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Matthäuskirche (Luzern)

Erbaut in den 1860er JahrenKirchengebäude im Kanton LuzernMatthäuskircheNeugotisches Bauwerk in der SchweizNeugotisches Kirchengebäude
Reformiertes Kirchengebäude in der SchweizSakralbau in Luzern
Luzern Matthaeuskirche nordwest
Luzern Matthaeuskirche nordwest

Die Matthäuskirche ist ein Kirchengebäude der Evangelisch-Reformierten Kirchgemeinde Luzern an der Hertensteinstrasse 30 in Luzern, Schweiz. Nach wiederholten reformatorischen Aufbrüchen, die allesamt unterdrückt wurden, dauerte es bis ins 19. Jahrhundert, bis in Luzern eine reformierte Gemeinde entstehen konnte. Der preussische König Friedrich Wilhelm III. und die Stände Zürich und Bern spendeten zur Gemeindegründung 1827 je einen kostbaren Abendmahlskelch. Nicht nur deutsche, auch englische Feriengäste drängten danach immer wieder zum Bau einer Kirche. Der Besitzer des Hotels «Schweizerhof» stellte ein geeignetes Grundstück neben dem Hotel zur Verfügung, auf dem die Matthäuskirche nach Plänen Ferdinand Stadlers 1860/1861 im neugotischen Stil erbaut wurde. Der von 1866 bis 1872 in Luzern lebende Komponist Richard Wagner wurde hier am 25. August 1870 in zweiter Ehe mit Cosima von Bülow getraut. Die Orgel ist ein Werk der Firma Neidhart & Lhôte aus dem Jahr 1972 mit drei Manualen und 39 Registern.

Auszug des Wikipedia-Artikels Matthäuskirche (Luzern) (Lizenz: CC BY-SA 3.0, Autoren, Bildmaterial).

Matthäuskirche (Luzern)
Seehofstrasse,

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Breitengrad Längengrad
N 47.054408333333 ° E 8.3093972222222 °
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Adresse

Matthäuskirche

Seehofstrasse
6004
Luzern, Schweiz
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Luzern Matthaeuskirche nordwest
Luzern Matthaeuskirche nordwest
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In der Umgebung

Schweizerhofquai
Schweizerhofquai

Der Schweizerhofquai in Luzern ist der Quaiabschnitt zwischen dem Schwanenplatz und dem Kurplatz in der Stadt Luzern. Er liegt auf der rechten Uferseite des Vierwaldstättersees. Die Stadtregierung von Luzern plante bereits 1836 die Anlage einer Strassenverbindung zwischen dem Schwanenplatz und dem Hofquartier mit der Hofkirche St. Leodegar im Hof. Ein erster schmaler Quai wurde dann in den Jahren 1844/1845, gleichzeitig mit dem Bau des Hotel Schweizerhof Luzern, errichtet. Vom Namen des Hotels erhielt der Quai seinen Namen. Ein Teil der noch bestehenden Hofbrücke (die übrigen Reste wurden 1852 abgebrochen) war dem neuen Hotel und Quai im Weg. Die Brücke wurde deshalb um 100 m gekürzt (bis auf die Höhe der heutigen Töpferstrasse). Der russische Autor Lew Nikolajewitsch Tolstoi beschreibt diesen schnurgeraden Sockeldamm, der seines Erachtens nur aus Rücksicht gegenüber den englischen Touristen gebaut wurde, in seiner Kurzgeschichte Luzern. Bereits 1860 wurde der Quai bis zum heutigen Ende beim Kurplatz verlängert. Die Reste der Hofbrücke wurden abgebrochen. Gleichzeitig entstanden zwei Anlegestellen für die Dampfschiffe. Der Flüelersteg (für Schiffe nach Flüelen) auf der Höhe der Seehofstrasse und der Alpnachersteg (für Schiffe nach Alpnachstad/Pilatus) auf der Höhe Alpenstrasse. Während der Flüelersteg heute noch genutzt wird, ist am Alpnachersteg das ausrangierte Dampfschiff Wilhelm Tell (heute ein Restaurant) festgemacht. 1891 erhielt der Schweizerhofquai als erste Strasse in Luzern eine elektrische Beleuchtung.Der Quai wurde 1895/1896 mit Aushubmaterial des Stadttunnels um weitere zehn Meter verbreitert. Gleichzeitig entstand die Strasse in der heutigen Breite, die etwa die Hälfte der Seeaufschüttung für sich beansprucht. Der seeseitige Teil blieb verkehrsfrei und wird bis heute von Touristen und Spaziergängern rege genutzt. Auf der Höhe des Hotels Schweizerhof ist ein kleiner Aussichtsbalkon mit Balustraden, zwei Obelisken und zwei kleinen Treppenfluchten zum Wasser erhalten geblieben. Dies war die Anlegestelle, die 1893 eigens für den Deutschen Kaiser und seine Gattin anlässlich deren Besuchs in Luzern erstellt wurde. Damals war der gesamte Schweizerhof noch mit Balustraden gesäumt. Diese wurden erst in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts weggerissen mit der gleichen Begründung (freiere Sicht) wie seinerzeit beim Abbruch der hier entlang führenden Hofbrücke.

