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Kreuzkapelle (Trier)

Erbaut in den 1840er JahrenKapelle des Bistums TrierKapelle in Rheinland-PfalzKirchengebäude in EuropaKirchengebäude in Trier
KreuzkircheKulturdenkmal in TrierNeuromanisches Bauwerk in Rheinland-PfalzNeuromanisches Kirchengebäude
Trier Kürenz Kreuzweg Kapelle
Trier Kürenz Kreuzweg Kapelle

Die Kreuzkapelle, auch Kreuzchen genannt, ist eine Kapelle auf dem Petrisberg (Kreuzweg 50) im Trierer Stadtteil Kürenz. Sie wurde 1844 an der Stelle eines früheren Kreuzes von Bischof Wilhelm Arnoldi am Ende des einige Jahre davor angelegten Kreuzweges errichtet und dem kurz zuvor gegründeten Konvikt übergeben. Es handelt sich um einen Saalbau mit 3/6-Schluss, verschiefertem Satteldach und hohem Dachreiter mit Spitzhelm. Der Putzbau mit aufwändigen Architekturteilen in rotem Sandstein verfügt über eine flächenhafte Außenwandgliederung durch Lisenen, die einen Stichbogenfries unterhalb von Traufe und Ortgang tragen. Die Portalgestaltung der Giebelseite besteht aus einer gestaffelten Dreifenstergruppe über der rundbogigen Eingangstür mit tiefem Kehlprofil unter gemeinsamem Rundbogen. An den Längsseiten und Chor befinden sich kreisförmige Fenster mit eigener Verdachung. Die Innenausstattung umfasst Fresken der Heiligen Helena und Kaiser Konstantins, die 1853 von August Gustav Lasinsky, einem aus Koblenz stammenden Nazarener aus der Gruppe um Philipp Veith geschaffen wurden. Mit dem Bildthema wird der Kreuzweg, der klassischerweise mit der Grablegung endet, bis zur Wiederauffindung des Kreuzes fortgesetzt und über den Kaiser und seine Mutter mit Trier verbunden. Der frühe historistische Sakralbau im Rundbogenstil in landschaftlich reizvoller Lage wurde im Jahr der überaus erfolgreichen Trierer Wallfahrt von 1844 (Heiligrockwallfahrt) errichtet, einer Zeit des demonstrativen Wiedererstarkens der katholischen Volksfrömmigkeit in Trier. Der unter Bischof Joseph von Hommer wohl von der Marianischen Bürgersodalität angelegte Kreuzweg führt von der Kurfürstenstraße (Stadtteil Trier-Ost) über einen Hohlweg durch die Weinberge auf den Petrisberg bis zur Kreuzkapelle. Die 14 Kreuzwegstationen wurden 1880 und abermals 1925 durch neue Bildwerke ersetzt mit vom Trierer Bildhauer Anton Nagel geschaffene Reliefs in grauem Kalkstein, eingelassen in altarartige Sandsteinrahmen mit giebel- oder halbkreisförmigem Abschluss. Die einzelnen Tafeln zeigen der Entstehungszeit entsprechend schlichte Figuren in den Bildrahmen fast sprengender Darstellung. Die Zeit, als Trier neu zu Preußen gekommen war, war stark geprägt von konfessionellen Spannungen, das katholische Volk war gegen die protestantische Herrschaft eingestellt. Auch vor diesem Hintergrund ist die Anlage eines neuen Kreuzweges als öffentliche Demonstration katholischer Glaubensausübung zu sehen. Der bis heute in Gebrauch befindliche Kreuzweg ist ein wichtiges Zeugnis der Trierer Sozial- und Frömmigkeitsgeschichte. So findet seit 1870 an Palmsonntag eine von der Marianischen Bürgersodalität organisierte Prozession aus der Innenstadt an die Kapelle statt.

Auszug des Wikipedia-Artikels Kreuzkapelle (Trier) (Lizenz: CC BY-SA 3.0, Autoren, Bildmaterial).

Kreuzkapelle (Trier)
Heinrich-Raskin-Straße, Trier Petrisberg (Kürenz)

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Breitengrad Längengrad
N 49.754868 ° E 6.661693 °
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Adresse

Zum Kreuzchen

Heinrich-Raskin-Straße
54296 Trier, Petrisberg (Kürenz)
Rheinland-Pfalz, Deutschland
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Trier Kürenz Kreuzweg Kapelle
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In der Umgebung

