. Von den damals rund 800 Einwohnern überlebten etwa 20. In der darauf folgenden Zeit wechselten die Besitzer rasch und der Ort wurde nicht wieder aufgebaut. Unter den Besitzern wurden etwa Georg Egger zu Lichtenegg, Marx Beck von Leopoldsdorf (1537), Hans Matseber (1544) und Bernhard von Meneses (1554) genannt. Erst Caspar Erbeck zu Schellenhof forcierte den Wiederaufbau, scheiterte jedoch an Geldnot. Im Jahr 1556 wurde die alte romanische Kirche restauriert. 1578 erwarb der Hofkriegsrat Wilhelm von Hofkirchen Schloss und Dorf. Das Schloss war 1584 wieder hergestellt und die gut laufende Herrschaft warf gute Erträge ab, die zu einem Drittel aus der Felderwirtschaft sowie zu zwei Drittel aus dem Weinbau stammten. Vösendorf wurde zu jener Zeit ein Zentrum evangelisch-lutherischen Glaubens. 1601 wurde erstmals eine Schule in Vösendorf erwähnt, wobei davon auszugehen ist, dass diese bereits länger existierte. 1620 war Carl Lazarzs Henckel von Donnersmark im Besitz des Schlosses. Um 1670 ließ die Gräfin von Buquoy im Schlossturm das erste Uhrwerk installieren. Auch der Freskenraum wurde zu dieser Zeit gestaltet. 1683 zerstörte die Zweite Wiener Türkenbelagerung den Ort. Von 600 Einwohnern überlebten 42. 1694 war Vösendorf im Besitz von Gräfin Maria Josepha Starhemberg, der Gattin von Graf Ernst Rüdiger von Starhemberg. Die Starhembergs ließen einige Höfe wieder errichten und vergaben sie für zwanzig Jahre abgabefrei an Zuwanderer um die Ortschaft wieder zu beleben. 1709 wurde neben der Kirche eine neue Schule errichtet. Diese wurde in späterer Zeit als Postamt verwendet. Kaiser Karl VI. ließ 1716 die Laxenburger Allee durch Vösendorf anlegen, um schneller zu seinem Sommersitz in Laxenburg zu gelangen. 1742 ließ Kaiserin Maria Theresia ebenfalls durch Vösendorf die Schönbrunner Allee anlegen. 1746 erbte Gräfin Maria Gabriela von Colloredo das Schloss. 1773 wurde in Vösendorf ein „Gemeinde Häusl“ zur Verpflegung und Unterbringung bedürftiger Vösendorfer errichtet. Die Herrschaft Vösendorf wurde 1794 durch Kaiser Franz II. erworben. Er richtete ein zusammenhängendes Jagdgebiet zwischen Inzersdorf und Laxenburg ein. 1806 wurde das kaiserliche Familiengut Vösendorf unter der Leitung des Agrarwissenschaftlers Peter Jordan zu einem landwirtschaftlichen Lehr-, Versuchs- und Mustergut umgebaut. Dieses war Basis für die Einrichtung der heutigen Universität für Bodenkultur Wien. 1809 wurde Vösendorf im Zuge der Franzosenfeldzüge Napoleons großteils zerstört und geplündert. Die Grundherrschaft Vösendorf wurde 1848 aufgelöst und es kam zu einer Revolution in Wien, an der sich weder die Vösendorfer Bauern noch die Ziegelarbeiter beteiligten. Die Ortsgemeinde Vösendorf wurde 1850 gegründet. 1865 pachtete Ritter von Brenner Felsach das Schloss. 