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Sant’Andrea (Venedig)

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Isola di Sant'Andrea a Venezia
Isola di Sant'Andrea a Venezia

Sant’Andrea ist eine kleine Insel in der Lagune von Venedig 1100 Meter östlich der Altstadt von Venedig und 100 Meter östlich der Insel La Certosa. Von Vignole, als deren südliche Verlängerung sie angesehen werden kann, ist sie nur durch einen sechs bis 30 Meter breiten Wasserweg getrennt und durch eine knapp zehn Meter lange Fußgängerbrücke verbunden. Eine weitere auf Karten verzeichnete Brücke im Süden ist auf aktuellen Satellitenbildern nicht mehr zu sehen. Vom Hafen Porto di San Nicolò im Norden der Nehrungsinsel Lido ist Sant'Andrea durch den 240 Meter breiten Canal di San Nicolò getrennt. Die Insel ist 310 Meter lang und bis zu 165 Meter breit und weist eine Fläche von rund zwei Hektar auf.

Auszug des Wikipedia-Artikels Sant’Andrea (Venedig) (Lizenz: CC BY-SA 3.0, Autoren, Bildmaterial).

Sant’Andrea (Venedig)
Riviera San Nicolò, Venedig Lido-Pellestrina

Geographische Koordinaten (GPS) Adresse In der Umgebung
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Geographische Koordinaten (GPS)

Breitengrad Längengrad
N 45.434444444444 ° E 12.381111111111 °
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Adresse

Forte di Sant'Andrea

Riviera San Nicolò
30132 Venedig, Lido-Pellestrina
Venetien, Italien
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Isola di Sant'Andrea a Venezia
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In der Umgebung

San Pietro di Castello
San Pietro di Castello

Die Insel San Pietro di Castello, venezianisch San Piero de Castelo, ursprünglich Olivolo, liegt am östlichen Ende der Altstadt von Venedig in der Nähe des Arsenals im Sestiere Castello. Sie ist durch zwei Brücken über den 35 bis 50 Meter breiten Canale de San Pietro mit dem Rest von Castello verbunden, nämlich im Norden über die Ponte San Pietro mit Campo Runga und im Süden über die Ponte de Quintavale mit Sant'Ana. Im Süden liegt der an der engsten Stelle nur 10 Meter breite Rio de Quintavale. Über diesen führt keine Brücke zur Nachbarinsel Sant’Elena. San Pietro di Castello ist 380 Meter lang und bis zu 245 Meter breit sowie sechs Hektar groß, genauer 62.612 m². Zum 31. Dezember 2009 hatte die Insel 530 Einwohner. Die auf der Insel ansässige Pfarrei gleichen Namens erstreckt sich auch auf das Gebiet der westlich gelegenen Teilinseln von Castello Campo Ruga und San Daniel. In den Anfängen Venedigs war Olivolo zusammen mit Rialto einer der ersten besiedelten Orte in der Lagune von Venedig. Es unterschied sich im Laufe der venezianischen Geschichte immer vom Zentrum der Stadt. Olivolo war Bischofssitz, eine eigene Diözese, die später in das Patriarchat von Venedig umgewandelt wurde. Sitz des venezianischen Patriarchen und Bischofskirche war bis zum Ende der Republik die Kirche San Pietro di Castello. Bis ins 19. Jahrhundert war die Insel von der restlichen Stadt vollständig durch den breiten Canale de San Pietro getrennt. Die Herkunft des Namens Olivolo ist nicht gesichert, es gibt nur verschiedene Spekulationen: Die Insel soll nach ihrer Olivenform benannt sein oder man soll dort Oliven kultiviert haben. Die auf der Insel gelegene Basilika San Pietro di Castello war vom 7. Jahrhundert bis 1807 Kathedrale des Patriarchats Venedig, während San Marco Palast- und Staatskirche der Dogen war.

