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Kaßberg-Gefängnis

Bauwerk in ChemnitzErbaut in den 1870er JahrenGedenkstätte in DeutschlandGefängnis (DDR)Ministerium für Staatssicherheit
Lern und Gedenkort Kaßberg Gefängnis Chemnitz, Eingangsbereich Lernort im früheren Hafttrakt B
Lern und Gedenkort Kaßberg Gefängnis Chemnitz, Eingangsbereich Lernort im früheren Hafttrakt B

Das ehemalige Kaßberg-Gefängnis in Chemnitz war der zentrale Abwicklungsort des Häftlingsfreikaufs aus der DDR auf Seiten des ostdeutschen Regimes. Für rund 30.000 der mehr als 33.000 politischen Gefangenen, die zwischen 1962/63 und 1989 von der Bundesregierung aus der Haft in der DDR freigekauft wurden, ging es von hier aus in die Freiheit. Außerdem war es gemessen an der Anzahl der Haftplätze die größte Untersuchungshaftanstalt des Ministeriums für Staatssicherheit. Zuvor hatten die Gebäude der sowjetischen Geheimpolizei NKWD/MGB als Haftort gedient. In der Zeit des Nationalsozialismus waren im Kaßberg-Gefängnis Angehörige unterschiedlicher Opfergruppen eingesperrt. Das Gefängnis war ein Ort der nationalsozialistischen Judenverfolgung. In einem Teil des Gebäudekomplexes betreibt der gleichnamige Verein den Lern- und Gedenkort Kaßberg-Gefängnis mit Dauerausstellung. Er erinnert an die doppelte Diktaturgeschichte des einstigen politischen Haftorts und den Häftlingsfreikauf aus der DDR.

Auszug des Wikipedia-Artikels Kaßberg-Gefängnis (Lizenz: CC BY-SA 3.0, Autoren, Bildmaterial).

Kaßberg-Gefängnis
Kaßbergstraße, Chemnitz Kaßberg

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N 50.83209 ° E 12.91231 °
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Adresse

Kaßbergstraße 14b
09112 Chemnitz, Kaßberg
Sachsen, Deutschland
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Lern und Gedenkort Kaßberg Gefängnis Chemnitz, Eingangsbereich Lernort im früheren Hafttrakt B
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Markthalle (Chemnitz)
Markthalle (Chemnitz)

Die Chemnitzer Markthalle – auch Bauch von Chemnitz genannt – wurde am 9. Dezember 1891 eröffnet. In einer Bauzeit von nur 18 Monaten entstand auf einem 5380 m² großen Grundstück, welches von der Stadt Chemnitz zur Verfügung gestellt wurde, zwischen dem Chemnitzfluss und der ehemaligen Hedwigstraße eine Markthalle. Der traditionelle Klinkerbau mit Stahlskelett und Schwarzblechdachung enthält Elemente der Neoromanik, der Neorenaissance und des Neobarocks. Der Bau unter Leitung von Eduard Hechler (1. Chemnitzer Stadtbaurat) begann im Juni 1890 auf dem ehemaligen Gelände der früheren Stadtmauer und des zugeschütteten Stadtgrabens. Die äußere Anlage zeigt ein erhöhtes Mittelschiff, dessen Umfassungswände verglast und mit Ventilationsflügeln versehen sind, sowie ein mit einem Kuppelaufbau gekröntes Querschiff. Vier 4 Meter breite Torwege an den beiden Stirnseiten ermöglichen den Zugang zu dem 4500 m² Ladenfläche umfassenden Innenraum. Dieser bot außer einem freien Platz für den Großhandel auch 358 Verkaufsständen Platz. Diese Verkaufsstände waren durch Längs- und Quergänge voneinander getrennt, teils offen, teils geschlossen und in verschiedenen Gruppen angeordnet. Drei breite Treppen, ein hydraulischer und zwei Handaufzüge stellten die Verbindung der Halle mit den darunter angelegten Kellereien her, in denen durch Lattenverschläge 73 Einzelräume von 10 bis 100 m² Grundfläche hergestellt, an Verkäufer vermietet und nach der Hedwigstrasse zu sogar für kleinere Handfuhrwerke direkt zugänglich gemacht waren. Die Gesamtkosten der Markthallenanlage beliefen sich auf 536.000 Mark. Während der Zeit der DDR wurde das Gebäude, das den Krieg überstand, als Lagerhalle verwendet. Erst in den Jahren 1994/95 begann unter Leitung von Peter Waldvogel die Sanierung des völlig heruntergekommenen Gebäudes. Die Markthalle wurde um kulturelle und gastronomische Erweiterungen ergänzt und im März 1995 wiedereröffnet. Aufgrund fehlender Kunden wurde die Markthalle jedoch bereits Ende 2007 geschlossen. Eine mögliche Nachnutzung scheiterte zunächst an der Finanzlage der Stadt. Doch nach einer behutsamen Umgestaltung ist die Markthalle seit Ende 2011 wieder voll vermietet. Es wurde eine Zwischendecke eingezogen und so ein zweites Geschoss mit einer zusätzlichen Fläche von 1450 m² geschaffen. Hauptmieter sind die Poliklinik GmbH Chemnitz, ein Fahrradgeschäft, eine Gaststätte sowie das Chemnitzer Kabarett. An die Markthalle grenzt auf der einen Seite der 3700 m² große und mit spanischem Granit bedeckte Seeberplatz. Von ihm führt eine 36 m breite Freitreppe zur Chemnitz. Auf der anderen Seite befindet sich unweit der Markthalle die Bierbrücke. Über diese 1869 erneuerte Brücke wurde vom 16. Jahrhundert bis 1778 das in der Stadt Chemnitz gebraute Bier in die Lagerkeller des Kaßberges gebracht.