1866 wurde eine Bahnlinie eröffnet, um die Ziegellieferungen von Vösendorf zu Baustellen in Wien zu vereinfachen. In der Folge wurde aus der Bahnstrecke die heutige Lokalbahn Wien–Baden. Im 19. Jahrhundert war Vösendorf ein Zentrum der Ziegelindustrie. Sieben Ziegelöfen lieferten Baumaterial – großteils nach Wien. Mit den Ziegeln wurden unter anderem die Bauten der Wiener Ringstraße errichtet. An der Triester Straße wurde 1910 der erste Kindergarten errichtet. Nach Ende des Ersten Weltkrieges und dem Ende der Monarchie wurde das Schloss Vösendorf dem Invalidenfonds zur Verwaltung übergeben. Vösendorf wurde von der nationalsozialistischen Diktatur 1938 in Groß-Wien eingemeindet und bildete bis 1954 einen Teil des damaligen 25. Bezirks, Liesing. Auf Grund der bereits 1946 erfolgten Vereinbarung der Bundesländer Wien und Niederösterreich, 80 1938 eingemeindete Orte wieder an Niederösterreich anzuschließen, wurde Vösendorf 1954 wieder Teil dieses Landes. 1946 bis 1954 hatte die sowjetische Besatzungsmacht gegen diese Grenzänderung ihr Veto eingelegt. 1940 wurde die Gemeinde Wien auch Eigentümerin des Schlosses. In den Jahren 1940/41 wurde ein großes Gräberfeld mit hochwertiger Keramik teilweise freigelegt – im selben Jahr startete der Bau der projektierten Reichsautobahn. 1966 wurde Vösendorf zur Marktgemeinde erhoben. 1976 wurde der erste Grundstein für die Shopping City Süd, das heute größte Einkaufszentrum Österreichs, gelegt. Die Gemeinde kaufte 1991 das völlig desolate Schloss von der Stadt Wien zurück und begann 1996 mit den Restaurierungen. Dabei wurden die Fresken in der Sala Terrena wiederentdeckt. Am 20. November 1990 erfolgte die Eröffnung des neuen Gemeindezentrums im Schloss. Die folgende Grafik zeigt die Entwicklung der Einwohnerzahl Vösendorfs auf Basis der Daten der Statistik Austria: Archäologische Grabungen: Im Norden von Vösendorf liegt ein awarisches Gräberfeld, das in mehreren Grabungen untersucht wurde. In ihm wurden beim Bau der Schnellstraße ungefähr 150 Gräber aus dem 7. bis 9. Jahrhundert entdeckt. Die Funde belegen das Zusammenleben von Awaren und Slawen in diesem Gebiet, es konnten auch slawische Kleidungsbestandteile gefunden und Grabbeigaben anhand der Tierskelette näher untersucht werden. Schloss Vösendorf: In Vösendorf gibt es das ca. 800 Jahre alte Schloss, in dem heute die Gemeindeverwaltung untergebracht ist. Es beherbergt außerdem ein Museum über die Geschichte Vösendorfs und auch ein Fahrradmuseum. Katholische Pfarrkirche Vösendorf Hll. Simon und Judas Thaddäus Vösendorf zählt zu den reichsten Gemeinden Österreichs. Der bedeutendste Wirtschaftsfaktor ist die Shopping City Süd, die zum größten Teil auf Vösendorfer Gemeindegebiet liegt. Aber auch entlang der Wiener Neustädter Straße (B 17, örtliche Bezeichnung wie in Wien Triester Straße) sind große Kaufhausketten mit Niederlassungen präsent. Markant ist auch die weithin sichtbare „Pyramide“: Das „Austria Trend Eventhotel Pyramide“ mit seinem transparenten Dach in Pyramidenform. Der Komplex wurde ursprünglich unter dem Namen „Eldorado“ bzw. „City Club“ als Schwimmbad genutzt. Im Jahr 2014 zog der weltgrößte Hersteller von Einkaufswagen Wanzl mit seiner Österreich-Niederlassung von Wien nach Vösendorf. In der Zwischenkriegszeit und nach dem Zweiten Weltkrieg befand sich eine Raffinerie auf der Westseite der Wiener Neustädter Straße. In Vösendorf befinden sich drei Kindergärten und eine Volksschule. Der Ort liegt direkt an den beiden Autobahnen Südautobahn A 2 und Wiener Außenringautobahn A 21, die hier ihren Knoten