Franzensknüppchen
Franzensknüppchen

Das Franzensknüppchen (auch Franzensknippchen) ist ein römischer Grabhügel des 2. oder 3. Jahrhunderts n. Chr. über dem nordwestlichen Plateaurand des Petrisbergs in Trier, dem römischen Augusta Treverorum. Der Hügel ist bei einem Durchmesser von 51 m noch bis zu 5 m hoch erhalten. Die Ränder waren durch eine 1,50 m breite Ringmauer aus Kalkstein befestigt, die Decksteine bestanden aus Sandstein. Halbkreisförmige Stützmauern, mit einem Radius von 6 m innen angelehnt, verliehen der Ringmauer zusätzliche Stabilität. Ähnliche halbrunde Stützmauern befinden sich auch an den Zugängen des Trierer Amphitheaters. In der Mitte des Hügels befand sich ein quadratisches Pfeilerfundament (4 × 4 m). Grabungen am Franzensknüppchen fanden zuletzt 1866 statt, über etwaige Funde ist jedoch nichts bekannt, das Bodendenkmal war zu dieser Zeit aber bereits mehrfach von Schatzsuchern durchwühlt worden. So bleibt es im Wesentlichen unklar, ob es sich bei dem Hügel wirklich um ein Hügelgrab handelt. Der Befund lässt ebenso Vergleiche zu monumentalen Siegesdenkmalen wie dem Tropaeum Alpium oder dem Tropaeum Traiani zu. Hierzu passt die Lage des Franzensknüppchens in Verlängerung einer Straßenflucht zwischen principia und praetorium eines auf dem Petrisberg vermuteten frühen Truppenlagers sowie die prominente Lage oberhalb der Stadt. In nachrömischer Zeit wollte die Legende in dem Hügel des Grab des sagenhaften Trierer Stadtgründers Trebeta oder einen Hexentanzplatz sehen. Seinen Namen erhielt der Hügel von Franz von Sickingen, der von hier während der Belagerung Triers 1522 die Stadt beschossen haben soll. Wahrscheinlich war das mit den damaligen Waffen aber noch nicht möglich.

Wasserturm auf dem Petrisberg
Wasserturm auf dem Petrisberg

Der Wasserturm auf dem Petrisberg in Trier ist ein 39 Meter hoher ehemaliger Wasserturm, der 1958 nach den Plänen des Trierer Architekten Herbert Montebaur erbaut wurde. Mit einem Fassungsvermögen von 412.000 Litern diente er zuletzt vor allem der Wasserversorgung von Olewig. Erbaut wurde er insbesondere für die Versorgung der Kasernen am Petrisberg sowie der Stadtteile Tarforst und Neu-Kürenz. Seit 1988 wurde er von einem größeren Hochbehälter abgelöst. Seit 1998 ist er ein offizielles Wahrzeichen der Stadt Trier und wird nachts illuminiert. Der knapp 39,06 m hohe Turm kann über eine Treppe mit 144 Stufen bestiegen werden.Zur Zeit der Entstehung des Turmes wurde er mit den Adjektiven „futuristisch“, „avantgardistisch“, „filigran“ versehen und galt als architektonisch und bautechnisch interessantes Bauwerk. Die auffallend schlanke Konstruktion des Hochbehälters aus Stahlbeton wird von vier flachen, schlanken Betonpfeilern getragen, deren Querschnitt am Grund 0,45 m auf 4,30 m beträgt. Die Pfeiler wurden so aufgestellt, dass in der Mitte Platz für einen 3,30 m breiten Treppenschaft mit lichter Weite bleibt. Zur Sicherung der Stabilität ruhen die tragenden Stützpfeiler auf einer starken Fußplatte von zwölf auf zwölf Meter Fläche. Die 32,5 m aufragenden Stützen verjüngen sich mit einem Verhältnis von 1:30. Aufgrund der schlanken Bauweise – der mittlere Durchmesser des Stahlbetonbehälters beträgt nur 8,50 m – ist ein Unterschied des Wasserstandes von acht Metern zwischen leerem und vollem Behälter in Kauf zu nehmen. Die hierdurch entstehenden Druckunterschiede bei der Speisung des Behälters werden dadurch ausgeschaltet, dass der Wassereinlauf ganz oben in den Behälter eingebaut wurde. Der doppelwandig ausgeführte Behälter besteht vollständig aus Beton. Zwischen den Betonwänden ist zum Schutz gegen Kälte und Wärme eine zehn Zentimeter starke Isolierschicht aus wärmedämmendem Kunststoff eingelassen. Dies ist nötig, da der Behälter aufgrund seiner Lage auf einem Bergrücken sowohl den kalten Winden als auch der Sonne ausgesetzt ist. Die Rohrleitungen liegen in einem 1,10 m Durchmesser großen Kern, der sich im Treppenschaft mit einem Durchmesser von 3,30 m befindet. Um diesen Kern herum führt eine 1,10 m breite Wendeltreppe bis zur fast vollständig verglasten Aussichtskanzel, die unterhalb des Behälters in ca. 30 m Höhe zu erreichen ist. Der Treppenschaft war komplett mit Spezial-Beton-Wabenfenstern verglast (diese wurden später durch eine Stahlblechverkleidung ersetzt). Der Turm trug zudem die Antenne für die Funksprechanlage der Stadtwerke Trier. Der seit 1998 in der Denkmalliste geführte Turm wurde 2004 anlässlich der Landesgartenschau Trier 2004 komplett eingerüstet und saniert.