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Harff’sche Burg

Baudenkmal in NörvenichBurg in NörvenichBurgruine im Kreis Düren
Harff'sche Burg
Harff'sche Burg

Die Harff’sche Burg ist die Ruine einer Niederungsburg auf dem Privatgelände des Trompeterhofes zwischen dem Neffelbach und dem Friedhof in Nörvenich, Kreis Düren, Nordrhein-Westfalen.

Auszug des Wikipedia-Artikels Harff’sche Burg (Lizenz: CC BY-SA 3.0, Autoren, Bildmaterial).

Harff’sche Burg
Hirtstraße,

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N 50.805472222222 ° E 6.6458333333333 °
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Adresse

Harff'sche Burg

Hirtstraße
52388
Nordrhein-Westfalen, Deutschland
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Harff'sche Burg
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Missionskreuz Nörvenich
Missionskreuz Nörvenich

Das Missionskreuz Nörvenich steht an der Ostseite der Pfarrkirche St. Medardus in Nörvenich, Kreis Düren in Nordrhein-Westfalen. Die erste für die Pfarre Nörvenich feststellbare Mission ist im Jahre 1770 durchgeführt worden. In seinen von 1770 bis 1789 geführten Aufzeichnungen hat Reiner Badenheuer, Müller aus Nörvenich, dazu geschrieben: „1770 den 28ten juni seind die Patres Missionary allhier zu Nörvenich gewesen, den 29 dito ist die Erste Predig auf Peter Pauli, dass damahl auf dem ftrytag war, und seind Hier blieben bis den 25ten july, da seind sie weg, darnach seind sie nach Keltz Kommen, dass Missions Creutz auf dem Kirch Hof Hab ich Reinero Badenhewer und Peter Lux gemacht, und ich habe ess auch angestrichen, die Patres hießen mit Nahmen Peter müllenweg, pater schumacher und pater Beuten.“ Der Müller Reiner Badenheuer war damals 31 Jahre alt, er soll ein sehr geschickter Handwerker, besonders im Umgang mit Holz, gewesen sein. Peter Lux war erst 16 Jahre alt. Sein Vater hieß ebenfalls Peter, beide waren Schreiner. Wer von ihnen das Kreuz gemacht hat, ist nicht mehr feststellbar. Nach dem Abschluss solcher Missionswochen wurde, wie oben von Reiner Badenheuer beschrieben, ein Kreuz aufgestellt. Danach zogen noch lange Zeit Bußprozessionen dorthin oder man versammelte sich zu Bußandachten. Ob die Anlage an der Kirche schon 1770 so gestaltet wurde, wie sie heute zu sehen ist und wie sie den älteren Einwohnern noch in Erinnerung ist, kann nicht mehr gesagt werden. Das Kreuz steht unter dem noch vorhandenen Schutzdach. Es hatte einen holzgeschnitzten Christuskorpus und die ebenfalls holzgeschnitzten spätgotischen Figuren von Maria und Johannes, die auf Konsolen standen, deren unterer Abschluss von Engelsköpfchen gebildet wurde. Die beiden Figuren waren rheinische Schnitzarbeiten von etwa 1470/80. Wann und wie diese Kunstwerke nach Nörvenich kamen und zu dieser beeindruckenden Kreuzigungsgruppe zusammengestellt wurden, ist nicht mehr zu ermitteln. Die über 500 Jahre alten Statuen sind seit 35 Jahren verschollen. Im Jahr 2016 ersetzte die Pfarrgemeinde den Korpus und die beiden Figuren durch Nachbildungen. Am Kreuz und auf den unten angebrachten Kacheln sind die nachstehend aufgeführten Inschriften: JESVS NAZARENVS REX JVDAEORVMMission Rette deine Seele 1852 (auf dem Kreuz-Querbalken)fIDeLIs est et IvstVs Vt nobIs reMIttat peCCata nos tra jois 1.C 1CRVX S.MISSIONIS 1770 DIE 25 uly SICNARI FRANCISCI XAVERI O P N Übersetzung des lateinischen Textes: Treu ist er und gerecht, dass er uns die Sünden nachlässt Im Chronogramm ist die Jahreszahl 1770 enthalten: MDCCLVVVIIIII Die Kacheln unten links neben dem Kreuz tragen die Jahreszahlen der Missionen und die Namen der Pater: 1852 P. Strasser, P, Riechen, P. Nelsen CM 1905 P. Theodorus, P. Bonaventura, P. Nicolaus OMC 1921 P.P.OBL Jansen, Paffendorf 1931 P. Schulz, P. Eichmann, P. Hüttel OMI 1950 P. Mende, P. Dresen, P. Amshoff CSSRVor dem Kreuz ist der Pastor Franz Mathias Tillmann beerdigt worden. F.M. Tillmann, * 14. Februar 1772 in Düren, geweiht 6. September 1795, Kaplan in Nörvenich 30. Mai 1795, Pastor in Nörvenich 1804, Landdechant 1845 bis zum Tode, † am 17. Januar 1857. F.M. Tillmann wurde Nachfolger seines Bruders Johan Wilhelm Tillmann, der vom 30. September 1790 bis zu seinem Tode am 3. November 1804 Pastor in Nörvenich war. Die Beschriftung der Grabplatte: Hier ruht Der Hochwürdige Herr F. Mathias Tillmann Pfarrer in Nörvenich Dechant des Dekanates Düren Ritter des Roten Adler Ordens IV. Klasse Geboren zu Düren 1772 Zum Priester geweiht 1795 war er 10 Jahre Vikar und 52 Jahre Pfarrer zu Nörvenich Wo er am 17. Januar 1857 gottselig Im Herrn entschlafen ist

