Kobern-Gondorf ist eine Ortsgemeinde und ein Weinort an der Untermosel im rheinland-pfälzischen Landkreis Mayen-Koblenz und seit 1976 Verwaltungssitz der Verbandsgemeinde Untermosel bzw. seit 2014 der Verbandsgemeinde Rhein-Mosel. Kobern-Gondorf ist gemäß Landesplanung als Grundzentrum ausgewiesen. Der Ort wurde zumindest bahnamtlich bis 1928 Cobern-Gondorf geschrieben.Die Herren von Coverstein (auch Coberstein, Copenstein, Copperstein genannt) führten den Adler in zweifacher Form im Wappen: einmal als einfachen Adler, ein andermal als einen auf dem Helme aufsteigenden Adler. Dieses Wappen weist auf ihre Abstammung von den Herren von Covern an der Mosel hin. Der nahe an der Moselmündung gelegene Ort Kobern (römisch Coverna) war die Residenz der Coverner, die dort zwei Burgen besaßen, die Ober- und die Niederburg. Mit Reimbold von Cobern starb um 1100 die männliche Linie der Coverner aus. Die Tochter und Erbin heiratete Gerlach IV. von Isenburg, die die Linie Isenburg-Cobern gründete, die sich einen Namen gemacht haben durch die Erbauung der berühmten Matthiaskapelle neben der Koberner Oberburg. Mit Robin von Isenburg-Cobern erlosch der männliche Zweig dieser Linie. Im 14. Jahrhundert gelangte Kobern durch Kauf an Kurtrier.
Neben insgesamt vier Burgen hat sich in den Ortsteilen Kobern und Gondorf in erheblichem Umfang mittelalterliche Bausubstanz erhalten. Im Verlauf der Straßen im Ortsteil Kobern lässt sich noch heute die mittelalterliche Straßenanordnung gut erkennen. Kobern war vermutlich befestigt. Noch Anfang des 19. Jahrhunderts waren Reste zerfallener Tore erkennbar. Zum Erscheinungsbild des Ortsteils Kobern schreibt Johann August Klein in seinem Buch Das Moseltal zwischen Koblenz und Zell, Koblenz 1831, Seite 74 ff.: „Gegenüber schneiden zwei Thäler in das hohe, schroffe Gebirg ein […] Zwischen beiden breitet sich die anmuthige Ortschaft Cobern längst dem Gestade aus. Reste zerfallener Thore zeigen, dass sie fest war […] Regelmäßige Straßen laufen nach einem Platze, wo sich das Rathaus befindet.“
Kobern-Gondorf hat auf Grund von Ausgrabungen, beginnend Mitte des 19. Jahrhunderts, für die spätrömisch-frühmittelalterliche Geschichtsforschung eine herausragende Bedeutung, besonders der Ortsteil Gondorf: „[…] Seinen Ruhm verdankt Gondorf vor allem dem Gräberfeld spätrömischer und merowingischer Zeit, das sich durch Größe und seinen Reichtum von allen bisher erforschten Gräberfeldern an Mittelrhein und Mosel unterscheidet […]“. Die wissenschaftliche Bearbeitung der Funde lässt auf eine, im 6. Jahrhundert zum Teil sehr wohlhabende, spätrömische Einwohnerschaft schließen. Sie stützt damit die Mosel-Reisebeschreibung de navigo suo des Venantius Fortunatus, der zwischen Trier und Andernach (sein Reiseziel) nur Contrua als bedeutenden Ort („antiquum nobilitate caput“) an der Mosel nennt. Hinweis auf die Bedeutung des frühen Gondorfs sind auch Gondorfer Münzprägungen des 7. Jahrhunderts mit der Umschrift contrua castro der fränkischen Münzmeister Augemundus und Geroaldus