56 Leonard Street ist der Name und die Adresse eines Wolkenkratzers in Manhattan. Das Schweizer Architekturbüro Herzog & de Meuron entwarf das Bauwerk.
Das Gebäude, das eine Höhe von 250 Meter erreicht, hat 58 Etagen, in denen 146 Wohnungen untergebracht sind. In den oberen neun Etagen gibt es zehn Penthouse-Apartments, acht mit einer Etage, zwei auf einer weiteren. Nach seiner Vollendung Ende 2016 ist das 56 Leonard Street eines der höchsten Apartmenthäuser der Vereinigten Staaten. Der Bau des Gebäudes begann Anfang 2008, wurde jedoch im Januar 2009 auf Grund finanzieller Probleme vorübergehend eingestellt. Ursprünglich sollte das Bauwerk 2010 fertiggestellt werden, was sich jedoch durch das Ruhen der Arbeiten nicht verwirklichen ließ. Ende Oktober 2012 wurden die Bauarbeiten wieder aufgenommen. Anfang Januar 2013 erhielt das Projekt einen Kredit von 350 Millionen Dollar, um den Bau fortsetzen zu können. Ende Juli 2015 erreichte das Gebäude seine Endhöhe.Das Gebäude weist ein auffälliges Außendesign auf, so in den unteren Geschossen Rücksprünge und unterschiedliche Deckenhöhen, die oberen neun Etagen sind versetzt aufeinander gebaut, wobei sich die Geschosse gegenseitig stabilisieren. Um die Aussicht nicht durch Wandscheiben und Querträger zu verstellen, wurden Vierendeelträger verwendet, die außerdem große Auskragungen erlaubten. Das erforderte eine einkalkulierte monatelange Bauzeitverlängerung nach Fertigstellung der unteren Etagen, da immer nur weiter gebaut werden konnte, wenn der Beton in den unteren Stockwerken ausgehärtet war, was auch für diese Zeiten einen Wetterschutz der im Bau befindlichen Etagen erforderte. Aus bestimmten Perspektiven wirkt das Gebäude wie aufeinander gestapelte Bauklötze oder Schachteln. Sein Erscheinungsbild wurde auch mit einem Turm des Spiels Jenga verglichen. Die Fassade ist vollständig mit Glas verkleidet.
Die Apartments sind fast alle verschieden voneinander und reichen von 96 bis 645 Quadratmetern. Sie wurden fast alle nach Fertigstellung für Preise von im Mittel 35.000 Dollar pro Quadratmeter verkauft (so dass die Preise von 3,5 bis 50 Millionen Dollar reichten). Auf einem Stockwerk befinden sich in einem Gemeinschaftsbereich ein Schwimmbad mit Saunabetrieb und Fitnessstudios, ein Kinderbetreuungsbereich und eine Lounge mit Bibliothek. Entsprechend der individuellen Architektur werden die Fenster nicht von außen gereinigt. Die Fenster sind teilweise kippbar zur Lüftung und können von innen gereinigt werden bzw. erlauben die Reinigung der nicht kippbaren Nachbarfenster von innen heraus. Es wurden auch vielfach Balkone eingebaut.
Die Idee war, die Apartments mit möglichst viel Individualität zu gestalten. Als Vorbild dienten den Architekten das Case Study House #22 in Los Angeles von Pierre Koenig von 1959 und die klassische Erkerfenster-Architektur.
Um Windkräfte auszugleichen, dient ein aus dem Erdbebenbau erprobtes System von Wassertanks, zwischen denen Wasser als Schwingungsausgleich hin und hergepumpt wird.