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Altes Brücktor

Abgegangenes Bauwerk in Sachsen-AnhaltStadttor in Magdeburg
Altes Brücktor Magdeburg
Altes Brücktor Magdeburg

Das Alte Brücktor war ein Teil der historischen Stadtbefestigung der Stadt Magdeburg und gehörte zu den Anlagen der Festung Magdeburg.

Auszug des Wikipedia-Artikels Altes Brücktor (Lizenz: CC BY-SA 3.0, Autoren, Bildmaterial).

Altes Brücktor
Ernst-Reuter-Allee, Magdeburg Altstadt

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Breitengrad Längengrad
N 52.1292 ° E 11.6412 °
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Ernst-Reuter-Allee

Ernst-Reuter-Allee
39104 Magdeburg, Altstadt
Sachsen-Anhalt, Deutschland
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Altes Brücktor Magdeburg
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In der Umgebung

Johannisbergstraße
Johannisbergstraße

Die Johannisbergstraße ist eine Straße in Magdeburg in Sachsen-Anhalt. Die Straße befindet sich in der Magdeburger Altstadt. Sie verläuft ausgehend von der Jakobstraße nach Osten hinab in Richtung Elbe. Sie passiert dabei die auf ihrer Nordseite stehende Johanniskirche. Von Norden mündet das Knochenhauerufer ein. An ihrem östlichen Ende mündet die Johannisbergstraße auf das Schleinufer. Historisch ging die Straße sowohl im Westen als auch im Osten weiter als heute. Abgesehen von der Johanniskirche hat die Straße aktuell keine Bebauung, so dass, abgesehen von der Nummer 1 für die Kirche, keine Hausnummerierung besteht. Im übrigen grenzen Grünanlagen an die Straße, im südöstlichen Bereich ein Parkplatz. Historisch begann die Nummerierung mit der Nummer 1 südlich des Rathauses an der Ecke zur Hartstraße am Alten Markt und verlief von da aus nach Osten. Nach der Nummer 2 mündete die Große Junkerstraße, nach der Nummer 3 die Kleine Junkerstraße von Süden ein. Nach der Nummer 6 kam von Süden die Johannisfahrtstraße. Zwischen Nummer 7 und 8 kreuzte das Knochenhauerufer. Mit der Nummer 13 endete die Johannisbergstraße nahe des Elbufers. Die Nummerierung verlief dann ab der Nummer 14 auf der Nordseite nach Westen. Nach der 15 bestand die Kreuzung mit dem Knochenhauerufer, nach der 18 schloss sich die Johanniskirche an. Westlich der Kirche im Bereich zum Rathaus befand sich der Johanniskirchhof. Am historischen westlichen Endpunkt der Johannisbergstraße befindet sich die Hirschsäule. Im Verlauf des aktuell unbenannten westlichen Abschnitts befindet sich die Skulptur Die fünf Sinne. Zur Erinnerung an Opfer der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft wurden mehrere Stolpersteine verlegt, so für die Familie Erreich (Johannisbergstraße 7b) und das Ehepaar Kern (Johannisbergstraße 15a). Außerdem wurden die Stolpersteine für die Familie Pressler (wohnhaft eigentlich Knochenhauerufer 30) in der Johannisbergstraße platziert. Der westliche Teil des Straßenverlaufs, zwischen Altem Markt und Johannisfahrtstraße, wurde bis in die Zeit um 1730 zumeist als Johannisförder bezeichnet, wobei auch der Name Johanniskirchhof genutzt wurde. Die Bezeichnung als Förder ging auf einen hier im Mittelalter angelegten Förder, eine steile enge zur Elbe hinabführende Straßenschlucht, zurück. Eine erste Erwähnung des Förders ist aus dem Jahr 1425 in der Schöppenchronik überliefert. Auf Initiative des Fürsten Leopold von Dessau wurde der Förder im Jahr 1725 beseitigt. Bis dahin verliefen zwischen der südwestlichen Ecke des Rathauses und dem südlich hiervon gelegenen Haus Johannisbergstraße 1 drei Fahrspuren parallel zueinander in Richtung Johanniskirche. Während die äußeren die Geländehöhe des Alten Marktes fortführten, war die mittlere als Förder ausgeprägt und fiel steil zwischen den anderen Spuren ab. Große Futtermauern standen auf beiden Seiten des Förders. Er begann dabei so, dass er, von einer Wölbung überspannt, unter dem ersten Bogen des Rathauses hindurchführte. Im weiteren Verlauf führte er wie eine Schlucht bis zur Johannisfahrtstraße, wo der zu überwindende Höhenunterschied dann ausgeglichen