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Stele des Reiters Menes

Antike SteleArchäologischer Fund (Kerameikos)MarmorreliefMarmorskulptur (Antike)Reiterrelief
0958 Keramikos cemetery, Athens Street of tombs Photo by Giovanni Dall'Orto, Nov 12 2009
0958 Keramikos cemetery, Athens Street of tombs Photo by Giovanni Dall'Orto, Nov 12 2009

Die Stele des Reiters Menes ist eine marmorne Giebelstele auf dem antiken athenischen Friedhof Kerameikos. Der kleine Grabbezirk, zu dem die Stele des Reiters Menes aus Argos gehörte, war ursprünglich von Mauern eingefasst. Sie befindet sich in unmittelbarer Nachbarschaft zu einer anonymen Stele und der Stele der Samakion. Sie wurde aus hymettischem Marmor gefertigt und ist in einer Basis aus Poroskalk verankert. Nach oben verjüngt sich die Stele und wird durch einen Giebel abgeschlossen, der über die Tiefe der Stele hervorkragt. Etwas unterhalb der Mitte beginnt das flache Relief, das einen Reiter in quadratischem Bildfeld zeigt. Der Reiter trägt einen kurzärmeligen Chiton sowie einen Mantel, an seinen Füßen Stiefel. Oberhalb des Bildfeldes ist die Inschrift Menes Sohn des Kallias aus Argos. Lebe wohl aufgebracht. Menes stammte aus Argos, einer Stadt, die schon seit homerischer Zeit für ihre Pferde berühmt war. Möglicherweise soll die Darstellung daran erinnern. Argos war in der Geschichte immer wieder mit Athen verbündet. Daraus ist möglicherweise das Recht auf eine Bestattung in Athen erwachsen, denn die Darstellung eines Metöken als Reiter ist für Athen sehr ungewöhnlich. Aufgrund des Stils des Reliefs wird die Stele um das Jahr 320 v. Chr. datiert. Sie wurde nicht an ihrem originalen Aufstellungsort gefunden, da das darunter liegende Grab weitaus älter war. Somit muss sie schon in der Antike umgesetzt worden sein. Sie wurde im Zuge der Ausgrabungen der Archäologischen Gesellschaft Athen von Athanasios S. Rhousopoulos im Jahr 1870 gefunden. Karl Kübler deckte zwischen 1938 und 1940 den zugehörigen Grabbezirk auf. Während des griechischen Bürgerkriegs von 1946 bis 1949 erfuhr der Grabstein eine Wiederverwendung, als er zur Markierung des Begräbnisortes eines der Kriegsopfer genutzt wurde. Der Name des Bestatteten wurde mit Bleistift auf die Stele geschrieben, ist heute aber vergangen. Im Gelände findet sich heute eine Kopie, das Original wird im Kerameikos-Museum aufbewahrt.

Auszug des Wikipedia-Artikels Stele des Reiters Menes (Lizenz: CC BY-SA 3.0, Autoren, Bildmaterial).

Stele des Reiters Menes
Ιερά Οδός, Athen Συνοικία Ρουφ (3η Κοινότητα Αθηνών)

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Αρχαιολογικός Χώρος Κεραμεικού (Κεραμεικός)

Ιερά Οδός
104 35 Athen, Συνοικία Ρουφ (3η Κοινότητα Αθηνών)
Attika, Griechenland
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odysseus.culture.gr

