place

Wahmbeck (Bodenfelde)

Ehemalige Gemeinde (Landkreis Northeim)Ersterwähnung 1031Gemeindeauflösung 1974Geographie (Bodenfelde)Ort an der Weser
Ort im Landkreis Northeim
Wappen Wahmbeck
Wappen Wahmbeck

Wahmbeck ist eine Ortschaft des Fleckens Bodenfelde im Landkreis Northeim, Niedersachsen (Deutschland). Im Dorf Wahmbeck, das sich auf einem Gemarkungsgebiet von rund 5,98 km² Fläche erstreckt, leben 556 Einwohner, womit es nach Bodenfelde die zweitgrößte Ortschaft des gleichnamigen Fleckens ist.

Auszug des Wikipedia-Artikels Wahmbeck (Bodenfelde) (Lizenz: CC BY-SA 3.0, Autoren, Bildmaterial).

Wahmbeck (Bodenfelde)
Lange Dorfstraße,

Geographische Koordinaten (GPS) Adresse In der Umgebung
placeAuf Karte anzeigen

Wikipedia: Wahmbeck (Bodenfelde)Bei Wikipedia weiterlesen

Geographische Koordinaten (GPS)

Breitengrad Längengrad
N 51.627777777778 ° E 9.5216666666667 °
placeAuf Karte anzeigen

Adresse

Lange Dorfstraße

Lange Dorfstraße
37194
Niedersachsen, Deutschland
mapBei Google Maps öffnen

Wappen Wahmbeck
Wappen Wahmbeck
Erfahrung teilen

In der Umgebung

Lager Wahmbeck

Das Lager Wahmbeck war ein deutsches Offiziersgefangenenlager im Ersten Weltkrieg in Wahmbeck. Das Lager befand sich auf dem Gelände des an der Weser gelegenen Hotels „Sommerfrische Rothhaus“, das im Mai/Juni 1915 von Kriegsgefangenen zu einem Lager umfunktioniert worden war. Der Aufbau des Lagers fällt somit in das Ende der Frühphase (1914/1915) der deutschen Lagerentwicklung, als Kriegsgefangene behelfsmäßig in leerstehenden Gebäuden untergebracht wurden. Für Wahmbeck brachte die Errichtung des Gefangenenlagers erhebliche Veränderungen mit sich, so wurde, um das Lager mit Strom zu versorgen, eigens eine Leitung aus dem benachbarten Lippoldsberg verlegt, was die Elektrifizierung des Dorfes bedeutete. Im Lager Wahmbeck wurden während des Krieges ausschließlich Offiziere (sowie einige Ordonanzen) gefangengehalten, wobei das Lager nach den vorhandenen Quellen nie mehr als 150 Gefangene zählte. Unmittelbar nach Errichtung des Lagers befanden sich hauptsächlich russische und französische Offiziere in Wahmbeck, ab 1917 überwiegend Briten. In der zeitgenössischen deutschen Propaganda wurde Wahmbeck als Vorzeigelager für „erholungsbedürfte und kranke Offiziere“ verklärt. Tatsächlich herrschten in dem Lager sehr beengte Lebensverhältnisse, die bei Besichtigungen des Lagers durch neutrale Inspektoren immer wieder vorgebracht wurden. Verwaltungstechnisch unterlag das Lager Wahmbeck der Leitung des Stellvertretenden Generalkommandos des X. Armeekorps. Die Lagerleitung vor Ort umfasste 1915 einen Hauptmann (Offizier), vier Unteroffiziere, 24 Wachsoldaten und einige militärische Lagerbeamte.Nach dem Sturz der Monarchie im Deutschen Reich blieb die Situation im Lager Wahmbeck vergleichsweise ruhig. Ein im Zuge der Novemberrevolution gebildeter Soldatenrat in Wahmbeck verstand sich als Ordnungsgarant und schaltete sich bei der Absetzung eines Soldatenrates in der benachbarten Kreisstadt Uslar ein. Mitglieder des Wahmbecker Soldatenrates traten zur selben Zeit bei öffentlichen Veranstaltungen in Uslar gegen die Idee einer Räterepublik auf und plädierten für Wahlen zu einer Nationalversammlung. Unterdessen wurde das Lager nach dem Waffenstillstandsvertrag von Compiègne weitergenutzt. Zuerst diente es zur Inhaftierung russischer Kriegsgefangener, deren Repatriierung durch den Waffenstillstandsvertrag untersagt worden war. Ab 1920 bot es russischen Zivilpersonen Quartier, die aufgrund der Russischen Revolution nach Deutschland geflüchtet waren. In dieser Funktion hatte das Lager bis zum 1. März 1922 weiter Bestand. Das als Freizeitheim der DRK genutzte Gebäude beherbergt seit Januar 2016 wiederum Flüchtlinge.