Lazzaretto Nuovo
Lazzaretto Nuovo

Lazzaretto nuovo ist eine 8,72 ha große Insel in der Lagune von Venedig, die etwa 3 km nordöstlich des historischen Zentrums, gegenüber der Insel Sant’Erasmo liegt. Älteste Siedlungsspuren verweisen in die Bronzezeit. Im Hochmittelalter – in der ersten Urkunde, die die Insel 1015 erwähnt, heißt sie noch Vigna Murada – lebten dort einige Einsiedler. Ab dem späten 11. Jahrhundert war die Insel im Besitz der Mönche von San Giorgio Maggiore, die dort eine kleine Kirche errichteten und diese dem heiligen Bartholomäus (italienisch San Bartolomeo) weihten. Vigna Murada war ein Kloster, umgeben von Äckern und Salinen. 1468 wurde auf Beschluss des Senats auf der Insel ein Lazarett eingerichtet. Dieses hatte die Aufgabe, ansteckenden Krankheiten vorzubeugen. Eine andere Insel in der südlichen Lagune nahe dem Lido di Venezia, die nunmehr Lazzaretto Vecchio (deutsch Altes Lazarett) genannt wurde, nahm diejenigen auf, bei denen sich in den Augen der Zeitgenossen der Verdacht bestätigt hatte, dass sie pestkrank waren. Dazu wurden auf dem neuen Lazarett Krankenhäuser errichtet, darunter noch im 16. Jahrhundert das Teson Grande, das größte Gebäude auf der Insel. Die Bauten waren neben den Seilerwerkstätten im Arsenal die größten öffentlichen Gebäude Venedigs. Das Teson Grande ist mehr als 100 m lang. Um dieses Lazzarett von dem bereits bestehenden zu unterscheiden, nannte man es Lazaretto Novo, wie bald die gesamte Insel genannt wurde. Francesco Sansovino nennt 100 Räume auf der Insel, die von Ferne einem Castello geähnelt habe. Diesen Eindruck dürften die mehr als 100 Kamine im venezianischen Stil vermittelt haben. Im Gebäude sind zahlreiche Inschriften erhalten, dazu Zeichnungen, die an die Gegenwart der Kaufleute erinnern, und die angesichts des (möglichen) Sterbens auf der Insel auch die Informationen über die geladenen und dort gelagerten Waren bewahren sollten. Auch Reisebeschreibungen von Schiffen, die aus Zypern oder Konstantinopel gekommen waren, finden sich dort. Während der Pestepidemie von 1576 wurde die Insel zum Zwangsaufenthalt für die von der Krankheit möglicherweise angesteckten Personen. Aufzeichnungen aus dieser Zeit berichten von nahezu zehntausend Menschen auf Lazzaretto nuovo, und die Wasserwege waren von Hunderten von Schiffen und Booten verstopft. Nach dem Abflauen der Pest wurde die Insel nach und nach von den verbliebenen Bewohnern verlassen. Um 1700 verlor die Insel ihre Bedeutung als Quarantäneort. Erst im 19. Jahrhundert, unter Napoleon, dann während der österreichischen Herrschaft, schuf man Wohn- und Lagergebäude für militärische Zwecke. Ein Rest von Befestigungsanlagen (fortificazioni lagunari) zeugt von den militärischen Auseinandersetzungen um die Lagune seit Napoleon und unter den Österreichern. Daher wurden die großen Arkaden des Teson zugemauert, ein Pulvermagazin entstand dort. Die Mauern wurden mit Schießscharten ausgestattet, mit Wachtürmen, Bollwerken aus istrischem Marmor und Erdwällen. Die Insel verband nun mit S. Erasmo eine eigene Brücke, die Testa di Ponte. Eine ähnliche Verbindung entstand mit der Batterie des Torre Massimiliano, eines Turms, der den Zugang zum Hafen von Lido bewachte. Bis 1975 wurde die Insel vom italienischen Militär genutzt. Inzwischen ist die Insel unter Leitung des Ministero per i Beni e le Attività Culturali einer umfassenden Sanierung unterzogen worden. Die Ausführung oblag der Sopraintendenza per i Beni Ambientali e Architettonici und dem Magistrato alle Acque. Seit 1977 untersteht die Insel dem Ekos Club, einer Freiwilligenvereinigung, die hinter einem Projekt namens ‚Für die Wiedergeburt einer Insel‘ steht. Dieser fördert wissenschaftliche und kulturelle Aktivitäten und koordiniert die Zusammenarbeit von Körperschaften und Institutionen. Unterstützt wurde EKOS vom Archeoclub d’Italia Sede di Venezia, also dem Sitz in Venedig des italienischen Archeoclubs. Die Insel gehört dem Sistema Bibliotecario Museale, dem Verbund der Museumsbibliotheken der Provinz Venedig an, ebenso wie den Itinerai Educativi, die Lehrpfade unterhalten. So entstand ein etwa einen Kilometer langer Rundweg, der Ausblicke auf die Lagune bietet, aber auch in das Ökosystem auf der Insel einführt. Dort befinden sich Lorbeerbäume, Eschen, Weißdorn, wilde Dornbüsche und große Mengen von Schilfgräsern. Dabei weist die Nordseite typische Pflanzengemeinschaften der Barene auf, wie sie in der Lagune verbreitet sind, darunter Limonium (Strandflieder), Salicornia und Artemisia (Beifuß). Auch lagunentypische Fische und Krustentiere lassen sich hier beobachten. Innerhalb der österreichischen Befestigungsanlage stehen mehrere Jahrhunderte alte Maulbeerbäume, aber auch Eschen und Pappeln, dazu verwilderte Obstbäume. Neben Möwen und Seidenreihern finden sich Graureiher, Kormorane, einige wenige Eisvogelpaare, Falken und andere Raubvögel. Hinzu kommen Stelzenläufer, die hier als Cavalieri d'Italia bezeichnet werden. Auf der Insel werden archäologische Sommercamps durchgeführt, bei denen in Grabungstechnik und Konservierungsmethoden eingeführt wird, aber auch in Quellenlektüre und Konservierungstechniken. Ebenso spielen Unterwasserarchäologie und experimentelle Archäologie eine wesentliche Rolle. Im Jahr 2000 wurde auf der Expo 2000, der Weltmesse in Hannover, unter dem Titel Humankind, Nature, Technology das ökologisch durchdachte Projekt vorgestellt, in dessen Mittelpunkt die Abwasserreinigung durch Pflanzen stand.