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In der Umgebung

Grabbezirk des Koroibos
Grabbezirk des Koroibos

Der Grabbezirk des Koroibos aus dem Demos Melite ist eines der bekanntesten erhaltenen Grabensembles des Kerameikos, des bedeutendsten und größten antiken Friedhofs von Athen. Besonders bekannt ist die hier gefundene Grabstele der Hegeso. Der Grabbezirk des Koroibos liegt an der Nordseite der Gräberstraße (Bezirk XVIII), rechts neben dem Grabbezirk des Eubios und links neben drei einzelnen Stelen, darunter die Stele der Samakion und die Stele des Reiters Menes. Die Frontmauer hat eine Breite von 7,60 Meter. Es ist nicht mehr klar, ob die Mauer ursprünglich aus Steinquadern oder Lehmziegeln errichtet wurde, bei den Zerstörungen des Jahres 338 v. Chr., als die Makedonen unter Philipp II. Athen eroberten, wurde der Grabbezirk arg in Mitleidenschaft gezogen, die Mauersteine wurden abgetragen und danach nicht erneuert. Bei den Restaurierungen nach der Ausgrabung wurde die Mauer aus Bruchsteinen als Trockenmauer ausgeführt und auf dem antiken Fundament errichtet. Ursprünglich standen die Grabdenkmäler auf einem flachen Tumulus. Anders als viele andere Grabmale des Kerameikos standen sie nicht direkt an der Straße, sondern etwas nach hinten versetzt im Raum. Sie sind bedingt durch die örtlichen Gegebenheiten dicht aneinander gereiht. Die exakt parallele Ausrichtung verhinderte eine gegenseitige Verschattung. Im Zentrum stand eine 2,80 Meter hohe Palmettenstele. Auf ihr ließ der Grabgründer Koroibos, Sohn des Kleidemides, seinen Namen unter den Palmetten einmeißeln. Koroibos trägt denselben Namen wie der Architekt, den Perikles mit Metagenes und Xenokles mit der Erneuerung des Telesterions in Eleusis beauftragt hatte. Martha Weber ist sicher, dass es sich um dieselbe Person handelt, Jutta Stroszeck ist vorsichtiger. Später wurden die Namen der nachfolgenden Grabbesitzer eingemeißelt, Koroibos’ Sohn Kleidemides und dessen Sohn Koroibos. Nach der Zerstörung 338 v. Chr. wechselte das Grab den Besitzer. Auch der neue Eigentümer ließ seinen Namen auf der zentralen Stele verewigen: Euthydemos, Sohn des Sosikles aus einem der beiden Demen namens Eitea. Später ließ dessen Sohn Sosikles seinen Namen ergänzen. Anhand der Stele kann man sehr gut nachvollziehen, wie sehr sich das Niveau des Kerameikos in den Jahrhunderten verändert hatte. Die Stele des Koroibos stand bis zu ihrer Ausgrabung immer aufrecht. Beschädigungen an ihrer Spitze zeigen Spuren von Wagenrädern. Somit ist das Niveau in der Gräberstraße im Laufe der Zeit mehrere Meter angestiegen, bis die Stele in frühchristlicher Zeit schließlich komplett unter der Erde verschwunden war. Heute befindet sich die Stele als einziges Original im Grabbezirk. Links neben der Stele stand die berühmte Grabstele der Hegeso, die an das Ende des 5. Jahrhunderts v. Chr. datiert wird. Heute wird das Original im Archäologischen Nationalmuseum in Athen ausgestellt (Inventarnummer 3624). Im Gelände des Kerameikos befindet sich heute eine moderne Kopie, die in die originale Kalksteinbasis eingelassen wurde. In der Basis ist links neben dem Relief noch Platz für ein marmornes Gefäß, das nicht erhalten ist, für das aber eine Einlassung in der Basis erhalten ist. Anders als die zentrale Grabstele führte die Stele für Hegeso den Wohlstand der Familie des Grabbesitzers vor Augen. Die Inschrift Hegeso des Proxenos lässt im Unklaren, ob sie Frau oder Tochter eines Proxenos war. Möglicherweise war sie die Tochter eines Proxenos aus Acharnai und hat damit in die Familie des Koroibos eingeheiratet. Das Relief steht wohl auch symbolisch für die anderen Frauen der Familie. Rechts neben der Palmettenstele steht eine Kopie der Stele für Kleidemos, den Sohn des Kleidemides aus dem Demos Melite. Das Original wird im Kerameikos-Museum (Inventarnummer 274 – P 1072) aufbewahrt. Die Stele zeigt eine Loutrophore im Relief. Das weist den Verstorbenen, für den sie aufgestellt wurde, als unverheirateten Mann aus. Die erhaltene Inschrift nennt als Person, für die die Stele errichtet wurde, den Bruder des Grabstifters Koroibos, Kleidemides. Dargestellte Loutrophoren waren ein Code, der den Menschen der griechischen Antike geläufig war. Das Gefäß hatte mit der Hochzeit zu tun, weshalb hier klar war, dass der Verstorbene keine Nachkommen hatte und darauf angewiesen war, dass auch Fremde für seinen Grabkult sorgten, wozu schon das Lesen der Inschrift und das Aussprechen des Namens zählten. Die Basis zeigt noch Spuren von rotem Stuck, wahrscheinlich war sie zuvor anderswo in Benutzung und wurde hier wiederverwendet. Beiderseits der Loutrophore ist ein Grabepigramm zu lesen, das für den um 400 verstorbenen Kleidemos gedacht war. Seit der Errichtung der drei Reliefs, chronologisch zuletzt das der Hegeso, wurden diese offenbar nicht mehr verändert. Selbst für die Zeit nach der Zerstörung 338 v. Chr. ist keine Reparatur oder Renovierung erkennbar. Somit standen die drei Stelen immer im Verband. Die Grabdenkmäler wurden schon früh bei den Ausgrabungen der Archäologischen Gesellschaft Athen von Athanasios S. Rhousopoulos (1823–1898) im Jahr 1870 gefunden. Bei späteren Ausgrabungen des Deutschen Archäologischen Instituts zwischen 1936 und 1940 unter der Leitung von Karl Kübler wurden der Grabbezirk und seine Gräber freigelegt und anschließend restauriert.