Peterskapelle (Luzern)
Peterskapelle (Luzern)

Die Peterskapelle ist eine römisch-katholische Kirche in der Altstadt von Luzern in der Schweiz, am Ausfluss der Reuss aus dem Vierwaldstättersee gelegen. Von ihr hat die benachbarte Kapellbrücke ihren Namen. Sie ist die älteste Kirche innerhalb der früheren Stadtmauern und beherbergt seit 2018 die Citypastoral der katholischen Kirche in der Stadt Luzern, die ebenfalls unter dem Namen «Peterskapelle» firmiert. Kirchenrechtlich ist sie eine Filialkirche der Luzerner Pfarrei St. Leodegar im Hof. Die erste urkundliche Erwähnung der Peterskapelle datiert in das Jahr 1178. Vermutlich stand an derselben Stelle aber bereits weit vor der Stadtgründung eine schlichte Holzkirche. Das Patrozinium des Apostels Petrus sowie die bereits in der Urkunde von 1178 verwendete Bezeichnung der Kirche als «capella» lassen vermuten, dass es sich bei der Kirche um eine Gründung irischer Wandermönche um Gallus und Columban handeln könnte. Bis heute hat sich im Volksmund die Mundartbezeichnung «Chappele» oder «Chappelchile» erhalten. Zur frühen Baugeschichte vor und nach der ersten urkundlichen Erwähnung gibt es wenig Greifbares. Überlieferte Eckdaten sind 1259, als offenbar so gewichtige bauliche Veränderungen vorgenommen worden waren, dass Eberhard II. von Waldburg, damals Bischof von Konstanz, die Kirche neu weihte. 1376 erfolgte eine Neueindeckung des Daches und im Jahre 1511 wiederum eine Neuweihe, nachdem 1469 am Turm gearbeitet worden war. Der Zustand des Gebäudes zu dieser Zeit ist in Miniaturen dargestellt, die sich in der Luzerner Chronik Diebold Schillings des Jüngeren finden. Das heutige Erscheinungsbild ist vorrangig durch umfassende Umbauten in der Mitte des 18. Jahrhunderts geprägt. Bereits 1740 wurden die alten Spitzbogenfenster dem damaligen Zeitgeschmack entsprechend durch schlichtere, hohe Rechteckfenster mit farblosen Glaseinsätzen ersetzt. Zwischen 1746 bis 1751 liess der Rat die Kapelle dann grundlegend neu gestalten. Hierbei wurde das frühere Täfergewölbe durch das heutige stuckverzierte Tonnengewölbe ersetzt, die zweigeschossige Empore eingebaut und der Eingangsbereich um das Hauptportal neu gestaltet. Dazu zählt auch der Bau des Vorzeichens. Nach Fertigstellung der Arbeiten am Schiff wurde der Chorraum durch Stuckaturen aufgewertet und durch den Künstler Hans Georg Wirth aus Kempten mit einem neuen Hochaltar aus Stuckmarmor bestückt. Aus dieser Zeit stammen auch die von Anton Schlegel geschnitzten Heiligenfiguren der Peterskapelle sowie die Rosenkranzmedaillons des Malers Jacob Carl Stauder. Die Kirche, zu der nie eine eigene Pfarrei gehörte, diente als grösster Innenraum im Bereich der Luzerner Altstadt seit je nicht nur als Raum für persönliches Gebet und gemeinschaftlichen Gottesdienst, sondern erfuhr daneben im Laufe der Jahrhunderte vielfältige weitere Nutzungen. Neben bürgerschaftlichen Versammlungen, Beratungen und der Ausstellung von Urkunden wurden hier im ausgehenden Mittelalter die sogenannten «Schwurtage» abgehalten, bei denen die Bürgerschaft den feierlichen Eid auf die Stadtverfassung ablegte. Am 17. März 1483 wurde in der Peterskapelle ein Teil der Beute aus den