Friedhofshochkreuz (Nörvenich)
Friedhofshochkreuz (Nörvenich)

Das Friedhofshochkreuz steht auf dem alten Friedhof in der Hirtstraße in Nörvenich, Kreis Düren, Nordrhein-Westfalen. Im Spätherbst des Jahres 1933 ist auf dem alten Teil des Nörvenicher Friedhofes an der südwestlichen Grundstücksgrenze das Hochkreuz errichtet worden. Wenige Monate vorher war der eben in Aachen zum Priester geweihte Kaplan Hubert Schlömer hierhin gekommen. Er hatte die aufkommende kirchenfeindliche Politik der NS-Regierung erkannt und wollte ihr ein unübersehbares, mahnendes Zeichen entgegensetzen. Der junge Kaplan regte die Errichtung des für den kleinen Friedhof übergroßen und damit weithin sichtbaren Kreuzes an. Um einer möglichen Enteignung des kirchlichen Friedhofsgrundstückes zuvorzukommen, wurde eine Fläche von ca. 20 m² aus diesem Grundstück herausgemessen und in das Eigentum der Barrensteinstiftung überführt. Der Eigentumswechsel wurde durch die Grundbucheintragung gesichert. Der Amtsgerichtsrat a. D. Dr. Breuer in Nörvenich und der Barrenstein’sche Testamentsvollstrecker, der spätere Senatspräsident Baumann in Bonn, hatten die juristische Lage sorgfältig erwogen. Der damals weithin bekannte, in Frechen lebende Künstler Franz Albermann (1877–1959) hat Kreuz und Christuskorpus entworfen und im Frechener Keramikwerk „Kalscheuer Werke, Toni Ooms“ anfertigen lassen. Die gesamten Kosten hat die Anfang 1933 entstandene Barrensteinstiftung getragen. Darauf weist die Inschrift auf einer seitlich angebrachten Kachel hin, die lautet: „Zum frommen Gedenken an die Familie M. J. Barrenstein 1933“. In den 1980er und 2000er Jahren ist das Kreuz renoviert und in die Denkmalliste der Gemeinde eingetragen worden. Das Friedhofskreuz wurde am 16. Februar 2000 in die Denkmalliste der Gemeinde Nörvenich unter Nr. 80 eingetragen.

Trompeterhof (Nörvenich)
Trompeterhof (Nörvenich)