Grabbezirk des Aristion aus Ephesos

Der sogenannte Grabbezirk des Aristion aus Ephesos ist ein erhaltenes Grabensemble des Kerameikos, des bedeutendsten und größten antiken Friedhofs von Athen. Der Grabbezirk des Aristion aus Ephesos befindet sich auf einem Areal zwischen der Gräberstraße und der Heiligen Straße, unmittelbar nördlich des Grabbezirks des Eubios. Der Grabbezirk hatte etwa 6,5 Meter mal 6,0 Meter Seitenlänge. An der Nordseite wurde er von einer Frontmauer aus Konglomeratquadern begrenzt, die Nebenseiten von Lehmziegelmauern auf Bruchsteinsockeln. Heute sind die Mauern wieder zugeschüttet. Das Areal wurde in der ersten Hälfte des 4. Jahrhunderts v. Chr. angelegt und nach einer Zerstörung in der zweiten Hälfte des Jahrhunderts wieder erneuert. Heute findet sich hier noch eine Basis für ein Grabdenkmal, ein großes marmornes Naïskosrelief. Es war zur Heiligen Straße nach Norden ausgerichtet, obwohl es näher an der Gräberstraße aufgestellt war. Zudem hat die Basis eine runde Vertiefung, in die wahrscheinlich ein dem Grabkult geweihtes marmornes Gefäß gestellt wurde, wahrscheinlich eine Lekythos. Ein Grabmal, die sogenannte Stele des Aristion aus Ephesos (nicht zu verwechseln mit der ungleich bekannteren Grabstele des Aristion), die dem Grabbezirk auch ihren Namen gab, wurde im Zuge der Ausgrabungen der Archäologischen Gesellschaft Athen von Athanasios S. Rhousopoulos im Jahr 1870 aufrechtstehend, aber wohl nicht in situ gefunden. Sie gehörte zum Grab eines Aristion aus Ephesos, Sohn des Arist(i?)on. Ihre Zuordnung zum Grabbezirk ist ungewiss. Heute befindet sich die Stele im Archäologischen Nationalmuseum. Den Grabbezirk hat Karl Kübler 1935/1936 erneut erforscht, doch wurden bislang lediglich die Gräber des späten 5. Jahrhunderts v. Chr. publiziert. Die Funde aus dem 4. Jahrhundert v. Chr. sind unveröffentlicht.

