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Großsteingräber bei Ermsleben

Abgegangenes Bauwerk in Sachsen-AnhaltArchäologischer Fundplatz (Jungsteinzeit)Archäologischer Fundplatz in EuropaBauwerk in Falkenstein/HarzGeographie (Falkenstein/Harz)
Grabbau in EuropaGroßsteingrab im Landkreis HarzKupfersteinzeit (Mitteleuropa)Ur- und Frühgeschichte (Mitteldeutschland)Zerstört im 19. Jahrhundert

Die Großsteingräber bei Ermsleben waren zwei jungsteinzeitliche megalithische Grabanlagen in Ermsleben, einem Ortsteil der Gemeinde Falkenstein/Harz im Landkreis Harz, Sachsen-Anhalt. Beide Anlagen wurden offenbar nach 1890 zerstört. Die Großsteingräber befanden sich zwischen Ermsleben, Reinstedt und Aschersleben in leichter Hanglage auf offenem Feld etwa 300 m östlich des Kartenpunktes 142,2 auf dem Messtischblatt 2383. Die Existenz der Gräber wurde im Jahr 1947 durch Fritz Klocke, Museumsleiter des Heimatsmuseums in Ballenstedt bekannt, der berichtete, dass ein Dr. Mühlenberg sie zwischen 1880 und 1890 noch persönlich gesehen hatte. Zu dieser Zeit dienten sie einem Kesselflicker als Wohnung. Genauere Angaben zur Beschaffenheit der Anlagen liegen nicht vor. Auch sind keine Funde bekannt, sodass eine Zuordnung zu einer archäologischen Kultur nicht möglich ist. Aus Ermsleben sind außerdem ein weiteres zerstörtes Steingrab und ein Menhir bekannt, der Nagelstein von Ermsleben. Bei dem Steingrab, dem Großsteingrab Sinsleben, das im Jahr 1831 entdeckt wurde und mehrere Gefäße, darunter eine Tasse der Bernburger Kultur, enthielt, ist aber wegen der vagen Beschreibung nicht ganz klar, ob es sich um ein echtes Großsteingrab oder einen sub- bzw. pseudo-megalithischen Grabbau gehandelt hat.

Auszug des Wikipedia-Artikels Großsteingräber bei Ermsleben (Lizenz: CC BY-SA 3.0, Autoren).

Großsteingräber bei Ermsleben
B 185, Falkenstein/Harz

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Adresse

B 185
06463 Falkenstein/Harz, Sinsleben (Aschersleben)
Sachsen-Anhalt, Deutschland
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In der Umgebung

Nagelstein von Ermsleben
Nagelstein von Ermsleben

Der etwa 2,3 m hohe Nagelstein von Ermsleben steht auf dem Marktplatz von Ermsleben, einem Ortsteil von Falkenstein/Harz im Landkreis Harz in Sachsen-Anhalt an der Westseite des Rathauses. Er ist im unteren Drittel zerbrochen und war einst vermutlich größer. In seine Seiten und den oberen flachen Bereich wurden im Laufe der Zeit unzählige Nägel geschlagen. Verschiedene, sich teilweise widersprechende Sagen und Erzählungen ranken sich um den Nagelstein und die in ihm befindlichen Metallstifte. Angeblich wird der Stein bei Regen, vor allem bei Gewitter so weich, dass man in ihn mühelos einen Nagel einschlagen kann. Die Überlieferung stellt eventuell den Bezug zu einer vorchristlichen Gottheit her. Als weltliche Erklärung wird in historischen Schriften erwähnt, dass der Steine Hohlräume habe, welche mit Ton gefüllt seien. Dieser Ton wird bei Regen weich und erlaubt an diesen Stellen das Einschlagen der Nägel. Relativ sicher ist, dass der Nagelstein in vorgeschichtlicher Zeit für kultische Aktionen genutzt wurde. Nach der Form sollte es sich ursprünglich um einen Menhir handeln. Im Mittelalter diente der Stein als Hilfsmittel für Gottesurteile. Der Beschuldigte musste einen Nagel in den Stein schlagen. Wenn ihm dies gelang, galt er als unschuldig. Später hielt man am Nagelstein Gericht. Die letzte Verhandlung fand im März 1715 statt, wobei mehrere Personen wegen Mordes zum Tode verurteilt wurden. Im Jahr 1902 widmete man den Nagelstein zu einem Bismarckdenkmal um, nachdem der Stein am alten Schloss aufgestellt worden war. Die Konturen der Bronzeplatte und ihre Befestigung sind noch erkennbar. Nach Ende des Zweiten Weltkrieges ging die Tafel verloren. Anfang der 1950er Jahre wurde der Stein in der DDR auch für ideologische Zwecke als „Fünfjahrplandenkmal“ benutzt. Im Jahr 2005 wurde er an der Westwand des Rathauses aufgestellt und mit einer Informationstafel ergänzt.Nagelsteine findet man in Sachsen (11), Sachsen-Anhalt und Thüringen (in Schnellmannshausen), sowie in Bayern (6).