Der Trompeterhof, auch Trompeterburg genannt, ist eine denkmalgeschützte Hofanlage in der Hirtstraße 13 in Nörvenich im Kreis Düren, Nordrhein-Westfalen. Die zweiflügelige, nach früheren Unterlagen dreiflügelige Hofanlage, ist in ihrem heutigen Aussehen im 18. Jahrhundert entstanden. Neben dem Korbbogentor steht ein kleines Pförtchen, über dem das Wappen von Franz Joseph Graf Wolff Metternich, genannt Elmpt von Burgau, und seiner Frau Maria Isabella Theresia von Gymnich steht, die im Jahre 1737 geheiratet und um diese Zeit den Hof im Stil der Zeit baulich verändert oder neu erbaut haben. Die heute noch übliche Bezeichnung Trompeterhof erscheint nicht in alten Akten und Urkunden. Eine einzige Erwähnung dieses Namens wurde in der Katasterkarte 1808/09 gefunden. Am 30. Dezember 1944 ist der Hof durch Fliegerbomben sehr stark zerstört und nach dem Zweiten Weltkrieg wieder aufgebaut worden. Wie Reiner Badenheuer in seinen Aufzeichnungen von 1770 bis 1789 berichtet, musste der Metternicher Hof, wie das Anwesen genannt wurde, einen Mann zum Läuten der mittleren Glocke abstellen, wenn an den Maiabenden „gegen das Donnern“ geläutet wurde und ebenfalls, wenn bei einem aufziehenden Gewitter mit dem Glockenklang dagegen angegangen wurde. Seit dem Ende des 17. Jahrhunderts sind die Namen der Pächter des Hofes fast lückenlos bekannt. Von 1696 bis zum Jahre 1794 sind Angehörige der Familie Olbertz auf dem Metternicher Hof gewesen. Die Olbertz waren eine in Nörvenich und in weiterer Umgebung bekannte und angesehene Halfenfamilie. Ihnen folgten 1794 bis 1845 Mathäus Vaaßen und sein Sohn Franciscus Jacobus Vaaßen, der 1845 verzogen ist. Seine Nachfolger auf dem Hof sind für das 19. Jahrhundert nicht bekannt. Nach der Veröffentlichung der Landwirtschaftskammer von 1914 „Güter und größere Höfe der Rheinprovinz“, hatte der Hof 50 ha Ackerland. Damals war er an Severin Adams verpachtet, der ihn mit sechs Pferden bewirtschaftete und 30 Stück Rindvieh und zehn Schweine hielt. Später hat Reiner Badenheuer den Hof gepachtet. 1933 wurde er an den Kölner Industriellen Dr. Julius Schütz verkauft, der hier Wohnung nahm und ihn von einem Verwalter bewirtschaften ließ. Ende der 1950er Jahre kam der Trompeterhof durch Kauf an die Familie Leunissen, die ihn in der folgenden Generation heute noch bewirtschaften. Der Hof wurde am 19. März 1985 mit Ergänzung am 12. August 2005 in die Denkmalliste der Gemeinde Nörvenich unter Nr. 43 eingetragen. Die Ergänzung des Denkmals erfolgt 2005 um die Backsteinmauer vom Annahof bis zur Grenze Friedhof. Zum Trompeterhof gehört die Ruine der Harff’schen Burg.

Wegekreuz am Promenadenweg (Nörvenich)
Wegekreuz am Promenadenweg (Nörvenich)

Das Wegekreuz am Promenadenweg ist ein denkmalgeschütztes Bauwerk in Nörvenich, Kreis Düren, Nordrhein-Westfalen. Im Zweiten Weltkrieg ist das vor unbekannter Zeit hier aufgestellte Kreuz zerstört worden. Das jetzt hier am Promenadenweg stehende Kreuz hatte früher seinen Platz in der Hardt. Von der Ecke Hardtstraße/Promenadenweg führte ein Weg bis zur Villa Peill. Etwas abseits von diesem Weg stand dieses Kreuz. Erst als das Gelände an die Bundeswehr überging, kam es 1955 an seinen jetzigen Platz. Es hat unterhalb des Korpus eine sehr stark verwitterte Beschriftung. Außer dem Namen Siebert Olbertz und der Jahreszahl 1707 sind nur einzelne Buchstaben erkennbar. Genauere Auskunft, was mit diesem Siebert Olbertz geschehen ist, gibt das Sterbebuch der Pfarre. Hier hat der Pastor, übertragen in die heutige Sprache, vermerkt: „Am 17. Juni 1707 ist der Jüngling Siebert Olbertz, Sohn aus dem Hofgut der unteren Burg, wie man annimmt, durch die plötzliche Explosion einer Granate getötet worden. Er ist im Hardtwäldchen gefunden und hier beerdigt worden.“ Der Verunglückte hat wohl mit herumliegender Munition, die Soldaten zurückgelassen hatten, gespielt und ist dabei tödlich getroffen worden. Dieses schreckliche Ereignis hat die Eltern veranlasst, am Unfallort ein Kreuz aufzustellen. Es ist später eines der sieben Ziele der Beterinnen der Fußfälle geworden. Bei der Fronleichnamsprozession wurde das Kreuz vom Trompeterhof aus geschmückt. Der Pastor erteilte von hier aus mit der Monstranz den Segen. Das Kreuz wurde am 19. März 1985 in die Denkmalliste der Gemeinde Nörvenich unter Nr. 41 eingetragen.