Grabbezirk des Eubios
Grabbezirk des Eubios

Der Grabbezirk des Eubios aus dem Demos Potamos, daher auch Grabbezirk der Potamier genannt, ist ein erhaltenes Grabensemble des Kerameikos, des bedeutendsten und größten antiken Friedhofs von Athen. Der Grabbezirk des Eubios liegt an der Nordseite der Gräberstraße, links neben dem Grabbezirk des Koroibos mit der berühmten Grabstele der Hegeso. Die 8,85 Meter lange und 1,92 Meter hohe Fassade ist sehr gut erhalten. Sie wurde aus polygonalen Kalkblöcken vom Burgberg Athens errichtet, der ursprünglich weiße Putz hat sich nicht in situ erhalten. Den Abschluss der Mauer bildet eine Reihe aus korinthischen Dachziegeln. Der Grabbezirk beherbergt die Gräber einer Familie aus dem Demos Potamos und wurde schon im 5. Jahrhundert v. Chr. angelegt. Bei den Zerstörungen des Jahres 338 v. Chr. wurde er in starke Mitleidenschaft gezogen, danach aber von derselben Familie wieder aufgebaut und weiter genutzt. Wie die Inschriften zeigen, war der Grabbezirk über mindestens drei Generationen im Besitz der Familie. Mit Archias ist hier auch eine Person bestattet, die sich in einer Beamtenliste für das Jahr 304/303 v. Chr. wiederfindet.Drei Grabmonumente sind bis heute erhalten und mit einem Original und zwei Kopien am ursprünglichen Ort präsent. Das zentrale Element ist die Säule des Bion. Die 2,34 Meter hohe Säule war für Bion, einem Sohn des Eubios, errichtet worden. Die dorische Marmorsäule steht auf einer runden Basis und weist auf dem Kapitell noch Reste einer marmornen Loutrophore auf. Eine weitere, später angebrachte Inschrift ist für Archikles, Sohn des Archias. Links daneben steht die Kopie einer marmornen Bildfeldstele. Diese Stele der Euphrosyne und des Eubios ist 1,71 Meter hoch. Auf der Stele finden sich mehrere Inschriften hier bestatteter Personen. Über den Rosetten über dem Bildfeld in der oberen Hälfte der Säule werden Euphrosyne und Eubios genannt, die Kinder des Phanippos. Für sie wurde die Säule ursprünglich aufgestellt. Zudem wird noch einmal Bion erwähnt. Unter dem Bildfeld wurden später weitere Namen ergänzt: Dexikleia, Tochter des Philion aus dem Demos Oie sowie Archias, der ebenfalls Sohn des Eubios war. Rechts der zentralen Säule ist die aus einem Fragment rekonstruierte Grabstele für -menios, Eubios und Demetrios in Kopie aufgestellt. Die Grabdenkmäler wurden schon früh bei den Ausgrabungen der Archäologischen Gesellschaft Athen von Athanasios S. Rhousopoulos (1823–1898) im Jahr 1870 gefunden. Bei späteren Ausgrabungen des Deutschen Archäologischen Instituts zwischen 1935 und 1938 unter der Leitung von Karl Kübler wurden der Grabbezirk und seine Gräber freigelegt und anschließend restauriert.

Grabbezirk für Makareus
Grabbezirk für Makareus

Der Grabbezirk für Makareus ist ein erhaltenes Grabensemble des Kerameikos, des bedeutendsten und größten antiken Friedhofs von Athen. Der Grabbezirk für den Schauspieler Makareus aus dem Demos Lakiadai befindet sich in der Nähe weiterer Grabanlagen für Schauspieler und Dichter, etwa für Aristion, Euthias und Hieronymos, auf der sogenannten Eckterrasse südlich der Nekropolenstraße. Die Grabbezirke der Eckterrasse wurden 338 v. Chr. zerstört. Nur zwei Grabbezirke des Bereiches wurden danach wieder erneuert, einer davon war der Grabbezirk für Makareus. Er wurde durch eine Polygonalmauer begrenzt. Darauf wurde zur Gräberstraße hin ein Naïskos auf einer Basis aus Piräuskalkstein errichtet. Da noch ein großes Grabmal errichtet wurde, muss es noch vor dem Erlass des Grabluxusgesetzes während der Regentschaft des Demetrios von Phaleron (zwischen 317 und 307 v. Chr.) errichtet worden sein. Eine Inschrift wurde auf dem marmornen Giebel angebracht, die Makareus aus dem Demos Lakiadai und Archebios als Grabinhaber nennt. Ein Grabepigramm auf der Basis, das heute nur noch schlecht erhalten ist, berichtet vom begabten Tragödienschauspieler Makareus, der schon in jungem Alter verstorben war. Im Naïskos befand sich kein Relief, somit ist davon auszugehen, dass der Schmuck aufgemalt war. Seitlich wurde der Grabbau von zwei marmornen Grablekythen flankiert. Der Grabbezirk wurde 1863 im Rahmen der ersten systematischen Ausgrabungen auf dem Kerameikos unter Kyriakos Pittakis gefunden. 1870 und 1872 setzte Stefanos Koumanoudis die Grabungen fort, von 1906 bis 1907 und nochmals 1929 Alfred Brueckner. Abschließende Nachgrabungen wurden von 1979 bis 1982 durch Wilfried K. Kovacsovics durchgeführt.