Burgunderkriegen verteilt. Im 16. Jahrhundert bereiteten sich die Mitwirkenden des Luzerner Osterspiels geistlich und auch ganz praktisch in der Peterskapelle auf ihren Auftritt auf dem Weinmarkt vor. Dazu feierten sie an den Vorstellungstagen in der Morgenfrühe hier einen Gottesdienst, währenddessen sie für ihren späteren Auftritt kostümiert und maskiert wurden. Infolge der Beschlüsse des Konzils von Trient hielten zwischen 1578 und 1582 und dann ab 1592 praktisch während des gesamten 17. Jahrhunderts Jesuiten in der Peterskapelle Unterricht für die Jugendlichen der Stadt. Während des 20. Jahrhunderts bis hinein ins 21. Jahrhundert war die Peterskapelle die Kirche verschiedener fremdsprachlicher Missionen, neben der französischsprachigen und der tamilischen vor allem der italienischsprachigen Gemeinde, die hier besonders an Sonn- und Feiertagen, teils auch an Werktagen Eucharistie feierten sowie Taufen, Hochzeiten und Totenmessen ihrer Gemeindeglieder durchführten. So stand die Peterskapelle im Laufe ihrer Geschichte stets im Spannungsfeld von Glaube und Gesellschaft als Raum für Gottesdienst und Gebet, aber zugleich auch als ein Ort öffentlichen Lebens, als Raum für Politik und Gesellschaft, für Bildung und Kultur. Seit der Wiedereröffnung der Kirche nach ihrer letzten Sanierung zwischen Oktober 2017 und November 2018 hat die Citypastoral der katholischen Kirchgemeinde Luzern ihren Sitz an der Peterskapelle, die zugleich das Zentrum ihrer Aktivitäten bildet. Das Team der Peterskapelle forscht nach neuen Formen von Spiritualität und Kirchlichkeit im 21. Jahrhundert. In den Brennpunkten von Spiritualität, Kunst und gesellschaftsrelevanten Fragen moderiert das Team tägliche Impulse, jeweils zur Mittagszeit, bis hin zu ganzen Themenwochen. Daneben ist die Peterskapelle Sitz der englischsprachigen katholischen Community von Luzern, die hier regelmässige Gottesdienste in englischer Sprache anbietet. Einige alteingesessene Luzerner Vereine und Gesellschaften feiern hier, teils seit Jahrhunderten, ihre jährlichen Patronatsgottesdienste. Ausserdem wird die Kapelle von verschiedenen Gebetsgruppen genutzt. Der älteste noch heute in der Peterskapelle befindliche Gegenstand ist zugleich auch die «älteste Grossplastik, die sich in der Stadt Luzern erhalten hat» – ein überlebensgrosses Kruzifix aus der Mitte des 14. Jahrhunderts, das aus der Hofkirche St. Leodegar stammt, aber sicher seit 1513 zur Peterskapelle gehört. Es hängt heute an der Nordwand der Kapelle in der Mitte der Kreuzwegstationen, deren 14 unsignierte Ölbilder allerdings erst vom Übergang des 18. zum 19. Jahrhundert stammen dürften. Auf der gegenüberliegenden Seite hängen 15 Medaillons, in denen der barocke Maler Jacob Carl Studer 1751 die klassischen «Geheimnisse des Rosenkranzes», also biographische Etappen aus dem Leben Mariens, ins Bild gebracht hat. Aus derselben Zeit stammen die Heiligenfiguren, die der Künstler Anton Schlegel geschaffen hat. Zwei stehen im Altarraum links und rechts des Altarbildes, nämlich der Kirchenpatron Petrus mit Schlüsseln und Buch sowie der «Völkerapostel» Paulus mit Buch und Schwert als Attributen. An der Südwand stehen Figuren der Katharina