Annahof (Nörvenich)
Annahof (Nörvenich)

Der Annahof ist ein Gutshof, der in Nörvenich im nordrhein-westfälischen Kreis Düren an der Straße Am Annahof steht. Im Jahre 1630 bekam Johann Otto Freiherr von Gymnich durch Schenkung zahlreiche Besitzungen in Nörvenich und weiterer Umgebung. Dazu gehörte auch das Grundstück, das heute die Bezeichnung Am Annahof hat, auf dem die Obere Mühle steht. Zu welchem Zeitpunkt die Mühle gebaut wurde, ist nicht feststellbar, vermutlich in der Mitte des 17. Jahrhunderts, nachdem der bei Hochkirchen gelegene Goirshof, auch Stockemer Hof genannt, abgebrannt war. Seit dem Jahr 1648 sind die Müller der oberen Mühle fast alle nachweisbar. In den Kirchenbüchern erscheinen sie häufig mit dem Zusatz „oberer Müller“; Molitor, Molitor Superior = oberer Müller, Müller dem Herrn zu Vischeln = Freiherr von Gymnich. Auch auf historischen Grabkreuzen auf dem Kirchhof sind einige ihrer Namen erhalten. Die aus den Unterlagen feststellbaren Namen und Daten lauten (verkürzt angegeben): Arnoldus Strack, 1648–1660 Matthias Strack, 1661–1682 Wilhelm Stupp, 1682–1719 Petrus Koulhaeß, 17. Jahrhundert Michael Schweinen, 1755–1764 Joh. Wilh. Winandts, 1764–1808 Heinrich Kerp, 1809–1845 Leonhard Bergerhausen, 1841–? Ende 19. bis Mitte des 20. Jahrhunderts: Familien Adams und FringsSeit etwa Mitte des 19. Jahrhunderts verlagerte sich der Schwerpunkt des Betriebes auf die Landwirtschaft. Zuletzt wurde in der Mühle nur noch Futterschrot für den Eigenbedarf hergestellt. Mühle und Hof waren nach dem Aussterben der Freiherren von Gymnich 1823 durch Heirat an die Grafen Wolff Metternich und ebenfalls durch Heirat dann an die Vicomtes de Maistre gekommen. in den 1970er Jahren wurde das Anwesen in nichtadligen Besitz verkauft. Heute wird der Annahof als Reithof genutzt.

Marktplatz (Nörvenich)
Marktplatz (Nörvenich)

Der Marktplatz in Nörvenich, einer Gemeinde im Kreis Düren (Nordrhein-Westfalen), ist ein Verkehrsknotenpunkt, an dem sich die beiden Hauptortszufahrten treffen. Der heutige Marktplatz wurde bereits im Rentverzeichnis des Amtes Nörvenich im Jahre 1755 als am platz bezeichnet. In der Zeit des Nationalsozialismus wurde der Platz in Adolf-Hitler-Platz umbenannt. Auf dem Marktplatz treffen sich die Bahnhofstraße, die Burgstraße, die Zülpicher Straße und die Hirtstraße. Der Straßenzug Bahnhofstraße, Marktplatz, Burgstraße und Am Kreuzberg mit dem Heiligenhaus führt von der Bundesstraße 477 quer durch den Ort in Richtung Pingsheim bzw. Erftstadt. 1926 wurde der Straßenkörper erstmals befestigt, und zwar mit Blausteinpflaster. Vor 1934 hieß der genannte Straßenzug Provinzialstraße. Bis in die 1980er Jahre war die Straße eine klassifizierte Landesstraße mit der Nummer 263. Durch die Ortsumgehung verlor sie an Bedeutung und wurde zur Gemeindestraße abgestuft. Der Marktplatz war der Mittelpunkt des früheren Dorfes. Hier wurde der Maibaum aufgestellt, hier standen die Kirmesbuden und Karussells, hier schlug auch die Wanderbühne ihr Zelt auf. Zu fast jeder Tageszeit trafen sich Grüppchen von Jugendlichen oder Erwachsenen auf dem Dorfmittelpunkt. Am 1. Mai 1934 wurde hier eine deutsche Eiche gepflanzt, die von einem mit einem Hakenkreuz geschmückten Eisengitter geschützt wurde. Direkt daneben stand ein Schaukasten mit dem antisemitischen Hetzblatt Der Stürmer. Alles wurde nach Kriegsende 1945 entfernt. Am Rand des Platzes steht in einer kleinen Grünanlage das denkmalgeschützte Marktplatzkreuz, direkt daneben der sogenannte Entenbrunnen, den der langjährige ehrenamtliche Bürgermeister Heinrich Kuß als Geschenk erhielt. Der Marktplatz wurde zwischen dem 27. Maik 2019 und Mai 2020 völlig umgestaltet. Am 25. August 2020 fand nach 25 Jahren wieder ein Wochenmarkt auf dem Marktplatz statt.