haben. Auch die Wiener Außenring Schnellstraße S 1 ist hier eingebunden. An der Gemeindegrenze zu Hennersdorf führt über wenige hundert Meter die Trasse der Pottendorfer Linie auf Gemeindegebiet von Vösendorf. Diese weist im Bereich der Gemeinde keinen Haltepunkt oder Bahnhof auf. Als Vollbahn gilt im Bereich von Vösendorf auch die Wiener Lokalbahn. Diese bedient entlang der Triester Straße die Haltestellen „Schönbrunner Allee“, „Vösendorf-Siebenhirten“ und „Shopping City Süd“. Sechs Buslinien des Verkehrsverbundes Ost-Region führen durch Vösendorf. Die Buslinie 266 bedient das Ortszentrum Vösendorfs und gewährleistet eine umsteigefreie Fahrt nach Schwechat, Kledering, Wien Oberlaa, Leopoldsdorf, Hennersdorf und Wien Siebenhirten. In Oberlaa und Siebenhirten besteht Anschluss an die Wiener U-Bahn und in Schwechat an die „Flughafenschnellbahn“. Fünf weitere Buslinien bedienen Stationen an der Triester Straße, etwa den Knotenpunkt „Vösendorf-Siebenhirten“ oder die Shopping City Süd. Sie fahren beispielsweise ins Südburgenland, nach Eisenstadt oder nach Mödling. Daneben existiert eine privat betriebene Shuttle-Buslinie zwischen der U6-Endstation Siebenhirten und der Shopping City Süd. Auf der Schiene ist Vösendorf entlang der Triester Straße mit der Badner Bahn erreichbar. Während der Nachtstunden werden die Stationen der Wiener Lokalbahn durch die Buslinie 360 bedient. Der Thermenradweg, der auch ein Teil des EuroVelo 9-Radweges ist, verläuft ebenfalls durch die Gemeinde. Bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts wurde ein Großteil des Wasserbedarfs Vösendorfs aus Hausbrunnen, gespeist durch Grundwasser, gedeckt. In Folge kam die Idee der Errichtung einer Gruppenwasserversorgung auf. Seit 1929 ist Vösendorf Mitglied des Wasserleitungsverbandes der Triestingtal- und Südbahngemeinden. Das Vösendorfer Kanalnetz wurde teilweise bereits 1930 errichtet. Das Netz musste auf Grund der stetig wachsenden Einwohnerzahlen und der zunehmenden Industrialisierung kontinuierlich ausgebaut werden. Die Kläranlage am Johannisweg wurde ab 1986 errichtet. AKH Vösendorf: 1923 gegründeter Gewichtheberverein, in den Jahren 2003–2012; 10-facher Österreichischer Mannschafts-Staatsmeister Arbeiter-Sportverein Vösendorf: 1920 gegründeter Fußballverein, der in den frühen 1990er Jahren bis in die Zweite Fußball-Bundesliga aufstieg. Mit den Gemeinderatswahlen in Niederösterreich 1990 hatte der Gemeinderat folgende Verteilung: 12 SPÖ, 5 V 2000, 3 VL, 2 ÖVP und 1 FPÖ. Mit den Gemeinderatswahlen in Niederösterreich 1995 hatte der Gemeinderat folgende Verteilung: 12 SPÖ, 6 V 2000, 2 ÖVP, 2 VL und 1 FPÖ. Mit den Gemeinderatswahlen in Niederösterreich 2000 hatte der Gemeinderat folgende Verteilung: 14 SPÖ, 4 V 2000, 2 ÖVP, 2 FPÖ und 1 VL. (23 Mandate) Mit den Gemeinderatswahlen in Niederösterreich 2005 hatte der Gemeinderat folgende Verteilung: 16 SPÖ, 5 V 2000 und 4 ÖVP. (25 Mandate) Mit den Gemeinderatswahlen in Niederösterreich 2010 hatte der Gemeinderat folgende Verteilung: 14 SPÖ, 5 ÖVP, 5 V 2000 und 1 FPÖ. (25 Mandate) Mit den Gemeinderatswahlen in Niederösterreich 2015 hatte der Gemeinderat folgende Verteilung: 13 SPÖ, 7 ÖVP, 3 V 2000, 3 FPÖ und 3 GRÜNE. (29 Mandate) Mit den Gemeinderatswahlen in Niederösterreich 2020 hat der Gemeinderat folgende Verteilung: 12 SPÖ, 12 ÖVP, 3 GRÜNE, 1 Liste und 1 FPÖ. Außertourliche Gemeinderatswahl am 5. Mai 2024: Liste Koza 17 Mandate, SPÖ 10, V2000 3, FPÖ 2 und Grüne 1. 