Die Bergkirche in Bahlingen am Kaiserstuhl steht weithin sichtbar auf einer Anhöhe oberhalb des Dorfes. Schriftliche Belege zum Bau der Kirche setzen erst Ende des 13. Jahrhunderts ein, so dass die genaue Bauzeit heute nicht mehr zu bestimmen ist. Man weiß lediglich, dass der Ursprungsbau der Kirche auf einem bereits bestehenden Friedhof errichtet wurde. Von der Anhöhe aus, auf der die Bergkirche heute residiert, überblickt man die Freiburger Bucht und die Höhenzüge des Schwarzwaldes. Besonders am Abend ist die Kirche gut sichtbar, da sie von mehreren Scheinwerfern angestrahlt wird.
Um das Kirchenplateau herum, auf dem auch der Friedhof zu finden ist, wird Wein angebaut. Unterhalb der Kirche steht die Ruine des spätgotischen Torbaus, der einmal Teil einer Kirchenmauer war. Der Kirchplatz war im 14. Jahrhundert ein Ort der Immunität und der Gerichtsbarkeit. Außerdem war er ein Zufluchtsort für Mensch und Tier, da im Mittelalter die Kirche meist das einzig massiv gebaute Gebäude im Dorf war.
Zur Gestalt des Ursprungsbaus der Kirche fehlt bisher jeglicher Hinweis, man weiß nur, dass das ehemalige Kirchenschiff gen Osten gerichtet war. Die heutige Kirche ist in nördlicher Richtung erbaut. 1454 wurde mit dem Neubau begonnen, romanische Schallarkaden am Turm sind ein bemerkenswertes Zeugnis für die Tradition altertümlicher Architekturformen im späten Mittelalter. Eine kleine Sakristei kam als jüngster Bauteil 1927 hinzu. Im Innenraum der Kirche befindet sich ein annähernd lebensgroßes Holzkruzifix, welches ein Werk von hoher Qualität in spätgotischem Stil ist. Die Fenster wurden 1963 von Peter Valentin Feuerstein erneuert, der u. a. auch am Ulmer Münster und teilweise am Freiburger und am Breisacher Münster gearbeitet hat.
Die zweite Bahlinger Kirche, auch als Untere Kirche bezeichnet, gibt es heute nicht mehr. Das Gelände an der Ecke Hauptstraße/Bachstraße, das heute Ochsenplatz genannt wird, wurde 1812 vom Besitzer des damaligen Gasthauses Ochsen im Rahmen der Säkularisation ersteigert. Mitte des 19. Jahrhunderts verschwanden mit dem Turmstumpf die letzten Teile der Kirchenruine. Noch heute kann man aber abgetragene Steine und Maßwerkfragmente sehen, die die Ochsenwirte in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts in ihrem Anwesen verbaut haben.