Der Grabhügel von Rössen ist ein mehrphasig genutzter, ursprünglich von einem Menhir bekrönter vor- und frühgeschichtlicher Grabhügel in Rössen, einem Ortsteil von Leuna im Saalekreis, Sachsen-Anhalt. 1918 und 1925 erfolgten archäologische Grabungen unter Leitung des Archäologen Nils Niklasson (1890–1966), die zeitnah publiziert wurden. Der Hügel enthielt mehrere Bestattungen, die bis ins Neolithikum zurückreichen. Die älteste Bestattung lässt sich mangels aussagekräftiger Grabbeigaben nicht genau datieren; die restlichen neolithischen Bestattungen lassen sich der Schnurkeramischen Kultur (2800–2200 v. Chr.) und der Glockenbecherkultur (2600–2200 v. Chr.) zuordnen. Weitere Bestattungen stammen aus der späten Bronzezeit (1300–800 v. Chr.) und wahrscheinlich dem Mittelalter (500–1500 n. Chr.). Einzelfunde deuten auf weitere Bestattungen, unter anderem aus der Römischen Kaiserzeit (1–375 n. Chr.), hin. Die Funde aus dem Hügel befinden sich heute im Depot des Landesamts für Denkmalpflege und Archäologie Sachsen-Anhalt in Halle (Saale).