Die Erzgrube Breinigerberg war nach der Erzgrube Diepenlinchen die größte und ergiebigste Erzgrube auf dem heutigen Stolberger Stadtgebiet im westlichen Nordrhein-Westfalen. Sie baute hauptsächlich Zinkerz und Bleierz ab. Im Bereich des gleichen Erzfeldes gab es bereits während der Römerzeit Erzbergbau, und zur Zeit der Kupfermeister wurde durch den Betrieb von Kleinbergbau hauptsächlich Galmei eingewonnen.
Die Großkonzession Breinigerberg entstand im zweiten Viertel des 19. Jahrhunderts durch Zusammenlegung von stark zersplittertem Grubenbesitz. Das Grubenfeld lag beidseits der von Nachtigällchen zum Ort Breinigerberg führenden Straße, wobei der Hauptteil des Feldes südöstlich ebendieser Straße lag. Zu Anfang des Großbetriebes gehörte die Grube mehreren Anteilseignern, darunter dem Eschweiler Bergwerksverein (bzw. später Eschweiler Gesellschaft), der Metallurgische Gesellschaft zu Stolberg (später Stolberger Gesellschaft) und der Allianz. 1853 wurde eine für die damalige Zeit recht aufwendige Aufbereitungsanlage errichtet. Nach Auflösung der Allianz gelangte die Grube Breinigerberg 1856 gänzlich in den Besitz der Eschweiler Gesellschaft.
Die Schächte der Grube Breinigerberg trugen die Namen Bleigrube, Brett, Duhm, Emilie - Maria, Fetis, Gosselin, Haas I und II, Henriette, Hermannstein I und II, Hillmann, Karl, Keller, Königreich, Lintert, Loenie, Lohkuhl, Quarsack I II und III, Schlangenberg I und II, Schleicher, Steffens, Toschee I und II sowie Wasserbund. Die Erzkörper trugen ebenfalls häufig Eigennamen, wobei die Namen der Erzmittel oft mit der Benennung der sie aufschließenden Schächte identisch waren: Adolphsgang, Bernhardgang, Bleigrubengang, Bleigrubenstockwerk, Brennesselgang, Duhmgang, Eickholdnester, Erzgrubengang, Gosselingang, Haasgang, Heinrichstockwerk, Hermannsteingang, Hillmannsgang, Königreichgang, Lintertgang, Lohkuhlgang, Macnamaragang, Nagelmackersgang, Quarsackgang, Rainbeauxgang, Schafberggang, Schlüsselgang, Schmittchengang, Schmitzgang, Schnellewindgang, Schwefelkiesstockwerk, Toschéestockwerk, Wolfsgrubegang.
Der Umfang des Betriebes kam bis 1870 dem der Erzgrube Diepenlinchen gleich. Die Jahresförderung belief sich auf 3.000 bis 6.600 t bei einer Belegschaftsstärke von über 700 Mitarbeitern, davon 200 Hauer. Die Grubenbaue erreichten eine Teufe von 105 m, so dass im Gegensatz zu Diepenlinchen, ein Großteil der geförderten Erze der Galmeiparagenese angehörte. Erst in den späteren Betriebsjahren spielten die Primärerze eine größere Rolle.