Marktplatz 4 (Nörvenich)
Marktplatz 4 (Nörvenich)

Das Haus Marktplatz 4 steht in Nörvenich im Kreis Düren. Das 1794 von französischen Revolutionstruppen besetzte Rheinland wurde 1801 dem französischen Staat einverleibt. In den Jahren 1803 bis 1813 wurde es von französischen Ingenieurgeografen unter Leitung von Oberst Tranchot topografisch aufgenommen. Diese Arbeiten wurden von preußischen Offizieren unter Generalmajor Freiherr von Müffling weitergeführt. Die aus diesen Vermessungen entstandenen Landkarten sind heute noch unter dem Namen „Kartenaufnahme der Rheinlande unter Tranchot/v. Müffling“ bekannt und im Handel erhältlich. 1808/09 entstand im Rahmen dieser Vermessungen ein Katasterlageplan von Nörvenich, zu dem es ein Eigentümerverzeichnis gibt. Nach diesen Unterlagen hatte das Grundstück Marktplatz 4 (das ist die heutige Bezeichnung) die Parzellennummer 476 für das Haus und 477 für den Garten. Als Eigentümer wird Matthias Clemens angegeben. Das Grundstück scheint zu dieser Zeit unbebaut gewesen zu sein. Matthias Clemens, 1761 als Sohn des Försters Johann Peter Clemens geboren, war ebenfalls Förster in Nörvenich. Sein Vater und auch er wohnten in der Gymnicher Burg (heute Schloss Nörvenich genannt) bzw. in einem Nebengebäude. Matthias Clemens hatte acht Kinder. Der älteste Sohn Carl Joseph, geboren 1798, ebenfalls Förster, heiratete um 1830 Gertrud Bungs aus Hommelsheim, einem Gut zwischen Eschweiler über Feld und Frauwüllesheim. Sie gehörte zu den wohlhabendsten Bauerntöchtern der Umgebung. Das Heiratsdatum ist in den Unterlagen nicht feststellbar. Das Jahr „um 1830“ nimmt man deshalb an, weil im Mai 1833 das erste Kind dieser Ehe geboren wurde. Die Jahreszahlenanker am Haus Marktplatz 4 weisen das Baujahr 1830 aus. Es liegt nahe, dass Carl Joseph Clemens vor seiner Heirat auf dem väterlichen Grundstück das Haus gebaut hat. Die Familie scheint recht wohlhabend gewesen zu sein. Einer der ersten Vorfahren kam aus der Eggersheimer Mühle. Die Nachfahren waren über mehrere Generationen Förster im Dienst der in Gymnich residierenden Adeligen. Dass sie ein hohes Ansehen genossen, geht daraus hervor, dass der Vater von Carl Joseph 1801 in der Kirche in Hochkirchen in der Gruft der Freiherren von Gymnich beerdigt wurde. Auch die oben erwähnte Heirat sagt das aus. Carl Joseph wird in den Urkunden als Forstadministrator, Rentmeister und Verwalter bezeichnet. Er ist am 14. November 1876 in Nörvenich verstorben. Wer bis zum Ende des 19. Jahrhunderts Eigentümer oder Bewohner des Hauses war, kann man nicht feststellen. Im Jahre 1897 kam Dr. Julius Habicht als praktischer Arzt nach Nörvenich. Ob er sofort im Hause Marktplatz 4 gewohnt hat, kann nicht gesagt werden, ebenso wenig, wann er das Haus erworben hat. Man sollte annehmen, dass er bei seiner Eheschließung im Jahre 1899 Hauseigentümer war. Die Lebensdaten von Dr. Habicht waren (nach seinem Totenzettel): Geboren am 10. September 1872 in Elberfeld, Eheschließung am 31. Januar 1899 in Nörvenich mit Franziska Müller (* 22. August 1861 in Ibbenbüren; † 2. April 1928 in Nörvenich). Dr. Habicht ist am 25. Februar 1935 in Bonn verstorben. Die Eheleute Habicht hatten vier Kinder. Die Tochter Josefine heiratete etwa 1936 den ärztlichen Vertreter ihres Vaters, Dr. Ewald Domincus, der die Praxis zunächst im Hause weiter führte. Etwa 1938 zog er mit der Familie in sein neu erbautes Haus in der Bahnhofstraße. Das Haus Marktplatz 4 kaufte und bezog der 1938 pensionierte Schulrat Dr. Jakob Scheidt. Seine Lebensdaten sind: Geboren am 20. Januar 1877 in Nörvenich, verstorben am 23. März 1954. Er war Sohn des Nörvenicher Stellmachers Johann Scheidt. Die Stellmacherei Scheidt ist seit 1803 für Nörvenich nachweisbar. Scheidt heiratete Anna Müllegans. Die Tochter Maria Scheidt hat noch kurze Zeit im Hause gelebt, ehe es an Reiner Badenheuer und seine Frau Margot geb. Hamelbeck ging. Frau Badenheuer arbeitete hier ebenfalls als praktische Ärztin. Ihr Mann war Ingenieur in einer Dürener Firma. Heute praktiziert in diesem Haus der praktische Arzt Dr. Gerd Fritzlar. Links neben dem Haus steht die ehemalige Brauerei und rechts das alte Kloster Mariahilf.

