place

Naturschutzgebiet Nonnenbachtal

Blankensee (Mecklenburg)BlumenholzGroß NemerowNaturschutzgebiet im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte
Mecklenburg Vorpommern location map
Mecklenburg Vorpommern location map

Das Naturschutzgebiet Nonnenbachtal ist ein Naturschutzgebiet in Mecklenburg-Vorpommern. Das Gebiet umfasst den Verlauf des Nonnenbachs von Wanzka-Mühle bis zur Querung der Bundesstraße 96 nördlich von Usadel. Die rechtliche Unterschutzstellung erfolgte am 15. Juli 1957 mit einer Gebietserweiterung im Jahr 1993. Das Schutzziel besteht im Erhalt eines schnell fließenden Baches mit seinen Lebensgemeinschaften sowie der angrenzenden Talhänge als typischen Ausschnitt der ostmecklenburgische Endmoränenlandschaft. Der Gebietszustand wird als befriedigend eingestuft, da der Nonnenbach in vier, weitgehend isolierte, Bachabschnitte eingeteilt ist und sich Nährstoffeinträge nachteilig auswirken. Der Durchfluss durch die Bundesstraße ist weiterhin nicht durchgängig für Bachforelle, Bachneunauge und Fischotter. Das Naturschutzgebiet kann auf einem Wanderweg von Usadel bis Wanzkaer Mühle begangen werden. Zusammen mit dem Naturschutzgebiet Nonnenbachtal bilden die umgebend liegenden Naturschutzgebiete Ziemenbachtal, Hellberge, Nonnenhof und Rosenholz und Zippelower Bachtal einen repräsentativen Ausschnitt aus der Landschaft der oberen Tollensebecken.

Auszug des Wikipedia-Artikels Naturschutzgebiet Nonnenbachtal (Lizenz: CC BY-SA 3.0, Autoren, Bildmaterial).

Naturschutzgebiet Nonnenbachtal
Neustrelitz-Land

Geographische Koordinaten (GPS) Adresse In der Umgebung
placeAuf Karte anzeigen

Wikipedia: Naturschutzgebiet NonnenbachtalBei Wikipedia weiterlesen

Geographische Koordinaten (GPS)

Breitengrad Längengrad
N 53.43122 ° E 13.19046 °
placeAuf Karte anzeigen

Adresse

Försterei Zachow


Neustrelitz-Land
Mecklenburg-Vorpommern, Deutschland
mapBei Google Maps öffnen

Mecklenburg Vorpommern location map
Mecklenburg Vorpommern location map
Erfahrung teilen

In der Umgebung

Binsenwerder

Binsenwerder ist eine untergegangene Insel in der Lieps, einem See im Stadtgebiet von Neubrandenburg im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte. Sie befand sich im südöstlichen Bereich des Sees in der Nähe von Usadel. Die ursprüngliche Größe betrug rund 3000 m². Archäologische Funde deuten auf eine Besiedlung von vorslawischer Zeit bis ins 13. Jahrhundert hin. Die Insel gehörte mit hoher Wahrscheinlichkeit zu einer slawischen Siedlungskammer um die Lieps und den südlichen Teil des Tollensesees, auch wenn sich aus Mangel an Kleinfunden ein direkter Zusammenhang mit den Zentren Bacherswall oder Hanfwerder nicht archäologisch nachweisen ließ. In der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts wurde die Tollense am Oberbach für den Betrieb der Vierrademühle angestaut. Dadurch stieg der Wasserspiegel von Tollensesee und Lieps um mehr als einen Meter. Die Insel wurde völlig überflutet und musste aufgegeben werden. Es siedelte sich Schilfrohr an, auf dessen fälschliche Bezeichnung als Binsen der Name zurückzuführen ist. Ab 1973 war die Lieps vom sogenannten Schilfsterben betroffen, bei dem der Schilfbestand im See um etwa 90 Prozent zurückging. Bis Sommer 1975 war die Insel frei von Schilf. In diesem Jahr erfolgte eine archäologische Untersuchung des Gebietes, bei der zahlreiche Keramikfunde geborgen wurden. Bei einem Seespiegel von etwa 40 cm unter Normal ragten 1975 rund 4 m² über die Wasserlinie. Die ungeschützt den Einflüssen des Wassers ausgesetzten Inselreste wurden bald darauf durch Umwelteinflüsse abgetragen, so dass die Lage des Binsenwerders heute nicht mehr von Land aus erkennbar ist.