Grabbezirk des Isidoros
Grabbezirk des Isidoros

Der Grabbezirk des Isidoros ist ein erhaltenes Grabensemble des Kerameikos, des bedeutendsten und größten antiken Friedhofs von Athen. Der Grabbezirk des Isidoros aus einem der beiden Demen namens Halai wurde im späten 1. oder frühen 2. Jahrhundert, also während der römischen Kaiserzeit, auf dem Friedhof des Demos Kerameikos angelegt. Das Grab befindet sich südlich der Gräberstraße zwischen dem Grabbezirk des Ithmonikos und dem Grabpfeiler des Sosibos. Auf der Fläche des Grabbezirkes sind heute noch drei von vier vormals aufgestellten großen Kioniskoi an Ort und Stelle („in situ“) erhalten geblieben. Zwei der Kinoniskoi sind miteinander verbunden und bilden somit einen doppelten Kioniskos, was sehr selten vorkommt. Inschriften benennen die hier bestatteten: Isidoros, der Sohn des Philon aus Halai, nach dem der Grabbezirk seinen Namen bekam, und seine Frau, Zosime, die Tochter des Dorion aus Halai. Direkt neben dem doppelten Kioniskos steht der dritte Kioniskos, der eine eigene Basis aus Kalkstein besitzt. Die Inschrift gibt den hier bestatteten als Philon, Sohn des Isodoros aus Halai an. Die Oberseite des dritten Grabmals weist Einlassungsspuren von 15 Zentimetern im Durchmesser und 13 Zentimetern Tiefe für einen Dreifuß auf. Drei Eisenzapfen, mit denen dieser befestigt war, sind erhalten. Die Basis bot noch für einen weiteren, aber getrennten Kioniskos Platz, dieser ist hier jedoch nicht erhalten. Der doppelte Kioniskos ist 121 Zentimeter hoch und hat einen Durchmesser von 48 Zentimetern, der einzelne weist eine Höhe von 137 Zentimetern und einen Durchmesser von 55 Zentimetern auf. Die Grabmale stehen direkt über den zugehörigen Gräbern. Die Toten wurden in großen, marmornen Plattensarkophagen bestattet. Gefunden wurden sie bei den Ausgrabungen des Jahres 1890 unter Kyriakos Mylonas unter einer hohen Verschüttung.