Brauerei Nörvenich
Brauerei Nörvenich

Die ehemalige Brauerei Nörvenich befand sich im Haus Zülpicher Straße 2 in Nörvenich im Kreis Düren. Die Brauerei wurde im Volksmund „en de Möht“ genannt. Mit Möht war eine Kanne gemeint, mit der man aus der betriebenen Brauerei sein Bier holte. Eine in den 1940er Jahren verstorbene Frau, die in ihrer Jugend hier als „Dienstmädchen“ gearbeitet hatte, hieß bei den alten Nörvenichern „Möhte Liesche“. Als erster Eigentümer des Grundstücks, das zu Beginn des 19. Jahrhunderts mit einem Vierseithof bebaut war, ist die Witwe von Michael Hilden feststellbar. Michael Hilden wird in der Aufstellung der französischen Behörden als „Cabaretier“, das französische Wort für Schankwirt, aufgeführt. In Geburtsurkunden von 1800 und 1802 hat der Standesbeamte „bierzäpfer“ eingetragen. Michael Hilden ist 1803 verstorben. Später gehörte das Grundstück Laurentius Winands, seinem Schwiegersohn. Er verstarb 1846, sein Beruf wurde immer mit Ackerer angegeben. Johann Wilhelm Winands, der 1808 geborene Sohn von Laurenz, heiratete 1838 Catharina Oepen aus Irresheim. Er war Brauer und hat im elterlichen Anwesen die Brauerei aufgebaut. Vielleicht konnte er noch Anlagen benutzen oder ausbauen, die der „Bierzäpfer“ Michael Hilden schon benutzt hatte, wenn auch nicht überliefert ist, dass M. Hilden das ausgeschenkte Bier selbst gebraut hat. Johann Wilhelm Winands ist 1890 verstorben. Sein Sohn Joseph wird in amtlichen Unterlagen mehrfach als Bierbrauereibesitzer bezeichnet. Er ist 1909 im Alter von 67 Jahren verstorben. Um diese Zeit ist die Brauerei eingestellt worden. Von dem alten Brauhaus sind noch die ausgedehnten gewölbten, gemauerten Kellerräume erhalten, in denen das Bier kühl gelagert werde konnte. Außerdem ist um 1980 im Hof ein relativ großer ausgemauerter Brunnen entdeckt worden. In alter Zeit wurde das Bier mit Pferd und Wagen über die Dörfer gefahren. Besonders an den Kirmestagen dürfte der Absatz groß gewesen sein. Wer sich das erlauben konnte, legte sich zu diesem höchsten und einzigen Fest des Jahres ein Fässchen in den Keller. Da es keine künstliche Kühlung gab, musste es bald getrunken werden. Etwa 1909 zog der Amtsrentmeister Gottfried Boch in das Haus, in dem auch die Amtskasse der Bürgermeisterei Nörvenich untergebracht war. Später, vermutlich 1918, hat der Apotheker Jakob Schorn das Haus gekauft und hier seine Apotheke eingerichtet, die bis in die 1970er Jahre bestand.