Reiherbach (Weser)
Reiherbach (Weser)

Der Reiherbach ist ein etwa 6 km langer, orografisch rechter und nördlicher Nebenfluss der Weser, der inklusive seiner beiden gleichnamigen Quellbäche im Landkreis Northeim in Südniedersachsen (Deutschland) verläuft. Der Reiherbach entsteht im Südteil des zum Weserbergland gehörenden Sollings aus der Vereinigung zweier jeweils Reiherbach genannter Quellbäche: Der von Westen kommende Quellbach (Reiherbach I) entspringt etwa 4,5 km (Luftlinie) westlich von Nienover (nördlicher Gemeindeteil von Bodenfelde) wenige Hundert Meter südöstlich der zu Bodenfelde gehörenden Ansiedlung Winnefeld (Standort des „Forstamts Winnefeld“) auf rund 265 m ü. NN. Er verläuft – die Bundesstraße 241 kreuzend und mehrere Teiche durchfließend – durch die Wälder des „Staatsforsts Winnefeld“ in Richtung Osten nach Nienover. Der von Nordnordwesten kommende Quellbach (Reiherbach II) entspringt rund 2 km (Luftlinie) nordnordwestlich von Amelith (nördlicher Ortsteil von Bodenfelde) auf knapp 320 m Höhe. Er fließt durch den „Staatsforsts Winnefeld“ (Westen) und den „Staatsforsts Uslar“ (Osten) – Amelith durchfließend und die B 241 kreuzend – in Richtung Südsüdosten nach Nienover. Ostsüdöstlich des Jagdschlosses Nienover liegt etwa 150 m nach Speisung der „Ribbeschen Mühle“ die Vereinigung beider Reiherbach-Quellbäche. Sie befindet sich etwas westlich der Landesstraße 551, die Amelith im Nordnordwesten über Nienover und Polier (nördlicher Gemeindeteil von Bodenfelde) mit Bodenfelde im Südsüdosten verbindet, auf 172 m Höhe. Anschließend fließt der Reiherbach in den Südausläufern des Sollings entlang der „L 551“ in südsüdöstlicher Richtung durch ein von Wald gesäumtes Tal, das einen engen Grabenbruch darstellt und in dem die unmittelbar östlich des Bachs gelegene Bodenfelder Ansiedlung Polier liegt; dort befand sich seit 1777 eine Schleifmühle, die mit Bachwasser betrieben wurde und in der Glas der Spiegelglashütte Amelith poliert wurde. Nach Verlassen dieses Tals tritt der Reiherbach in ein in der Vorgeschichte von der Weser ausgewaschenes, landwirtschaftlich genutztes Tal am Kahlberg ein, um dieses entgegen deren damaliger Stromrichtung östlich des bewaldeten Bergs in Richtung und durch Bodenfelde verlaufend zu durchfließen. Nach Passieren der „Papiermühle“ kreuzt direkt vor dieser Ortschaft etwa in Nordwest-Südost-Richtung in ihrem Abschnitt Bad Karlshafen–Bodenfelde die Sollingbahn. Unmittelbar nach Durchfließen von Bodenfelde mündet der etwa von Norden kommende Reiherbach an den alten Hafenanlagen („Zur Schlagd“) direkt nach einer Fußgängerbrücke in die von Süden kommende Weser, die dort einen hufeisenförmigen Verlauf aufweist. Seiner auf rund 106 m Höhe gelegenen Einmündung gegenüber befindet sich am Hang des Reinhardswalds die Gemarkung Gewissenruh (nordwestlicher Gemeindeteil von Wesertal) in Nordhessen, wobei die hessisch-niedersächsische Grenze in der Wesermitte liegt.