1954–1984 Franz Rafetseder (SPÖ) 1991–2008 Meinhard Kronister (SPÖ) 2009–2015 Friedrich Scharrer (SPÖ) 2015–2020 Andrea Stipkovits (SPÖ) seit 2020 Hannes Koza (ÖVP) Das Wappen der Marktgemeinde Vösendorf ist durch eine silberne Krücke von Grün über Rot geteilter Schild. Im oberen grünfarbenen Feld ist ein goldenfarbenes, dreigeschoßiges Gebäude mit helmbekröntem Turm zu sehen. Außerdem weist das Gebäude ein offenes schwarzes Tor und jeweils fünf offene schwarze Fenster im zweiten und dritten Obergeschoß auf. Der untere rotgefärbte Teil des Schildes ist ziegelförmige gemustert. Die silberne Krücke stellt die Verkehrswege des Altertums und der Neuzeit, die Römerstraße und die Autobahn dar. Das rot, in Form einer Ziegelmauer gemusterte Feld steht für die Industrie und das Gewerbe, insbesondere jedoch für die Ziegelindustrie, die das Ortsleben im 19. Jahrhundert dominierte. Die grüne Farbe im oberen Teil des Wappens steht für die Landwirtschaft – Vösendorf war jahrhundertelang ein bescheidenes Bauerndorf. Das goldenfarbene Bauwerk stellt das älteste Bauwerk Vösendorfs, das Schloss dar. Das Marktwappen entstand 1966 anlässlich der Erhebung zur Marktgemeinde. Der Entwurf und die Ausführung des Wappens stammen aus der Hand der Grafikerin Elfriede Svoboda aus Wien. Steiermark Kindberg in der Steiermark Deutschland Roßdorf (bei Darmstadt) in Deutschland Italien Reggello bei Florenz in Italien Emil Stoffella (1835–1912), Internist Johann Blaschek (1913–1998), Fußballspieler und -trainer Josef Hesoun (1930–2003), Politiker, Sozialminister Fritz Drazan (1957–2019), Fußballspieler und -trainer Karl Brauneder (* 1960), Fußballspieler Ernst Rüdiger von Starhemberg (1638–1701), kaiserlicher General, Stadtkommandant Wiens bei der Türkenbelagerung in 1683 Ferenc Krausz (* 1962), Nobelpreisträger, war in den Jahren 1997 bis 2004 beheimatet, wurde 2023 Ehrenbürger Vösendorf und Umgebung um 1780 und um 1870–1880 (1. Landesaufnahme und Aufnahmeblätter der 3. Landesaufnahme) Franz Xaver Schweickhardt: Darstellung des Erzherzogthums Österreich unter der Ens, durch umfassende Beschreibung aller Burgen, Schlösser, Herrschaften, Städte, Märkte, Dörfer, Rotten etc. etc., topographisch-statistisch-genealogisch-historisch bearbeitet und nach den bestehenden vier Kreis-Vierteln [alphabetisch] gereiht. [Teil:] Viertel unterm Wienerwald. 7 von 34 Bänden. 7. Band: St. Valentin bis Zwölfaxing. Mechitaristen, Wien 1833, S. 71 (Vösendorf – Internet Archive). Website von Vösendorf Vösendorf in der Datenbank Gedächtnis des Landes zur Geschichte des Landes Niederösterreich (Museum Niederösterreich) 31720 – Vösendorf. Gemeindedaten der Statistik Austria Stadtporträt Vösendorf: Das Dorf, das eine City hat – Ausführliches Porträt aus der Ö1-Reihe Diagonal – Radio für Zeitgenossen (2001)

Auszug des Wikipedia-Artikels Vösendorf (Lizenz: CC BY-SA 3.0, Autoren, Bildmaterial).