von Alexandrien mit zerbrochenem Rad, Mariens als gekrönter Himmelskönigin mit dem Jesuskind auf dem Arm und Barbaras mit Palmzweig und Kelch. An der Empore ist ein vermutlich deutlich älteres Denkmal zu sehen: Ein Engel, der die gemeinsam gekrönten Wappen der früheren Bündnispartner Luzern und Uri trägt, erinnert an die verlorene Schlacht bei Arbedo gegen die Herzöge von Mailand im Jahre 1422. Neben der Marienstatue an der Südwand gibt es noch zwei weitere Darstellungen der Gottesmutter, deren Herkunft allerdings unbekannt ist: In einer Gebetsnische unter der Empore findet sich eine barocke Pietà, vermutlich aus dem 17. Jahrhundert. Eine weitere lebensgrosse Marienstatue mit Jesuskind findet sich im Altarraum und wird besonders in den Marienmonaten Mai und Oktober verehrt. Die stärkste Prägung erhält der Innenraum durch die Altarbilder des Malers Melchior Paul von Deschwanden, die in den Jahren 1840 bis 1843 entstanden sind. Von den ursprünglich fünf Gemälden, die das Christusleben zum Inhalt haben, sind drei erhalten: Die Geburt Jesu am rechten Seitenaltar sowie Jesu Gebet am Ölberg in der Nacht vor seiner Kreuzigung am linken Seitenaltar flankieren seinen Kreuzestod mit Maria und Johannes über dem früheren Hochaltar im Chorraum. Seit der Renovation von 2018 sind die historischen Ausstattungselemente teils reduziert, teils neu angeordnet worden. Ein neuer grossflächiger Terrazzoboden schafft einen einheitlichen Raumeindruck. Der neue Zelebrationsaltar unter dem Chorbogen schafft durch seine Materialität aus Melchtaler Marmor eine Verbindung zum Tal der Einsiedelei des Schweizer Landespatrons Bruder Klaus, der auch auf einem historischen Fresko an der südlichen Fassade dargestellt ist. Der historische Taufstein des Horwer Künstlers Jost Hurter aus dem Jahre 1838 bildet den Gegenpol zum Altar auf der gegenüberliegenden Seite des Schiffes. Ein hölzernes Faltwerk gestaltet den Eingangsbereich und schafft unter der Empore neben einer Gebetsnische mit der Pietà und einem integrierten Beichtstuhl auch einen kleinen Gesprächsraum sowie eine offene Leseecke («Studiolo»). Die schlichten Holzbänke sind beweglich und erlauben unterschiedliche Raumnutzungen. Eine zweimanualige Orgel des Orgelbauers Alfred Frey von der ehemaligen Luzerner Firma «Orgelbau Cäcilia» aus dem Jahre 1971 mit 16 Registern ist seit der Renovation von 2018 nicht mehr bespielbar. Im Turm der Peterskapelle hängt ein historisches dreistimmiges Geläut mit Glocken aus den Jahren 1649, 1650 und 1788 mit den Schlagtönen g‘, c‘‘ und es‘‘. Barbara Inglin: Peterskapelle. Geschichte erleben – Geschichte schreiben. Luzern 2020. Die Peterskapelle. In: Adolf Reinle: Die Kunstdenkmäler des Kantons Luzern. Bd. II: Die Stadt Luzern. I. Teil. Basel 1953, S. 208–219 (online). Jost Hofer: Die Kapellkirche in Luzern. Warum dieser Doppelname? In: Heimatland. Nr. 7, 1952, S. 50 f. Peter Xaver Weber: Die Peterskapelle in Luzern als Gotteshaus und als Rats- und Gemeindehaus. In: Der Geschichtsfreund. Mitteilungen des Historischen Vereins Zentralschweiz. Band 98, 1945, S. 1–52 (archiviert in E-Periodica). Liste der Kulturgüter in Luzern Webpage der Citypastoral an der Peterskapelle