Loutrophoros des Hegetor
Loutrophoros des Hegetor

Die Loutrophoros des Hegetor ist ein Grabdenkmal auf dem antiken athenischen Friedhof Kerameikos. Die Loutrophoros des Hegetor wurde 1863 im Bereich am Südweg der Kerameikos-Nekropole von Athen gefunden. Das Grabmal wurde bei dem Kioniskos der Dorkas und der Stele der Glykera hinter dem Relief des Grabbezirks der Demetria und Pamphile gefunden. Weitere Grabungen der Archäologischen Gesellschaft Athen unter Athanasios S. Rhousopoulos wurden 1870 durchgeführt, anschließend 1912 unter Konstantinos Kourouniotis und abschließend 1982 durch Wilfried K. Kovacsovics. Die Loutrophoros wird in die Zeit um 350 bis 340 v. Chr. datiert und wurde somit noch einige Zeit vor dem Erlass des Grabluxusgesetzes durch Demetrios von Phaleron (317 bis 307 v. Chr.) innerhalb des schon länger genutzten Grabbezirks aufgestellt. Auf dem Bauch der marmornen Loutrophore ist eine Abschiedsszene dargestellt, wie sie in der attischen und darüber hinaus altgriechischen Grabkunst weit verbreitet war. Auf der linken Seite steht ein Mann, der für den Grabinhaber Hegetor steht, rechts davon sitzt auf einem Stuhl eine Frau, Pamphile, die Frau des Hegetor. Beide sind einander zugewandt und reichen einander die rechte Hand. Beide Namen sind über den Köpfen der Figuren inschriftlich benannt (altgriechisch Ἡγήτωρ. Παμφίλη). Eine weitere Inschrift ist die Grabinschrift für den Verstorbenen: Hegetor, Sohn des Kephisodoros (altgriechisch Ἡγήτωρ Κηφισοδώρο). Im Gelände befindet sich heute eine moderne Kopie, das Original wird unter dem Vordach des Kerameikos-Museums gezeigt.

Gesandtenstelen
Gesandtenstelen

Als Gesandtenstelen werden zwei Grabmonumente auf dem Kerameikos, dem bedeutendsten und größten antiken Friedhof von Athen, bezeichnet. Hinzu kommt im weiteren eine in deren Umfeld gefundene Inschrift. Die Gesandtenstelen wurden am Südhügel des Kerameikos gefunden. Beide Stelen stehen bis heute aufrecht an ihren Fundorten, die zugleich auch die Aufstellungsorte in der Antike waren. Sie gehören zu zwei Gräbern für Gesandte, ein drittes Grab für einen Gesandten fand sich leicht westlich davon. In seinem Dialog Kritias beschreibt Platon vier verschiedene Gruppen von Fremden in einer Gemeinschaft und wie mit diesen umzugehen sei. Gesandte und wie sie behandelt werden sollen, wird in den Erläuterungen zur dritten Gruppe erklärt. Danach besitzen Gesandte, die in offiziellem Auftrag in Athen weilten, einen besonderen Schutz und müssen von hochrangigen Würdenträgern – Strategen, Hipparchen und Taxiarchen – untergebracht, versorgt und betreut werden. Diese Betreuung gilt auch insbesondere im Todesfall, bei dem diese Personen beziehungsweise der attische Staat für die Bestattung der Verstorbenen zu sorgen hatten. Der Staat übernahm die Kosten für die Bestattung selbst sowie für Grabdenkmale und Inschriften. Ehrende Epigramme schilderten nicht nur den Grund der Grabanlage, sondern berichteten auch von der Verpflichtung der Polis Athen, die mit der Bestattung erfüllt wurde. Nach Ausweis der Fundumstände gab es auf dem Kerameikos einen eigenen Grabbezirk für solche Verstorbenen, der insbesondere im 5. und 4. Jahrhundert v. Chr. für derartige Fälle reserviert war. Schon die Lage nahe dem Stadttor, gegenüber dem Tritopatreion an der sehr verkehrsreichen Straße, wo sich die Gräberstraße von der Heiligen Straße trennte, legt eine besondere Bedeutung dieser Grabstätten und damit auch die Bedeutung der damit verbundenen Handlungen nahe. Der Staat der Athener kam somit einem besonderen Anliegen des Grabkultes nach, die Namen der Verstorbenen weiter im Gedächtnis zu halten. Das östlichste Grab war das mit der Stele des Konsuls Pythagoras aus Selymbria. Mittig lag das Grab mit der Stele für die Gesandten Thersandros und Simylos aus Kerkyra, im Westen folgte schließlich das Grab, von dem noch die Inschrift für Silenos aus Rhegion erhalten ist. Die Region mit den Gesandtenstelen wurde schon vergleichsweise früh während der Erforschung des Kerameikos entdeckt. Entdeckt und ausgegraben wurden sie 1870 durch Stefanos Koumanoudis. 1971 folgten Nachuntersuchungen unter der Leitung von Ursula Knigge.