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Pfarrkirche Vösendorf
Pfarrkirche Vösendorf

Die Pfarrkirche zu den Heiligen Simon und Judas Thaddäus ist eine römisch-katholische Kirche in der niederösterreichischen Gemeinde Vösendorf. Sie gehört zum Dekanat Perchtoldsdorf der Erzdiözese Wien. Die Pfarre Vösendorf ist seit 1267 urkundlich belegt. Der mittelalterliche westöstlich ausgerichtete dem Heiligen Georg geweihte Vorgängerbau der heutigen Kirche wurde während der Türkenkriege 1529 und erneut 1683 zerstört. Die Saalkirche von 1628 wurde 1686 wieder aufgebaut. Nachdem Vösendorf während der Reformationszeit ein Zentrum des Protestantismus war, wurde es 1673 als katholische Pfarre wieder selbstständig. 1746 wurde die Volutengiebelfassade an der Südseite hinzugefügt, 1754 der Fassadenturm. 1823 unterzog man nach Beschädigungen während der Franzosenkriege die gesamte Kirche einer umfassenden Renovierung. Zuletzt erfolgte eine Innenrenovierung 1966 und eine Außenrenovierung 1995. 1991 wurde der Kirchenplatz neu gestaltet. Die Kirche befindet sich im Ortszentrum von Vösendorf am Kirchenplatz bei der Ortsstraße. Sie ist nach Norden orientiert. Das frühbarocke Langhaus ist durch Lisenen gegliedert und besitzt hoch gelegene Rundbogenfenster. Im Süden wurde es durch einen Zubau mit Turm erweitert, der eine spätbarocke Fassade besitzt. Der Turm wird durch einen Zwiebelhelm bekrönt. An der Ostseite des Langhauses befindet sich eine Taufkapelle, die ursprünglich der Chor des romanischen Vorgängerbaus war. Westlich des eingezogenen Chors mit Dreiseitschluss liegt die zweigeschossige Sakristei mit einem runden Treppenturm. Das Innere des Langhauses ist eine dreijochige Saalkirche mit Kreuzgratgewölbe auf Wandpfeilern. Zwei marmorierte Säulen tragen die Orgelempore, die 1754 eingezogen wurde. Hinter einem rundbogigen Triumphbogen befindet sich der eingezogene Chor, der ebenfalls mit Kreuzgratgewölbe gedeckt ist. An die Langhausostwand ist seit 1939 das sogenannte Turmmandl, ein Steinkopf wahrscheinlich aus dem 12. Jahrhundert, der aus der Uhrenstube des Turmes stammt, versetzt worden. Der Hochaltar besitzt ein Altarblatt mit der Darstellung der Heiligen Simon und Judas Thaddäus aus dem Jahr 1717. Die barocke Kanzel stammt von 1687. Statuen zeigen die Apostel Petrus und Paulus sowie eine Pietà aus der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts, den Heiligen Florian vom Anfang des 18. Jahrhunderts und zweimal den Heiligen Johannes Nepomuk (Anfang 18. Jahrhundert und 2. Hälfte 18. Jahrhundert). Außerdem befinden sich in der Kirche spätbarocke Kreuzwegbilder. Der Taufstein stammt aus der 1. Hälfte des 18. Jahrhunderts. In der Turmkapelle befindet sich eine Ikone der Gottesmutter von Wladimir, die der russische Revolutionsflüchtling Krasowsky 1939 gemalt hat. Eine Grabplatte von 1583 ist dem Hofspital Phisikus Andreas Dadius gewidmet, eine von 1772 dem Pfarrer Thaddäus Henricus Reitzer. Beide befinden sich im Turmseitenraum. Im Langhaus findet sich das Grab des einjährigen Sohnes von Hofkriegsrat David Ungnad aus der 2. Hälfte des 16. Jahrhunderts und jenes von Maria Anna Freyin von Fleischmann von 1738. Neben der südlichen Kirchenfassade steht die Statue einer Mondsichelmadonna von 1890. Weiters befindet sich ein Kriegerdenkmal für die Gefallenen des Ersten Weltkrieges am Platz, das aus einem Steinsockel mit einem Porträtrelief eines Soldaten besteht, das von einem Adler bekrönt wird. Östlich der Kirche befand sich ein Bauernhaus, an dessen Stelle 2006 die Weihnachtskapelle mit einem geschnitzten Holzaltar errichtet wurde. Nahe der Kirche steht an der Ortsstraße 163 der Pfarrhof von 1674, der 1772–1773 neu aufgebaut wurde. Das zweigeschossige Gebäude besitzt ein breites Korbbogenportal mit einer platzlgewölbten Durchfahrt. Im Obergeschoss sind noch barocke Stuckspiegel zu sehen. 1987 hat Erwin Plevan den Pfarrsaal an der Hofseite angebaut. Bundesdenkmalamt (Hrsg.): Dehio-Handbuch Niederösterreich südlich der Donau. Teil 2 M bis Z. Verlag Berger, Horn 2003, ISBN 3-85028-365-8 Pfarre Vösendorf Radio Stephansdom

