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Kathedrale von Amiens

Basilica minorBauwerk in AmiensCentre des monuments nationauxDisposition einer OrgelGeläut
Gotische KircheGotisches Bauwerk in Hauts-de-FranceJakobsweg in FrankreichKathedrale von AmiensKirchengebäude im Bistum AmiensKirchengebäude im Département SommeKirchengebäude in EuropaLiebfrauenkircheMonument historique (Kathedrale)Monument historique in AmiensMonument historique seit 1862Römisch-katholische Kathedrale in FrankreichWelterbestätte in EuropaWelterbestätte in FrankreichWeltkulturerbestätte
0 Amiens Cathédrale Notre Dame (1)
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Die Kathedrale Notre Dame d’Amiens ist eine gotische Kirche in Amiens in Frankreich, die im Jahre 1854 durch Papst Pius IX. zur Basilica minor erhoben wurde. Das im Jahr 1862 als Monument historique klassifizierte, im Jahr 1981 in die Liste des Weltkulturerbes der UNESCO aufgenommene Kulturdenkmal ist seit 1998 auch Teil des Weltkulturerbes „Jakobsweg in Frankreich“. Der Sakralbau besitzt das (abgesehen von der niemals vollendeten Kathedrale von Beauvais) höchste Mittelschiffgewölbe aller französischen Kathedralen (42,30 m), berühmte Bauplastik und eine beeindruckende Westfassade. Anders als bei den meisten anderen Kirchen des Mittelalters wurde ihre Errichtung nicht mit dem Chor, sondern mit dem Langhaus begonnen. Architekturgeschichtlich ist Notre-Dame d’Amiens neben Notre-Dame de Reims die zweite klassische Kathedrale der französischen Hochgotik des 13. Jahrhunderts. Die Rolle als Vorbild für den Kölner Dom trifft bei genauer Betrachtung nur für die Chöre zu, der Kölner, acht Jahre nach dem Amienser begonnen, beginnt ebenfalls fünfschiffig und hat ebenfalls ein befenstertes Triforium. Das 1220 bis 1230 errichtete Amienser Langhaus gehört noch einer älteren Stilphase an. In den Westfassaden haben allein die Portalgruppen eine gewisse Ähnlichkeit; die Kölner Fassade hat kein Rosenfenster und keine Zwerggalerie, die in Amiens kein Obergeschoss mit hohen Maßwerkfenstern, und die Kölner Westtürme sind doppelt so breit wie die Amienser. Diese Unterschiede sind schon dem um 1320 gezeichneten Kölner Fassadenplan zu entnehmen. Als von Amiens inspiriert gilt auch die neugotische St. Patrick’s Cathedral in New York City.

Auszug des Wikipedia-Artikels Kathedrale von Amiens (Lizenz: CC BY-SA 3.0, Autoren, Bildmaterial).

Kathedrale von Amiens
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Adresse

Cathédrale Notre-Dame (Basilique-Cathédrale Notre-Dame)

Impasse Joron
80000 Amiens
Nordfrankreich, Frankreich
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Weinender Engel
Weinender Engel

Der Weinende Engel (französisch L’Ange pleureur) ist eine der bekanntesten Skulpturen in der Kathedrale von Amiens. Sie schmückt das Grabmal des Kanonikers Guilain Lucas († 1628) und ist ein Werk des Bildhauers Nicolas Blasset, der von 1630 bis 1659 für die Kathedrale wirkte. Die Skulptur befindet sich im Chorumgang der Kathedrale direkt hinter dem Ostchor, mit Blick auf den Eingang der Apsidialkapelle, oberhalb der Nische mit der Liegefigur des Kanonikers. Der kirchliche Würdenträger, der für die Stadt die Waisenschule École des enfants bleus („Schule der blauen Kinder“) gründete, wird im oberen Teil erneut dargestellt, diesmal kniend im Seitenprofil, eine Madonna-Statue anbetend. Zwischen dem Kanoniker und der Heiligen Jungfrau symbolisiert der berühmte weinende Engel das Leid der Waisen, denen sich der Kanoniker zeitlebens gewidmet hat. Die kleine Grabputte sitzt in trauernder Haltung, das linke Bein baumelt über dem rechten, die linke Hand ruht auf einer Sanduhr (Symbol für die begrenzte Lebenszeit), der leicht gesenkte Kopf stützt sich auf die rechte Hand. Der rechte Ellenbogen ruht auf einem Totenschädel, der die Vergänglichkeit menschlichen Lebens symbolisiert. Obwohl noch zwei weitere flügellose Cheruben den Frontgiebel des Mausoleums schmücken, rief seit dem 17. Jahrhundert allein die etwas tiefer hängende Engelsfigur (d. h., sie war näher an den Gläubigen und Besuchern dran) unter den Bewohnern Amiens und den umliegenden Dörfern große Bewunderung hervor. Ihre Popularität gewann insbesondere im 19. Jahrhundert an Bedeutung. Einige Darstellungen, Kupferstiche und Zeichnungen gerieten in Umlauf, die Anfertigung von mehr oder weniger getreuen Nachbildungen dieser kleinen Statue geriet in Mode und wurde zu einem lokalen Phänomenen. Bekannte Familien und reiche Kaufleute schmückten ihre Gräber mit den Engeln. Die Kunsthistorikerin Christine Debrie konnte sieben Figuren auf dem Friedhof La Madeleine und eine auf dem Friedhof Saint-Aignan in Grivesnes ausfindig machen. Eine Nachbildung aus Gips befindet sich im nördlichen Querschiff der 1870 errichteten Kirche von Bovelles, nahe dem Saint-Joseph geweihten Altar. Eine weitere Kopie, 1874 von Gédéon de Forceville angefertigt, schmückt das Denkmal von Nicolas Blasset auf der Kreisverkehrsinsel des Place du Maréchal Joffre, zwischen der Rue des Otages und der Rue de Saint-Fuscien, unweit des Bahnhofs von Amiens. Während des Ersten Weltkrieges wurden Hunderttausende von Postkarten, Münzen und andere Gegenstände mit dem Bild des Engels hergestellt und verkauft, insbesondere an britische Soldaten, die sie an ihre Familien in der Heimat schickten. Der Engel ist als Bestandteil des Grabmals von Guilain Lucas im nationalen Denkmalinventar Frankreichs (Inventaire général du patrimoine culturel) eingetragen.