Die Maximilianstraße in Lindau (Bayern) ist die in Ost-West-Richtung verlaufende Hauptstraße in der Lindauer Altstadt auf der namensgebenden Insel im östlichen Teil des Bodensees. Sie liegt zwischen dem ehemaligen Klostergebiet (um den heutigen Stifts- oder Marktplatz) und dem Hafen (und in der Neuzeit dem Hauptbahnhof und der Hauptpost).
In ihrer Mitte ist auf dem zentralen Platz (ehemals hieß der insgesamt Reichsplatz, denn Lindau war bis 1800 eine Reichsstadt) ein repräsentatives bürgerliches Rat- und Geschäftshaus errichtet worden (Stadtgeschichte). Es ist mit seiner Prachtfassade nach Süden zum Hafen ausgerichtet. Im untersten Geschoss die Markthalle; oben der Ratssaal. Die Markthalle als Handelsort ist damit zentraler Teil der insgesamt als Denkmal geschützten Altstadt. Ihr aus dem Mittelalter stammender Grundriss ist weitgehend erhalten geblieben. Sehr viele Häuser Lindaus stehen noch horizontal und vertikal in der ursprünglichen Maßstäblichkeit. Sie müssen den Stadtbrand im Jahre 1728, der den Stiftsbezirk und einen Teil der Altstadt verwüstete, überstanden haben. Der Wiederaufbau um den Marktplatz erfolgte im Barockstil.
Wahrscheinlich durch die ehemalige Trennung des Inselgebiets in einen Klosterbezirk und ein weltliches Dorf, hat die heutige Hauptstraße keine geradlinige Fortführung der Hauptverkehrsachse zum/vom Festland. Die Maximilianstraße ist eher Beispiel einer in sich geschlossenen Promenade innerhalb der bürgerlichen Stadt statt einer Durchgangsstraße. Das ist bei einer so wichtigen Stadt an der Nord-Süd-Handelsroute via Rheintal über die Alpen ein beachtlicher Luxus.
Parallel zu ihr laufen quer durch die Insel im Süden die Ludwigstraße und nördlich die Grub. Beiden Straßen sieht man an ihrem gekurvten Verlauf noch die Entstehung innerhalb der mittelalterlichen Befestigung der Insel an. In beiden finden sich ebenfalls viele Gebäude, die schon im 15. und 16. Jahrhundert entstanden sind. Und im Unterschied zur Maximilianstraße: beide führen im Osten vor der Seebrücke zum Festland wieder zusammen.
Auch wenn das die heutigen Namen nicht wiedergeben, dürfte der alte Straßenzug der Hauptstraße vom Festland her also folgender gewesen sein: Seebrücke, Schmiedgasse, Cramergasse hin zur Maximilianstraße. Vor der Cramergasse gibt es auf alten Plänen noch eine deutliche Trennung zwischen kirchlichem Stiftsplatz und einem davor liegenden Baumgarten. Erst jenseits von ihm lief die Landstraße (im doppelten Sinne von Straße zum Land und weltlich) am Spital entlang, das eine Einrichtung des Stiftes war.
Der Bodenbelag: die eigentliche Fahrstraße ist gepflastert (allerdings nicht mehr mit dem regionseigenen Rhein-/Bodenseekiesel). Vor den nördlichen Häuserfronten sind im östlichen Straßen-/Platzanteil Gehwege durch zwei niedrige Stufen abgegrenzt. Das nimmt die ältere Pflasterung, sichtbar auf Fotos um 1900 und 1920, mit beidseitigen Gehwegen auf.
Die mittelalterliche Maximilianstraße endete eigentlich bei Haus Nr. 29 bzw. gegenüber mit Nr. 46 an der Kreuzung mit dem Inselgraben. Denn dabei handelte es sich um den Graben außerhalb der Stadtmauer. In der Neuzeit schließen sich noch zwei später gebaute Straßenblöcke an, die zeitentsprechend nicht mehr in mittelalterlichen Hausformen bebaut wurden. Am auffälligsten wirkt dabei vielleicht die Hauptpost mit einer prachtvollen Fassade hin zum neuen Bahnhofplatz. Sie ist in ihrem Gepränge eindeutig nicht mehr auf die Maximilianstraße ausgerichtet, sondern erzielt ihr Hauptwirkung für Passanten, die die Insel vom 1913 bis 1921 erweiterten Bahnhof oder vom Hafen her betreten.
Ihre Länge beträgt 230 Meter, die Breite im Mittel 15 Meter und an der breitesten Stelle bei Haus Nr. 5 zwanzig Meter.