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Biederitz

BiederitzDeutscher Ortsname slawischer HerkunftErsterwähnung 938Gemeinde in Sachsen-AnhaltOrt im Landkreis Jerichower Land
DE ST 15 0 86 005 Biederitz 2010 COA
DE ST 15 0 86 005 Biederitz 2010 COA

Biederitz ist eine Einheitsgemeinde im Landkreis Jerichower Land in Sachsen-Anhalt.

Auszug des Wikipedia-Artikels Biederitz (Lizenz: CC BY-SA 3.0, Autoren, Bildmaterial).

Geographische Koordinaten (GPS)

Breitengrad Längengrad
N 52.159166666667 ° E 11.716388888889 °
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Adresse

Breite Straße 11
39175 (Biederitz)
Sachsen-Anhalt, Deutschland
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In der Umgebung

Muttereiche (Magdeburg)
Muttereiche (Magdeburg)

Die Muttereiche war eine Eiche im südlichen Teil des Biederitzer Buschs nahe der östlichen Stadtgrenze Magdeburgs im heutigen Stadtteil Herrenkrug. Bedeutung erlangte der um 1600 gewachsene Baum als konspirativer Treffpunkt der Magdeburger Arbeiterbewegung. Während des Verbots der Sozialdemokratie durch die Sozialistengesetze Ende des 19. Jahrhunderts diente die große Eiche insbesondere als Ort für die Zusammenkünfte der illegalen Leitung der Magdeburger Arbeiterbewegung. Unter der Eiche, die sich damals knapp außerhalb der Stadtgrenzen befunden haben soll, wurden auch Flugblätter sowie das illegale Parteiorgan Sozialdemokrat an Verteiler übergeben. Nach Aufhebung der Sozialistengesetze diente der Bereich um die Eiche als Ort zur Durchführung von Maifeiern und Pfingstveranstaltungen. Der Baum hatte einen Stammumfang von 5,20 Meter. Nach 1900 wurde die Eiche von einem Blitz getroffen und 1925 aus Sicherheitsgründen gefällt. In der Zeit der DDR wurde am 7. Mai 1961 an die Stelle der Eiche zur Erinnerung ein Findling gesetzt. Dieser war vom Magdeburger Künstler Walter Bischof mit einem an die Ereignisse erinnernden Schriftzug „HIER STAND DIE MUTTEREICHE | TREFFPUNKT DER KÄMPFER GEGEN | MILITARISMUS UND FASCHISMUS | FÜR FRIEDEN UND SOZIALISMUS | JUGEND DENKE DARAN | UND EHRE DIESE STÄTTE“ und dem Symbol der 1946 erfolgten Vereinigung von SPD und KPD zur SED, die 1946 in der sowjetischen Besatzungszone zwangsweise erfolgt war, gestaltet worden. Zum Gedenken an die Eiche wurde auch eine in der Nähe befindliche Straße als Zur Muttereiche benannt. Nach der politischen Wende von 1989 wurde die Beschriftung des Findlings wieder entfernt. In unmittelbarer Nähe des durch den Findling markierten ehemaligen Standorts der Muttereiche stehen auch heute noch große Eichen.

Biederitzer Busch
Biederitzer Busch

Der Biederitzer Busch ist ein von der DBU Naturerbe verwalteter Auenwald auf dem Gebiet der Stadt Magdeburg und liegt im Nordosten der Stadt, östlich der Elbe im Stadtteil Magdeburg-Herrenkrug. Östlich des Waldes befindet sich die namengebende Gemeinde Biederitz. Durch das Waldgebiet verläuft ein 5 km langer Naturlehrpfad. Die Vegetation wird durch Ahorn, Eschen, Stieleichen, Ulmen und Wildobstarten bestimmt. In Gewässernähe kommen Biber vor. Ursprünglich wies der Biederitzer Busch eine größere Ausdehnung auf. Bereits 1820 erfolgte jedoch die Fällung von 850 Eichen, um Material zum Bau einer langen Chausseebrücke für die durch das Gebiet geführte Chaussee Magdeburg-Möser zu gewinnen. Im Umfeld der Chaussebrücke war damit der Wald verschwunden. Mit dem Bau des Elbe-Umflutkanals musste der Biederitzer Busch in seiner östlichen Ausdehnung etwas zurückweichen. Ursprünglich reichte er bis direkt an die Ehle, während er heute nur bis an die Kanaldeiche reicht. Das vor allem in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts beliebte Ausflugslokal Waldschänke, war ein viel besuchtes Ausflugsziel der Bewohner der Stadt Magdeburg. Die Waldschänke verfiel jedoch in der Zeit der DDR und wurde schließlich abgerissen. Im südlichen Teil des Biederitzer Busches befand sich bis 1925 die Muttereiche, ein historischer Treffpunkt der Magdeburger Arbeiterbewegung. Heute befindet sich dort ein unbeschrifteter Gedenkstein. Ein weiterer Gedenkstein, das Wittig-Denkmal, wurde zur Erinnerung an den 1927 im Wald ermordeten Kraftfahrer Walter Wittig errichtet und befindet sich südlich der durch den Wald führenden Straße An den Rennwiesen.