Schloss Vösendorf
Schloss Vösendorf

Das Schloss Vösendorf ist ein ehemaliges Wasserschloss im niederösterreichischen Vösendorf. Es wird von 40.000 m² Grünfläche umgeben. Der ursprüngliche Bau stammte aus dem 11. Jahrhundert. Das erste Mal wird das Schloss im Jahr 1175 urkundlich genannt. Im 16. Jahrhundert wurde das Schloss umgebaut. Er wurde in verschiedenen Kriegen wie der ersten und zweiten Türkenbelagerung zerstört, aber immer wieder aufgebaut. Kaiser Franz erwarb 1794 neben dem Schloss, die Ortschaft und den „Herrschaftlichen Ziegelofen“ um die Laxenburger Franzensburg zu errichten. Die heutige Form des Schlosses geht auf den Umbau im Jahr 1808 unter Kaiser Franz II. zurück. Während des Zweiten Weltkrieges wurde die Gemeinde Wien 1940 Eigentümerin des Schlosses. Obwohl die Gemeinde Vösendorf im Jahr 1954 wieder von Groß-Wien selbständig wurde, blieb das Schloss weiterhin im Besitz der Gemeinde Wien und wurde zu einem landwirtschaftlichen Betrieb umgewidmet. Schloss und Garten blieben für die Bevölkerung unzugänglich. Als die Landwirtschaft nach Laxenburg verlegt wurde, konnte die Gemeinde Vösendorf vorerst einige Räume mieten. Die Gemeinde Wien hatte das Schloss verfallen lassen. 1991 unter Bürgermeister Herfried Vincze wurde das fast verfallene Schloss erworben. Von der Gemeinde Vösendorf unter Bürgermeister Meinhard Kronister wurde das Schloss revitalisiert. Dabei musste eine Stabilisierung des Gebäudes, eine Grundsanierung des Dachstuhls mit Neueindeckung, 300 m³ Mauerwerksverfestigungen und Risseverfüllungen mit Kunstharzen, 400 m² Mauertrockenlegung im Trennverfahren und eine Fassadeninstandsetzung und neue Holzkastenfenster gebaut werden. Darüber hinaus wurden in einem Saal des Erdgeschoßes Fresken aus dem 17. Jahrhundert freigelegt. Das Gebäude beherbergt seit 1999 das Gemeindeamt, auch ein Fahrradmuseum und einen Peter-Jordan-Gedenkraum, nachdem dieser dort jahrelang gewirkt hatte. Aber auch eine Bücherei, ein Schlosscafé, wie eine Bankfiliale der Raiffeisenbank und Veranstaltungsräume, die für klassische Konzerte, Lesungen oder andere Veranstaltungen genutzt werden, weist das seit 1999 fertiggestellte Zentrum auf.

Pyramide Vösendorf
Pyramide Vösendorf

Die Pyramide Vösendorf ist eine 40 Meter hohe Mehrzweckhalle in Vösendorf bei Wien, die mit ihrer markanten Pyramidenform eine architektonische Landmarke darstellt. Derzeit wird die Plexiglas-Stahlkonstruktion mit ihren Nebengebäuden als Eventhotel Pyramide betrieben und regelmäßig für Messen und Kongresse genutzt. Errichtet wurde die Pyramide im Jahr 1983 als Erweiterung des Einkaufszentrums Shopping City Süd (SCS), auf Initiative des SCS-Betreibers Hans Dujsik. Architekt war Franz Wojnarowski. Genutzt wurde die Pyramide zunächst als exklusives Schwimmbad („El Dorado“) mit Saunabetrieb vom Club Med bis zum Jahr 2000, wobei durch Bepflanzung durch Palmen und die verglaste Pyramidendecke eine tropische Atmosphäre evoziert werden sollte. Im Jahr 2000 wurde die ursprüngliche Nutzung eingestellt und die Pyramide durch den Architekten Wolfgang Brunbauer zur Vielzweckhalle für u. a. Kongresse umgestaltet. Der österreichische Filmemacher Johann Lurf widmete der Pyramide im Jahr 2014 seinen Film „Picture Perfect Pyramid“, der das Gebäude im Lauf eines Tages in 24 Einstellungen umkreist. Nach dem Tod Dujsiks im Jahr 2003 ging die Pyramide in den Besitz einer von Dujsik gegründeten Privatstiftung über. 2017 kaufte der österreichische Unternehmer Jürgen Hesz gemeinsam mit dem Investor Jamal al-Wazzan die Pyramide. Seit 2022 sind Haythem und sein Sohn Pascal Al Wazzan die alleinigen Besitzer und Betreiber der Pyramide Vösendorf.