war. Nach Osten führte von dort aus die Johannisbergstraße weiter. Zwischen Johannisfahrtstraße und Knochenhauerufer bestand zur damaligen Zeit ein deutlich steileres Gefälle als heute. Der vom Alten Markt kommende Wagenverkehr nutzte diesen Förder und bog dann zumeist in die recht flach verlaufende Johannisfahrtstraße nach Süden ab, um dann weiter zum Alten Brücktor zu gelangen. Der Förder war in Nord-Süd-Richtung an drei Stellen überbrückt. Die westlichste Brücke führte vom Johanniskirchhof zur Kleinen Junkerstraße. Eine kleinere Brücke führte vom südlichen Portal der Johanniskirche hinüber zum Haus Johannisberg 7a, an der Westecke der Johannisfahrtstraße, wo sich das Pastorat der Johanniskirche befand. Eine dritte, breitere Brücke führte vom Pastorat hinüber zur anderen Ecke der Johannisfahrtstraße. Über eine Treppe konnte man von der Brücke zur Johannisfahrtstraße hinunter gelangen. Nach der Beseitigung des Förders geriet der Name Johannisförder außer Gebrauch. Statt dessen wurde für den westlichen Teil der Straße ab etwa 1730 der Name Johannisstraße genutzt, der bis 1807 verwandt wurde. Eine abweichende Angabe nennt die Verwendung von Fahrt für den ehemaligen Förder. Die vom Alten Markt aus südlich des Förders verlaufende Straße führte nur bis zur Großen Junkerstraße. Eine Weiterfahrt auch nur bis zur Kleinen Junkerstraße vor dem Haus Johannisbergstraße 3 war nicht möglich. Otto von Guericke zeichnete auf einem Plan hier Treppenanlagen ein. Dieses kleine Teilstück wurde 1683 als Vor der Schöffenkammer bezeichnet. Im übrigen war im 17. Jahrhundert jedoch meist der Name Milchmarkt gebräuchlich. Häufig wurden die Häuser hier jedoch auch einfach mit zum Alten Markt gerechnet. Nach Beseitigung des Förders gehörte dieser Bereich dann mit zur Johannisstraße. Die nördlich des Förders verlaufende Parallelstraße führte ebenfalls unter dem Rathaus entlang. Noch in den 1930er Jahren war ihr ehemaliger Beginn unter dem dritten Rathausbogen von Süden erkennbar. Sie war die einzige direkte Möglichkeit vom Alten Markt zum Johanniskirchhof zu gelangen. Als Name wurde wohl Becherhof verwandt. Die Bedeutung des Namens ist nicht ganz klar. Denkbar ist, dass in diesem Bereich am Rathaus die geeichten Normalmaße für Hohlmaße vorgehalten wurden, die für die Entscheidung entsprechender Streitigkeiten oder Unsicherheiten auf dem Alten Markt erforderlich waren und durch die somit aufbewahrten Becher sich so der Name Becherhof ergab. Eine andere Vermutung geht dahin, dass das in der Nähe gelegene Innungshaus der Kürchner, auch von Becherern, Handwerker die kleinere Holzgefäße herstellten, mit genutzt wurde. Der Bereich der Johannisbergstraße zwischen Johannisfahrtstraße und Knochenhauerufer wurde zumeist ebenfalls Johannisförder genannt. Auch die Bezeichnung Bei der Johanniskirche war gebräuchlich. 1798 trat dann erstmalig die Bezeichnung Johannisberg auf, wobei zwischen der Johannisstraße im Westen und dem Johannisberg im Osten unterschieden wurde. Der Bereich vom Knochenhauerufer bis zum Neuen Brücktor wurde hin und wieder ebenfalls als Johannisförder bezeichnet, obwohl hier ein Förder nicht bestand. Zumeist hieß dieser Abschnitt jedoch Vor dem neuen Tor, wobei sich das vor aus der Sicht vom Rathaus her ergab, der Bereich also innerhalb der Stadtmauern lag. Das Neue Tor, auch Johannistor genannt, war 1275 errichtet worden und befand sich zwischen Johannisbergstraße 13 und 15. Ab 1817 bestand dann die einheitliche Bezeichnung als Johannisbergstraße. 