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Nikolaikirchhof Görlitz

Barockbauwerk in GörlitzChristentum in GörlitzEvangelischer FriedhofFriedhof in EuropaFriedhof in Sachsen
Kulturdenkmal in GörlitzNikolaivorstadtSakralbau im Landkreis Görlitz
Nikolaikirchhof Görlitz 01
Nikolaikirchhof Görlitz 01

Der Nikolaikirchhof (auch Nikolaifriedhof) war von seiner Anlage wohl im 12. Jahrhundert bis zur Eröffnung des kommunalen Friedhofs 1847 der Hauptbegräbnisort der Stadt Görlitz. Erstmals erwähnt wurde er um 1305 im ältesten Görlitzer Stadtbuch. Aufgrund seines reichen Grabmal- und Epitaphenbestandes vom frühen 17. bis in die Mitte des 19. Jahrhunderts sowie der Grufthäuser des 17. und 18. Jahrhunderts gilt er als seltenes Beispiel frühneuzeitlicher protestantischer Friedhofskultur. Zusammen mit der Nikolaikirche und dem Heiligen Grab gehört er seit 1996 zum Stiftungsgut der Evangelischen Kulturstiftung Görlitz. Ab dem Jahr 2000 wurden zahlreiche Sanierungsmaßnahmen am Friedhof durch die Altstadtstiftung Görlitz aus den Mitteln der „Altstadtmillion“ gefördert.

Auszug des Wikipedia-Artikels Nikolaikirchhof Görlitz (Lizenz: CC BY-SA 3.0, Autoren, Bildmaterial).

Nikolaikirchhof Görlitz
Große Wallstraße,

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Breitengrad Längengrad
N 51.160136 ° E 14.98798 °
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Adresse

Nikolaikirche

Große Wallstraße
02826 , Nikolaivorstadt
Sachsen, Deutschland
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Nikolaikirchhof Görlitz 01
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In der Umgebung

Finstertor
Finstertor

Das Finstertor, auch Armesündertor genannt, war Teil der Befestigung der Görlitzer Vorstädte. Es bildete den nördlichen Zugang zur Nikolaivorstadt, die mit einer Lehmmauer und Zäunen umgeben war. Die spitzbogige Durchfahrt besaß ein Fallgatter. Das Finstertor ist das einzige erhaltene Tor der Befestigung der Vorstädte.Das Tor wurde erstmals 1455 als Tor bei dem Totengräber erwähnt. Der Name Armesündertor stammt aus der Zeit, als die verurteilten Sünder durch das Nikolaitor zur Richtstätte am Finstertor geführt wurden. Das benachbarte Fachwerkhaus ist das Scharfrichterhaus. Es war das Haus des Henkers und wurde 1377 erstmals erwähnt. Jedoch wohnte der Henker wohl bis 1571 hinter der Schwarzen Gasse innerhalb der Stadtmauern und zog dann an das Finstertor. Nach dem Neubau der Büttelei (Gefängnis) innerhalb der Stadtmauern um 1589 zog er nochmals für einige Jahre in die Stadt. Schließlich kam er im Jahr 1601 wieder an das Finstertor.An der Straßenseite des Schafrichterhauses ist die Inschrift „1666 L.S.B.“ zu lesen. Sie erinnert an den Görlitzer Scharfrichter Lorenz Straßburger, einem dereinst angesehenem Scharfrichter. Im Hof ist die Jahreszahl 1676 und die Zeichnung eines Beils zu finden. Im Jahr 1810 wurde das Scharfrichterhaus erneuert, dabei wurden der untere Teil der Mauern aus Stein aufgemauert und darauf ein Lehmfachwerk gesetzt. Nach zehnjährigem Leerstand wurde das Haus durch die Deutsche Stiftung Denkmalschutz durch Erbbaurecht übernommen und 2003 denkmalgerecht saniert. So konnten das Dach nach historischen Vorbild mit gespaltenen Holzschindel gedeckt und der auskragende Nordgiebel wiederhergestellt werden.Heute wird das Scharfrichterhaus von der sogenannten Jugendbauhütte, eine Einrichtung der Deutschen Stiftung Denkmalschutz, genutzt. Hier können Jugendliche ein Freiwilliges Jahr in der Denkmalpflege absolvieren.

Verrätergasse
Verrätergasse

Die Verrätergasse ist eine Gasse in der historischen Altstadt von Görlitz in der Oberlausitz. Die kurze und schmale Gasse verbindet den Obermarkt auf der Südseite mit der Langenstraße auf der Nordseite. Die Häuser an der Gasse sind alle Seiten- bzw. Hinterhäuser der Langenstraße und des Obermarkts. Ihren Namen erhielt die Gasse von einem Ereignis aus dem Jahr 1527, dem Görlitzer Tuchmacheraufstand. Die Tuchmacher sollen sich im Hinterhaus Langenstraße 12 versammelt haben, um den Tuchmacheraufstand gegen den städtischen Rat zu planen. Das Haus gehörte Peter Liebig. Laut der Sage wurden die Pläne jedoch verraten und der Rat der Stadt ließ die Turmuhr am sogenannten Mönch der Dreifaltigkeitskirche um sieben Minuten vorstellen. Die Verschwörer verließen zum Glockenschlag des Mönchs ihr Versteck und liefen so den patrouillierenden Wachen des Rates in die Hände. Neun der aufständischen Tuchmacher wurden hingerichtet, 14 eingesperrt und 25 aus der Stadt verwiesen.An dem Ausgangspunkt der Revolte – an der Tür des Hinterhauses Langenstraße 12 wurden zur Erinnerung an den Verrat die Buchstaben: „D.V.R.T. 1527“ (Der Verräterischen Rotte Tuer) in den zugemauerten Türsturz gehauen. Im Jahr 1575 überbauten die beiden Besitzer der Häuser Obermarkt 26 und 27, Georg Schwettig und Martin Hoffmann, die Verrätergasse zwischen ihren Häusern. Bei dem großen Stadtbrand vom 31. Juli 1717 brannte die komplette Bebauung nördlich des Obermarkts und somit auch die Verrätergasse nieder.Später wurde an dem Durchgang des Obermarkts eine Tafel mit folgender Inschrift angebracht: „1527 planten die Goerlitzer Tuchmacher ihren dritten Aufstand gegen den Rat um am Stadtregiment beteiligt zu werden. Ihre Anführer kamen im Hinterhaus des Peter Liebig Langenstr. 12 zusammen und horteten hier Waffen. Der Aufstand wurde vorzeitig entdeckt und niedergeschlagen. 9 Verschwörer wurden als Verräter an der Stadt hingerichtet, 19 gefoltert und 25 geächtet. Die Tür durch die sie in Liebigs Haus kamen trägt seither die Inschrift ‚D V R T 1527‘ zu lesen: ‚Der Verräterischen Rotte Tuer‘ – daher der Name Verrätergasse.“