Hanfwerder
Hanfwerder

Die Insel Hanfwerder ist die größte Insel in der Lieps, einem See im Stadtgebiet von Neubrandenburg. Ihre heutige Größe beträgt annähernd 20.000 m². Sie liegt zwischen dem Ostufer der Lieps und dem Bacherswall. Das Zentrum der Insel besteht aus einer teilweise unter Wasser liegenden Horst. Durch jahrelange archäologische Untersuchungen konnte festgestellt werden, dass es hier im 11.–13. Jahrhundert eine ovale slawische Inselburg gab. Sie war durch zwei Holzbrücken mit der Halbinsel Nonnenhof und dem Ostufer der Lieps verbunden. Am östlichen Ufer lag eine zur Burg gehörende Vorburgsiedlung. Nicht weit davon entfernt lag ein größeres Körpergräberfeld, das ebenfalls aus der Zeit der Inselburg stammt. Es ist anzunehmen, dass hier die Angehörigen des Adels aus der Burg beigesetzt wurden. Reiche Grabbeigaben lassen diese Vermutung zu. Bei den Untersuchungen auf der Insel, die ab 1974 vom Archäologen Volker Schmidt geleitet wurden, legte man die ehemalige östliche Toreinfahrt, sowie das Wallsystem der Burg frei. Der Wall bestand demnach aus einer circa einen Meter breiten Holzkonstruktion, an deren Innenwand sich gleich die slawischen Wohnbauten anschlossen. Außerdem barg man acht Sporen, die nachweislich nur von Adligen getragen wurden. Heute ist die Insel bewaldet und im Sommer stark verwuchert. Von einer einstigen Burganlage ist hier nichts mehr wahrzunehmen. Schriftliche Überlieferungen zu der Anlage gibt es nicht, dennoch wird vermutet, dass alle slawischen Bauten in der Lieps zum sagenumwobenen Rethra gehörten.

Naturschutzgebiet Nonnenhof
Naturschutzgebiet Nonnenhof

Das Naturschutzgebiet Nonnenhof ist ein 1.049 ha großes Naturschutzgebiet nahe der Stadt Neubrandenburg in Mecklenburg-Vorpommern. Die Schutzbemühungen gelten besonders dem Vogelbrut- und -rastgebiet und dem Erhalt botanischer Raritäten. Durch die regelmäßige Überflutung der Halbinsel Nonnenhof entstanden hier Sumpf- und Großseggen-Erlenbruchwälder. Das Ufer der Lieps wird streckenweise von Schilf- und Binsenröhrichten gesäumt und es gibt eine artenreiche Schwimmblattflur. Bekassine, Waldschnepfe, Wachtel und Wachtelkönig, Eisvögel, Kraniche, Graureiher und Kormorane, insgesamt 170 Vogelarten, gehören zu den Brutvögeln des Naturschutzgebietes. Für See- und Fischadler sowie den Schwarzstorch sind die Halbinsel und die Ufer Nahrungsrevier. Fischotter und verschiedene Fledermausarten sind Teil der reichhaltigen Fauna des Sees. Zur Zeit des Vogelzuges rasten hier bis zu 17.000 Saat- und Blessgänse sowie verschiedene Entenarten. Mauseransammlungen von bis zu 3000 Graugänsen finden an der Lieps einen geschützten Rückzugsraum. Das Naturschutzgebiet Nonnenhof gehört zu einem bedeutenden binnenländischen Vogelschutzgebiet, das seit 1988 als „Europäisches Vogelschutzgebiet“ anerkannt ist. Jeglicher privater Bootsverkehr, das Tauchen und Angeln ist auf dem See untersagt. Nur Fahrgastschiffe verkehren zwischen Neubrandenburg und Prillwitz im ausgetonnten Bereich auf der Lieps. Der Gebietszustand wird als gut angesehen. Beeinträchtigungen gehen von Nährstoffeinträgen aus den benachbarten landwirtschaftlichen Flächen aus, die aber durch den vorhanden starken Zustrom kalkhaltigen Grundwassers gebunden werden. Die Waldbereiche im Gebiet unterliegen keiner forstlichen Nutzung. Unmittelbar am Naturschutzgebiet zwischen der Lieps und dem südöstlichen Ufer des Tollensesees entsteht eine Feriensiedlung mit Schwedenhäusern.Zusammen mit dem Naturschutzgebiet Nonnenhof bilden die umgebend liegenden Naturschutzgebiete Ziemenbachtal, Hellberge, Nonnenbachtal und Rosenholz und Zippelower Bachtal einen repräsentativen Ausschnitt aus der Landschaft der oberen Tollensebecken.