1861/1862 entstand in direkter Verlängerung der Johannisbergstraße nach Osten eine neue Strombrücke über die Elbe, was die verkehrliche Bedeutung der Straße als Zubringerstraße zur zentralen Elbquerung erhöhte. Nach den Zerstörungen des Zweiten Weltkriegs blieb die Straße zwar erhalten, die ursprüngliche Bebauung verschwand jedoch weitgehend. Beim sich nicht an die historische Stadtstruktur haltenden Wiederaufbau wurde die Jakobstraße von Norden aus bis zur heutigen Ernst-Reuter-Allee verlängert. Sie kreuzte seit dem den historischen Verlauf der Johannisbergstraße. Der westliche Abschnitte entlang der Südseite des Rathauses bis zum Alten Markt wurde in eine Fußgängerzone umgewandelt. Wohl aufgrund der so vom östlichen Teilstück abweichenden Nutzung, wurde der Name Johannisbergstraße für dieses Teilstück nicht mehr verwendet. Dieser Abschnitt ist nun unbenannt. Am östlichen Ende wurde als östliche Tangente der Innenstadt das Schleinufer angelegt, das zum Teil ebenfalls über das Gelände der historischen Johannisbergstraße führt. Das Haus Zur goldenen Axt (Johannisbergstraße 12) ist Gegenstand der Sage von der goldenen Axt. Danach soll ein Brauer namens Wärwolf für das Gertraudenkloster im Brauhaus Zur harten Bank gearbeitet haben. Die Mönche hatten aber den Verdacht, vielleicht veranlasst durch seinen unchristlichen Namen, das Wärwolf mit dem Teufel im Bunde stünde. Er verlor so seine Anstellung. Wärwolf baute sich daraufhin ein Haus direkt an der Stadtmauer am Hang des Johannisbergs, eben das spätere Grundstück Johannisbergstraße 12 und arbeitete als Fischer. Dort wuchsen auch seine Kinder auf. In seine attraktive Tochter verliebte sich ein junger Maler, der nach Magdeburg gekommen war, um den Magdeburger Dom mit Malereien zu versehen. Er besuchte häufig das Haus Wärwolfs und brachte Geschenke für Tochter und Mutter mit. An einem Morgen fand man ihn erschlagen vor dem Haus. Die Tatwaffe, eine schwere Axt, fand man neben der Leiche. Die Axt wurde von den Mönchen als die Wärwolfs erkannt. Bei einer Hausdurchsuchung fand man Wertgegenstände des Malers im Haus. Wärwolf wurde des Mordes beschuldigt, seine Beteuerungen die Axt sei ihm gestohlen worden und die Gegenstände seien Geschenke, schenkte man keinen Glauben. Letztlich wurde er zum Tode verurteilt und auch hingerichtet. Zum Gedenken an die Tat wurde die Axt am Haus eingemauert und ein Holzkreuz aufgestellt. Jahrzehnte später, die Familie Wärwolf war längst verzogen, fand man an der gleichen Stelle wieder einen Erschlagenen. Die Axt war aus der Wand gebrochen und lag blutig neben der Leiche. Um den Fluch zu bannen wurde das Haus auf Anweisung des Erzbischofs abgerissen und an der Stelle eine Kapelle errichtet. Die Axt wurde wieder in die Wand eingefügt. Allerdings ging ein Spuk weiter. Die Wachen des nahe gelegenen Neuen Tors hörten um Mitternacht häufiger ein Seufzen und Wehklagen. Ein geplanter Abriss der Kapelle und Verkauf des Grundstücks scheiterte daran, dass niemand das verfluchte Grundstück erwerben wollte. Nach vielen Jahren erwarb es schließlich ein vom Land zuziehender Zimmermann Wolf. Er riss die Kapelle ab und baute ein Haus, wobei er die alte Axt nutzte. Als er die Axt auf der Baustelle liegen ließ, ereignete sich zwischen den Bauleuten wiederum ein Mord mit der Axt als Tatwaffe. Später, das Haus war fertiggestellt, hörte Wolf Lärm und Hilferufe vor dem Haus. Er nahm die Axt und lief hinaus. Draußen griffen vier Wegelagerer einen Wehrlosen an. In Wolf stieg ein unheimlicher Zorn auf, in kurzer Zeit schlug er in rasender Wut alle vier Angreifer mit der Axt nieder. Wolf wandte sich an den alten Pfarrer, der ihm die alten Geschichten der Axt erzählte und auch wusste, dass nach den Aufzeichnungen eines Mönchs, der Brauer Wärwolf unschuldig hingerichtet worden sei. Um den Fluch zu brechen, schlug der Pfarrer vor, den Begräbnisplatz Wärwolfs zu finden, dort ein Gebet zu sprechen und dann die Gebeine auf den Friedhof der Johanniskirche umzubetten. So wurde verfahren. Da der Pfarrer meinte, danach würde sich das Unglück der Axt in Glück verwandeln, ließ Wolf die Axt über der Tür des Hauses anbringen. Da aktuell, abgesehen von der Johanniskirche selbst, keine Hausnummerierung besteht, orientiert sich die nachfolgende Aufstellung der Grundstücke an der historischen Nummerierung unter Einbeziehung auch der Bereiche, die aktuell nicht mehr zur Johannisbergstraße gerechnet werden. Ernst Neubauer, Häuserbuch der Stadt Magdeburg 1631–1720, Teil 1, Herausgeber: Historische Kommission für die Provinz Sachsen und für Anhalt, Magdeburg 1931, S. 192 ff.