Bacherswall
Bacherswall

Der Bacherswall bezeichnet eine ehemalige slawische Holzburg auf der Halbinsel Nonnenhof in der Lieps bei Neubrandenburg in Mecklenburg-Vorpommern. Diese Anlage wurde im 7. Jahrhundert angelegt und hatte den Charakter einer Fluchtburg. Die Blütezeit der Burg konnte anhand von Fundstücken in die zweite Hälfte des 8. Jahrhunderts gelegt werden. Der Name ist vermutlich auf Bacher – eine ältere Bezeichnung für ein junges männliches Wildschwein – zurückzuführen. In Kriegszeiten diente sie der um den See siedelnden Bevölkerung als Zufluchtstätte. Durch den Bau der Vierrademühle in Neubrandenburg wurde der Tollensesee samt Lieps um 1,5 bis 2,0 Meter angestaut. Dadurch wurden weite Teile der Anlage im 13. Jahrhundert überflutet. Die Gesamtgröße der Anlage betrug annähernd 10.000 m² wovon 9.200 m² unter dem heutigen Wasserspiegel liegen. Landseitig diente ein 20 m breiter und 140 m langer Erdwall mit hohem Palisadenzaun als Hindernis. Wie hoch der Wall war konnte man nicht mehr feststellen, da das Gelände lange als Ackerfläche genutzt und somit Spuren vernichtet wurden. Bei Ausgrabungen in den 1980er Jahren konnte man feststellen, dass es vor dem Wall einst einen breiten Graben gab. In der Nähe der Burg gab es eine Vorburgsiedlung. Die zu den Feldberger Burgen gehörende Anlage wurde im frühen 9. Jahrhundert aufgegeben. Die Anlage war mittels Holzbrücken mit der Insel Hanfwerder sowie über die Insel Kietzwerder mit Prillwitz verbunden. Die Länge der Brücken muss annähernd 250 Meter betragen haben. Der Bacherswall liegt heute unzugänglich im Naturschutzgebiet Nonnenhof und unterliegt den Restriktionen des Naturschutz. Einen Landweg zum Burgwall gibt es nicht. Schriftliche Quellen und Überlieferungen zu dieser Burg gibt es nicht, dennoch hat sie eine Eigenartigkeit. Nachdem sie im 9. Jahrhundert aufgegeben wurde, hat man das Gelände offenbar unberührt belassen. Die Slawen lebten in umliegenden Dörfern und Burgen weitere 400 Jahre lang. In der Nähe des Bacherswalls wird das Slawenheiligtum Rethra auf Inseln am Südende des Tollensesees oder in der Lieps vermutet, welches sich hier im 11. Jahrhundert befand.